Gründe für höheren Rußeintrag - verkürzte Intervalle bei DPF

Kikoman

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Mein Auto
T5 Caravelle
Erstzulassung
2007 Neukauf
Motor
TDI® 96 KW
DPF
ab Werk
Getriebe
6-Gang
Antrieb
Front
Ausstattungslinie
Comfortline
Radio / Navi
Aftermarket
Extras
Verkauft nach 300.000 problemlosen km in 15 Jahren. Gesamtnote: 1+
Moin allerseits,

nachdem ich das Thema Rußeintrag und verkürzte Inspektionsintervalle nun längere Zeit verfolge, auch in anderen Foren, denke ich zunehmend, das Problem liegt nicht am DPF (der solls ja richten) sondern am ggü. Euro 3 deutlich strengeren Euro 4.

Zitat von MAN:
"Bei der Reduzierung der Abgaswerte alleine durch eine Optimierung der Verbrennung ist man an den Grenzen des Machbaren angekommen, denn hohe Motorenleistungen in Verbindung mit niedrigem Kraftstoffverbrauch können nur dann erreicht werden, wenn die Verbrennungstemperatur hoch ist. Das bedingt aber einen höheren Stickoxid- Ausstoß.
Die Herausforderung besteht darin, eine Lösung zu entwickeln, die die Emissionen drastisch senkt ohne Leistungseinbußen und Kraftstoff-Mehrverbrauch."

Wie mir auch aufgefallen ist, berichten Euro 3 T5-Fahrer deutlich weniger von hohem Verbrauch als die Euro 4 mit DPF (Euro 4 ohne DPF beim 1,9 TDI kommt ja hier im Forum kaum vor). Der Mehrverbrauch durch die Regeneration dürfte auch nicht die Rolle spielen, da das Freibrennen ja nur alle paar Hundert Kilometer passiert und recht kurz dauert (wie oft freigebrannt werden muss - alle 500 oder 1200 km - hängt nun vom Fahrprofil und -verhalten ab).
Entscheidend scheint mir zu sein, dass zum Einhalten von Euro 4 auch die Stickoxide NOx nochmal deutlich niedriger sein müssen. Dies erreicht man (ohne Speicherkat oder SCR, siehe auch http://www.kfztech.de/kfztechnik/motor/diesel/dieselabgas2.htm) durch eine höhere Abgasrückführung. Dadurch entsteht mehr Ruß (richtet aber der Russfilter) und der Verbrauch steigt , vor allem im Teillastbereich mit ungünstigen Bedingungen und vielen Regeleingriffen des MSG (Stadtverkehr). Mehr Ruß, der auch ins Öl eingetragen wird, neben zusätzlichen unverbranntem Diesel aus der Nacheinspritzung. Die Wartungsintervalle müssen sich daher verringern, weil der Rußeintrag zu Schleifwirkungen führt -> Motorverschleiß. Also nicht trauern, wenn man alle 15 TKm zu Wechsel muss, ist besser für die Lebensdauer.

In irgendeinem anderen Forum berichtete jemand, dass die Euro 4 / DPF Fahrzeuge die NOx Grenzwerte zumeist deutlich unterschreiten, während Euro 3 da oft Probleme hätten, ihre Grenzwerte einzuhalten (ist auch mein Eindruck aus der Fachliteratur gewesen). Das würde auch erklären, dass manche Motoren Euro 4 nur deshalb mit Russfilter schaffen, weil eine höhere AGR niedrigere NOx-Werte möglich macht, ohne den Russgrenzwert zu überschreiten.
Das alles geht aber ziemlich auf den Verbrauch, zuminstest bei den schweren Autos wie T5 oder Geländewagen. Die dieseltypische Sparsamkeit wird dadurch deutlich reduziert. Zur Entlastung dieses Vorgehens läßt sich anführen, dass die Beseitigung oder Vermeidung von Müll/Dreck/Giftstoffen immer mit Mehrkosten verbunden ist, hier halt in Form eines höheren Verbrauchs (und dadurch wieder mehr CO2-Emissionen). Vermutlich wird auf Dauer der Diesel soviel ggü. dem Benziner an Boden verlieren, dass Downsizing-Benziner bei gleicher Leistung ebenbürtig sind.

