Der VW Gesamtkonzern und VWN in der Krise - Ausblicke auf 2025

Wenn ich täglich die in Bratislava vollgepackten Züge mit Porsche, Audi und Tuareg in Richtung "Inland" rollen sehe kann ich mir ein Schmunzeln über die "Tarifkämpfe" der IG Metall bei VW in Wolfsburg nicht verkneifen.
Ich hatte voriges Jahr das Vergnügen einer Werksbesichtigung bei den Slowaken...es stellen sich für den Konzern keine Problem dar, innerhalb relativ kurzer Zeit die Produktion eines Modells an einen anderen europäischen Standort zu verlegen.
Wo nun z.B. die Presswerkzeuge für Modell X per LKW hingekarrt werden ist vollkommen schnuppe.

Nebenbei... der UP! wird noch immer mit Verbrenner gebaut, nur eben für ausserhalb Europas, wie auch diverse Motoren in überschaubaren Stückzahlen für "Nischen-Nobel-Kaleschen" für alle Teile dieses Erdballs, außer natürlich EU.
Insofern hat sich der Konzern schon klar für Produkte abseits des "EU-Mainstreamautos" positioniert um weiter im Weltmarktgeschäft mitzumischen.

Inwieweit das bis zu den Trägern der roten Fahne durchgestellt wurde... 🤔
 
Inwieweit das bis zu den Trägern der roten Fahne durchgestellt wurde
Moin,
ich glaube, denen wäre das egal... wenn sich dadurch eine Beschäftigungsgarantie herleiten ließe, würden die auch Verbrenner für alles Mögliche bauen...
VW würde da durchaus mitgehen, wenn da nicht die Selbststrangulation durch die EU wäre.

Natürlich sieht man VW in der Rolle des Wortbrüchigen, was die Beschäftigung angeht.

Aber die Gewerkschaft in Form der IGM hat genauso mit ihrer Glaubwürdigkeit zu kämpfen, hat sie doch letztlich über die Mitgliedschaft den VW-Werkern genau dieses Kuckucksei des "Mir kann nix mehr passieren" ins Nest gelegt.
Und nun kommt es doch anders und die Gewerkschaft kann rel. wenig dagegen tun.

Auch wenn man sich auf Seite des Konzerns die Dividendenzahlung hätte gut überlegen sollen, so ist das kommende Problem in den nächsten Jahren doch deutlich teurer...
ich glaube, daß es nicht nur Jobs kostet, sondern die IGM die größere Menge Mitglieder verlieren wird.
 
Ist schon komisch in USA baut VW mit dicke Zuschuß vom Staat ein neues Werk für die Scout Geländewagen.
 
Ist schon komisch in USA baut VW mit dicke Zuschuß vom Staat ein neues Werk für die Scout Geländewagen.
Hat halt auch was mit Zöllen zu tun. Scout wird ne Marke fast ausschließlich für den Nordamerikanischen Markt.
Das rechnet sich nur, wenn man dort produziert.
 

Moin,

ich nehme diese Meldung mal zum Anlaß, den Thementitel etwas anzupassen:
"Der VW Gesamtkonzern und VWN in der Krise - Ausblicke auf 2025"

Ein Grund dafür ist auch der heutige "Krisen Gipfel" mit BK Scholz, den manche ja schon gerne als "VW-Krisengipfel" titulieren möchten...

Sicherlich nicht ganz uneigennützig, möchte VW doch schon mal prophylaktisch nicht nur der Erste, sondern auch schon den größten Anteil des noch zu gründenden Hilfspaketes abhaben. Aber auch BMW und MB werden "ihr Manna schon noch bekommen" .... sie sitzen alle im gleichen Boot.

Vom Ort der Diskussion, eben auch weil es NICHT off-topic ist, bleibt es in diesem Unterforum...
Geht zwar um Ford Kooperation, aber man nehme diesen Begriff auch dafür, daß er ja die Probleme bei VW(N) schon vorweggenommen hat, die es ja verhinderten, einen echten BUS-Nachfolger zu entwickeln...

