Einfluss der Fahrzeuglänge auf Geländegängigkeit

Travel4Life

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Ich stehe im Moment vor dem Kauf eines Offroad-Campers auf T6.1-Basis und da hat man die Wahl zwischen dem normalen 4.90 m Bulli (z.B. mit California-Ausbau) und dem 40 cm längeren Transporter, der ja auch von Drittanbietern als Camper ausgebaut werden kann.

Anwendungsfall ist unter anderem auch Island, das Fahrzeug wird auf jeden Fall mit Allradantrieb + Differentialsperre, Seikel-Fahrwerk, AT-Reifen und diversen Höherlegungen für Lufteinlässe (Terranger Islandkit oder so) ausgestattet.

Etwas mehr Platz (durch das längere Fahrzeug) hat auf jeden Fall Vorteile aber andererseits möchte ich auch nicht dass die Geländegängigkeit zu sehr darunter leidet. Wie wirkt sich die Fahrzeuglänge (und der längere Radstand) da in der Praxis aus?
 
Hallo Travel4life,

Die Frage wirst Du Dir selber beantworten müssen, da niemand weiß wie „hart“ Du wirklich ins Gelände willst.
Um auf einer nassen Wiese oder am verschneiten Parkplatz am Skigebiet wieder wegzukommen wird die Länge egal sein.
Auch die Ringstraße in Island geht ohne Probleme.
Aber in wirklichem Gelände ist die Länge ein Problem.
aber ganz offen: welcher 85tsd Euro vw Bus sieht wirkliches Gelände?
Gruß aus dem Allgäu
 
Ringstraße in Island geht auch mit einem 2WD Kleinwagen, das kann jeder Bulli. Wenn das Fahrzeug passend ausgerüstet ist dann kann man schon viele (aber nicht alle) Hochlandstraßen fahren, gibt ja auch nicht wenige Reiseberichte hier im Forum.

Ich war noch nie mit so einem Fahrzeug im Gelände und kann daher nicht so recht einschätzen wie deutlich sich da die 40 cm in der Länge auswirken.
 
Hallo,

ich kann dir auf jedenfall den langen Radstand empfehlen, auch für Geländefahrten

es geht nicht nur um 40 cm, auch das Raumgefühl ist ein ganz anderes.

ich bin regelmäßig in Ost / Südosteuropa unterwegs, die echten "Probleme" die ich mit dem langen Radstand hatte kann ich an fünf Finger abzählen,

die meisten Schwierigkeiten hat man bei engen Serpentinen und steilen Böschungen wo man eventuell aufsetzt, bei den Serpentinen hilft halt rangieren und richtig (an)fahren.

die meisten Schwierigkeiten habe ich auf den Waldwegen, diese wurden meist von kürzeren Fahrzeugen "angelegt" da muss man halt auch mal die Axt schwingen und sich den Weg frei machen,

aber wie schon oben geschrieben, wir wissen nicht was du wirklich im Gelände vor hast

ich möchte mein langen Radstand nicht mehr missen, idealer Bike Transporter und zur Not eine Schlafkabine


Grüße

Roland
 
Witzigerweise ist lt. VW der Rampenwinkel für KR und LR gleich:
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Einziger Nachteil des LRs bisher ist der große Wendekreis, da muss man häufig mal rangieren wo ein KR in einem Zug rumgeht. Und ich denke in echt ist der Rampenwinkel eben doch kleiner als beim KR, insbesondere wenn das Fahrwerk höher ist. Aber für Island wird es IMHO deutlich entscheidender sein die Wattiefe zu erhöhen als ein, zwei Grad Rampenwinkel zu gewinnen.
 
Wie wirkt sich die Fahrzeuglänge (und der längere Radstand) da in der Praxis aus?
Sagen wir mal so: Sind dieses Jahr in einer Gruppe u.a. die Theth-Tal-Südroute (Kir Tal, also nicht die leichte Nordroute) in Albanien gefahren, schwerste Kategorie im Roadbook. Ein LR kam unverletzt durch, ein KR hatte danach einen verformten Schweller. Kommt also eher darauf an, ob Du fahren kannst. Kenne auch jemanden, der im LR in Island über Vulkanfelsen klettert. Geht. Mit einem KR marginal besser, aber der Radstand ist eher selten entscheidend. Die meisten Defekte nach Theth waren übrigens gebrochene Koppelstangen - in Kombination mit verstärkten Stabis. Meine haben gehalten ;)
 
Sorry ich bin mit den Abkürzungen noch nicht so firm. LR ist wahrscheinlich Land Rover aber was ist KR?
 
Ein LR kam unverletzt durch, ein KR hatte danach einen verformten Schweller. Kommt also eher darauf an, ob Du fahren kannst. Kenne auch jemanden, der im LR in Island über Vulkanfelsen klettert.