Gleichmäßige Fahrten ausserorts führen auch bei Euro4/DPF Fahrzeugen zu günstigen Verbräuchen, wie hier im Forum auch berichtet wird, weil wohl bessere Lastzustände erreicht werden bzw. man sich ausserhalb des EU-Fahrzyklus bewegt, auf den hin die Abgaswerte getrimmt werden.

Euro 5 (Neufahrzeuge ab 2009) bzw. Euro 6 werden ohne SCR oder andere Techniken wohl kaum noch die NOx Grenzwerte schaffen (wie LkW schon heute). Ich vermute, dass der PD 5-Zylinder (Nähmaschine) deshalb bald durch einen CR 5-Zylinder ersetzt werden muss, weil nur damit Euro 5 bei vertretbaren Kostenaufwand machbar sein dürfte.

Wenn es im T5 denn auch einen vernüftigen Benzinmotor mit Drehmoment und günstigem Verbrauch geben würde (TFSI) , wäre das eine gute Alternative, vor allem mit Gasbetrieb.

So, fertig mit meinem Senf zum Thema.

Gruss
Bernd
 
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AW: Gründe für höheren Rußeintrag - verkürzte Intervalle bei DPF

Hallo Bernd,

sehr interessante Betrachtung und aufschlussreich. Und sie widerspricht nicht den bisher schon gemachten Überlegungen. Demnach sind lange Ölwechselintervalle ja im Prinzip gar nicht mehr wünschenswert (wegen der eventuellen Verkürzung der Motorlebensdauer). Wenn das der Preis ist, den der Kunde und Werks-DPF-Fahrer zu zahlen hat, dann sollten die Autohersteller das aber auch ihren Kunden sagen und die ganze Problematik offen kommunizieren. Die Bereitschaft, dieses – hoffentlich technisch vorübergehenden – Missstand hinzunehmen, wäre dann sicher höher als er jetzt ist.

Stattdessen schweigen VWN und Konsorten das Thema aus, in der Hoffnunmg, der Kunde merkt's gar nicht, wundert sich bloß oder fragt nur in Einzelfällen nach.

Zwei wichtige Anmerkungen an dieser Stelle und ich bitte alle um regen Gedankenaustausch:

1) Ist das Problem der verkürzten Wechselintervalle auf die 5-Zylinder-TDI beschränkt oder beobachten die 4-Zylinder-TDI-Fahrer dasselbe? Also, liebe 1.9er-Fahrer, äußert Euch bitte!

2) TOM teilte uns an anderer Stelle mit, dass ab Modelljahr 2008 (also ab jetzt) geänderte DPF eingesetzt würden, die zu wieder deutlich längeren Intervallen führten – bis hin zu den legendären 30.0000 km. Also alles wieder wie vorher? Thema erledigt? Doch keine erhöhte Verschleißgefahr mehr – weil weniger Ruß ins Motoröl eingetragen wird? Wie geht das?


Ich versuche gerade, in alle Erkenntnisse der letzten Zeit einen roten Faden zu bringen und das Ganze dann hier zusammenzustellen. Daher bitte ich um Eure Meinungen und vor allem Erfahrungen! :danke:

Gruß

Dirk
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Gründe für höheren Rußeintrag - verkürzte Intervalle bei DPF

Aber es gibt eben mehr Ruß, dass auch ins Öl wandert.

Hallo
Das sind interessante Ausführungen. Danke. Nur: Mir als Laien ist nicht klar, wie (oder wo)denn dieser Russ genau ins Motoröl kommen soll. Dass irgendwie immer ein wenig Diesel/Benzin ins Motoröl einfliesst, ist ja fast unvermeidlich. Aber wie hängt denn der Oelkreislauf mit der AGR resp. dem DPF zusammen? Wenn das jemand mit Sachverstand erläutern könnte, da wäre ich dankbar dafür.

