Das BVG Urteil "selektive Fahrverbote sind Rechtens" und die Folgen

Übersehen wird, dass die Straßen in HH mit Fahrverboten zwar entlastet, dafür die von den Dieselfahrern gewählten Ausweichrouten mehr belastet werden.

Siehe:
Diesel-Fahrverbote in Hamburg: Warum sie nichts bringen - Kommentar - SPIEGEL ONLINE
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Ohne die von der Automobilindustrie blockierten Nachrüstsätze wird es wohl keine dauerhafte Lösung geben.
Es sei denn, es erfolgt ein Umdenken das Auto stehen zu lassen.
Schlussfolgerung: Es werden weniger Autos verkauft.
So sehe ich das.

Vom Bestand aus gesehen, also der jetzigen Situation, kann nur der Ausbau von Öffies und die Umfahrung von Ballungsräumen für den Durchzugsverkehr helfen die Schadstoffbelastung zu senken. Fast überall wird in Städten gegen den Ausbau von Straßenbahnen und Bahntrassen protestiert. P&R wird kaum angeboten und wenn dann teuer knapp vor dem Ziel. Das Hinausverlängern von Straßenbahnen und S-Bahnen ins Umland wird kaum gemacht meist aus ideologischen Gründen verunmöglicht - Stadt und Umland haben andere politische Farben und schon ist es gestorben.

Umfahrungen werden verteufelt weil die angeblich zusätzlichen Verkehr erzeugen. Glaube nicht, daß es heutzutage noch viel "Spaß"-Verkerhsaufkommen gibt von Wochenendausflüglern und Urlaubsreisen abgesehen. Die Fahrzeuge fahren weil es einen Transportgrund gibt. Da sind auch fehlende 30km Umfahrung kein Grund das nicht zu fahren. Der Wohlstand von Europa basiert auf der vorhandenen Infrastruktur, dazu zählt auch das Straßennetz. Hier in Wien wird seit Jahren um eine Untertunnelung der Donau Auen gerungen. Lt Berechnungen kann man die CO2 Einsparung der thermischen Haussanierungen in Wien durch Realisierung dieses einzelnen Projekts für die Stadt Wien übererfüllen. Der Vorteil der sich durch die fehlenden Fahrzeuge auf den Stadtautobahnen ergibt in Sachen Stauvermeidung und Dreckvermeidung im Stadtgebiet noch gar nicht mitgerechnet. Aus meiner Meinung nach ideologischen Gründen wird das Projekt bekämpft: Autos sind Pfui auch wenn das Projekt das Schadstoffaufkommen senkt - basta! Solange die Querköpfe in derart großen Umfang Umweltschutzprojekte verhindern, sind Diskussionen über relativ kleine Reduzierung der Abgaswerte lächerlich. Ich frage mich auch wie man die Dreckbelastung, durch den unnötigen Ausweichverkehr der durch Fahrverbote oder fehlende Umfahrungsstraßen verursacht wird den Anrainern zumuten kann.
-AH-
 
Ich frage mich auch wie man die Dreckbelastung, durch den unnötigen Ausweichverkehr der durch Fahrverbote oder fehlende Umfahrungsstraßen verursacht wird den Anrainern zumuten kann.
Die ersten Rückmeldungen der Betroffenen schauen dementsprechend aus: Klick
So richtig glücklich mit der Situation sieht anders aus. Man beachte die Länge der "Ausweichroute".

@pille , komm – erzähl mal, was da so bei euch los war!
 
Wer will kann sich mal mie Entwicklung an Stuttgart anschauen.

Ein Großteil der Messstellen sind komplett unauffällig. Es geht eigentlich nur um die eine, die direkt neben der 6-spurigen Straße, an einer Hauswand und direkt neben Europas größter Baustelle steht.
Und selbst dort:
Bei Feinstaub und NO2 sind die Werte in den letzten Jahren extrem rückläufig.
Dieses Jahr werden wahrscheinlich die Grenzwerte deutlich unterschritten. Bei NO2 gibt es quasi keine Überschreitungen.

Wie ist das möglich?
Laut DUH, den Grünen etc stoßen die Diesel immer mehr NO2 und die Ottos immer mehr Feinstaub aus. Wie kann es dann sein, dass die NO2-Überschreitungs-Stunden in den letzten Jahren von 853 (2006) auf 3 (2017) reduziert haben? Das passt doch nicht mit dem Gezeter zusammen.

Warum diskutieren die Grünen aktuell über Fahrverbote, obwohl das Problem nicht mehr da ist?

Sorry, aber ich komme da nicht mit.