Das sich aus dem kleinen Strohfeuer Ford-VW-Bus nun ganz nebenbei ein Flächenbrand über Gesamt-VW und weitere Hersteller entwickelt, liegt sicherlich auch an zu lange währender Nichtwahrnehmung von Alarmsignalen.

Insofern verfolgen wir hier im Thema alles rund um das, was in den nächsten Monaten mit VW und ihren Mitarbeitern und Standorten, bzw. auch des deutschen automobilen Marktumfeldes, passiert... Die Automobilbranche ist ja eine Schlüsselbranche des Landes, wenn VW schwächelt haben Zulieferer in der Folge bereits n Herzinfarkt....
aber auch nur das, für weitergehende politische Dramen ist das Bundesregierungsthema im :ot: zuständig.


Zum Thema:
Gestern geisterten Zahlen von 190.000 Beschäftigungsverhältnissen, die zur Disposition stünden, durch den Raum.... das sind schon krasse Zahlen... Panikmache?



Am Rand:
Scout wird ne Marke fast ausschließlich für den Nordamerikanischen Markt.
ist das nicht ohnehin eine US-Marke, die VW vor Äonen aus diesem Grund mal übernommen hat...
 
Das Thema ist eigentlich noch größer, da sich auch Daimler, BMW, eigentlich fast die ganze Branche in der Krise befindet. Aber der Titel passt schon, da VW der größte deutsche Automobilhersteller ist.

In der Summe stecken wir gerade in einer hochkomplexen Situation. Politische, massive Eingriffe. Weltweite Spannungen und Konflikte. Wirtschaftkriege. Transformation zur E-Mobilität, was für das rohstoffarme Deutschland eine riesen Herausforderung ist. Natürlich auch falsche Entscheidungen im Management etc.

Es gibt hier nicht den einen Schuldigen. Die Krise ist auch ein Zeichen einer sich schnell ändernden Welt. Ehemalige Handelspartner schotten sich ab. Strafzölle. Rohstoffe. Protektionismus.

Ich denke schon, dass die Situation dramatisch ist. Die Einschläge treffen die OEMs. Aber vorher die Zulieferbranche. Die Liste der Insolvenzen ist lang. Teilweise Unternehmen mit über hundert Jahren Tradition.

So weit, so schlecht.

Ausblick:
Wir haben immer noch einen guten Standort.
Wobei ich mir nicht vorstellen kann, dass hier im großen Stil Batterien produziert werden. Dafür fehlen die Ressourcen und die Logistikkette ist zu lang. Sprich, ein großer Teil der Wertschöpfung wird im Ausland, wahrscheinlich Fernost, stattfinden.

Schön wäre, wenn die Politik die Branche jetzt nicht noch mit Strafen für das Nichterreichen der CO2-Ziele abstraft. Die Kunden kaufen die BEVs nicht und sie sind extrem teuer in der Entwicklung und Produktion. Wenn China die eigene Industrie massiv subventioniert und wir unsere sanktionieren, dann gehen die Lichter schnell aus.
 
Dann haben es die Linken mit ihrer Unterwanderung ja bald geschafft, die Automobilindustrie zu ruinieren.
Und alles nur, weil wir auf das Jahr gerechnet, 1,3 grad mehr haben, als es zwischen 1850 und 1900 der Fall war.
Amen.
Die Angestellten von Volkswagen können einem leid tun und ihr Frust ist verständlich.
 
Dann haben es die Linken mit ihrer Unterwanderung ja bald geschafft, die Automobilindustrie zu ruinieren.
Und alles nur, weil wir auf das Jahr gerechnet, 1,3 grad mehr haben, als es zwischen 1850 und 1900 der Fall war.
Amen.
Die Angestellten von Volkswagen können einem leid tun und ihr Frust ist verständlich.
Genau es waren die bösen grünen Linken die die deutsche Automobilindustrie ruiniert haben.
Ohne Worte

Es erinnert mich an die aktuelle Diskussion in den USA, der angeblich kommunistischen Demokraten.
Nur weil man es oft genug wiederholt, werden Lügen nicht zu Wahrheiten.

