SAND/y
Jung-Mitglied
- Ort
- Karlsruhe
- Mein Auto
- T6 California - Coast
- Erstzulassung
- NOV 2016
- Motor
- TDI® 110 KW EU6 / 6d-temp CXHA
- DPF
- ab Werk
- Getriebe
- 6-Gang
- Antrieb
- Front
- Ausstattungslinie
- California Coast
- FIN
- WV2ZZZ7HZHH052311
- Typenbezeichnung (z.B. 7H)
- 7HMA
Hallo Cali Lovers,
mein Name ist Jochen Sand, ich bin seit vier Jahren California Coast Fahrer und etwa so lange auch in diesem Forum.
Heute muss ich mir mal was von der Seele schreiben. Für den Fall, dass der eine oder andere von Euch den Text zuende lesen möchte, wäre ich über eine Einschätzung dankbar. Ein gut gemeinter Rat wäre nett, oder aber der entscheidende Hinweis darauf, dass alle meine Hoffnung umsonst ist.
Mein Verhältnis zu meinem Bus würde ich als innig bezeichnen - wenn man zu einem lackierten Haufen Blech mit Außendusche ein inniges Verhältnis haben kann….Zärtlich wäre übertrieben, aber innig trifft es ganz gut.
Unsere Beziehung hat eine Vorgeschichte. Falls sich jemand dafür interessiert, habe ich sie hier verlinkt. Ich beschreibe auf rescEUrope, was mich dazu inspiriert und bewegt hat, dass ich 2016 entschieden habe, einen Bulli zu brauchen.
Bussi und ich sind sehr eng, wie gesagt. Deshalb ist es für mich schmerzhaft zuzugeben, dass ich ein Verhältnis habe. Ja, wenigstens in Gedanken bin ich oft fremdgefahren.
Begonnen hat meine Liaison im Januar dieses Jahres auf der CMT in Stuttgart. Ich sag`s gleich: Es ist der Gran California. Der 600er. Hilft ja nix!
Der GranCali hatte meine Aufmerksamkeit sofort weil er erfrischend modern daherkommt, klar und unverspielt. In Oberflächen und Funktionalität verarbeitet Volkswagen hier seine ganze Erfahrung im Van-Segment. Ganz ehrlich, beim T6 bin ich manchmal an meine Verständnisgrenzen gekommen, wenn in einem Siebzigtausendeuro-Auto ausgerechnet an einem so essentiellen wie preiswerten Verkaufsargument für diese Wagenklasse, einem vernünftigen Wasserhahn, gespart worden ist.
Für beide Fahrzeuggrößen - California und Gran California - gibt es spezifische Merkmale, die jeweils nur einer von beiden erfüllt. Während die schiere Größe des Gran California natürlich mehr Komfort-Features unterbringt, bleibt der California viel wendiger. Als Straßenparker wird man aber vermutlich wenig Freude mit einem wohnmobilgroßen Fahrzeug haben. Und mit einem wohnmobilhohen Fahrzeug wird die Einfahrt in die allermeisten Parkhäuser praktisch unmöglich.
Jeder, der mehr dem einen oder anderen Fahrzeug zugeneigt ist, wird im Vergleich der beiden ganz sicher an dieser Stelle noch etliche Vorteile seines Autoschwarms aufzählen können. Und bestimmt gibt es Menschen, die die Attraktivität ihres Favoriten an der Summe der Vorteile festmachen, die sie erkennen. Oder an der Summe der Nachteile des anderen.
Bei mir ist es so: Beim GranCali gibt es dieses eine Detail, das mich voll nervt! Diese eine Sache, die Volkswagen nicht zuende gedacht hat. Oder einmal zuviel um die Ecke gebastelt. Hier hat VW eine Zielgruppe konsequent ignoriert - mich!
