Eigene elektrische Erfahrungen (Audi e-tron)

MarcusMüller

Moderator
Team
Ort
München
Mein Auto
T5 Multivan
Erstzulassung
01/2009
Motor
TDI® 128 KW
DPF
ab Werk
Motortuning
nein
Getriebe
6-Gang
Antrieb
4motion
Ausstattungslinie
Highline
Extras
Diverses ...
(Ex Werksauto)
Wir haben jetzt seit ziemlich genau einem Monat einen e-tron 50. Ich will hier mal die Erfahrungen nach einem Monat und knapp 2.000km zusammenfassen.

Der e-tron ist unser erstes vollelektrisches Auto. Er ist auch für uns ein Test, ob Elektromobilität mit unserem Einsatzprofil funktioniert.

1. Zum Auto.
Was mich persönlich am meisten stört, ist dass es ein SUV ist. Ich mag halt keine SUVs. Der e-tron ist allerdings nicht so wuchtig / hoch wie ein X5 oder ähnliche Fahrzeuge dieser Gattung. Er ist mit fast 5m ziemlich lang, bietet aber dank fast 3m Radstand sehr viel Platz im Innenraum. 4 Erwachsene reisen wirklich komfortabel - das Platzangebot hinten ist vergleichbar mit einem A8 oder 7er. Zusätzlich gibt es noch einen sehr ordentlichen Kofferraum. Natürlich kein Vergleich mit dem Tx, das ist aber, da die Kinder groß sind, so auch nicht mehr nötig.
Der e-tron ist eine Mischung aus Q5 und Q7. Die Karosserie ist ein verlängerter Q5, die gesamte technische Basis (Fahrwerk, Assistenzsysteme, Entertainment etc.) kommt vom Q7. Das bedeutet, dass das Auto technisch hochmodern ist und es wirklich an nichts fehlt. Die Verarbeitung ist perfekt, alles passt 100% und das Auto ist auch auf schlechten Straßen völlig knisterfrei. Kein Vergleich zu einem Tx, der doch eher etwas rustikaler ist.
Das Auto wiegt rd. 2.600kg leer. 600kg davon gehen auf die Batterie. Diese bildet praktisch den kompletten Boden der Fahrgastzelle. Trotz des hohen Gewichts beschleunigt das Auto sehr gut. Ist natürlich kein 800kW Tesla, aber es ist mehr als ausreichend. Das Auto fühlt sich sogar beim Fahren recht handlich an und ist überhaupt nicht kippelig. Liegt sicher am tiefen Schwerpunkt durch die Batterie im Boden. Quattro (mit 2 Motoren) ist hier im Süden natürlich auch sehr willkommen.
Faszinierend ist, wie leise man fährt. Man hört nur beim Beschleunigen unter 80 km/h das leise Summen der Motoren. Drüber geht das alles in den Wind- und Abrollgeräuschen unter.

2. Reichweite.
Natürlich DAS Thema bei einem E-Auto. Trotz relativ großer Batterie (75kWh brutto / 64kWh netto beim 50er) ist die Reichweite nicht berauschend. Max. nach WLTP rd. 320km. Die erreicht man aber nur, wenn man die ganze Zeit 70-90 km/h fährt und nur 20kWh/100km verbraucht. Das ist natürlich nicht praktikabel - zumindest für uns nicht. Ich muss ehrlich zugeben, dass ich nicht gut langsam fahren kann. Unter 130 ist für mich komplett unmöglich. Ich fahre daher mit dem e-tron auf der AB meist 150-160. Das führt dann zu einem Verbrauch von 28-30 kWh/100km was rd. 220km Reichweite bedeutet. Ich bin letzte Woche 140km AB mit einem Schnitt (!) von 140 gefahren (bedeutet praktisch konstant 160; war sehr leer). Verbrauch waren 30,4 kWh/100km.
Was man bei der Reichweite berücksichtigen muss, ist dass der Audi extrem schnell lädt. An einem DC Schnelllader 140kW von 10-80%. Das bedeutet man ist in unter 20min wieder von 10% auf 80%. Schnelllader gibt es inzwischen an praktisch jeder AB Tankstelle. Für eine Fahrt von 500km muss man also 2 Ladestopps von je gut 15min einplanen. Unabhängig davon ist der e-tron sicher nicht das richtige Auto, wenn man 2x die Woche 500km unterwegs ist. Das war uns aber auch von Anfang an klar.
Ehrlich gesagt bin ich mit der Reichweite bei zügiger Fahrt sogar sehr zufrieden, ich hatte befürchtet, dass sich schnelles Fahren noch mehr auswirkt. Wenn es draußen recht kalt ist (< 5°, weniger hatten wir noch nicht), steigt der Verbrauch um rd. 1-2kWh/100km an. Wenn man sehr langsam fährt, wird das natürlich etwas mehr werden.
Für unser Fahrprofil (etwas in der Stadt, meine Frau fährt mit dem Auto 2-4x pro Woche ins Büro, am WE 2x110km AB Richtung Süden) funktioniert das perfekt. Wir mussten noch nie unterwegs nachladen. Selbst bei meiner Schwiegermutter können wir dank Drehstromsteckdose in der Garage mit 11kW laden.