Fakten sind für einfache Populisten halt schwer zu verdauen.

Besser:
Vielleicht mal über chinesische JointVenture Bedingungen der späten 90er Jahre nachdenken. Und unbedingt in die Podcastfolge „Alte Schule mit mit Wenpo Lee“ vom 10.10.2024 reinhören. Der erste chinesische (geflüchtete ) VW Mitarbeiter.

Die deutsche Politik (egal wer) hat mit dem Marktgeschehen der aktuellen OEM Krise ziemlich wenig zu tun.
 
Die Angestellten von Volkswagen können einem leid tun
Nöö, in der Zeit überheblich und in der übrigen Wirtschaft geht es auch nicht anders.
Ich habe eine Zeit lang für eine "Fremdfirma" in Neckarsulm bei Audi gearbeitet...
Was die teilweise für Vorstellungen von Arbeitsplätzen und Vergütungen haben,
ist nicht nachvollziehbar.

Ich konnte mir auch in den schweren Jahren 2009/2010 halbwegs meine Job´s aussuchen,
das sollte mal einer von denen versuchen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dann haben es die Linken mit ihrer Unterwanderung ja bald geschafft, die Automobilindustrie zu ruinieren.
Und alles nur, weil wir auf das Jahr gerechnet, 1,3 grad mehr haben, als es zwischen 1850 und 1900 der Fall war.
Amen.
Die Angestellten von Volkswagen können einem leid tun und ihr Frust ist verständlich.
Genau solche Posts sind Gift für jede Diskussion.
Nur weil das Thema hochkomplex ist versuchen manche dieser Komplexität davonzulaufen und verfallen in den typischen Beißreflex.

Ich bin wahrlich kein Fan von Linksgrün. Aber dort die alleinige Schuld zu suchen ist dermaßen absurd, da die meisten Ursachen für die heutige Situation erstens deutlich vor der Ampel entstanden sind und zweitens globalen Charakter haben.

Es ist wie bei der Diskussion im anderen Thread. Man hat den Schuldigen. Und hängt ihm wahllos jedes Thema der Welt um den Hals.
 
Die Ursachen sind vielfältig und die Politik hat ebenso etwas damit zu tun wie die deutschen Unternehmen mit ihrem konsequenten Setzen auf die Umsätze auf dem chinesischen Markt.

Dass asiatische Unternehmen europäische Technik kopiern, anschließend verbessern und dann den hiesigen Markt vereinnahmen, hat man bereits früher in anderen Märkten gesehen (Tontechnik, Mortorradindustrie), auch die Japaner hatten wenig Skrupel hatten, Produkte zunächst einfach zu kopieren. Da hätte man durchaus mal lernen können.

Insofern hat (und tut es zum Teil immer noch) die Industrie blauäugig auf Zusammenarbeit mit chinesischen Unternehem gesetzt, ohne die völlig andere Mentalität zu berücksichtigen.
Den gleichen Schuh müssen sich Politiker anziehen, die mangels Weitsicht die Kooperation ohne Einschränkungen förderten (und es, s. Aiwanger) immer noch tun. Man kann unterschiedlichen Rahmenbedingungen wie Löhne, staatliche Einflüsse usw. bei der Produktion nicht einfach ignorieren.

Was nicht heissen soll, dass es richtig wäre, den heimischen Markt abzuschotten, das geht beim Stand der Globalisierung nicht.

Es fehlt aber weiter an Kompetenz der Politik, es wird je nach Couleur über unterschiedliche Maßnahmen verhandelt (Arbeitsplätze sichern, Steuern senken, Energiekosten subventionieren), anstatt grundsätzlich die Rahmenbedingungen zu verbessern, denn nur das wird die Wirtschaft nachhaltig ankurbeln.
Staatliche Investiitonen dürfen nciht der Gewinnmaximierung dienen, sondern müssen die Infrastruktur verbessern.

Auch der sicher zu Recht angestrebte Bürokratieabbau reduziert sich auf Prüfungen, es fehlt das greifbare Ergebnis.

So, das von mir, Feuer frei!
 
