einbau und Absicherung Landstromdose

BumBumKiwi

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T6 Kastenwagen
Hallo liebes Forum,


mittlerweile konnte ich bei meinem T6 Umbau endlich eine 2. Batterie ergattern (Corona sorgte wohl für einen ziemlichen Engpass an LifePo Batterien) und einbauen. Auch der Ladebooster tut seinen Dienst und nun möchte ich gerne den eigentlichen Elektroausbau angehen. Der grobe Plan ist Folgender: Als „Schaltzentrale“ soll ein 4in1 Wechselrichter (Ective SSI10) zum Einsatz kommen. Hiervon soll dann sowohl eine 230V Leitung ins Heck des Fahrzeugs gehen um dort eine „normale“ Steckdose zu befeuern, als auch die ganze 12V-Schiene (Licht, USB Stecker, Kühlbox, Wasserpumpe) abgehen. Neben der Einspeisung durch die zweite Batterie soll auch eine CEE-Landstromdose eingebaut werden, um auf Campingplätzen Strom aus der Dose beziehen zu können. Hierzu hätte ich noch ein paar Fragen bzw. Unklarheiten:


1) Ich würde die Dose gerne auf der Fahrerseite unter dem Fensterausschnitt hinter der B-Säule platzieren, weil dort auf der Innenseite auch der Elektroschrank platziert wird und ich möglichst wenig „ungesicherte“ Leitungsstrecke haben möchte. Geht das klar, oder beschädige ich da irgendwie die „Statik“ des Fahrzeugs? Ich kann es mir zwar nicht vorstellen, weil hier ja theoretisch auch eine 2. Schiebetür sein könnte, aber better safe than sorry.

Muss ich beim Einbau noch was Spezielles beachten von wegen Feuchtigkeit? Ich meine klar, eine Dichtung sollte man schon einbauen …


2) Ich bin mir nicht sicher, ob ich die Vorschriften zur Absicherung richtig verstehe: MWn muss das Ding sowohl mit einer Sicherung als auch einem FI-Schalter versehen sein. Dazu habe ich folgende „Fertiglösung“ gefunden. Ich hoffe Links sind ok: (https://www.campingwagner.de/produc...DhQaJWGCPAceXC4HIKIJ5G5zVxAsWF-UaAgnNEALw_wcB)

Taugt das Ding für mein Vorhaben oder ist die verbaute 13A Sicherung ein Problem? Ich las davon, dass die meisten Camping-Plätze mit 16 A arbeiten. Ich hatte vor, eine flexible Gummileitung (3 x 1,5 mm2) von der Dose zu dem o.g. Sicherungskasten und dann zum Wechselrichter zu legen. Ist die Leitung i.o. oder brauchts da nen größeren Durchmesser? Brauche ich dann noch eine zusätzliche Sicherung in der Leitung vom Wechselrichter zu meiner geplanten Steckdose im Heck, damit auch diese Strecke abgesichert ist?

Vielen Dank schonmal für euer geballtes Wissen :-)
 
Hi,

ich versuche mal einen Teil der Fragen mit meinen eigenen zusamgesammelten Informationen zu beantworten, bin jedoch keine Elektrofachkraft. Daher gebe ich keine Garantie auf die nachfolgenden Aussagen und hafte nicht für Schäden durch deren Anwendung ;-) wenn du was selbst machst, lass es dir von einer Fachkraft abnehmen.

Bei der Dose auf eine blaue CEE Dose zurückgreifen die der entsprechenden Norm entspricht.

Leitung von Dose zu FI/LS -> 1,5 mm2 ist der mindestquerschnitt ausreichend bis 16A Absicherung (LS).

Die Leitungsanlage innerhalb des Fahrzeugs muss mit mehrdrähtigen oder feindrähtigen Leitungen ausgeführt sein. Die Verwendung von NYM-Leitung und ähnlichen Typen ist nicht möglich. Zusätzlich müssen die Leitungen mindestens flammwidrig sein.

FI und LS sind vorgeschrieben hinter der Dose möglichst auf kürzester Strecke. Da 12V und 230V Installationen hinsichtlich der Leitungen zu trennen sind empfehle ich dir die 230V in ein Lehrrohr bzw. Wellschlauch zu verlegen. Das Auflegen von Erdung (grün/gelb) vor FI/LS auf die Karosserie an einem geeigneten Massepunkt ist zwingend erforderlich. Leitungsquerschnitt hier min. 16mm2.

Hinter dem Wechselrichter (ich meine du denkst an den Betrieb ohne Landstrom) macht ein weiterer FI und LS keinen Sinn weil:

1) wir uns in diesem Fall in einem IT-Netz befinden (Isolé Terre) in dem ein FI wirkungslos ist. Man kann hier über einen Isolationswächter nachdenken.

2) der Leitungsschutz wird durch den Wechselrichter realisiert, der bei einer gewissen Last abschaltet. Hier sollte die maximale Abgabeleistung des Wechselrichters nicht die 16A bei 1,5mm2 überschreiten.

Für den Betrieb mit Landstrom schaltet der Wechselrichter NVS inkl. der Erdung durch, dann wirkt der FI auch wieder.

Ich hoffe das hilft dir etwas weiter.

Gruß,
Phil
 
Hi Phil,


vielen Dank für Deine ausführliche Antwort, manches wusste ich schon, anderes hingegen nicht (z.B. 16mm2 Durchschnitt für „Erdung“ an der Karosse). In jedem Fall werde ich das Ganze Gebilde auch abnehmen lassen (müssen), da der T6 vom LKW zum WoMo umgemeldet werden soll und der TÜV eine Abnahme der der Elektrik-Anlage von einem Fachbetrieb verlangt. Finde ich auch ganz gut und richtig so!

Danke auch für die Info zur Schaltung des Wechselrichters bei Landstrom. Das war genau der Informationshappen der mir noch fehlte (also wie isses bei Betrieb mit Landstrom).

Beim Thema Kabeltyp werde ich wohl auf Nummer sicher gehen und für die ganze 230V Installation H07RNF Kabel in 2,5mm2 Kabel verwenden (bis auf die 16mm2 zur Karosse natürlich 😉). Aufgrund meiner zwanghaften Natur und dem wachsamen Auge meiner Frau ist die Verwendung von geeigneten Kabelrohren o.ä. ohnehin alternativlos 😊

GRuß

Thorsten
 
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