Grüsse
Sternlöwe

PS: Schliesslich bin auch ich ein ''Opfer'' des verdächtig exakt bei 15'000km liegenden verkürzten Serviceintervalls...Wobei ich das Ganze relativ pragmatisch zu betrachten versuche. Aber Erklärungen sind immer gut und hilfreich.
 
AW: Gründe für höheren Rußeintrag - verkürzte Intervalle bei DPF

Hallo zusammen !!
Fahre den 1.9 tdi mit dpf (LL) jetzt seit 15tausend und noch keine Meldung !!!
Bin aber am überlegen ob ich nicht einen ölwechsel einlege und ihm was gutes tue ??
Aber warum ??
Vielleicht aber doch lieber mit der Holden :rolleyes::D lecker essen gehen !!


Grüsse Chefkoch
 
AW: Gründe für höheren Rußeintrag - verkürzte Intervalle bei DPF

Hier mal ein Statement von Audi auf Anfrage eines A3-TDI-Fahrers (wir haben es also keineswegs mit einem reinen T5-Problem zu tun):

Zitat:

Sehr geehrter Herr ..,
*
vielen Dank für Ihr Schreiben an den Vorstand der Audi AG. Wir wurden gebeten, Ihnen nach entsprechender Abstimmung zu antworten.
*
Sie teilen uns mit, dass Sie das Long Life Wartungsintervall mit Ihrem Audi A3 Sportback 2,0 TDI und DPF nicht erreichen und bitten um eine Stellungnahme.
*
Hierzu können wir Ihnen folgendes mitteilen:
*
Grundsätzlich sind Audi Modelle, die mit einem flexiblen verlängerten Wartungsintervall (Long Life Service) ausgerüstet sind, Fahrleistungen bis zu 30.000 Km oder 24 Monaten vor dem nächsten Service möglich.
*
Dafür werden im Kombiinstrument verschiedene Daten, wie die durchschnittliche Motoröltemperatur, der Kraftstoffverbrauch, die Zahl der Starts und die Fahrzeit, ausgewertet, die Rückschluss auf den Zustand des Motoröls zulassen.
*
Ungünstig auf den Serviceintervall wirken sich bei Fahrzeugen mit Dieselpartikelfilter viele Kaltstarts, eine sehr offensive Fahrweise mit hohen Drehzahlen sowie ein dauerhafter Kurzstreckenbetrieb im Stadtverkehr aus.
*
Bei diesem Fahrprofil und unter diesen Lastzuständen muss der Dieselpartikelfilter öfters regeneriert werden, mit der Folge, dass sich der Rußeintrag in das Motoröl erhöht. Die Regeneration, also das Verbrennen vom Ruß im Dieselpartikelfilter, macht eine Nacheinspritzung notwendig, um die Abgastemperatur zu erhöhen. Durch diese Nacheinspritzung in den Ausstoßtakt des Motors wird auch das Motoröl höher belastet. Darüber hinaus ist für Fahrzeuge mit Dieselpartikelfilter besonders wichtig, dass keine Ölasche in den Abgastrakt kommt. Dadurch würde der Dieselpartikelfilter in seiner Standzeit beeinträchtigt werden. Additive in den so genannten "Low-Ash-Ölen" binden diese Rückstände, werden aber im Laufe des Fahrbetriebs aufgebraucht.
*
Um Folgeschäden am Dieselpartikelfilter und am Motor zu vermeiden, muss das Motoröl entsprechend frühzeitig gewechselt werden. Allerdings ist ein Erreichen der Mindestfahrleistung von 15.000 Km und zwölf Monaten gewährleistet.
*
Sehr geehrter Herr ..., wir hoffen, dass wir Ihre Frage zu Ihrer Zufriedenheit beantwortet haben und sind bei künftigen Fragen oder Anregungen gern wieder Ihr Ansprechpartner.
*
Freundliche Grüße aus Ingolstadt
*
Audi AG
Kundenbetreuung
 
AW: Gründe für höheren Rußeintrag - verkürzte Intervalle bei DPF

Hallo !!