Wenn ein Industrie- und Wirtschaftsland zu weit nach lInks rutscht, dann passiert genau das, wovon die Linken so träumen.
Niedergang dem Individualverkehr und gratis Fahrten mit dem öffentlichem Busverkehr.
Das alles mit einem bedingungslosen Grundeinkommen.
Das sind keine Märchen.
 
Staatliche Investiitonen dürfen nciht der Gewinnmaximierung dienen, sondern müssen die Infrastruktur verbessern.
Das wäre mal eine Maßnahme !

Wenn ein Industrie- und Wirtschaftsland zu weit nach lInks rutscht, dann passiert genau das, wovon die Linken so träumen.
Niedergang dem Individualverkehr und gratis Fahrten mit dem öffentlichem Busverkehr.
Das alles mit einem bedingungslosen Grundeinkommen.
Das sind keine Märchen.
Was hat das mit dem Thema zu tun?
für weitergehende politische Dramen ist das Bundesregierungsthema im
:ot:
zuständig.
 
Wenn ein Industrie- und Wirtschaftsland zu weit nach lInks rutscht, dann passiert genau das, wovon die Linken so träumen.
Niedergang dem Individualverkehr und gratis Fahrten mit dem öffentlichem Busverkehr.
Das alles mit einem bedingungslosen Grundeinkommen.
Das sind keine Märchen.
Ja, bitte wieder in den Aluhutthread zurückkehren, da sind sich alle einig. Kann dann ja nicht falsch sein.

 
Die Angestellten von Volkswagen können einem leid tun und ihr Frust ist verständlich.
Jeder, dessen Arbeitsplatz durch Strukturwandel bedroht ist, schiebt Frust.

Zumal man das ja nicht zunächst den üblichen Verdächtigen aus raffgierigen Eigentümern und Aktionären in die Schuhe schieben kann...
(selbst die 4 MRD EUR Dividende aus dem Mai '24 verfangen da nicht, das Problem sitzt tiefer... auch und vor allem bei den Mitarbeitern)

Strukturwandel und Arbeitsplatzabbau, auch in Größenordnungen von > 100.000 hatten wir auch schon... Stichworte: Werftkrise & Steinkohle
kam auch nicht über Nacht, hatte Warnhinweise und (viel zu lange) wurde über Quersubventionen das Problem versucht, zu vertagen...
Und selbst das, was danach als (kleiner) Ausgleich kam, ist nun Geschichte und paßt als Beispiel obendrein: OPEL in Bochum.

Die sollten in Berlin, wenn sie da schon tagen, genau die Fehler nicht noch einmal (oder schon zum wiederholten) machen und eine staatliche Unterstützung in Form eines sich daraus entwickelnden Fasses ohne Boden machen.

Besser ist schon ein radikaler Schnitt, getreu dem Motto: "Lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende"
Was die teilweise für Vorstellungen von Arbeitsplätzen und Vergütungen haben
Das Mitleid mit den Werkern hält sich daher auch bei mir in Grenzen... Ich muß ja selber in einem sich vernichtenden Zweig unseres Gemeinwohles und dem Untergang von jahrhundertealten Traditionen beiwohnen, kann auch nur auf die Blicken, die sich aus dem Ganzen zurückziehen ohne dabei Freude zu empfinden.

Die VW-Mitarbeiter, speziell der Stammbelegschaft, neigten auch schon hie und da zur "Selbstüberhöhung" in der Form, daß sie die "besseren" Beschäftigten sind. das geschah auch immer mal unterschwellig im Vergleich zu den ganzen Beschäftigungsgesellschaften, wie z.B. "Auto 5000" und deren tarifvertragliche Stellung, die ja doch deutliche Unterschiede qualitativer & quantitativer Art im Vergleich aufzeigte.
Auf die Idee, durch "Verzicht" auch nur eines Bruchteiles von Einkünften allen Beschäftigen ("wir sitzen in einem Boot") ein einheitliches Tarifgehalt zu ermöglichen, kamen ja nicht einmal die Gewerkschaften...
Und genau die nehme ich persönlich als institutionalisiertes Verhinderungsorgan der betrieblichen Weiterentwicklung wahr, so wie die eben sinnloserweise Lohnsteigerungen "für alle" forderten, beseitigen sie eben keine Unterschiede, sondern zementieren diese 2-Klassenbeschäftigung in einem Unternehmen weiter.