3. Laden
Wir haben derzeit eine Audi (Ionity) Ladekarte sowie die kostenlose ENBW Karte vom ADAC. Mit beiden bezahlt man rd. 30ct/kWh AC und 39ct/kWh DC.
Wir laden allerdings fast ausschließlich an eigenen Wallboxen für durchschnittlich 24ct/kWh. Damit ist das elektrische Fahren wirklich konkurrenzlos günstig. Selbst bei unserer Fahrweise sind das im Schnitt 7€/100km. Unser T5 braucht bei exakt der gleichen Fahrweise 12l Diesel/100km. Das ist mehr als das doppelte.
Was man natürlich auf keinen Fall machen darf, ist, ohne passende Karte bei einem teuren Anbieter (z.B. Ionity) zu laden. Dann bezahlt man unfassbare 79ct/kWh DC. Das sind dann 23,70€/100km. Damit kann man auch mit einem Cayenne Turbo Benziner fahren.
Der e-tron lädt übrigens an AC von 0-100% durchgängig mit 11kW. Man kann das Auto also in 6h komplett vollladen. Optional gibt es einen 22kW AC Lader. Der kostet allerdings knapp 2.000€. Weiterhin ist eine 22kW Wallbox zu Hause schon nicht mehr so einfach zu installieren. Oft geht es nicht ohne Lastmanagement, da sonst für den Rest des Hauses (z.B. Wärmepumpe) nicht mehr genügend Leistung übrig ist.

4. Anhängerbetrieb
Wir haben das Auto mit abnehmbarer AHK bestellt. Anhängelast gebremst ist immerhin 1800kg. Wir brauchen die AHK in erster Linie für einen Fahrradträger. Da passen, dank 80kg Stützlast, auch 4 Räder (bio, nicht elektrisch) drauf. Allerdings ist eine AHK für gelegentliche Transportaufgaben auch sehr hilfreich. Wir werden im Mai noch eine Möbeltransportrundtour von rd. 400km mit einem Tandemachs Kofferanhänger machen. Ich werde berichten, wie das von der Reichweite her funktioniert. Da der Koffer nicht so aufträgt, bin ich da aber ganz optimistisch. Der T5 hat mit dem Koffer hinten dran etwa genauso viel Diesel gebraucht wie bei 140-160 ohne Anhänger. Mit einem Wohnwagen sieht das sicher ganz anders aus - Wohnwagen fahren wir allerdings sicher nie.

Gruß, Marcus
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich muss ehrlich zugeben, dass ich nicht gut langsam fahren kann. Unter 130 ist für mich komplett unmöglich
Das führt dann zu einem Verbrauch von 28-30 kWh/100km was rd. 220km Reichweite bedeutet.
An einem DC Schnelllader 140kW von 10-80%.
Der e-tron lädt übrigens an AC von 0-100% durchgängig mit 11kW
Optional gibt es einen 22kW AC Lader.

Moin Marcus, aufschlußreicher Bericht. Danke!