Ungünstig auf den Serviceintervall wirken sich bei Fahrzeugen mit Dieselpartikelfilter viele Kaltstarts, eine sehr offensive Fahrweise mit hohen Drehzahlen sowie ein dauerhafter Kurzstreckenbetrieb im Stadtverkehr aus.

Das trifft sich so ungefähr mit meinem fahrprofil-was jetzt tun -wechseln oder warten bis die meldung kommt ??

gruss Chefkoch
 
AW: Gründe für höheren Rußeintrag - verkürzte Intervalle bei DPF

Hallo !!

Ungünstig auf den Serviceintervall wirken sich bei Fahrzeugen mit Dieselpartikelfilter viele Kaltstarts, eine sehr offensive Fahrweise mit hohen Drehzahlen sowie ein dauerhafter Kurzstreckenbetrieb im Stadtverkehr aus.

Das trifft sich so ungefähr mit meinem fahrprofil-was jetzt tun -wechseln oder warten bis die meldung kommt ??

gruss Chefkoch

Hallo Chefkoch,

da Du ja wohl QG1 installiert Hast (flexibles Wartungsintervall), wartest Du am besten ab, bis sich das System meldet. Offensichtlich ist Dein gemessener Rußeintrag noch nicht von einer Höhe, die den Rechner Alarm schlagen lässt.

Gruß

Dirk
 
AW: Gründe für höheren Rußeintrag - verkürzte Intervalle bei DPF

1) Ist das Problem der verkürzten Wechselintervalle auf die 5-Zylinder-TDI beschränkt oder beobachten die 4-Zylinder-TDI-Fahrer dasselbe? Also, liebe 1.9er-Fahrer, äußert Euch bitte!

Hallo!

Melden tue ich mich hiermit. Liege aber noch unter 15000, und bis jetzt noch keine Bimmel an. Von daher kann ich mich zwar melden, aber helfen wird es dir wohl nur bedingt. Obwohl, wenn man 2000 km nach Start der Bimmel noch frei hat komme ich wohl auf jeden Fall über 15000.
Achja, kein purer Stadtverkehr...

Gruß,
CHR
 
AW: Gründe für höheren Rußeintrag - verkürzte Intervalle bei DPF

Hallo
Das sind interessante Ausführungen. Danke. Nur: Mir als Laien ist nicht klar, wie (oder wo)denn dieser Russ genau ins Motoröl kommen soll. Dass irgendwie immer ein wenig Diesel/Benzin ins Motoröl einfliesst, ist ja fast unvermeidlich. Aber wie hängt denn der Oelkreislauf mit der AGR resp. dem DPF zusammen? Wenn das jemand mit Sachverstand erläutern könnte, da wäre ich dankbar dafür.

Grüsse
Sternlöwe

Hallo Sternlöwe,

der Ruß kommt wie Diesel oder Benzin über den Brennraum, d.h. das Öl, das an den Zylinderwänden ist, in den Ölkreislauf. Immer ein bischen. Die AGR führt zu höheren Russanfall bei der Verbrennung, dadurch mehr Russ, der über das Öl an den Zylinderwänden in den Ölkreislauf kommt. Dazu kommt noch mehr Diesel in den Ölkreislauf, weil bei der gelegentlichen Regereration des Russfilters beim 3. oder 4. Takt Diesel nachgespritzt wird, der aber nicht vollständig beim Russfilter ankommt. Alles zusammen belastet das Motoröl deutlich mehr, als beim Euro 3 Motor.

Gruss Bernd
 
AW: Gründe für höheren Rußeintrag - verkürzte Intervalle bei DPF

Hier mal ein Statement von Audi auf Anfrage eines A3-TDI-Fahrers (wir haben es also keineswegs mit einem reinen T5-Problem zu tun):

Um Folgeschäden am Dieselpartikelfilter und am Motor zu vermeiden, muss das Motoröl entsprechend frühzeitig gewechselt werden. Allerdings ist ein Erreichen der Mindestfahrleistung von 15.000 Km und zwölf Monaten gewährleistet.

