Hallo in die Runde,
ich möchte noch einiges aus meinem näherem Umfeld zum Thema Integration erzählen:
Ich wohne in einem kleinem Dorf mit ca. 2500 Einwohnern.
Dort schlug vor 10, oder waren es 15 Jahren eine Flüchtlingsfamilie aus Eritrea auf. Wohlgemerkt EINE!.
Die fiel natürlich allein schon aufgrund ihrer Hautfarbe (dunkelschwarz) auf wie ein bunter Hund. Unauffällig ins Dorfleben mogeln - unmöglich! Trotzdem war die Familie innerhalb kurzer Zeit integriert. Die Kinder tobten mit der Dorfjugend umher, als wäre das das selbstverständlichste der Welt. So sollte es ja auch sein und ich finde es gut, dass es so ist. Meine Äußerung über die Hautfarbe war auch nicht diskriminierend gemeint - Bitte nicht falsch verstehen. Sie sollte nur die "Exotik" der Zuwanderer für so ein kleines Dorf unterstreichen. Integration geglückt!
Heute haben wir Gott sei Dank die Lärmquelle Hubschrauber der Army los und eine leerstehende Kaserne in der Gemarkung nahe am Ortsrand. Dort wurde 500 Flüchtlinge "eingelagert". Die schmoren dort im eigenen Saft, werden zwar von einem Asylhelferkreis aus dem Dorf betreut, sind aber ansonsten mehr oder weniger in der Kaserne isoliert. Oder wäre kaserniert das bessere Wort? Glaubt irgendjemand ernsthaft, dass unser kleiner Ort diese Masse integrieren kann, deren Unterbringung einige Kilometer vom Ort zu Fuß entfernt liegt? Zumal der Ort kaum interessantes bietet, was die Flüchtlinge dorthin zieht? Der nächste Supermarkt ist z. B. wenig weiter im Nachbarort.
Wie soll da Integration geschehen?
Eine letzte Geschichte zum Verhalten (mancher) Asylsuchender:
Die Tochter einer Freundin hat einen Ägypter geheiratet und lebt in Kairo. Das Enkelkind ist demzufolge zweisprachig aufgewachsen und auch arabische Muttersprachlerin. Nun studiert das Mädchen in Deutschland und hat sich in einem Krankenhaus als Dolmetscherin ehrenamtlich zur Verfügung gestellt.
Der Erfolg:
Sie musste sich von jungen Männern aufs Übelste beschimpfen lassen, dass sie erstmal anständig arabisch lernen solle, ehe sie hier dolmetschen wolle. Irgendwann wurde es ihr zuviel und nutzt ihre Freizeit wieder mit Sachen, die ihr mehr Spaß machen.
Soviel zum Thema Hilfen annehmen und Integrationswille.
Wenn ich das Ganze zusammenfassen darf:
Die Ghettobildung, wie si im Moment (zwangsweise) stattfindet, ist der Integration sicher nicht förderlich. Spätestens nach der Anerkennung wäre eine dezentrale Unterbringung sinnvoll.
Und jetzt werde ich politisch unkorrekt und polemisch:
Wie kann man mit Menschen umgehen, die auf Hilfsangebote derart unverschämt reagieren (z. B. Hilfe durch Frauen). Muss man die mit Samthandschuhen anfassen? Auch wenn sie auf der Flucht vielleicht viel scheußliches erlebt haben, müssen sie trotz allem lernen, nach den Regeln der "neuen Heimat" in der Öffentlichkeit zu leben. Hinter verschlossenen Türen (falls es die im Moment überhaupt gibt) mag das ja anders aussehen.
Kann man die nicht einfach unter Hinweis auf mangelnden Integrationswillen wieder dorthin schicken, wo sie hergekommen sind? Dann müssen sie ihr Verhalten nicht umstellen. - Schließlich haben wir sie nicht gerufen! Oder hat das Mutti doch solche Leute gerufen?
Gruß
Herby