Ich vergleiche etwas zu unserem e-Golf, den wir ja bis zum Februar 2021 in unseren Händen hatten.

Früher oder später stellt man sich das "Mäusekino" auf den Durchschnittsverbrauch und die Restreichweite ein, dieses mulmige Gefühl der Abwärtsbewegung der "Tanknadel" quasi in Echtzeit zuzuschauen, läßt einen nicht los.
Dafür ist man einfach andere Werte gewohnt (die sich bei noch größeren Batterien ja wiederfinden lassen..).
Aber ob nun mit 320km oder 280km "Start-Restreichweite" mit voll geladener Batterie, das ist vergleichsweise zu den normalen Verbrennern quasi wie mit 1/4 vollen Tank losfahren...
Der erste Blick gilt ja schon bald der nächsten "Lademöglichkeit"...

Das führt auch dazu, daß bei einem e-Auto "Langsamkeit" belohnt und "Eile" bestraft wird, denn auf der BAB ist nun mal die Aerodynamik Dein Feind, wenn es schneller als 100km/h sein soll...
Die Verbräuche finde ich alle ziemlich stramm, da befindet Audi sich in gleichem Kielwasser, wie auch MB (EQC) oder BMW (iX3).
Der e-Golf liegt da doch deutlich drunter, zwar eine andere Fahrzeugklasse, aber wenn es um das reine Fortkommen geht, nicht benachteiligt.

Schnelladen haben wir immer vermieden, es ist tatsächlich maximaler Stress für die Batterie zu Lasten Gesamtkapazität und Haltbarkeit, am Ende der 3 Jahre hatte die Batterie vom Golf rund 15% ihrer Kapazität eingebüsst, eine Abfahrreichweite von üblichen 287km ist nach nur 1km Fahrtstrecke auf 240km eingebrochen, auch ohne Schnelladezyklen (1x haben wir das ausprobiert).
Und der Mehrverbrauch im Winter, speziell wenn der Wagen zuvor nicht in einer "warmen" Garage stand, liegt auf den ersten paar km (zumindest beim e->Golf) rund 30% über dem üblichen, bis denn mal die Heizung genügend Wärme bereitsgestellt hat. Aber auch ohne Heizung, man wird knauserig, verbraucht das Gefährt deutlich mehr. Am Ende stand beim Losfahren bei -3°C nach 1-2km da nicht 240, sondern 160....km...

Es ist gut, dass der e-Tron 3-phasig geladen werden kann, aber tatsächlich würde ich ihn nicht über die 22kW Ladung anschließen, gleiches Problem, wie beim Schnelladen.
Wenn man, so wie Du schreibst, ihn hauptsächlich über die eigene Wallbox aufladen kann, dann würde ich schauen, wieviel Ladezeit Euch da üblicherweise zur Verfügung steht und den Ladestrom entsprechend begrenzen.
Das kann man auch im Mäusekino einstellen.
Meist steht die Wallbox ja nicht direkt neben der Hausverteilung.
Fass mal nach 1-2h Laden bei 11kW das Kabel an... bei minimal zulässigen 2,5mm² wird das richtig heiß... unter 4mm² (so wird es auch empfohlen) soll man es nicht verkabeln, also auch vom Hausanschluß bis zur Box.
Dennoch ist ein Herunterfahren, wenn man Zeit hat, sinnvoll. Weniger thermische Verluste im Kabel und Batterieschonung.

Wallbox und Lastmanagement kommt doch (theoretisch) ohnehin irgendwann, wenn es nicht der eigene Strom durch eine PV ist, denn ein Mit-Kriterium ist ja auch die Fähigkeit der Wallbox "intelligente" Steuerung zu Schwachlastzeiten zuzulassen.
Das 22kW Teil, wenn das noch eine Zusatzkomponente im Auto ist, ist rausgeschmissenes Geld.
 
Fass mal nach 1-2h Laden bei 11kW das Kabel an... bei minimal zulässigen 2,5mm² wird das richtig heiß... unter 4mm² (so wird es auch empfohlen) soll man es nicht verkabeln, also auch vom Hausanschluß bis zur Box.