Moin,

Mein Eindruck:
Auch wenn sie (AUDI) sich winden, wie ein Aal, aber die Aussage hinter der Aussage ist doch ganz deutlich:
DPF & Stadtverkehr sind LL-SERVICE unverträglich.
Wer sich darin entsprechend tummelt, wird mit Serviceintervallen kaum über 15.000km "bestraft"...
Wer es darüberhinaus ausschließlich in der Stadt treibt, der wird zusätzlich mit nach Aufforderung durchzuführenden "Regenerationsfahrten" belohnt.

Nur die Traute, daß das als quasi "Nebenwirkung" des reduzierten Feinstaubeintrags auftritt, im Vorwege mitzuteilen haben die auch nicht.

Da stimmt es auch nur wenig versöhnlich, daß ein Erreichen der Mindestfahrleistung von 15.000 Km und zwölf Monaten gewährleistet ist.

Daß mit Euro IV auch weniger NOx im Abgasstrom drin sein darf, ist richtig:
Euro 3 (2000) 50 (Ruß) - 500 (NOx)
Euro 4 (2005) 25 (Ruß) - 250 (NOx)

aber das wußten die vorher. Definitiv.

Und daß die Phänomene motortypabhängig auftreten können, wohl auch. Auch dafür wird sich 'ne Begründung finden, daß bestimmte Motoren konstruktiv damit besser umgehen können.

Nur das erklärt nicht, warum nun beim T5 klammheimlich 'ne Veränderung in der Motorsteuerung/Abgasanlage stattfand, offensichtlich mit dem Ziel, die 30tkm in den Zielkorridor zu bekommen, genausowenig wie das beharrliche Schweigen aus H / WOB


@ifne,

Bernd, der zunehmende Rußanteil dürfte IM Ölkreislauf eigentlich nicht stören:
Das alte LL2 Öl hatte einen höheren Aschegehalt, als die für das LL3 notwendigen low-SAPS Öle der Norm 50700.
Da als Begründung dafür immer die Funktionsfähigkeit des DPF genannt wurde, kann der Rußeintrag ins Öl (und damit nicht in den DPF) diese Rolle nicht spielen.

Erst mit dem Ölverdünnen durch nacheingespritzen Diesel (was auch zu einer Abnahme der Rußmenge im Ölkreislauf führt) bekommt die Sache ein gewisses Risiko, wie lang der Motor diese Ölverdünnung toleriert.

Und da wird auch erklärlich, warum der 4-Zylinder nicht auffällt, der hat eben nicht die, wie ja auch beim Chiptuning so festgestellte, Grenze der mech. Belastbarkeit bei dem "großen" 5-Zylinder
 
AW: Gründe für höheren Rußeintrag - verkürzte Intervalle bei DPF

Hallo Thilo,

ob die Veränderung am DPF wirklich zu längeren Ölwechselintervallen führt oder nicht, muss mal abgewartet werden. Der Russeintrag bei @cs war am Anfang ja niedrig, liegt aber jetzt schon sehr viel höher, wie er mir gestern berichtet hat.

Das zuviel Russ im Motoröl schädlich ist, sagt einem jeder Motoreninstandsetzer und empfiehlt lieber früher als später zu wechseln. Dazu kommt die Ölverdünnung mit Diesel.
Aber Asche aus dem verbrannten Öl in den DPF ist was anderes, das ist schlecht für den DPF, weil sie ihn verstopft. Russeintrag ins Öl stört den DPF logischerweise nicht.
 
