Eigene elektrische Erfahrungen (Audi e-tron)

Ich hatte ebenfalls einen eTron 50 als Dienstwagen und meine Erfahrungen sind teils ähnlich.
Zudem kann ich dank eUp und eGolf direkte Vergleiche ziehen.

Mein Fazit ist ein bißchen anders.
Highlights sind die Verarbeitung/Ausstattung, Beschleunigung/Fahrkomfirt, der prädiktive Tempomat.
Absoluter Mist war die myAudi App. Extrem unzuverlässig, was nicht toll ist, wenn es um Winter die einzige Möglichkeit ist, die olle Standheizung anzuwerfen.
Mag an der Jahreszeit (Oktober - Februar) gelegen haben, aber unser Verbrauch lag bei 32-35 kWh/100km.
Das ist schlicht und einfach zu viel für diese Zeit und bringt die laufenden Kosten in den Verbrenner-Bereich oder gar weit darüber, wenn man ungünstige Karten nutzt.

Anhänger-Betrieb war auch nur so 160km Reichweite, wenn man bei 80 kmh bleibt. Bei den mit meinem Hänger legalen 100 geht's auf o.g. Ca 45 kWh/100km, bei 120 auch bis zu 60 kWh /100km, was dann gerade mal 100km Reichweite sind.
Besonders geiles Thema: Laden mit Anhänger, weil so gut wie alle Säulen "Parkbuchten" sind, wo der Hänger dann im Weg ist.

Dadurch wird ein eigentlich komfortabeles Langstrecken-Fahrzeug zum Regionalverkehr verdammt.
Und im Stadtverkehr ist die schiere Größe extrem unpraktisch.
In Summe hat man damit, egal wo man ist, immer das falsche Fahrzeug.
Ich war dann eigentlich froh, dass ich ihn wieder abgeben konnte (nicht zuletzt, weil es durch Corona so gut wie nicht mehr genutzt wurde)

PS: Wir bekommen demnächst einen ID3, der dürfte für unser Fahrprofil & Geldbeutel deutlich besser geeignet sein.
 
Hallo.
Ein guter Bericht und weiterhin viel Spaß mit dem Audi etron.

Früher, als ich im Vertrieb noch 60-80.000km / Jahr fuhr, hätte ich keinen Stromer gebrauchen können. Aber heute, mit ca. 15.000km / Jahr, brauche ich keinen großen Diesel mehr. Jetzt erfreue ich mich an einem kleinen, wendigen BMW i3.

Der i3 wird bereits bei 150km/h abgeregelt. Ich nutze das auf dem Weg in die Stadt auch durchaus aus, der durchschnittliche Verbrauch (Sommer und Winter) liegt trotzdem unter 15 kWh/100km. 12 kWh in der Stadt, 20 kWh auf den Schnellstraßen.

Ich habe jetzt schon meinen 2ten Stromer und es macht immer noch Spaß. Nach jeweils fast 4 Jahre incl. 50.000 km pro Auto, gelegentliches DC Laden inbegriffen, ansonsten einphasig (3,5 kW) per PV geladen, konnte ich kein nennenswertes Nachlassen der Akkus feststellen.
 
Was mich mal interessieren würde...gibt es eigentlich einen sinnvollen Gebrauchtwagenmarkt von e Autos oder ist das mehr oder weniger alles leasing? Ich hab mich schon des öfteren gefragt, wer gebrauchte e Autos kauft, da der technische Fortschritt momentan so extrem schnell ist. Da sind die meisten Modelle ja nach 4 Jahren schon komplett überholt, insbesondere was die akku- und ladetechnologie angeht.
 
Da sind die meisten Modelle ja nach 4 Jahren schon komplett überholt, insbesondere was die akku- und ladetechnologie angeht.

