Ein paar Fragen zu den "neuen" B7 Diesel

Juni2008

Aktiv-Mitglied
Mein Auto
T6 Multivan
Erstzulassung
11.04.2016
Motor
TDI® 110 KW EU6 / 6d-temp CXHA
DPF
ab Werk
Motortuning
nein
Getriebe
6-Gang
Antrieb
Front
Ausstattungslinie
Trendline
Hallo Forum,

das neue Jahr mit dem B7 Beimischungen ist nun ja einige Tankfüllungen alt und ich habe dazu ein paar Fragen und Anmerkungen:

- Gerade bei sehr schneller Autobahnfahrt kommt mir der Verbrauch noch extremer vor als im letzten Jahr. Wenn ich nun mal richtig schnell fahre, komme ich problemlos auf 13 Liter je 100km. Das habe ich vorher bei besten Willen icht geschaft. Ein probegefahrenes ARAL Ultimate kommt bei gleicher Fahrweise nie über 12 Liter. Ich weiss ja, dass dieser Diesel vom Verbrauch her besser sein soll, aber so viel besser?
Wenn ich normal mit meinem kleinen unterwegs bin, ist der Unterschied bei weitem nicht so gravierend. Ich glaube, dass die Beimischung von Biodiesel gerade bei Vollast sich extrem stark auswirkt.

Wie seht ihr das?

- Mir ist aufgefallen, dass an den Tanksäulen nun steht " kann bis zu 7% Biodiesel enthalten". Das steht auch bei dem Diesel von ARAL. Da aber nun der Ultimate Diesel gar kein Biodiesel enthalten soll, stellt sich folgende Frage. Wie mache die das?
Der Hersteller muss insgesamt auf den kompletten Diesel 7% beimischen. Wenn nun der Ultimate Diesel keine Beimischung hat, muss doch bei dem normalen mehr als 7% drin sein.

Das verwirrt mich ein wenig.

Hat da jemand eine Erklärung?

Ich werde auf jeden Fall bis auf weiteres nur noch Ultimate tanken, wenn ich es kann.
( Gibts ja nicht an jeder ARAL).

Nicht weil ich das will, sondern weil man den EIndruck gewinnt, dass der Motor nur eine lange Lebensdauer ohne Biodiesel haben kann.

Danke an dieser Stelle an unsere Experten aus dem Verkehrsministerium und dem ADAC.

Die wissen ja alle, dass eine Beimischung nicht schädlich ist. Alles Hellseher.

Gruß.

Juni2008
 
AW: Ein paar Fragen zu den "neuen" B7 Diesel

Ich hatte das mal bei Aral angefragt und auch hier im LL-Märchen Fred gepostet, hier nochmals die Antwort von Aral



