Druck im Kühlwassersystem, Zylinderkopf?

damiti

Aktiv-Mitglied
Ort
Andernach
Mein Auto
T6 Multivan
Erstzulassung
16.12.2016
Motor
TDI® 150 KW EU6 CXEB
DPF
ab Werk
Getriebe
DSG® 7-Gang
Antrieb
Front
Ausstattungslinie
Highline
Extras
80000 km
Umbauten / Tuning
Billstein B14 comfort, 20 Zoll Twin Monotube
FIN
WV2ZZZ7HZHH009633
Typenbezeichnung (z.B. 7H)
7 HC
Hi Leute,
habe ein Problem mit meinem Bulli. Und zwar hat er vor ca. 2 Wochen angefangen Wasser zu verlieren, so dass 2 mal die Kühlwasseranzeige im Display an ging. Nachdem ich dann auch mal den Öldeckel abgeschraubt habe, sah ich das dieser und der Öleinfüllstutzen komplett voll mit grauem Schleim war. Also war die Sache klar, Wasser im Öl. Nachdem was ich hier gelesen habe, schließt dies auf eine defekte Wasserpumpe. Also neue Wasserpumpe besorgt und gewechselt. Danach zusätzlich neuen Ölwechsel durchgeführt. Jetzt nach einer Woche Fahrt ist der Schleim zwar weg, bzw. nur noch ein ganz minimaler Film am Öldeckel, jedoch baut sich im Kühlsystem ein Druck auf. Das heisst, wenn ich bei warmen Motor auf den Kühlwasserbehälter schaue, ist er deutlich unter minimal. Schraube ich ihn auf, blubbert es mächtig und das Kühlwasser kocht oben über. Bei meinen bisherigen Erfahrungen mit Autos, deutet dies auf eine defekte ZKD hin, jedoch wird hier ja oft erwähnt, dass diese eher nicht das Problem ist. Sollte es also tatsächlich ein gerissener Zylinderkopf sein?
Der Motor wird nicht über 90 Grad warm und war auch noch nie drüber. Leistung voll da. Keine Auffälligkeiten.
Danke für eure Hilfe!!
 
Da ich mir nicht mehr zu helfen wusste, habe ich den Zylinderkopf runter geholt. An der Kopfdichtung konnte man keinen Defekt sehen. Jedoch sieht man am Zylinderkopf ganz kleine Risse zwischen Ventilen und PDE. Kann das schon die Ursache sein, für den Druck im Kühlsystem? Hat ja eigentlich keine Verbindung zum Wasser oder?
 
image.jpeg
Sieht so aus
 
Schwer zu sagen - hängt davon ab wie tief die Risse sind.

Am besten den Kopf mit heißem Wasser abdrücken lassen.

Gruß, Marcus
 
Dafür müsste er aber komplett nackig gemacht werden, richtig? PDE raus, Nockenwelle raus, Glühkerzen raus. Das auseinander bauen ist ja kein Problem, aber später wieder in der richtigen Einstellung zusammen zu bauen, da braucht man ja mit Sicherheit Spezialwerkzeug. Muss ich mal gucken, ob ich den Kopf dann nicht lieber zu einem Fachmann bringe, der ihn dann abdrückt und nachher wieder zusammen baut. Den Rest mache ich dann selber.
Kennt jemand zufällig jemanden im Kreis Koblenz/Neuwied der Ahnung von den R5 Motoren hat? Den VW Werkstätten traue ich irgendwie nicht so viel zu...
 
Na ja, ohne Spezialwerkzeug bekommst Du den Kopf auch nicht wieder montiert.

Der Rest ist dann auch schon egal.

Gruß, Marcus
 
Wozu brauche ich denn Spezialwerkzeug zum montieren? Wenn nichts am Kopf gemacht wurde, ist auch nichts verstellt oder? Das heißt einfach wieder drauf setzen oder?
 
Der Zahnradantrieb wird vorgespannt um Spiel zu entfernen.

Das ist bei den PD Motoren alles nicht trivial. Wenn das nicht genau stimmt dann stimmt auch der Förderbeginn der PDs nicht mehr.

Gruß, Marcus
 
Achso, das wusste ich nicht. Danke für die Info!!
 
Sorry, ich muss doch nochmal fragen. Wenn ich die Zahnräder im Kopf nicht gelöst habe, muss ich da ja auch kein Spiel einstellen.
Ich habe wie gesagt nur den Zylinderkopf abgeschraubt, ohne im Kopf selbst etwas zu lösen, weder PDE, noch Nockenwelle, noch Glühkerzen, noch Zahnräder.
Also müsste die Vorspannung ja auch noch da sein oder?
 
