Ich muss entgegen meiner Aussage diesen Thread doch noch einmal hervorholen.
In den aktuellen Threads geht es ja häufig neben den eigentlichen Themen (Auslieferungsstopp, Wiederverkaufswert Diesel etc.) immer wieder auch um den VW-Konzern selbst und seinen Umgang mit den Kunden, bzw. mit der Einhaltung der gemachten „Werbeversprechen“ (Transparenz, Kundenservice, Kulanz, Entfeinerung, Mängelbeseitigung uvm.) In den anderen Threads kommt es daher auch immer wieder zu Nebendiskussionen in diese Richtung.
Vieles davon könnte aber eher auch hier diskutiert werden, um nicht die anderen Threads unübersichtlich werden zu lassen.
Meinen Post verbinde ich daher mit der Hoffnung, dass dieses Board, bzw. ihre Mitglieder es aushalten auch kritische Gedanken gegenüber dem VW-Konzern diskutieren zu lassen.
Wer das nicht kann, darf sehr gerne diesen Thread einfach ignorieren oder überlesen!!!
Dem ein oder anderen interessiert es ja vielleicht oder kann es vielleicht in seiner Situation wichtige Informationen liefern.
Der untenstehende Bericht ist ein sehr gutes Beispiel dafür, wie VW/VWN versucht zu verhindern, dass bei vielen Themen Klarheit hergestellt wird (siehe auch aktuelle Infos zum Auslieferungsstopp), wofür sie jedoch werben oder immer wieder Versprechen abgeben.
Wer schon einmal telefonisch oder per Mail Kontakt mit der Kundenhotline hatte, nichtssagenden, inhaltsleere VW-Mails oder Händlerbriefe erhalten hat, weiß wovon ich spreche. Dies ist aber anscheinend eine moderne, immer weiter verbreitete Marketingstrategie kurzfristig, denkender Konzernmanager - von hier bis zum nächsten Börsengewinn.
Nichts sagen und weg ducken! Lieber nicht "reagieren", bevor man "falsch reagiert"!!!
VW scheitert wegen Dieselaffäre vor Verfassungsgericht
Was ist so prekär an dieser Entscheidung?
Hier verklagen Aktionäre „ihren“ Konzern, um genauere Informationen zu erhalten, die ihnen ja sowieso zustehen müssten.
VW selbst aber veruscht, ob aus Wirtschaftlichkeitsinteressen, Angst vor Insolvenz in letzter Konsequenz, vor zu vielen Strafen für systemrelevante Ingenieure und Manager, Aufdeckung von Forschungsgeheimnissen oder zu vielen „berechtigten“ Klagen, die Aufarbeitung des Dieselskandals zu verhindern.
(Der Umgang mit den Kunden (Schadenersatz, Kulanz etc.) ist noch einmal ein ganz anderes Thema.)
Da liegt der Verdacht nahe, dass dieser Konzern noch sehr viel mehr zu verbergen hat. Normalerweise müsste VW aus Eigeninteresse selber eine Aufarbeitung zulassen wollen, um verschiedene Verdachtsmomente aller aktuellen Mitarbeiter gegenüber dem Land Niedersachsen, dem Kunden, den Behörden und den Aktionären aus dem Weg zu räumen. Aber in diesem Konzern belässt man alles beim Alten und vertraut darauf, dass der Verkehrsminister und alle anderen staatliche Organe dafür sorgen, dass es VW weiterhin nicht nötig hat für Transparenz zu sorgen.
Das wäre vergleichbar damit, als wenn ein Waffeleisenproduzent Waffeleisen produziert, welche giftige Waffeln
herstellen. Der Hersteller aber seinen eigenen "Besitzern" und Kunden gegenüber nicht darlegen möchte, warum es so weit kommen konnte.Trotzdem produziert er mit den gleichen Mitarbeitern nun neue Waffeleisen. Vertrauen?
Wenn ein Konzern planmäßig und über Jahre betrogen hat (manche sagen den rechtlichen Rahmen ausgeschöpft hat, weil die überprüfende Behörde ihrer Aufgabe nicht nachkommen wollte), ist es schon mehr als befremdlich, wenn sich eben dieser Konzern auf das Recht beruft, die Aufklärung dieser Schummelei zu verhindern.
Der Sonderprüfer (ein Wirtschaftsprüfer) sollte im Auftrag von Aktionären klären, ob Vorstand oder Aufsichtsrat von VW im Zusammenhang mit der Dieselaffäre ihre Pflichten verletzt haben. Dies ist ihr gutes Recht! Dafür sind die Herren im Vorstand und Aufsichtsrat ja auch sehr gut bezahlt worden, dass sie solch einer Überprüfung „gelassen“ entgegen schauen könnten. Das ist so, als wenn ein Bankräuber einer Gang selbst ein Schuldbekenntnis anfertigt, den Bericht aber nicht veröffentlicht möchte und den Polizisten, der ihn verhaftet, und das Gericht, was objektiv richten möchte, für befangen erklärt und die Aussage verweigert.
Wenn Vorstand und Aufsichtsrat keine Sonderuntersuchung wollen, die Aktionäre (also ihre Besitzer) weiter im Dunkel lassen wollen, dafür sogar klagen müssen - dann scheint es da noch mehr zu geben, als der Öffentlichkeit bewusst ist.
EU-Bericht zu VW-Skandal: Versagen auf allen Ebenen
Wenn es laut dem Gutachten des EU-Ausschusses "nur" daran liegt, dass die staatlichen Behörden zu lasch überprüft haben, der Interpretationsspielraum der Gesetze (nach Korrekturen durch die Autolobby und der Bundesmutti) zu groß war und VW bewusst die billigere Motorentechnik verbaut hat, wäre dies doch kein so großes Problem?
Besonders interessant ist die Begründung des VW-Konzerns. VW sieht dadurch seine Grundrechte verletzt
und hat eine Verfassungsbeschwerde gegen diese Sonderprüfung eingereicht. Große Geschütze für einen Konzern, der der Schummelei überführt wurde.
Was ist mit den Grundrechten der Bürger auf körperliche Unversehrtheit, die das überschüssige Gift der manipulierten Fahrzeuge (oder besser der nur für den Fahrprüfstand sauberen Fahrzeuge) einatmen müssen?
Was ist mit der privaten Enteignung aller Betroffenen VW-Dieselbesitzer?
Scheinbar gibt es hier jedoch noch mehr aufzudecken.
Sehen hier manche auch die Problematik, dass staatsanwaltschaftliche Ermittlungen in Niedersachsen (20 Prozent Anteil an VW) nicht ganz so objektiv ablaufen, wie sie abzulaufen hätten?
Es gibt schon länger die Forderung führender Kanzleien im Abgasskandal, dass die Ermittlungen an eine Staatsanwaltschaft eines anderen Bundeslandes abgegeben werden sollten, die nicht im Verdacht steht in der Befehlshierarchie des Ministerpräsidenten von Niedersachsen zu stehen. Es ist merkwürdig, dass Straftäter aus der Führungsriege des VW - Konzerns mit internationalem Haftbefehl gesucht werden, während hier die Justiz auf beiden Augen blind bleibt und selbst die Ermittlungsergebnisse anderer Staaten ignoriert werden.
VW macht es spannend!
Auf ein neues, spannendes Jahr 2018!