Hier die Statistik
Stadtklima Stuttgart | Aktuelle NO2- und PM10-Überschreitungen | Aktuelle und vergangene Überschreitungen von NO2 und PM10 an den Stuttgarter Messstationen

Und vor wenigen Jahren gab es noch
Schwefeldioxid
Stickstoffmonoxid
Kohlenmonoxid
Blei

Etc in beachtlichen Mengen. Heute alles fast nicht mehr da.
Das hat sich alle bereits reduziert, bevor die Grünen überhaupt eine Partei waren.

Es ist unglaublich, wie es der Grünen Propaganda gelingt ein nicht vorhandenes Problem so aufzublasen, dass alle denken dass es real ist. Komplett irre.
 
Zuletzt bearbeitet:
Laut DUH, den Grünen etc stoßen die Diesel immer mehr NO2 und die Ottos immer mehr Feinstaub aus. Wie kann es dann sein, dass die NO2-Überschreitungs-Stunden in den letzten Jahren von 853 (2006) auf 3 (2017) reduziert haben? Das passt doch nicht mit dem Gezeter zusammen.

Immer mehr ist nicht korrekt und wird auch nicht behauptet. Kaum weniger wäre die richtige Formulierung.
 
Immer mehr ist nicht korrekt und wird auch nicht behauptet. Kaum weniger wäre die richtige Formulierung.

Aber irgendwie stimmt der Zusammenhang nicht. Eine Reduzierung um nahezu 100% bei der Problemmessstelle.
Bei gleichbleibenden Emmissionen?

Seltsam. Entweder sind die Emmissionen der Fahrzeuge zurück gegangen. Oder sie waren noch nie die Ursache.

Bei den anderen gab es sowieso nie ein Problem.
Ungeachtet, dass das Problem (zumindest in Stuttgart) nicht mehr da ist, wurde erst diese Woche wieder eifrig an Fahrverboten ab 2019 gebastelt.
Ein gigantisches Enteignungsprogramm. Wenigstens hat die Industrie was davon.
 
Wer will kann sich mal mie Entwicklung an Stuttgart anschauen.

Ein Großteil der Messstellen sind komplett unauffällig. Es geht eigentlich nur um die eine, die direkt neben der 6-spurigen Straße, an einer Hauswand und direkt neben Europas größter Baustelle steht.
Und selbst dort:
Bei Feinstaub und NO2 sind die Werte in den letzten Jahren extrem rückläufig.
Dieses Jahr werden wahrscheinlich die Grenzwerte deutlich unterschritten. Bei NO2 gibt es quasi keine Überschreitungen.

Wie ist das möglich?
Laut DUH, den Grünen etc stoßen die Diesel immer mehr NO2 und die Ottos immer mehr Feinstaub aus. Wie kann es dann sein, dass die NO2-Überschreitungs-Stunden in den letzten Jahren von 853 (2006) auf 3 (2017) reduziert haben? Das passt doch nicht mit dem Gezeter zusammen.

Warum diskutieren die Grünen aktuell über Fahrverbote, obwohl das Problem nicht mehr da ist?

Sorry, aber ich komme da nicht mit.

Hier die Statistik
Stadtklima Stuttgart | Aktuelle NO2- und PM10-Überschreitungen | Aktuelle und vergangene Überschreitungen von NO2 und PM10 an den Stuttgarter Messstationen

Und vor wenigen Jahren gab es noch
Schwefeldioxid
Stickstoffmonoxid
Kohlenmonoxid
Blei

Etc in beachtlichen Mengen. Heute alles fast nicht mehr da.
Das hat sich alle bereits reduziert, bevor die Grünen überhaupt eine Partei waren.

Es ist unglaublich, wie es der Grünen Propaganda gelingt ein nicht vorhandenes Problem so aufzublasen, dass alle denken dass es real ist. Komplett irre.
Das hatte ich Anfang des Jahres schon verlinkt, aber man kann es nicht oft genug bringen.

Neulich war ich vorübergehend eher zufällig auf einer halboffiziellen Diskussionsrunde anwesend, da war auch der grüne Landtagsabgeordnete und hat wieder seinen Scheiß von wegen alten Dieseln und notwendigen Fahrverboten usw. abgelassen.
Ich habe ihm und seinen Konsorten den Abend gründlich verdorben, indem ich den Moderator gebeten habe, doch mal besagte Internetseite aus Stuttgart über den Beamer an die Leinwand zu werfen und den Herrn Abgeordneten aufgefordert, die dreckige Luft zu erläutern. Das hat er aber irgendwie nicht auf die Reihe bekommen :D
Ein Ah und Oh und Uih, und nichts war´s mehr mit der Argumentationskette.

Vor Tagen war zu Lesen, dass 2019 für EUR 3 und 4 in Stuttgart Schluss sein soll, natürlich mit Ausnahmeregelungen für Anlieger und deren Besucher. Hauptsache, man macht alibimäßig irgendetwas, nur dass es nach Agitation aussieht.
Ob Arbeitsplatzaufsuchende auch Anlieger sind?
 