Ich führe ein recht harmonisches Eheleben mit meiner Frau - wenn wir getrennt schlafen. Das ist so zuhause und das hat sich auch auf Reisen bewährt. Wenn wir gemeinsam unterwegs sind, stehen wir allerallermeistens legal auf Stell- oder Campingplätzen, wo wir problemlos das Dach des Californias aufstellen und sie unten, ich oben super schlafen können. Das ist auf meiner Pro-Cali-Liste ein Riesenpunkt für unseren Coast.
Allerdings bin ich mit dem Wagen nicht nur mit meiner Frau unterwegs. Ich mache viele Reportagen und bin oft in Gebieten unterwegs, in denen ich nicht auffallen möchte, schon gar nicht als Übernachter. Also kann ich dort, wo ich eventuell drei Nächte stehen werde das California-Dach nicht öffnen ohne dass gleich alle wissen, dass ich da bin. Daher bleibt es geschlossen und ich mache alles im Sitzen oder liegen. Der GranCali hat mich mit seinem Aufbau daher gleich überzeugt. Ein Fahrzeug, dass sich äuserlich nicht verändert, egal, ob man darin Kaffee trinkt, schläft oder Mails schreibt, bleibt unauffällig. Super!
Den GranCalifornia 600 (als 680er kommt er wegen zu groß nicht infrage) hat serienmäßig ein quermontiertes, ca 140x190cm großes Bett im hinteren Bereich des Fahrzeugs. Meiner Frau und mir ist das zu zweit zu eng in alle Richtungen. Man kann den Wagen aber auch mit einem Zusatzbett bestellen, das über der Dinette ausgezogen wird. Problematisch an dem Bett sind die Maße und der Schnitt. Mit meinen 72 Kilo Sommerreisegewicht bin ich nicht sonderlich schwer und rund, aber ich habe eine Nase und Zehen. Und die krachen beim Liegen in dem Behelfsbett an die Fahrzeugdecke. Abgesehen davon braucht man den Schwarzen Gürtel in Yoga, um dort hoch zu kommen und sich dann in Schlafposition zu bringen. Außer fürs Optimieren ist da nicht viel Luft nach oben!
An dieser Stelle muss ich eingefleischte VW Lover bitten, wegzulesen. Mercedes hat mit Hymer den 600Free entwickelt. Ein Van, der auf Sprinterbasis praktisch genauso kompakt ist wie der GranCalifornia, der auf dem Crafter aufbaut. Die Layouts der Innenleben sind bei beiden identisch: Querbett hinten, darunter Stauraum, vor dem Bett rechts die Nasszelle, gegenüber ein Küchenblock, der bei geöffneter Schiebetür von außen zugänglich ist. Zwischen Fahrersitz und Nasszelle haben beide eine Sitzgelegenheit vorgesehen.
Aber statt ein lommeliges Zusatzbett direkt unter die Fahrzeugdecke zu packen, bietet Mercedes ein Hubdach an, in dem zwei Erwachsene bequem nebeneinander Platz haben. Irre! Hubdach! Darauf hat VW die Copyrights.
Dass VW den Sonderweg maximaler Umständlichkeit bevorzugt, fördert in zweierlei Hinsicht bizarre Ergebnisse zutage: Nicht nur ist schlafen in dem Bett für über 11-Jährige eine Tortur. Weil die Schnarchnasen in Hannover die Hubdach-Kompetenz von VW glatt verpennt haben, mussten die Sonderdach-Designer Überstunden machen. Und so sieht das durch das Extrabett hoch- und weitgezogene Dach aus: Sonder-bar!
Vielleicht steckt in alldem ein heimlich genialer Plan, ein cooler Trick oder sagenhafter Clou. Meine Hoffnung ist, dass es mehr potenzielle GranCalifornia 600-Interessenten gibt, die sagen: „So nicht, aber ein Hubdach wäre klasse.“ Vielleicht würden die Wolfsburger dann bald sagen: „Was Mercedes kann, können wir schon lange!“
Was sagt das Forum? Gibt es zu meinem Thema andere Meinungen? Habt Ihr Euch auch schon darüber gewundert, dass VW das Offensichtliche nicht macht und stattdessen ein mittelschönes Kastenwohnmobil baut? Oder sagt Ihr: „Der soll mal seine Eheprobleme lösen“!
mein Name ist Jochen Sand, ich bin seit vier Jahren California Coast Fahrer und etwa so lange auch in diesem Forum.
