Der lustige Texte Thread

Wassermann

Top-Mitglied
Ort
Niederrhein
Mein Auto
T5 Kastenwagen
Erstzulassung
02/2004
Motor
Otto V6 173 KW
DPF
nein
Getriebe
Autom.
Antrieb
Front
Ausstattungslinie
Basis
Extras
Schiebedach, Tempomat, Klima, Umbau vom LKW auf Multivan
FIN
WV2ZZZ7HZ4H063xxx
Zugegeben. Lesen ist ist (nicht mehr) jedermanns Sache. Ein Luxus, der Zeit kostet. Daher hier die Perlen des Zeitgeistes für den schnellen und erfrischenden Konsum.

Ich fange mal an: Auf Heise: Der Crap Store

Auch wenn hier keiner posten sollte - ich werde den Thread tapfer am Leben erhalten. :D
 
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Und gleich mal kultig nachgelegt:

Der Testbericht über den Bohse Euro Star

Da müsst ihr jetzt einfach mal durch, Leute.

Zitat zum Anfixen:

So kurz übersetzt ist das Getriebe im Bohse Euro-Star, dass bald wieder die Hand zum dürren Schaltstock gehen will, um mit abermaligem Stochern eine nächste Fahrstufe zu finden, die dem Antrieb etwas von der Last der Drehzahl nähme. Der Motor quält sich, als schmiere ihn ein Eimer Sand.

Er gibt, was er nur kann und klingt dabei, dass am Steuer eine Sorge wächst: Ob er wohl Schmerzen hat? Die Sorge zeigt, wie sehr der Wagen den berühren kann, der sich nur berühren lässt von dieser entwaffnenden Hemdsärmeligkeit veralteter russischer Mechanik und dem angejahrten Reiz der Kunststoff-Kleinserie, spröde längst und ausgebleicht wie der Glaube an unbegrenzte Haltbarkeit.

Könnte unser Gypsy nicht besser formuliert haben.
 
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Hallo Chris,

nach vielen Jahren der Leseabstinenz von allem gedruckten über 100 Seiten habe ich vor zwei Jahren durch den Einfluss einer mir wichtigen Person das Buch wiederentdeckt.

Als ehemaliger Schafbesitzer war Glennkill von Leonie Swann ein nettes Erlebnis. Im Januar gab es dann vom Junior zum Geburtstag das Nachfolgebuch "Garou" geschenkt.

Aus diesem möchte ich hier einen Satz abtippen, der mir sehr gefallen hat. Unsere Schafe damals hielt ich schon für intelligenter als gemeinhin unterstellt wird. Hier nun ein Beispiel für die verblüffende Sichtweise von Schafen auf menschliches Tun:

"Duschen war ein seltsamer Prozess, bei dem natürliche Gerüche durch künstliche ersetzt wurden"

1. kann man dieses Schaf-Statement besonders gut verstehen, wenn man schonmal die Nase in solche Fellmonster gesteckt hat und
2. gibt uns das nicht vollkommen neue Freiheiten beim Campen?

Mäh!

Helge
 
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Diesmal eine zeitgemäße Buchempfehlung, die von Henryk M. Broder vorgestellt wird: Klick

Ein kurzer Auszug für die Nachwelt:

Es ist noch nicht allzu lange her, da wollte jeder normale Junge Lokführer, Feuerwehrmann, Polizist oder Bankräuber werden. Die Mädchen träumten von einer Karriere als Stewardess, Chefsekretärin oder Millionärsgattin. Nach der Mondlandung stand bei den jungen Männern eine Weile „Astronaut“ oben auf dem Wunschzettel, während die jungen Frauen auf der Erde bleiben und „Veterinärmedizin“ lernen wollten. Derweil wurden alte und ehrenwerte Berufe wegrationalisiert: das Fräulein vom Amt und die Kaltmamsell, der Gaslaternenanzünder und der Schiffsschaukelbremser.

Heute haben Berufe Konjunktur, die weit weniger geschlechtsspezifisch, dafür aber zukunftssicher sind: Eventmanager, Konkursverwalter und Fitness-Trainer. Zu ihren Vorzügen gehört, dass man sie genderneutral mit einem großen I am Ende schreiben kann.

Ein Beruf aber, der in keiner Studie vorkommt, toppt alle anderen Professionen der Postmoderne: Es ist der Dilettant. Man kann ihn nicht erlernen, es gibt keinen Studiengang, der mit einer Urkunde als Diplom-Dilettant endet. Dennoch kann man und frau als DilettantIn reich und berühmt werden, in Politik, Kultur und Wirtschaft Karriere machen. Ahnungslosigkeit, die völlige Abwesenheit von Wissen und der totale Mangel an Kompetenz sind keine Hindernisse auf dem Weg nach oben, sondern Voraussetzungen für einen raschen und erfolgreichen Aufstieg.

Nicht das Können und das Sein bestimmen das Bewusstsein, sondern nur noch das Wollen und das So-Tun-Als-Ob. Bei „DSDS“ mit Dieter Bohlen ebenso wie im Schloss Bellevue und auf dem so genannten gesellschaftlichen Parkett, der großen Arena aller Eitelkeiten.

Das sind, kurz zusammen gefasst, die Thesen, die Thomas Rietzschel in seinem Buch „Die Stunde der Dilettanten“ aufstellt. Die Dilettanten, schreibt er, seien „die Heroen unserer Tage, die Helden eines leistungsmüden Gesellschaft“, der Dilettantismus habe sich „zum Grundzug einer Spaßgesellschaft entwickelt“, in der vor allem „die perfektionierte Darstellung des Sinnlosen bejubelt“ wird.

Ich wünsche wie immer viel Spaß beim Lesen des Artikels und des Buches.
 
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Nach einiger Abstinenz hier ein aus meiner Sicht als Ikone einzustufender Testbericht über den Toyota GT86: Klick
Ich wünsche euch viel Freude beim Lesen.
 
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