Ich bitte doch alle, die das Thema interessiert, diese Kurven zu Stickoxiden durch Verkehr genau zu betrachten! Und zwar die grünen Kurven für Stickoxide durch PKW:

Verkehr als Hauptverursacher für Stickoxide

Da ist praktisch kaum Rückgang. Absolut sogar eine Zeitlang Erhöhungen bei PKW.
Wie kann das sein?
Das wissen wir doch alle.
- Betrug bei Euro 5 und 6b
- höhere Effizienz bei Motoren mit höherer Verbrennungstemperatur
- gleichzeitig immer mehr Leistung und Gewicht pro Pkw Stück

Was drastisch zurückgegangen ist, und wo Realdrive Messung funktioniert sind die schweren Lkw.
Aufsummiert sind sie für den Stickoxidrückgang im Verkehr verantwortlich.

Wohlgemerkt hier österreichweit betrachtet. Der Schwerlastverkehr spielt aber in den Städten eine untergeordnete Rolle. Hier wirkt nur das hohe Niveau der Pkw! Und deren Stickoxidemissionen gehen eine unheilige Allianz auch mit dem Feinstaub aus Benzinern ein.

Wenn in Stuttgart vor einer Wand gemessen wird, dann ist das eben keine Filmfassade aus Babelsberg, sondern dahinter leben Menschen.

Es gibt jeweils ein landesweites Messstellenkonzept, letztlich zum Schutz der Bevölkerung. Als das Konzipiert wurde, konnte man sich nicht vorstellen das obige Entwicklungen so eintreten würden und man letztlich von der EU verklagt wird.

In Deutschland gibt es obige Kurven nicht öffentlich! Die werden vermutlich nicht mal gerechnet! Weil wir ein Autoherstellerland sind, Österreich nicht.

Hier zeigt man nur auf die bundesweite Gesamtentwicklung, verschweigt die alleinigen Erfolge des Schwerlastverkehrs, damit in deren Schatten die Autolobby ihre größeren, leistungsstärkeren Pkw mit höherer Marge bekommt.

Das ist also keine Spinnerei der Grünen. Die seit Jahrzehnten ungebremst ständige Belastung städtischer Luft durch Pkw ist real.

Warum gibt es messbare Entlastungen an einzelnen Station?
Verlassen wir den Pkw-Verkehr auf bundesebene (= praktisch keine Emissionsreduzierung von Stickoxiden) so sinkt die Immission an vielen Messstationen an Straßen.

Hier sind geänderte Wetterverhältnisse der Hauptgrund. Die Grenzwertüberschreitung wird ja auch aufs Jahr gerechnet. Und gerade im Winter wenn die SCR Abgasreinigungen schlecht arbeiten, blasen mehr winde durch entsprechend ausgerichtete Verkehrsachsen.
Diese Stickoxidemissionen sind ja nicht wirklich weg, sondern werden nur anders verteilt. So haben alle mehr davon, nicht nur die Anwohner an dieser Hauswand.

Klimawandel wäre dann ein anderes Thema. Hier nur der Hinweis, dass Aussitzenin der EU nicht funktioniert. Ein Institut hat der Bundesregierung gerade 35 Milliarden Strafzahlungen für die Zukunft ausgerechnet. Da schrillen jetzt die Alarmglocken, weil Länder wie in Skandinavien ihre eingesparten CO2 Kontingente immer teurer als Zertifikate an uns verkaufen.

Die Wende im Verkehr wird also kommen müssen, nicht nur wegen Stickoxiden. (und natürlich bei der Braunkohle)

[Sorry für die Tippfehler, mein Smartphone ist zu klein]
 
Solange ich nicht wegen der recht nachhaltigen Nutzung eines älteren Busses mit fast so guten Emissionen wie heutige angepinkelt werde, darf jeder von seinem Informationsstand und mit seinen Info-Quellen hier alles sachlich diskutieren.
Nur ist die Welt halt selten einfach, meist schrecklich kompliziert. Und die Grünen sind nicht „einfach“ für jede Gängelung des Dieselfahrers verantwortlich. Trotzdem machen die auch bescheuerte Sachen.
Und eine Straßensperrung zur Schönung von Messungen ist extrem bescheuert. Wobei ich jetzt in HH nicht weiß, wer das so als Mensch wohnt und wie die Besiedelung an den Ausweichrouten ist. Eine Wohnstrasse sperren und an Bürogebäden umleiten wäre ja wieder ok...
 