Heute muss ich mir mal was von der Seele schreiben. Für den Fall, dass der eine oder andere von Euch den Text zuende lesen möchte, wäre ich über eine Einschätzung dankbar. Ein gut gemeinter Rat wäre nett, oder aber der entscheidende Hinweis darauf, dass alle meine Hoffnung umsonst ist.
Mein Verhältnis zu meinem Bus würde ich als innig bezeichnen - wenn man zu einem lackierten Haufen Blech mit Außendusche ein inniges Verhältnis haben kann….Zärtlich wäre übertrieben, aber innig trifft es ganz gut.
Unsere Beziehung hat eine Vorgeschichte. Falls sich jemand dafür interessiert, habe ich sie hier verlinkt. Ich beschreibe auf rescEUrope, was mich dazu inspiriert und bewegt hat, dass ich 2016 entschieden habe, einen Bulli zu brauchen.
Bussi und ich sind sehr eng, wie gesagt. Deshalb ist es für mich schmerzhaft zuzugeben, dass ich ein Verhältnis habe. Ja, wenigstens in Gedanken bin ich oft fremdgefahren.
Begonnen hat meine Liaison im Januar dieses Jahres auf der CMT in Stuttgart. Ich sag`s gleich: Es ist der Gran California. Der 600er. Hilft ja nix!
Der GranCali hatte meine Aufmerksamkeit sofort weil er erfrischend modern daherkommt, klar und unverspielt. In Oberflächen und Funktionalität verarbeitet Volkswagen hier seine ganze Erfahrung im Van-Segment. Ganz ehrlich, beim T6 bin ich manchmal an meine Verständnisgrenzen gekommen, wenn in einem Siebzigtausendeuro-Auto ausgerechnet an einem so essentiellen wie preiswerten Verkaufsargument für diese Wagenklasse, einem vernünftigen Wasserhahn, gespart worden ist.
Für beide Fahrzeuggrößen - California und Gran California - gibt es spezifische Merkmale, die jeweils nur einer von beiden erfüllt. Während die schiere Größe des Gran California natürlich mehr Komfort-Features unterbringt, bleibt der California viel wendiger. Als Straßenparker wird man aber vermutlich wenig Freude mit einem wohnmobilgroßen Fahrzeug haben. Und mit einem wohnmobilhohen Fahrzeug wird die Einfahrt in die allermeisten Parkhäuser praktisch unmöglich.
Jeder, der mehr dem einen oder anderen Fahrzeug zugeneigt ist, wird im Vergleich der beiden ganz sicher an dieser Stelle noch etliche Vorteile seines Autoschwarms aufzählen können. Und bestimmt gibt es Menschen, die die Attraktivität ihres Favoriten an der Summe der Vorteile festmachen, die sie erkennen. Oder an der Summe der Nachteile des anderen.
Bei mir ist es so: Beim GranCali gibt es dieses eine Detail, das mich voll nervt! Diese eine Sache, die Volkswagen nicht zuende gedacht hat. Oder einmal zuviel um die Ecke gebastelt. Hier hat VW eine Zielgruppe konsequent ignoriert - mich!
Ich führe ein recht harmonisches Eheleben mit meiner Frau - wenn wir getrennt schlafen. Das ist so zuhause und das hat sich auch auf Reisen bewährt. Wenn wir gemeinsam unterwegs sind, stehen wir allerallermeistens legal auf Stell- oder Campingplätzen, wo wir problemlos das Dach des Californias aufstellen und sie unten, ich oben super schlafen können. Das ist auf meiner Pro-Cali-Liste ein Riesenpunkt für unseren Coast.