Ich habe unsere Wallboxen selbst installiert (danach vom Elektriker abgenommen). Da Kupfer billig ist und wir z.T. (im Büro z.B. 25m) lange Kabel haben, habe ich direkt 6mm² installiert. Da kann man später auch mal mit 22kW laden. Unsere Wallboxen (Keba) geben das auch her, sind aber im Moment auf 11kW konfiguriert.

Wenn man, so wie Du schreibst, ihn hauptsächlich über die eigene Wallbox aufladen kann, dann würde ich schauen, wieviel Ladezeit Euch da üblicherweise zur Verfügung steht und den Ladestrom entsprechend begrenzen.

Wir habe eh nur den 11kW Lader. Mit 11kW laden wir aber schon immer. Der e-tron hat ein sehr ausgefeiltes Temperaturmanagement für die Batterie (Wasserkühlung auch beim Laden). Mit den 11kW lädt er tatsächlich auch bis zum Ende durch, daher denke ich, dass das der Batterie noch nicht schadet. Ist ja weniger als 10% im Vergleich zum DC Schnellladen.
Das passt auch gut bei uns - selbst wenn er mal auf 15% runter ist, kann ich komplett zur Billigzeit laden (wir haben z.T. Zweitarifzähler).


Die Verbräuche finde ich alle ziemlich stramm, da befindet Audi sich in gleichem Kielwasser, wie auch MB (EQC) oder BMW (iX3).
Der e-Golf liegt da doch deutlich drunter, zwar eine andere Fahrzeugklasse, aber wenn es um das reine Fortkommen geht, nicht benachteiligt.

Ganz klar. Ist ein großes, schweres Auto. Wir fahren aber auch nicht e Auto typisch. Auf der (derzeit meist freien AB) eigentlich nie unter 140, eher meist 150-160.


Und der Mehrverbrauch im Winter, speziell wenn der Wagen zuvor nicht in einer "warmen" Garage stand, liegt auf den ersten paar km (zumindest beim e->Golf) rund 30% über dem üblichen, bis denn mal die Heizung genügend Wärme bereitsgestellt hat.

Da ist der e-tron mit der großen Batterie natürlich im Vorteil. Wärmepumpe ist Serie, unter dem Strich braucht er sicher nicht mehr Strom zum Heizen als der e Golf. Der Unterschied zwischen 4 und 15 Grad ist tatsächlich nur 1-2 kWh. Das ist natürlich prozentual viel weniger, wenn man 30kWh verfeuert als bei 15-20kWh beim e Golf.

Gruß, Marcus
 
Interessanter Bericht. Danke.
Das Hauptproblem beiden deutschen Herstellern ist aktuell noch die Effizienz, leider.
Sprich der Verbrauch ist zu hoch, die Rückgewinnung noch nicht optimal.

Gerade der E-Tron gilt nicht gerade als sparsam, was sich bei Deiner Fahrweise gleich doppelt rächt.
Der deutlich größere, leistungsstärkere und schwerere Tesla X arbeitet wesemtlich effizienter.

Denn hatte ich mit dem E-Tron geliebäugelt, aber der darf leider 300 kg zu wenig ziehen.
 
Sehr interessanter Artikel!

Bestätigt zu 100% unsere Erfahrungen: Es macht mit dem e-tron keinen so großen Unterschied, ob man 130 oder 150 fährt.

Uns war der eher hohe Verbrauch ja bekannt. Der Verbrauch bei sehr hohen Geschwindigkeiten ist dabei sogar niedriger als wir befürchtet haben. Ich sah uns schon immer max. 120 fahren.

Was der Test nicht berücksichtigt ist die Ladekurve, da ist der e-tron ungeschlagen. Er hält die max. DC Leistung bis über 80% und lässt auch dann kaum nach.

Warum wir einen e-tron haben und keinen Tesla ist ganz einfach: Die Leasingrate war einfach sensationell.

Gruß, Marcus
 
Er hält die max. DC Leistung bis über 80% und lässt auch dann kaum nach.

Warum wir einen e-tron haben und keinen Tesla ist ganz einfach: Die Leasingrate war einfach sensationell.

