Darwin mal anders: Aus Widder wird BlauBär

[bilki]

Klasse Beitrag!

Wir erwarten Dich dann beim Offroadfestival!

 

[SchlumpfMobil]

@alle: Hey, Danke für eure positiven Kommentare - freut mich sehr! Und werde weiterhin mein Bestes geben

@Gerhard: Bin völlig bei Dir - das mit der Büroarbeit ist IMO eine irgendwie blöde Erfindung und beisst sich aberhallomächtig mit meinem Gen-Code. Und doch macht's Laune, witzigerweise. Jedoch braucht's als Ausgleich zu dem sehr langfristig angesetzten Strategie-Gedöns einen täglich sicht- und begreifbaren Ausgleich. Deshalb BlauBär

@Werner: Sehr gute Idee... ...und für mich eine doch recht heftige Anreise. Nicht die absoluten Kilometer lassen mich zögern, sondern eher der Umstand, dass dieselbe Strecke in entgegengesetzte Richtung "Seealpen, Wärme und Mittelmeerplantschen" versprechen. Daher habe ich entschieden, dass Offroad-Festival sausen zu lassen. Diesmal zumindest - sicher werden mich eure hammergeilen Berichte und Bilderz eines Besseren belehren

Beste Grüsse und frohes Dieseln
Roland

 

[SchlumpfMobil]

Siebter Akt: Innere Werte

Nach der Pflicht die Kür: Endlich geht’s ans Eingemachte!

Also schnell nochmal die Geistesblitze gezückt, die in lauen Sommernächten bei ausgiebig Gerstenkaltschale und schummrigen Vollmond auf Pergament graviert wurden (so will es zumindest die rosarot-verklärte Erinnerung):

Grundsätzliche Anforderungen:

• Modulares Konzept für verschiedene Einsatzzwecke (siehe unten), d.h. einfach und schnell ein-, aus- und umbaubar
• Befestigung des Innenausbaus ausschliesslich am vorhandenen Schienensystem, d.h. keine Berührung oder Verschraubung mit den Seitenwänden (auch zur Vermeidung von Quietschen und Knarzen durch Karosserieverwindung... ...hatte ich erwähnt, dass jedes ach-so-minimale Scheppern und Klappern zu emotionaler Weissglut führt?)
• Zweitbatterie + Ladegerät und Wechselrichter verbleiben für alle Einsatzzwecke im Bulli und schränken den Laderaum nicht ein
• Freie Sicht durch die Hecklucke (d.h. maximale Bauhöhe = Unterkante Fenster), die beiden hinteren Seitenfenster dürfen verdeckt werden
• Unterbringung allen Gepäcks und sonstigen Geraffels innerhalb des Bullis (d.h. keine Dach- oder Heckträger!)
• Wenn möglich ohne Hubdach (zugunsten der Wirbelsäulenbeweglichkeit)
  
• Leicht + Stabil + Günstig (an der Gleichung hätte jeder Zahlenverdreher seinen Spass... ...ein berühmter MTB-Entwickler (Keith Bontrager) prägte folgenden Spruch: „Light – stiff – cheap: Pick two!“)
• Pistentaugliche Befestigung: Kein Quietschen, Scheppern, Klappern; sicheres Verzurren / Befestigen (hatte ich erwähnt, dass jedes... )
  
• Tiefer Schwerpunkt und gleichmässige Gewichtverteilung
• Gute Zugänglichkeit des Gepäcks und der wesentlichen Notfall-Ausrüstung (Leuchtwesten, Verbandskasten, Warndreieck, Wagenheber, Pannenspray, Werkzeug, Kompressor…)
• Anpass- bzw. änderbar (Halterungen, Abmessungen, Streben entfernbar, ….) (da ist er wieder, der Perfektionismus)
  
• Mit einfachen Mitteln reparier- und erweiterbar
• Robust, abwaschbar, pflegeleicht

Einsatzzwecke:

1. Transporter:

• Maximaler Laderaum
• Verzurrmöglichkeiten für Ladegut
• Kisten für Kleinteile, Einkäufe
• Sicherheitskram + Werkzeug
• Evt. 1-2 Sitze (inkl. Sicherheitsgurte)

2. BikeMobil

• 2-3 Sitze (inkl. Sicherheitsgurte)
• Montagmöglichkeit für 4-5 MTBs
• Platz für Gepäck
• Montageständer für MTB

3. EgoWoMo

• Schlafplatz für 1 Person (200x70)
• Platz für 2 MTBs
• Sitzplatz innen für 1-2 Personen
• Montageständer
• Kocher + Kühlbox + Wasserkanister
• Campingtisch + 2 Stühle
• Dusche
• Auffahrrampen
• Solarpanel
• Dirtworker

4. WeltreiseBär

• Schlafplatz für 2 Personen (200 x 140)
• Sitzplatz innen für 3-4 Personen
• Kocher + Kühlbox
• Lifesaver Kanister 20 Liter
• Wasserkanister 20 Liter
• Campingtisch + 2 Stühle
• Dusche 20 Liter, inkl. Kabine
• Ersatzkanister 20 Liter (+10 Liter)
• Auffahrrampen
• Solarpanel
• Mini WC
• Boogieboard (Wellenreiten)
• Evt. 1 MTB

(...noch irgendwelche Fragen zur bewusstseins-beeinträchtigenden Wirkung erwähnter Gerstenkaltschale?)


Egal - in jener klaren Vollmondnacht war auch das Lösungskonzept ebensolch: Casemaker!