Allerdings bin ich mit dem Wagen nicht nur mit meiner Frau unterwegs. Ich mache viele Reportagen und bin oft in Gebieten unterwegs, in denen ich nicht auffallen möchte, schon gar nicht als Übernachter. Also kann ich dort, wo ich eventuell drei Nächte stehen werde das California-Dach nicht öffnen ohne dass gleich alle wissen, dass ich da bin. Daher bleibt es geschlossen und ich mache alles im Sitzen oder liegen. Der GranCali hat mich mit seinem Aufbau daher gleich überzeugt. Ein Fahrzeug, dass sich äuserlich nicht verändert, egal, ob man darin Kaffee trinkt, schläft oder Mails schreibt, bleibt unauffällig. Super!
Den GranCalifornia 600 (als 680er kommt er wegen zu groß nicht infrage) hat serienmäßig ein quermontiertes, ca 140x190cm großes Bett im hinteren Bereich des Fahrzeugs. Meiner Frau und mir ist das zu zweit zu eng in alle Richtungen. Man kann den Wagen aber auch mit einem Zusatzbett bestellen, das über der Dinette ausgezogen wird. Problematisch an dem Bett sind die Maße und der Schnitt. Mit meinen 72 Kilo Sommerreisegewicht bin ich nicht sonderlich schwer und rund, aber ich habe eine Nase und Zehen. Und die krachen beim Liegen in dem Behelfsbett an die Fahrzeugdecke. Abgesehen davon braucht man den Schwarzen Gürtel in Yoga, um dort hoch zu kommen und sich dann in Schlafposition zu bringen. Außer fürs Optimieren ist da nicht viel Luft nach oben!
An dieser Stelle muss ich eingefleischte VW Lover bitten, wegzulesen. Mercedes hat mit Hymer den 600Free entwickelt. Ein Van, der auf Sprinterbasis praktisch genauso kompakt ist wie der GranCalifornia, der auf dem Crafter aufbaut. Die Layouts der Innenleben sind bei beiden identisch: Querbett hinten, darunter Stauraum, vor dem Bett rechts die Nasszelle, gegenüber ein Küchenblock, der bei geöffneter Schiebetür von außen zugänglich ist. Zwischen Fahrersitz und Nasszelle haben beide eine Sitzgelegenheit vorgesehen.
Aber statt ein lommeliges Zusatzbett direkt unter die Fahrzeugdecke zu packen, bietet Mercedes ein Hubdach an, in dem zwei Erwachsene bequem nebeneinander Platz haben. Irre! Hubdach! Darauf hat VW die Copyrights.
Dass VW den Sonderweg maximaler Umständlichkeit bevorzugt, fördert in zweierlei Hinsicht bizarre Ergebnisse zutage: Nicht nur ist schlafen in dem Bett für über 11-Jährige eine Tortur. Weil die Schnarchnasen in Hannover die Hubdach-Kompetenz von VW glatt verpennt haben, mussten die Sonderdach-Designer Überstunden machen. Und so sieht das durch das Extrabett hoch- und weitgezogene Dach aus: Sonder-bar!
Vielleicht steckt in alldem ein heimlich genialer Plan, ein cooler Trick oder sagenhafter Clou. Meine Hoffnung ist, dass es mehr potenzielle GranCalifornia 600-Interessenten gibt, die sagen: „So nicht, aber ein Hubdach wäre klasse.“ Vielleicht würden die Wolfsburger dann bald sagen: „Was Mercedes kann, können wir schon lange!“
Was sagt das Forum? Gibt es zu meinem Thema andere Meinungen? Habt Ihr Euch auch schon darüber gewundert, dass VW das Offensichtliche nicht macht und stattdessen ein mittelschönes Kastenwohnmobil baut? Oder sagt Ihr: „Der soll mal seine Eheprobleme lösen“!