Moin,
Du hattest ja was von Wasserkühlung der Batterie geschrieben? Das wäre dann die Erklärung, denn normalerweise kappen die Fz. die Ladekurve beim Gleichstromladen bei 80% bis hin zu Null (e-Golf).
Bei AC und 80% sinkt sie dann kontinuierlich ab, bis 100% erreicht sind.
Ja, so ein Auto kannste nicht kaufen, sondern nur leasen: Die Unsicherheit der Batterielebensdauer tut ein übriges...

Der e-Golf wurde in 2020 noch für 79,-- bei 36/10.tkm p.a. angeboten. Wir haben zwar mehr bezahlt (älter..), aber immer noch nur die Hälfte von dem, was man uns dann als Rate für den ID.3 angeboten hat.
 
Muss der Akku beim Leasing einen gewissen Restzustand haben oder kann man den bedingungslos verheizen ohne Zuzahlung am Ende?
 
Muss der Akku beim Leasing einen gewissen Restzustand haben oder kann man den bedingungslos verheizen ohne Zuzahlung am Ende?

Das ist am Ende egal, da Audi 8 Jahre oder 160.000km Garantie auf den Akku gibt.
 
Bei AC und 80% sinkt sie dann kontinuierlich ab, bis 100% erreicht sind.

Bei AC lädt der e-tron bis 100% mit vollen 11kW.
Audi hat bei der Kühlung unglaublichen Aufwand getrieben. Selbst die Rotoren der Motoren sind wassergekühlt. Gleiches gilt für die Elektronik incl. Lader. Man kann 200 durchfahren bis die Batterie leer ist. Das geht bei den meisten Tesla wohl nicht.
30min 160-180 habe ich bereits probiert - da kann man immernoch voll beschleunigen.


Der e-Golf wurde in 2020 noch für 79,-- bei 36/10.tkm p.a. angeboten. Wir haben zwar mehr bezahlt (älter..), aber immer noch nur die Hälfte von dem, was man uns dann als Rate für den ID.3 angeboten hat.

Wir hatten letztes Jahr zunächst auch einen e-Golf bestellt. Die 79€ waren allerdings völlig nackt. Mit etwas Ausstattung lagen wir dann bei 110€. Nachdem beim Golf dann die LZ durch die Decke gegangen ist (Dezember statt Juli) haben wir den e-Golf zugunsten des e-tron storniert. Der Golf wäre mehr ein Stadtauto gewesen, der Audi deckt jetzt das ganze Profil ab.

Die günstigen Angebote für die anderen e Autos aus dem VW Konzern kommen jetzt. Ich habe schon Leasingangebote für einen Q4 e-tron für unter 150€ gesehen.

Gruß, Marcus
 
Da sind dann die xxk€ E-Prämie schon eingeflossen oder?
 
Das ist am Ende egal, da Audi 8 Jahre oder 160.000km Garantie
Moin,
die Frage läßt sich nur bedingt mit "Ja" beantworten.
Beim ID.3 lagen ja die Konditionen für die "VW-Batterie-Garantie" gleich mit dabei.
Man denkt nun, daß das bei einem Leasing-Auto ja wurst sein müsste...
Aber VW spricht in den Bedingungen u.a. von "ordnungsgemäß" und verklausuliertem "Nach Vorgaben"...
Bei näherer Betrachtung war z.B. die ständige/ausschließliche DC-(Schnell-) Ladung ein Kriterium für "nicht ordnungsgemäß", weil diese (tatsächlich) der Lebensdauer der ID.3 Baterie zusetzt.
Das kann, aufgrund der aktiven Kühlung beim e-Tron, bei AUDI ganz anders aussehen.

Aber wenn man eben etwas Böses will, dann kann es auch innerhalb der Leasingzeit passieren, daß einem die Batterie verreckt.
Das erste, was sich das Werk geben läßt sind sämtliche Lade- und Verbrauchsdatenzyklen, die werden nämlich mit gespeichert.
Und wenn dann "ein Zuviel" an zehrender DC-Ladung angenommen wird, dann kannste Dir gleich n Anwalt nehmen.
VW wird auch innerhalb der Gewährleistungsfrist > 6 Monate bis 2 Jahre mit ziemlicher Sicherheit von der Beweislastumkehr Gebrauch machen und der Kunde muß nachweisen, daß die Batterie schon ab Werk einen Schaden hatte und das DC-Laden da nix zu beitrug...