Sehr geehrter Herr ,

vielen Dank für Ihre Anfrage. Um es vorweg zu nehmen: Wir setzen nach wie vor in unserem kristallklaren Premiumprodukt "Aral Ultimate Diesel" keinen Biodiesel (FAME) ein.
Aufgrund der rel. komplexen Zusammenhänge erlauben wir uns zur Beantwortung Ihrer Frage etwas weiter auszuholen.
Schon seit dem Beginn des Jahres 2007 gilt in Deutschland das Bioquotengesetz. Es verpflichtet alle "Inverkehrbringer" von Kraftstoffen die festgesetzten Bioanteile nachzuweisen ansonsten müssen erhebliche Strafsteuern gezahlt werden. Die Bioquote für Dieselkraftstoff beträgt auf Energiebasis (EC) 4,4% (entspricht etwas 4,8 Vol.% Biodiesel (FAME) in konventionellem Dieselkraftstoff). Die Quote für Ottokraftstoffe startete 2007 mit 1,2%, in 2008 mit 2,0%, in 2009 mit 2,8% und ab 2010 mit 3,6% Energiebasis (3,6%EC entsprechen etwa 5,8 Vol.% Ethanol). Die beiden Einzelquoten müssen aus heutiger Sicht erst einmal bis 2015 eingehalten werden.
Die Bundesregierung hat darüber hinaus in ihrem Gesetz ab 2009 die Einhaltung einer Gesamtquote festgelegt (siehe rote Linie in der unteren Grafik).
Microsoft PowerPoint-Folie
.Was die Gesamtquote (ab 2009) für die Kraftstoff-Lieferanten bedeutet möchten wir an dem nachfolgenden Rechenbeispiel verdeutlichen:
In Deutschland liegt der Anteil Otto- zu Dieselkraftstoff etwa bei 1:1. Werden die Einzelquoten für Otto- und Dieselkraftstoff genau eingehalten, so werden sie jeweils entsprechend dem Marktanteil zur Hälfte angerechnet. Die Summe aus den anteiligen Einzelquoten beträgt dann in 2009 lediglich 1,4 + 2,2 ergibt 3,6% und nicht wie gefordert 6,25%.
Hieraus ist der Schluss zu ziehen, dass wir mehr Bioanteile in Kraftstoffen einsetzen und die Einzelquoten deutlich übertreffen müssen. Erst bei Einsatz von 8,6% Ethanol in Ottokraftstoffen und 7,5% FAME wäre man in der Lage die Gesamtquote von 6,25% EC einzuhalten. Allerdings gibt es hier ein weiteres Problem. Der Gesetzgeber erlaubt z.Z. nur jeweils den Einsatz von max. 5 Vol.% Ethanol bzw. FAME in Kraftstoffen, also deutlich weniger als zur Quotenerfüllung erforderlich. Vor diesem Hintergrund wollte der Gesetzgeber die derzeitigen Kraftstoffnormen ändern und dann bis zu 10 Vol.% Ethanol und 10 Vol.% FAME zulassen.
Aufgrund von Befürchtungen der Automobilindustrie hierdurch in Problem mit der bestehenden Fahrzeugtechnik zu laufen, haben dies verhindert. Heutiger Stand ist, dass ab Januar 2009 weiterhin nur 5 Vol.% Ethanol aber bis zu 7% FAME eingesetzt werden dürfen. Die Gesamtquote hat der Gesetzgeber für 2009 auf 5,25% EC nach unten korrigiert. Durch diese Maßnahmen kann nun eine Gesamtquote von 4,84 %EC erreicht werden. Die Differenz zu 5,25 % Gesamtquote kann dann über den Einsatz von sog. Bio-ETBE, einer hochwertigen klopffesten Ottokraftstoffkomponente erreicht werden.
Aus der beschriebenen Situation können Sie nun ableiten, dass zwar kein gesetzlicher Zwang zum Einsatz von Biokomponenten besteht aber Hersteller von Mineralölprodukten Strafsteuer zahlen müssen, wenn sie auf deren Zugabe verzichten.
Wir haben dies gelöst, indem wir eine besonders hochwertige Kraftstoffkomponente in unserem Premiumdiesel einsetzen die nicht nur keine Nebenwirkungen hat sondern das Produkt nochmals verbessert, hilft CO2 einzusparen und zudem auf die Quote angerechnet werden darf.
Wir hoffen Ihnen hiermit Ihre Frage beantwortet zu haben und verbleiben
Mit freundlichen Grüßen
Aral Internet Service Center
 
AW: Ein paar Fragen zu den "neuen" B7 Diesel

Nicht weil ich das will, sondern weil man den EIndruck gewinnt, dass der Motor nur eine lange Lebensdauer ohne Biodiesel haben kann.

Entscheidend ist nur, das Biodiesel aus dem Motoröl nicht mehr ausdampft (weil dies erst ab 130° statt 55° bei Diesel beginnt und unsere T5 kaum über 95° Öltemp kommen). Durch hohe örtliche Temperaturen im Schmierkreislauf zersetzt sich RME allmählich, was zu festen oder schleimartigen Rückständen führt. Dies und die allgemeinen Verschlechterungen der Schmiereigenschaften des Motoröls bei hoher Kraftstoffkonzentration kann zu erhöhtem Motorverschleiß führen, weswegen bei Biodiesel-Betrieb kürzere Ölwechselintervalle notwendig sind.

Erfahrungen hätten wohl auch gezeigt, dass es nach mehrjährigem Verbrauch von Biodiesel (also 100%) zu Schädigungen der Kraftstoffpumpe kommen kann. Davon wären besonders direkteinspritzenden Pumpe-Düse-Motoren betroffen.

Da diese Problem fast nur bei 100%_Biodieselbetrieb auftreten, mache ich mir bei Wechselintervallen bis max. 20.000 km bei 5-7% Anteil da nicht zu große Sorgen . Dafür hat VWN mit kürzeren Intervallen schon gesorgt. ARAL Normaldiesel fährt sich auch sehr gut und zu Ultimate habe ich kaum signifikate Unterschiede (außer dem Preis) festgestellt.
 
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