Die Vorspannung bezieht sich auf den gesamten Stirnradantrieb. Dieser wird über ein Zahnrad mit einer eingebauten Feder vorgespannt.

Auf Grund der Montagetoleranzen gehört zur Montage des Kopfes (incl. Tausch der ZKD) auch immer eine Feineinstellung der Nockenwelle (PDE Förderbeginn).

Dabei ist es wichtig die Diamantscheibe am NW Rad zu tauschen - sie darf nicht wiederverwendet werden.

Gruß, Marcus
 
Vielen Dank für die ausführliche Erklärung!!
 
Guten Morgen,
um das hier mal zum Abschluss zu bringen. Ist ja immer schön, wenn man auch mal die Lösung präsentiert und nicht immer nur die Probleme!!;)
Nachdem ich den Kopf demontiert hatte und die ganzen feinen Risse neben den PDEs entdeckt hatte, war ich schon nahe dran einen neuen Kopf zu besorgen. Nach Rücksprache mit einem Bekannten Ex VW Meister, der mir sagte, dass die Risse meistens nur oberflächlich sind und bei Dieselmotoren öfters auftreten, und dass das ganze nichts mit dem Kühlwasser zu tun habe, entschied ich mich es doch noch einmal mit dem alten Kopf zu versuchen. Da ich am Kopf nichts ausgebaut hatte und auch die Stirnräder nicht gelöst hatte, setzte ich den Kopf mit einer neuen Zylinderkopfdichtung wieder drauf.
Markus hatte ja geschrieben, dass man die Zahnräder mit einem Spezialwerkzeug wieder neu spannen müsse. VW schreibt auch vor, dass man bei jeder Zylinderkopfdemontage den Zahnradantrieb aus dem Zylinderkopf demontieren müsse und ihn deswegen wieder neu vorspannen müsse. Dies habe ich beim Ausbau nicht gemacht. Und da ich auch nicht an das Spezialwerkzeug kam, entschloss ich mich den Kopf wieder so drauf zu setzen. Ich möchte hier aber gar nicht den Eindruck erwecken, dass das so der einfachere oder richtigere Weg ist. Optimaler und richtiger ist es natürlich, den Zahnradantrieb bei Demontage des Zylinderkopfes auszubauen und später beim Zusammenbau wieder neu vorzuspannen.
Wie gesagt, ich habe es nicht gemacht und alles so wieder zusammengebaut. Dann wieder neues Öl, Filter und Kühlwasser aufgefüllt. Dann mehrmals Zündung an und wieder aus gemacht um die Dieselleitungen zu füllen und dann gestartet. Zur großen Freude lief er!:).
Jetzt bin ich schon über 1000 Kilometer gefahren. Kein Druck mehr im Kühlsystem und kein Kühlwasserverlust mehr. Also auch wenn es scheinbar nicht oft oder "nie" vorkommt, dass die Kopfdichtung kaputt geht, bei mir war es scheinbar so!
Nochmal vielen Dank für alle Ratschläge und Tipps!!!!:danke:
 
War denn an der alten ZKD was zu sehen? Wenn der richtig durchbläst dann sieht man das im allgemeinen auch.

Gruß, Marcus
 
War denn an der alten ZKD was zu sehen? Wenn der richtig durchbläst dann sieht man das im allgemeinen auch.

Gruß, Marcus

Mein Schrauber sagt, dass man bei den neuen Metalldichtungen das teilweise nicht mehr wirklich sieht, wo diese defekt ist.
 
Wenn sie richtig durchbläst sieht man das normalerweise schon.

Gruß, Marcus

Ich will meinem Schrauber jetzt nicht die Kompetenz absprechen - der macht schon einige Jahre Zylinderköpfe, plant selbst, drückt ab und kennt sich eigenlich schon aus, zumindest kommen Kunden auch schon von weiter her, um extra bei ihm Autos reparieren zu lassen. Und verlassen die Werkstatt zufrieden. :)
 
Also ich habe nichts gesehen, obwohl ich sie ziemlich genau und lange durch gesehen habe. Ich bin aber auch nicht der Top Meister, der jeden Tag eine sieht. Hab zwar schon einige ZKD gemacht, aber wie gesagt, an meiner habe ich nix feststellen können. Dachte auch zuerst, dass sie in Ordnung wäre und es nicht an ihr liegt, wurde aber eines besseren belehrt.
 
hallo zusammen
ich steige mal gerade in die schon beendete diskussion ein,
hattest du auch keine weißen abgase???
mein mechaniker sucht sich im moment bekloppt nach ner undichtigkeit.
 
Um weiße Abgase zu haben musst Du schon 3-4l/100km "verbrennen".

Gruß, Marcus
 
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