AW: Gründe für höheren Rußeintrag - verkürzte Intervalle bei DPF

Hallo allerseits,
ich verfolge die Diskussionen um die kürzeren Serviceintervalle auch schon seit einigen Tagen, da ich auch gerade heute den ersten Service bei exakt 15.000km machen mußte (Cali Modell 2006 mit DPF, 6.Gang, 96kW).
Ich war zunächst auch verdutzt über Mehrverbrauch und jetzt den frühzeitigen Service, aber die Ausführungen von Bernd hören sich schlüssig an und ich hab gerade den folgenden Absatz auf der VWN Website bzw. VW Deutschland gefunden ( Unternehmen / Mobilität & Nachhaltigkeit / Praxis & Tipps / Wartung & Pflege / Intervall Training ):
Wartungsarbeiten werden immer seltener nötig.
Technisch ist es heute möglich, den Auto-Service nur noch alle zwei Jahre - oder nach jeweils 50.000 Kilometern - vorzunehmen. Stark verbesserte Betriebsstoffe, präzisere Produktionsverfahren, neue Metalllegierungen und lebenslange Schmierung sind die meistgenannten Ursachen, die dazu geführt haben, dass die Serviceintervalle der Automobile immer länger werden. Der Ölwechsel, bis heute noch regelmäßig notwendig, wird bald so selten sein, dass viele Autofahrer das Fahrzeug längst gegen ein neues eingetauscht haben, wenn er fällig wird.
Volkswagen hat mit dem LongLife-Service eine Technologie entwickelt, die mit geringstem Aufwand für den Fahrer die Verkehrs- und Betriebssicherheit des Fahrzeugs sicher stellt. Die variable Service-Intervallanzeige erinnert automatisch immer zum richtigen Zeitpunkt an den nächsten Servicetermin.
Maximal kann zwischen den Wartungsereignissen ein Zeitraum von 24 Monaten liegen oder bei Fahrzeugen mit Ottomotoren 30.000 km bzw. mit Dieselmotoren 50.000 km. Das Besondere daran ist, dass zur Ermittlung der Service-Intervalle die individuellen Einsatzbedingungen und der persönliche Fahrstil berücksichtigt werden.
Nicht von dieser technischen Neuerung betroffen sind die TDI-Pumpe-Düse-Motoren. Dort erfolgt ein Inspektions-Service einmal im Jahr, wobei für ausgesprochene Vielfahrer mit einer Fahrleistung von mehr als 15.000 km im Jahr zwischendurch ein Ölwechsel-Service erforderlich ist.
[...]
:uuups:
Eine klare Aussage von VW und leider auch gut versteckt. So was könnten die schon ins Serviceheft aufnehmen und uns keine falschen Versprechungen machen.

Gruß
Ekki
 
AW: Gründe für höheren Rußeintrag - verkürzte Intervalle bei DPF

Hallo ifne

Danke für die Erläuterung. Man fragt sich angesichts der Komplexität (und der reihum bezeugten nicht ganz einwandfreien Funktionsweise), ob die gallische Variante mit dem Additiv nicht, trotz low-tech-Vorwurf, ''günstiger'' ist für den Motor und den Geldbeutel.

Grüsse
Sternlöwe
 
AW: Gründe für höheren Rußeintrag - verkürzte Intervalle bei DPF

Moin,
zumal bei der PSA-Gruppe nach Aussage das Additiv kostenlos nachgefüllt wird.

Ich frage mich allerdings bis heute, warum VW die Nacheinspritzung nicht direkt am Abgasstrang vorgenommen hat, unmittelbar vor dem DPF oder ähnliches. Der Diesel Muss ja nicht auch noch durch den Turbolader, Hauptsache, er trifft im DPF auf "Heiße Luft".


Rein technisch ist die Verkürzung der Intervalle erklärlich & bis zu einem gewissen Grade auch notwendig. Aber so drastisch? In allen Ausprägungen (Kosten / Umwelt usw.).

Vom "verschwundenen" Verkaufsargument LL-Service mal ganz abgesehen.
 
