bin gerade am Überlegen wie Deine Frage wohl gemeint sein könnte
Naja, eine Frage eben... mit einem link dazu...
wie man das sieht ist Ansichtssache..., es bleibt jedem selber überlassen, Einflüsse dadurch zu sehen, oder nicht...
Es ist keine Erklärung für das "heute"
Inzwischen gibt es Jahrhundertereignisse alle paar Jahre: Das letzte Extremhochwasser an der Ahr war 2016…
Also, wenn man die Pegelbilder an der Neckarbrücke und dem Haus an der Elbe so betrachtet, dann war früher auch schon mehrfach "Jahrhundert" in einem Jahrhundert.
Ich glaube ja eher, daß die sich ausweitende Industrialisierung und dadurch massivere Bauten in den Köpfen der Leute ab dem beginnenden 20.Jahrhundert eher ein Gefühl des "katastrophensicher" aufkommen ließen. Aber auch grade im Bereich der Elbe wurde ja im 19 Jahrhundert damit begonnen, die vielfach verzweigten Arme der Elbe einzudeichen, abzutrennen und peu a peu dem heutigen Bild anzugleichen.
Auch waren Hochwasserschutzpläne mit ein Bestandteil.
In Hamburg natürlich die Idee, die Deichlinien zu verkürzen und auf letztlich 2 Hauptarme zu beschränken (Norder - und Süderelbe). Das war das Ergebnis von der Flut 1962 und die darauffolgenden Sicherungsmaßnahmen hatten die Doktrin: kurze Deichlinie und dafür rel. hoch aufbauend.
1976 wurde dann der Höchstand bei einem ansich nicht so starken Orkans wie 1962, überschritten.
Daraufhin ändete sich die Doktrin, was auch vor dem Hintergrund der aktuellen Tendenz zu mehr Feuchtigkeit aus allen Richtungen folgt.
Ab der Jahrtausenwende wurde begonnen in HH die Deichlinie zurückzuverlegen, also wieder mehr ins Hinterland, bei gleichzeitiger Erhöhung auf >7m über NN, damit das Wasser mehr Platz hat.
Auch ist das planmäßige Überfluten von unbesiedelten Flächen zur Entlastung eine Option, die auch 2002 beim Elbe-Hochwasser durchgeführt wurde:
"Gebt dem Wasser Platz"...
Wenn man sich noch einmal das Gutachten im Landkreis Ahrweiler aus dem Jahre 2018 vor Augen hält, dann ist das letztlich nicht die absolut sichere Lösung (unabhängig von der schwerfälligen Umsetzung des Bauens...), aber zumindest eine Verbesserung der Möglichkeiten.
Aber: Wenn man sich immer nur dahin orientiert, wo nun erkennbar Maßnahmen nicht gegriffen haben, und sich an letztlich ja "postmortalen" Vorwürfen ergeht, dann ist es viel wichtiger, den Blick dahin zu richten, wo sich in naher Zukunft im Nordwesten auch etwas zusammenbrauen kann, was die bisherigen Sturmfluten auch in den Schatten stellt.
Das "Gesicht" der Nordseeküste hat sich ja in den letzten 1000 Jahren hauptsächlich durch Sturmfluten größerer Stärke geprägt, letztlich sind die west/ost- & nordfriesischen Inseln "abgetrennte" Festlandsgebiete.
Auch ist die Zahl der "mittelalterlichen" Todesopfer erheblich, zum Teil im mehrfach 5-stelligen Bereich, je Flut.
Ganz entscheidend für die Zukunft ist tatsächlich, daß die Szenarien auch solche Ereignisstärken berücksichtigen, die deutlich über die bisherigen bekannten Werte hinausgehen.
In diesem Zusammenhang kommen dann solche Dinge, wie ein "echter Hurricane" in den Sinn.
Die Chance, daß sich so ein Ding auch in der deutschen Bucht austobt, steigt ja auch mit dem Anstieg der Meerestemperatur.
Natürlich würde man schräg angeguggt werden, wenn von 180km/h als Windgeschwindigkeit an der Nordseeküste die Rede ist, das "hatten wir ja noch nie..."
Aber genau das ist der Punkt und ein wichtiges Lernmoment aus dem aktuellen Geschehen.
"schlimmer geht immer..."