Hallo, die Erfahrungen haben ich (wir) auch gemacht, ein kurzer T5 hat Bodenkontakte ich mit dem langen Radstand komme gerad so durch,
fahre meißt eine andere Linie als die Kollegen,
Die meisten Defekte nach Theth waren übrigens gebrochene Koppelstangen - in Kombination mit verstärkten Stabis.
auch wenn es OT ist, kannst du erklären warum ? verstärkte Stabis ab Werk oder Drittanbieter ?

habe verstärkte Stabis ab Werk, bisher noch keine gebrochene Koppelstangen meine verschleißen nur recht schnell, dachte bisher das ich immer Pech habe (habe schon mehrer Hersteller bzw. Versionen durch, z.Z.fahre ich Meyle HD)


Grüße

Roland
 
kannst du erklären warum ? verstärkte Stabis ab Werk oder Drittanbieter ?

habe verstärkte Stabis ab Werk, bisher noch keine gebrochene Koppelstangen meine verschleißen nur recht schnell, dachte bisher das ich immer Pech habe (habe schon mehrer Hersteller bzw. Versionen durch, z.Z.fahre ich Meyle HD)
Ab Werk. VW verbaut immer die gleichen Koppelstangen (egal ob normale oder verstärkte Stabis) und die verstärkten Stabis ziehen beim Verschränken stärker dran. So jedenfalls die Theorie, am Ende kann's auch einfach Pech sein ;)
Es gibt verstärkte Koppelstangen im Zubehör, fragt sich nur, was dann bricht. Es betraf drei Autos, die konnten nach Ausbau der gebrochenen Koppelstangen aber alle die Tour zu Ende fahren. Ich war froh, keine Probleme bekommen zu haben - kann aber letztlich nicht sagen, ob's an meinen Standard-Stabis, mehr Reifenflanke, zarterer Fahrweise oder Glück lag.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ab Werk. VW verbaut immer die gleichen Koppelstangen (egal ob normale oder verstärkte Stabis) und die verstärkten Stabis ziehen beim Verschränken stärker dran. So jedenfalls die Theorie, am Ende kann's auch einfach Pech sein ;)
Es gibt verstärkte Koppelstangen im Zubehör, fragt sich nur, was dann bricht. Es betraf drei Autos, die konnten nach Ausbau der gebrochenen Koppelstangen aber alle die Tour zu Ende fahren.
Danke für die Erklärung,

ein Mitfahrer hat ein Suzuki, der hat aushängbare Stabis, das wäre was für unsere Tx ;-)

@Travel4Life : du siehst, ein langer Radstand hat keine wirklichen negativen Einschränkungen im Gelände, kauf dir einen ;-)


Grüße

Roland
 
Witzigerweise ist lt. VW der Rampenwinkel für KR und LR gleich:
Anhang anzeigen 387673
Anhang anzeigen 387674

Einziger Nachteil des LRs bisher ist der große Wendekreis, da muss man häufig mal rangieren wo ein KR in einem Zug rumgeht. Und ich denke in echt ist der Rampenwinkel eben doch kleiner als beim KR, insbesondere wenn das Fahrwerk höher ist. Aber für Island wird es IMHO deutlich entscheidender sein die Wattiefe zu erhöhen als ein, zwei Grad Rampenwinkel zu gewinnen.

Hallo McFly42 in welchem Dokument hast du denn das gefunden?

In der Aufbaurichtlinie für meinen Trapo 2020 finden sich plausilber 2 verschiedene Werte.
1670692755160.png
13,7 Grad für den KR; "nur" 12,2 Grad für den LR.

LG.

Frank.
 
Hallo McFly42 in welchem Dokument hast du denn das gefunden?

In der Aufbaurichtlinie für meinen Trapo 2020 finden sich plausilber 2 verschiedene Werte.
Anhang anzeigen 387695
13,7 Grad für den KR; "nur" 12,2 Grad für den LR.

LG.

Frank.
Sieht plausibler aus. Meine Werte sind aus den technischen Zeichnungen von VW.
 
Hi,
Du kannst auch mal nach ein paar Videos suchen, da gibt es Leute, die mit einem T3 Weltreisen unternommen haben.
Da kannst Du dir ansehen, was auch Dich zukommen kann.
Im Endeffekt gilt das Geschriebene:
Es kommt auf den Fahrer an. Je mehr echte Offroad-Erfahrung, desto besser.
 
Es ist eine Frage der Abwägung zwischen Innenraum, Wenderadius und Aussenlänge (oft genutzte Parkplätze Garage etc) und nicht zuletzt Erscheinungsbild (wie gefällts)
Das ultimative Optimum existiert nicht.