Und natürlich galt der "Beschäftigungspakt" nicht für die "Beschäftigungsgesellschaften", die waren ohnehin dem möglichen konjunkturellen hire & fire Szenario immer schon ausgeliefert...
Aber nun sitzen sie alle in einem Boot und so mancher Werker merkt überhaupt erst, daß so ein Boot auch in schwere See geraten kann.
Natürlich geben jetzt die Gewerkschaften "alles" und auch Frau Cavalli wird nicht müde, den drohenden Raubbau an allen Orten, zumindest verbal, verhindern zu wollen...

Aber genau das ist ebenso eine Form der Realitätsferne, die nur Mitgliederzahlen hoch und Wiederwahlen möglich machen sollen...
In der Psychiatrie heißt es sinngemäß immer: "Erst wenn der Patient Einsicht zeigt, daß er behandlungsbedürftig ist, kann eine Therapie auch gelingen..."
Auf dem Level müssen sich die VW-Werker erst mal einfinden.

Mit den kommenden Zahlenwerk wird man auch den Gesamtbetriebsrat mit an den Tisch der Festlegung der Schließungen & Entlassungen bekommen.
Es ist schwierig vorherzusehen, wie erfolgreich sich diese Konsolidierung darstellt, im Grunde wäre es ja wünschenswert, wenn der Konzern im Ergebnis ne schwarze Null hinbekommt, denn ich persönlich würde es immer begrüßen, wenn der Steuerzahler nicht doch noch zu allem Überfluß sich daran beteiligen muß...
Allerdings gilt hier auch nur: "Die Worte hör ich wohl, allein der Glaube daran fehlt..."
 
:ot:
Spätestens seit Günther Jauch in der Werbung...
Ich muß ja selber in einem sich vernichtenden Zweig
geht halt auch viel online.

Ich halte meine Apotheke mit monatlich mind. 10.000€ (Umsatez) über Wasser. 😃

Davon hst Du nun nix.... bis zum nächsten Engpass, wenn Trump wieder ran kommt.
 
Jeder, dessen Arbeitsplatz durch Strukturwandel bedroht ist, schiebt Frust.

Zumal man das ja nicht zunächst den üblichen Verdächtigen aus raffgierigen Eigentümern und Aktionären in die Schuhe schieben kann...
(selbst die 4 MRD EUR Dividende aus dem Mai '24 verfangen da nicht, das Problem sitzt tiefer... auch und vor allem bei den Mitarbeitern)

Strukturwandel und Arbeitsplatzabbau, auch in Größenordnungen von > 100.000 hatten wir auch schon... Stichworte: Werftkrise & Steinkohle
kam auch nicht über Nacht, hatte Warnhinweise und (viel zu lange) wurde über Quersubventionen das Problem versucht, zu vertagen...
Und selbst das, was danach als (kleiner) Ausgleich kam, ist nun Geschichte und paßt als Beispiel obendrein: OPEL in Bochum.

Die sollten in Berlin, wenn sie da schon tagen, genau die Fehler nicht noch einmal (oder schon zum wiederholten) machen und eine staatliche Unterstützung in Form eines sich daraus entwickelnden Fasses ohne Boden machen.

Besser ist schon ein radikaler Schnitt, getreu dem Motto: "Lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende"

Das Mitleid mit den Werkern hält sich daher auch bei mir in Grenzen... Ich muß ja selber in einem sich vernichtenden Zweig unseres Gemeinwohles und dem Untergang von jahrhundertealten Traditionen beiwohnen, kann auch nur auf die Blicken, die sich aus dem Ganzen zurückziehen ohne dabei Freude zu empfinden.