AW: Gründe für höheren Rußeintrag - verkürzte Intervalle bei DPF

gibt es eigentlich sowas wie eine "antirusseintrag" freundliche fahrweise ?
ich meine damit ideale drehzahl-vorgaben zum anfahren, schalten und fahren auf ab bzw. landstrassen ?

welche drehzahlen sind generell am idealsten ?

welche drehzahlen nach oben bzw. unten sollte man vermeiden ?

(alles jetzt vielleicht mal bezogen auf die 2.5 ltr maschine)

gruss sky
 
AW: Gründe für höheren Rußeintrag - verkürzte Intervalle bei DPF

Gehört denn der 2008er-T5-DPF bereits zur Generation der Direkt-Einspritzer, sprich: der Partikelfilter, die den Dieselkraftstoff direkt vor den DPF einspritzen? Oder ist es bloß ein wie auch immer geänderter konventioneller, bei dem der Diesel in den Brennraum injiziert wird?

Die Idee der Direkt-vor-den-DPF-Einspritzung ist doch ebenso simpel wie genial. Technisch müsste das doch fast einfacher zu bewerkstelligen sein wie die herkömmliche. Eventuelle Injektions-Fehler im Brennraum haben doch fatalere Folgen als bei einem nachgeordneten Filtersystem.

Oder?


Gruß

Dirk
 
AW: Gründe für höheren Rußeintrag - verkürzte Intervalle bei DPF

gibt es eigentlich sowas wie eine "antirusseintrag" freundliche fahrweise ?
ich meine damit ideale drehzahl-vorgaben zum anfahren, schalten und fahren auf ab bzw. landstrassen ?

welche drehzahlen sind generell am idealsten ?

welche drehzahlen nach oben bzw. unten sollte man vermeiden ?

(alles jetzt vielleicht mal bezogen auf die 2.5 ltr maschine)

gruss sky

Naja, das ist schnell aufgezählt:

1. Keine Kaltstarts (scheidet wegen Nichtmachbarkeit aus; es sei denn, Du wirfst Deine WWZH auch im Sommer eine halbe Stunde vor dem Start an und hast das Magnetventil so konfiguriert, dass nicht der Innenraum, sondern der Motorkreislauf erwärmt wird);

2. Kein Stadtverkehr, wenig Kurzstrecken (nur praktikabel für die, die auf dem Land wohnen und für Kurzstrecken zum Bäcker o.ä. das Fahrrad benutzen);

3. Keine Autobahn-Vollgasfahrten (gut, das lässt sich relativ leicht umsetzen)

Hmm, die fahrerische Freiheit ist schon massiv eingeschränkt, auf Dauer führt das nur zu Verkrampfungen :mad:.

Dirk
 
AW: Gründe für höheren Rußeintrag - verkürzte Intervalle bei DPF

hallo dirk,

gibt es denn keine drehzahlempfehlungen ?


was mir noch einfaellt - die deutsche post tuckert doch auch mit t5 inkl. dpf durch die lande - die muessten doch massivste probleme haben - das ist ja selbst auf dem lande mit einem heftigen stadtverkehr zu vergleichen ....

gruss sky
 
AW: Gründe für höheren Rußeintrag - verkürzte Intervalle bei DPF

gibt es denn keine Drehzahlempfehlungen ?

Wenn man (so wie ich z.B.) gerne mit 2000 Touren oder etwas darüber im sechsten Gang auf der BAB tuckert und sich freut, dass der Verbrauch so schön niedrig ist, macht man's im Prinzip grundfalsch: Die Abgastemperaturen sind niedrig, der DPF setzt sich zu. VW empfiehlt dann zum "Freibrennen" eine Viertelstunde im 4. oder 5. Gang bei 2500/min zu fahren.

Ist doch paradox: Da will man Kraftstoff sparen (und die Umwelt entlasten) und soll zur Strafe dann "mal ordentlich Gas geben".

Ob es einen "grünen" Drehzahlbereich gibt, in dem man halbwegs ökonomisch/ökologisch fährt und der DPF sich dennoch nicht zusetzt – vielleicht kann das jemand anders beantworten.

Ist doch alles bekloppt....

Dirk
 
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