Aber nur für gewerbliche Kunden, richtig?
Unser Angebot war auch für Privatleute, die Rate wäre auch für Gewerbliche gleich gewesen, lediglich die Mwst./Ust. hätte mal oben (incl. 19%) und mal unten (zzgl. 19%) gestanden.
Da sind dann die xxk€ E-Prämie schon eingeflossen oder?
da war alles drin, was zu verflüssigen geht...
 
Das kann, aufgrund der aktiven Kühlung beim e-Tron, bei AUDI ganz anders aussehen.

Bei uns in der BDA steht nichts davon, dass Schnellladungen zu vermeiden sind. Das kann ja eigentlich nur das einzige Kriterium für die bestimmungsmäßige Verwendung sein.
 
Was kosten die Dinger den so in der VK? Wenn ich das da so höre mit dem Kühlsystem, dann dürfte ein Auffahrunfall ja fast immer einen wirtschaftlichen Totalschaden bedeuten.
 
Was kosten die Dinger den so in der VK? Wenn ich das da so höre mit dem Kühlsystem, dann dürfte ein Auffahrunfall ja fast immer einen wirtschaftlichen Totalschaden bedeuten.

Die Batterie ist schweineteuer, keine Frage. Es können aber auch einzelne Zellengruppen oder das Gehäuse ersetzt werden.

Die Batterie sitzt in einer extrem stabilen Box im Wagenboden zwischen den Achsen. Bis die bei einem Front- oder Heckaufprall beschädigt wird, ist der Rest des Fahrzeugs eh nicht mehr verwendbar.

Gruß, Marcus
 
Bei uns in der BDA steht nichts davon, dass Schnellladungen zu vermeiden sind
Ganz im Gegensatz zu jener vom Golf.... aber daran kann man sehen, was 4 Jahre Unterschied in der Akkuladetechnologie, trotz vermeintlich gleicher Art (LiIon), schon ausmachen.
Und da bei dieser Ladetechnik (siehe auch die Hinweise beim Smartphone..) "Wärme" (genauer > 45°C) als Grenzwert angesehen wird, drosseln kleine (Smartphone) und große (e-Golf) Ladegerät den Ladestrom runter, je voller es wird.
Wobei nicht das das eigentliche Problem ist, sondern die Angst vor einem "thermal Runaway"... der kann sich, mangels vieler Sensoren an unterschiedlichen Stellen in der Batterie untergebracht, unter ungünstigen Bedingungen schon mal entwicklen, wenn die Temperatur z.B. nur an der Oberfläche gemessen wird.
Der e-Golf hatte sicherlich div. Sensoren, aber der entscheidende Schlüssel, neben vieler Sensoren, beim e-Tron ist die aktive Kühlung während des Ladens.

Hier beim ADAC ist eindrucksvoll die Ladekurve des e-tron abgebildet, der geht dort zwar auch bei 150A und 80% langsam runter, aber im Gegensatz zu allen anderen lädt er bis 100% dann immer noch mit 50A.
Und das ist nur 1 Ladekurve unter bestimmten Bedingungen, daß diese umgebungsvariabel sind, steht auch nochmals im Text.
Die meisten Quellen sagen aber immer noch, daß häufiges Schnelladen Gift ist, aber durch intelligente Ladetechnik ein Großteil des Risikos minimiert werden kann.
Zumindest in dem Punkt ist AUDI weit vorn.. ("Vorsprung durch Technik").
 
Zumindest in dem Punkt ist AUDI weit vorn.. ("Vorsprung durch Technik").

Zumal sich das auch an anderer Stelle auswirkt: Durch die sehr hohen Ladeströme rekuperiert der Audi sogar mehr als ein Tesla. In der Stadt braucht er daher tatsächlich weniger Strom als der Tesla (Model X).