Und eine Straßensperrung zur Schönung von Messungen ist extrem bescheuert. Wobei ich jetzt in HH nicht weiß, wer das so als Mensch wohnt und wie die Besiedelung an den Ausweichrouten ist. Eine Wohnstrasse sperren und an Bürogebäden umleiten wäre ja wieder ok...
Hello!
Genau hier zeigt sich der Irrsinn der Minilösungen: die Wohnstraße wird also tagsüber wo wenig Bewohner anwesend sind von Abgasen befreit, dafür fahren diese Fahrzeuge dann durch die Gegend wo die Leute tagsüber arbeiten. Abends wo ohnehin reduziertes Verkehrsaufkommen ist gibt's ebenfalls den Umwegverkehr mit mehr Abgasen durch die längere Strecke. Wobei man davon ausgehen kann daß die bösen Abgase die neuen Verkehrsregeln nicht beachten und gegebenenfalls in die abgaszubefreiede Zone wehen.
Es zeigt sich daß man hier nur singulär irgendwo einen Messwert korrigieren will unter Inkaufnahme von wesentlich größeren Umweltschäden als ohne dieser Maßnahme. Um zu solchen Schlussfolgerungen und Entscheidungen zu kommen muß man schon ziemlich lange in Erkenntnis befreiten Sozio-Ökosystemen leben daß man selbst noch dran glaubt irgend etwas positives beizutragen.
-AH-
 
Aber ein Bürogebäude mit 8 Stockwerken nimmt die Luft vom Dach, wo nur noch gering belastet und filterbar. Der Anwohner nimmt sie halt u.U. vom Gehsteig.
 
Aber ein Bürogebäude mit 8 Stockwerken nimmt die Luft vom Dach, wo nur noch gering belastet und filterbar. Der Anwohner nimmt sie halt u.U. vom Gehsteig.
WIRKLICH? Schon einmal beobachtet wie sich Nebel oder Rauch oder anderes was mit Luft verteilt und bewegt wird mit der Zeit ausbreitet? Alleine was durch die Thermik nach oben transportiert wird ist beachtlich. Im städtischen Gebiet wie in HH würde ich nicht auf große Unterschiede hoffen
-AH-
 
Der Arbeitslose oder Rentner in der miesen Wohnlage sicher häufiger.

Hilft auch nichts. Vorsorge muss vom schlimmsten Fall ausgehen.

Bezüglich Verwirbelungen:
NO2 kommt gemessen im 4. Stock bereits unter Grenzwerte an.

Aerosole misst ja keiner gesetzlich verpflichtet. Was sich da allerdings
rund um Ultrafeinstäube selbst noch im und durch DPF bildet und reaktiv mit anderen Stäuben zu Alzheimer, Parkinson, ALS, CJK oder frontotemporale Demenz und andren neurodegenerativen Erkrankungen im Gehirn landet scheint sehr böse zu sein. Da stehen uns in Jahrzehnten noch Erkenntnisse zur Wirkung der Ultrafeinstäube auf Gehirne wie beim BSE-Erreger ins Haus.
 
Solange ich nicht wegen der recht nachhaltigen Nutzung eines älteren Busses mit fast so guten Emissionen wie heutige

Also die heutigen Emissionen sind gut?

Und der Wert von 0,863 mg (CH+NOX) ist fast so gut. wie 0,53 mg? Dagegen verwahre ich mich! Mein T5 BNZ hat trotz erheblicher Mehrleistung (28,4%) einen um 38% geringeren NOX-Ausstoß! Da kann man wirklich nicht von "fast so gut" sprechen.

Aber einige reden sich alles nach ihren Wünschen, sogar, wenn sie ihre "Dreckschleudern" sauber reden. Wie heißt es doch so schön, Wasser predigen, aber Wein trinken.!
 
Hallo,

Aber ein Bürogebäude mit 8 Stockwerken nimmt die Luft vom Dach, wo nur noch gering belastet und filterbar. Der Anwohner nimmt sie halt u.U. vom Gehsteig.

woher nimmst Du das denn? Die Gebäude, die ich kenne, lüften immer noch über Fenster. Selbst die wenige Jahre alten. Gerade da wird auch gespart. Vor allem bei Gebäuden , die von Immobilien-Gesellschaften gebaut und an andere Firmen vermietet werden. Lüftungsanlagen sind teuer, Klimanlagen erhöhen die Krankheitsrate bei den Mitarbeitern. Deswegen wird darauf verzichtet. Da wird billigst gebaut. Da weiß man nciht mal ob die eingesetzten Materialen baubiologisch unbedenklich sind.


Gruß

Rock Or BUSt
 
Zentrale Lüftung gibt es nur bei sehr großen Gebäuden. Selbst in 5-8 stöckigen Gebäude ist das extrem selten.

Gruß, Marcus
 
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