Nicht zwingend. Den etron z.B. gibt es jetzt schon seit 3 Jahren (2018 ). Derzeit ist er, was die Akkutechnik angeht durchaus noch konkurrenzfähig. Beim Laden (135 / 150kW DC für den etron 50/55) sogar bis heute ganz vorne dabei. Da werden erst die ganz neuen Autos (BMW iX, Mercedes EQS) besser sein. Am WE stand an einer DC Säule neben uns ein BMW Prototyp (kleinerer SUV, noch getarnt), der hat, wie ich an seiner Ladesäule erkennen konnte, deutlich langsamer geladen als wir.
 
Die Leasing-Kisten werden nach der Nutzung natürlich vermarktet.
Bei den knapp 1 jährigen gibt's sogar noch die BAFA Förderung für Gebrauchte, sofern für das Fzg noch nichts ausgezahlt wurde (z. B. auf den Hersteller zugelassen), weniger als 12000 gelaufen weniger als 12 Monate zugelassen.

Allerdings gilt auch noch eine Höchstgrenze beim Listenpreis (glaube um 90.000), wo der eTron 55 und auch ein Tesla Model S schon drüber sind.

Aktuell ist aber m.E. ein geförderter Neuwagen die bessere Wahl.
 
Allerdings gilt auch noch eine Höchstgrenze beim Listenpreis (glaube um 90.000), wo der eTron 55 und auch ein Tesla Model S schon drüber sind.

Obergrenze für die Förderung ist ein Nettolistenpreis von 65.000€ (brutto 77.350€). Da liegt der etron 55 ebenfalls drüber.
Das ist auch der Grund, dass wir einen 50er genommen haben. Mehrpreis + Förderung macht beim Leasing dann schon einiges aus.

Gruß, Marcus
 
Mag an der Jahreszeit (Oktober - Februar) gelegen haben, aber unser Verbrauch lag bei 32-35 kWh/100km.

Das ist schon sehr viel. Das haben wir nie erreicht - obwohl ich auf der AB auch immer schnell fahre. Höchster Verbrauch waren mal etwas über 30kWh/100km. Das war von Straubing nach München auf leerer AB permanent 160-180 gefahren. AB war komplett leer - ich bin also, außer bei den kurzen Stücken mit Tempolimit, immer das gefahren, was ich wollte. Durchschnitt war dann (etwas Landstraße am Anfang, ein paar Tempolimits, eine längere Baustelle, etwas Stadtverkehr nach München rein) 145km/h.
 
Ja, ich fand das auch viel.
Vor allem, wenn der eUp bei identischem Fahrer & Fahrstil so bei 12-15 und der eGolf so bei 17-22 kWh/100km lag.

Ist halt der worst case, wenn man im Winter viel Kurzstrecke fährt - der versucht dann auch auf den 2km zum Bäcker mit seinem 6kW elektrischen Heizelement die Kiste warm zu bekommen.
War beim eUp ähnlich, der Golf konnte das dank Wärmepumpe besser.

Bei der ersten längeren Fahrt war der Unterschied zwischen "komplett nach prädiktivem Assistenten" (=130 wo unbeschränkt ist) und "Gas aufs Bodenblech" im Verbrauch kaum spürbar.
War so in Größenordnung 34 vs 37 kWh/100km. Reichweite in beiden Fällen irgendwo um 170 km.
 
Bei der ersten längeren Fahrt war der Unterschied zwischen "komplett nach prädiktivem Assistenten" (=130 wo unbeschränkt ist) und "Gas aufs Bodenblech" im Verbrauch kaum spürbar.

Die Erfahrung haben wir auch gemacht - 130 oder 160 macht keinen so großen Unterschied. Im Winter noch weniger als im Sommer, da man auch etwas schneller am Ziel ist und dadurch Heizleistung spart.

Ist am Ende halt die Frage, wofür man das Auto braucht. Rein für die Stadt sehr groß, keine Frage.

Wir fahren fast nur Autobahn, entweder 30km ins Büro oder aber mittellange Strecken von 100-150km. Auf diesen Strecken funktioniert das Auto sehr gut. Man muss sich auch nicht zusammenreißen und kann auch mal schneller fahren.