Natürlich wirkt sich das auf langen Strecken auch auf die Gesamtreisedauer aus: Der Jaguar iPace hat eine geringfügig größere Reichweite - er braucht aber statt 19min (e-tron) fast 50min, um die Batterie wieder auf 80% zu bringen.
 
Sö, ein paar Updates zum etron:

Wir sind inzwischen insgesamt über 8.000km gefahren.

Im Sommer hat sich jetzt der Verbrauch auch noch positiv verändert. Wir liegen eigentlich immer, auch zügig auf der AB, deutlich unter 30 kWh. Der Gesamtdurchschnitt über gut 8.000km liegt laut BC (2. Speicher nie zurückgesetzt) bei 24kWh. Das niedrigste, was ich über eine etwas längere Strecke hatte, waren rd. 21kWh für gut 100km Landstraße in Bayern (auch viel Bergauf/Bergab).

An diesem Wochenende haben wir zum ersten Mal einen längeren Trip mit Anhänger gemacht. Es ging darum, einen alten Bauernschrank bei meiner Schwiegermutter abzuholen. Die Strecke war München-Straubing-Traunstein-München. Insgesamt knapp 400km.

Gefahren sind wir mit einem sehr großen Tandemachshänger:


Trailer.jpg

Das ist schon ein richtiger "Klopper". Hinten im Hänger volle Stehhöhe (knapp 2m), Gesamthöhe gut 2,5m, 4,33m lang und leer 600kg.
Auf Grund der großen Höhe natürlich ein gigantischer Luftwiderstand.

Das hat dann den Verbrauch schon heftig nach oben getrieben: Auf der AB bei gut 100 nach Tacho rd. 44kWh/100km. Auf der Landstraße bei gut 80 nicht viel weniger. Dabei ging es aber auch noch gut 300m nach oben. Das sollte man bei so viel Gewicht nicht unterschätzen.

Das ergibt dann eine Reichweite von knapp 150km. Für längere Strecken, wie eine Reise in den Urlaub natürlich nicht unbedingt tauglich.

Auf der anderen Seite ist das Auto auch schnell wieder geladen. Wir haben 2x an Schnellladern Station gemacht - 1x 20min geladen, 1x 30min. Dabei lädt das Auto von 0 bis ca. 80% durchgängig mit 130kW.

Sehr positiv: Die Reichweitenanzeige funktioniert bei gleichmäßiger Fahrweise absolut präzise. Auf der Strecke nach Traunstein hatte ich nach BC nach ca. der Hälfte der Strecke 15km Reserve bei der Ankunft am Ziel - diese Reserve haben wir bis zum Ziel genau gehalten. Die Reichweite wurde komplett linear kleiner, es gab keine Sprünge o.ä.
Ich hatte natürlich auf Grund der geringen Reserve noch Plan B (zwischendurch nachladen) und Plan C (für den absoluten Notfall: Hänger abhängen, mit dem Auto alleine mit doppelter Reichweite zur nächsten Ladestation fahren, Schnellladen, Hänger wieder holen). Das war aber alles nicht nötig.

Die positive Seite: Ich bin noch nie so souverän mit Hänger gefahren. Durch das große Gewicht des Autos (2,6t leer) merkt man vom Hänger beim Fahren auch auf der AB überhaupt nichts. Das Gespann liegt absolut ruhig. Abstandstempomat funktioniert auch im Anhängerbetrieb perfekt. Durch die Luftfederung sackt auch die HA nicht ein.

Besonders beeindruckend: Das Auto hat auch mit 4 Personen besetzt und Anhänger dran noch eine unglaubliche Beschleunigung. Wenn man auf der AB mal nicht links rüber gekommen ist und mit 70 hinter einem LKW hängt, ist man ruck-zuck wieder auf gut 100 und kann sich so gut wieder in eine Kolonne nach links einordnen. Selbst Überholen auf der Landstraße ist möglich. Den Irschenberg hoch wieder von 80 auf 100 beschleunigen - kein Thema.

Kein Vergleich mit einem ähnlichen Hänger am T5.

Gruß, Marcus
 
Sorry, Markus. 150 km Reichweite mit Hänger oder Wowa sind ein Witz. Da schaffe ich es nicht einmal vernünftig an die Nordsee.
 
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