Die VW-Mitarbeiter, speziell der Stammbelegschaft, neigten auch schon hie und da zur "Selbstüberhöhung" in der Form, daß sie die "besseren" Beschäftigten sind. das geschah auch immer mal unterschwellig im Vergleich zu den ganzen Beschäftigungsgesellschaften, wie z.B. "Auto 5000" und deren tarifvertragliche Stellung, die ja doch deutliche Unterschiede qualitativer & quantitativer Art im Vergleich aufzeigte.
Auf die Idee, durch "Verzicht" auch nur eines Bruchteiles von Einkünften allen Beschäftigen ("wir sitzen in einem Boot") ein einheitliches Tarifgehalt zu ermöglichen, kamen ja nicht einmal die Gewerkschaften...
Und genau die nehme ich persönlich als institutionalisiertes Verhinderungsorgan der betrieblichen Weiterentwicklung wahr, so wie die eben sinnloserweise Lohnsteigerungen "für alle" forderten, beseitigen sie eben keine Unterschiede, sondern zementieren diese 2-Klassenbeschäftigung in einem Unternehmen weiter.

Und natürlich galt der "Beschäftigungspakt" nicht für die "Beschäftigungsgesellschaften", die waren ohnehin dem möglichen konjunkturellen hire & fire Szenario immer schon ausgeliefert...
Aber nun sitzen sie alle in einem Boot und so mancher Werker merkt überhaupt erst, daß so ein Boot auch in schwere See geraten kann.
Natürlich geben jetzt die Gewerkschaften "alles" und auch Frau Cavalli wird nicht müde, den drohenden Raubbau an allen Orten, zumindest verbal, verhindern zu wollen...

Aber genau das ist ebenso eine Form der Realitätsferne, die nur Mitgliederzahlen hoch und Wiederwahlen möglich machen sollen...
In der Psychiatrie heißt es sinngemäß immer: "Erst wenn der Patient Einsicht zeigt, daß er behandlungsbedürftig ist, kann eine Therapie auch gelingen..."
Auf dem Level müssen sich die VW-Werker erst mal einfinden.

Mit den kommenden Zahlenwerk wird man auch den Gesamtbetriebsrat mit an den Tisch der Festlegung der Schließungen & Entlassungen bekommen.
Es ist schwierig vorherzusehen, wie erfolgreich sich diese Konsolidierung darstellt, im Grunde wäre es ja wünschenswert, wenn der Konzern im Ergebnis ne schwarze Null hinbekommt, denn ich persönlich würde es immer begrüßen, wenn der Steuerzahler nicht doch noch zu allem Überfluß sich daran beteiligen muß...
Allerdings gilt hier auch nur: "Die Worte hör ich wohl, allein der Glaube daran fehlt..."


Was der Staat nicht machen darf, ist eine Branche mit Subventionen aufrecht zu halten, die ohne diese nicht überlebensfähig ist.

Ich denke da sind wir uns einig.

Für mich wäre es aber das mindeste, dass wir unserer eigenen Wirtschaft keinen Schaden zufügen.
Die Automobilindustrie hat in den letzten Jahren bis zu 768 Milliarden Umsatz erwirtschaftet.
Und von diesem Umsatz in Summe wahrscheinlich dreistellige Milliarden dem Staat zugeführt. Gewerbesteuer, Umsatzsteuer, Lohnsteuer etcpp. Am Ende führen die Mitarbeiter noch Mehrwertsteuer und pipapo ab. Die legen das Geld ja nicht unter das Kopfkissen.

Wir hatten 2023 Steuereinnahmen iHv 915 Milliarden Euro. Ich denke ein nicht unerheblicher Teil stammt direkt und indirekt aus der Automobilindustrie.

Daher sollten wir diese Branche in der Phase Transformation und geopolitischen Spannungen stützen.
Nicht mit Subventionen. Aber politisch.
Sprich Korrektur der politischen Ziele auf EU-Ebene.
 
Was irgendwie auch mal her müsste wäre ein Gesetz zu Managergehältern in der Form, dass so kurzfristige Boni gegen langfristige Boni ersetzt werden müssen.

Da wird viel zu viel auf das Quartalsende gemanaged statt auf die nächsten 10 Jahre.
 
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