Ich selbst hätte die zusätzliche Länge im Innern nur beim Dachbett als echten Vorteil gebrauchen können. Da hab ich mir jetzt einen Kompromiss gebaut. (variables Kopfteil) Alles andere passt im kurzen! Die Argumaente für den kurzen haben bei mir am Ende deswegen überwogen.... und Aussenlänge sowie der kleinere Wendekreis waren in meiner individuellen Gewichtung recht bedeutend. (ganz ohne Offroadambitionen)
 
Naja,
etwas mehr Länge innen als im KR wäre schon nicht schlecht.
Das gäbe etwas mehr Schrank und mehr Platz bei ausgeklapptem Bett unten.
Selbst der T3 hatte 20cm mehr, da konnte man vor dem Bett noch zu zweit stehen.

Wiegt aber den Nachteil eines LR im täglichen Bereich wie Parken usw. m.E. nicht auf.
 
Im klassischen Grundriss bei dem imner das halbe Bett aufgebaut ist, ja. Ich hab einen anderen Grundriss. Hinten ist bei mir nur die Küche, die wäre länger im LR, ist aber nicht notig. Das untere Bett ist dagegen vorne,... lang genug ist das auch bis ganz vorne! ...
 
"Halbes Bett aufgebaut" habe ich nicht.

Klassischer Grundriss:
Fahrerseite Schrank/Küche, mitte/rechts Schlafsitzbank

Etwas mehr Länge gäbe vor der Küche etwas mehr Platz bzw. mehr Stauraum hinten, je nach Sitzbankstellung.
Aktuell wird es mit Hundbox vor der Küche schon etwas knapp; geht aber.
 
Hi,
Du kannst auch mal nach ein paar Videos suchen, da gibt es Leute, die mit einem T3 Weltreisen unternommen haben.
Da kannst Du dir ansehen, was auch Dich zukommen kann.
Im Endeffekt gilt das Geschriebene:
Es kommt auf den Fahrer an. Je mehr echte Offroad-Erfahrung, desto besser.
Ja des kommt auf den Fahrer an. Aber selbst der beste Fahrer hat mit einem langen Radstand keinen Spass im Gelände oder auf engen Kehren in den Alpen. Selbst der kurze Radstand ist schon grenzwertig. Ich rede von Gelände, nicht von einem unbefestigten Weg oder Seitenstrasse in Skandinavien.

Der Themenstarten muss sich erst einmal klar werden, wie schon geschrieben was bzw. wo er fahren will mit seinem Bus...und dann entscheiden was er sich zulegt. Und wenn es ein wenig Zeit hat, mal auf ein Offroad Gelände gehen, wenn dort Busse fahren und sich mit den Fahrern austauschen......oder auch Abenteuer Allrad und dort Leute ansprechen auf dem Camping und Infos holen.....

Gruß
Thomas
 
In fast allen interessanten Ländern, auch Island, darf abseits der befestigten Straßen nicht gefahren werden.
Es sollte selbstverständlcih sein, sich daran zu halten, weshalb man in den meisten Ländern kein Offroad-Fahrzeug braucht.

Der Begriff "interessante Länder" ist natürlich sehr individuell, aber in meinem Bekanntenkreis gibt es viele mit Campern, Wohnmobilen und ein paar Offroadern. Alle diese Fahrzeuge haben noch niemals schweres Gelände ausserhalb von Teststrecken gesehn, auch ein echter 4x4 10to-Laster (30L/100km) nicht. Die positiven Allrad-Erfahrungen beschränken sich auf angeblich besseres Fahrverhalten in Kurve und Erzählungen, dass man eine nasse Wiese befahren hat.
Ein Kollege hat einen Allrad-Sprinter mit Geländereifen aufgebaut, weil er mal nach Dänemark fahren und dort am Strand campen will.
Auch da sollte man sich überlegen, ob so etwas wirklich sein muss.

Ich kenne hier im Ort auch jemanden, der hat sich einen Expeditions-LKW aufgebaut, einfach weil er ihn haben wollte. Das ist natürlcih OK, wir sind ein freies Kand. Aber man sollte dann auch so ehrlihc sein und das zu geben, im Ausland war er nie damit, wird wohl auch nichts mehr werden.

Island ist wohl aufgrund der tiefen Wasserdurchfahrten etwas Besonderes, aber selbst die Panamericana kann man wohl mit normalen Fahrzeugen komplett befahren.
Mit dem T2 durch Südamerika

Ich persönlich würde gerne im nächsten Jahr 4-5 Wochen nach Marokko fahren, da reicht aber mein Frontkratzer.
Zur Sicherheit würde ich ein paar Sandbleche mitnehmen, Abschleppseil habe ich eh dabei.
Sollte ich Lust auf einen Wüstentrip bekommen, würde ich halt aufs Kamel umsteigen. :D
 
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