Da wir fast ausschließlich an eigenen Wallboxen laden (die Anhängertour war das erste Mal, dass das Auto DC geladen wurde), und im Schnitt 0,25€ je kWh bezahlen, ist das für uns konkurrenzlos günstig. Billiger kann man nicht mit einem großen Auto rumfahren.

Kleinere Autos (ID.3 o.ä.) kommen für uns nicht in Frage, da wir meist mit großen 4 Personen (keine kleineren Kinder dabei) und reichlich Gepäck unterwegs sind. Das passt so in kein Auto in der Golf Klasse (ID.3 oder ID.4) vernünftig rein. Außerdem fühle ich mich auf der Autobahn in einem großen Auto aus Sicherheitsgründen deutlich wohler.

Allrad ist für uns, wegen Winter in Südbayern, auch unverzichtbar.

Gruß, Marcus
 
Danke für deinen ausführlichen Bericht. Ich werde in dieser Woche meinen neuen Audi RS E-Tron GT bekommen, welcher mal meinen Multivan als Dayli ersetzen wird (nein, Multivan wird nicht verkauft).
Bin auch schon gespannt wie das Thema Elektroauto für mich so werden wird. Aber dank 70km Fahrtwege täglich und Wallbox zuhause sehe ich dem gelassen entgegen :cool::D
 
Ich hatte den auch überwiegend zu Hause geladen.
Positiv dabei: Der Serien-Ladeziegel hat einen Drehstrom-Adapter, so dass daheim auch ohne Wallbox mit bis zu 11kW geladen werden konnte.

Inzwischen ist dank KfW Förderung eine solargeführte Wallbox vorhanden, um die PV Anlage optimal zu nutzen.
 
Förderungen gibts bei uns leider keine beim Autokauf (wenn der LP über 60t€ ist gibts nichts, darunter bis zu 6t€)
 
kurzes Fazit seit 2300km und knapp einem Monat: macht Mega Spaß, allzeit immer genügend Leistung vorhanden und sparsamer als der Multivan (9€ für 480km Reichweite, die realistisch und erreichbar ist).
Klar ists auch eine große Investition, aber mich hat das Elektroauto gepackt... Habe aber noch zwei Verbrenner in der Garage die bleiben, da es beides in einer Elektroversion leider nicht gibt (Multivan, GT3).

Wenn ihr fragen zur Elektromobilität, speziell aus Österreich, habt dann nur her damit
 
@MarcusMüller Wo das gerade woanders Thema war: Hast Du mal VCDS an den e-tron gestöpselt? Kann man da ggf. das "Fahrgeräusch" beeinflussen?
 
Nö, hab ich noch nicht versucht - bisher funktioniert alles.

Unserer hat aber eh keinen Geräuschgenerator.
 
Sehr interessanter Thread.

Danke für eure Schilderungen bisher.
 
Der Soundgenerator ist seit einiger Zeit Pflicht und damit nicht mehr abstellbar.
Abhängig ist das jeweils davon, wann das Fzg homologiert wurde.

EUp und eGolf hatten den, aber es gab einen Schalter. Beim eTron hatte ich zwar das OBD Eleven dran, aber nicht wg Sound. Daher leider keine Info, ob/wo das versteckt sein könnte.

Im Zweifelsfall kann man sicher den Stecker ziehen und falls das Steuergerät meckert einfach einen passenden Widerstand statt des Generators dran klemmen.
 
Im Zweifelsfall kann man sicher den Stecker ziehen
Ich hätte gehofft das man über einen Parameter die Lautstärke einstellen kann, oder ggf. sogar über eine Ländercodierung o.ä. einen anderen Sound auswählen. Oder halt ganz aus ohne Hardware anfassen zu müssen.
 
Was? Dabei gibt sich z. B. VW so viel Mühe, dass das nicht so kacke klingt und bezahlt Unsummen an Leslie Mandoki...

 
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