Nur – mittlerweile hatte sich die Zeitschiene bis zur Generalprobe deutlich verkürzt.
Nicht aufgrund irgendwelcher Einstein’schen Raumverschiebungen, sondern weil sich das auf ursprünglich April geplante Zeitfenster geschlossen und brötchengeberbedingt auf „Mitte Dezember bis Mitte Januar“ verschoben hatte.

SCH....! Da war er wieder, der Achselschweiss... .

Kurz und gut - umgesattelt auf Quick&Dirty: Alu-Fachwerk, kombiniert mit Multiplex.

Und ja – die restlichen Abende, Nächte und Wochenenden waren einfach nur geil: Paketlieferservice im Akkord, Dauerabo beim PizzaBringer meines Vertrauens, die BlauBär-Höhle mit stark doublebassdrum-lastiger Musik beschallt – und letztendlich den Begriff „Just-in-Time“ neu zementiert:
Die letzte Schraube gesetzt und sogleich los – genauer am 12.12. um 22.22 Uhr. Geiler Zeitstempel – kann also nur ne geile Reise werden!


BildersagenmehralsWorte:

Penibel-akribische Vorbereitung ist alles...
Noch nackt
Zufriedenheit
Fahren
Fressen
Feiern
Permanente Befestigung
Werkzeuglose Befestigung des Bettgestells (hier im Fahr-Modus)

...

 

[SchlumpfMobil]

...

Führungen / Halterungen für Euroboxen (600 x 400 x 140)
Sitz, passt, wackelt und hat Luft... ...wirklich: Da herrscht völlige Ruhe im Karton (hatte ich erwähnt, dass...)
Vorteil Aluprofile: Nachträgliche Ideen, wie z.B. diese Schlafsackaufbewahrungskiste (SAK), können fluffig angebaut werden
Innenansicht SAK, hier bereits mit selbstklebendem Nadelfilz verkleidet
Stauraum links hinter Radkasten, flauschig mit Nadelfilz verkleidet, als Wohnraum für...
...10 Liter TDI-Saft, Hydraulik-Wagenheber, Kompressor, ...
Stauraum für Werkzeugkiste, Ersatzschrauben, ... (Man beachte die beeindruckend perfekt angepasste Kontur der Abdeckung... ...oder: Wenn Glück über Können siegt )
3mm Moosgummi zwischen der Aluprofilen (hatte ich erwähnt, dass... )
3mm Moosgummi zwischen Aluprofil und 9mm Casemaker-Multiplexbrett (hatte ich erwähnt, ...)
Konzeptüberprüfung Reisemodus - der Koffer und die Tasche werden noch durch Gummispanner gesichert, die mittels Ringschraube befestigt werden


Randkommentar:
Unsere bevorzugte Art zu Reisen ist diese:
Wenn möglich und sinnvoll, dann übernachten wir in Herbergen / Gästezimmern - wir finden es absolut spannend, Kontakt zu den Menschen zu haben. In Ländern wie Chile, Costa Rica, Kuba und Marokko haben wir so tolle Begegnungen, Gespräche und Einsichten in die Lebenweise gehabt. Deshalb die Koffer / Reisetaschen, die wir einfach und schnell auf's Zimmer nehmen können.

Aus demselben Grund halten wir auch die Küche sehr rudimentär - ein einfacher Gaskocher für Tee oder eine heisse Suppe reicht. Denn in den Kneipen oder Strassenständen isst man wesentlich interessanter, abwechslungsreicher, unterhaltsamer und günstiger als in der eigenen Essens-Schmiede.

Und klar - alternativ soll der Bulli alle Möglichkeiten des "Wilden Lebens" bieten - aber eben nicht nur und ausschliesslich


...

 

[SchlumpfMobil]

Holla-die-Waldfee: 16:04 Uhr - der letzte Abend vor der Abreise:

Mangels besserer Ideen: Sichtschutz in den Partykeller
Die zwei 50mm selbstaufblähenden PennPolster kuscheln sich perfekt in die rechte Nische - und verkeilen sich absolut sicher.
Hier im Rampenlicht: Die Isolierung / Abdunkelung der hinteren Seitenfenster mit 10mm XTrem-Isolator, befestigt mit 3M-Magnetstreifen.
Fazit nach der Reise: Absolut untauglich bei Sonnenschein... ...das Problem des sich lösenden Magnetstreifens konnte ich durch Klettband beheben.
Allerdings entstehen bei Sonneneinstrahlung hinter der Scheibe so hohe Temperaturen, dass sich der XTrem unschön und dauerhaft verformt.
Falls nur in der Nacht verwendet: Sehr gut.

Gewissensberuhigung...
Alles drin - und noch jede Menge Platz. "Supi - für Souvenirs!", hör ich meine bessere Hälfte jubeln. FreudeschönerGötterfunken...

Noch hurtig Motor- ...
...und Haldex-Ölwechsel...


...UND UM 22:22 AB GEN SÜDEN!!!

 

[kogabulli]

für die Berichterstattung , bitte weiter machen . Super Bus mit tollen Ideen .
Viele Grüsse Uwe

 

[SchlumpfMobil]

843km später – endlich: SONNE, SALZWASSER, SANDSTRAND und… …PARKEN IN DER ERSTEN REIHE!!!

Sogeil-Sogeil-Sogeil-Jasowasvongeil!!!

…und 1‘540km nochspäter: Die perfekte Garage für den BlauBär in Chefchauouen (marokkanisch für „Schlumpfhausen“)

…weitere 775km südlicher: Der ganz grosse Sandstrand. Sprich sehr, sehr, sehr, sehr, sehr viel Sand – auf Kosten des Wassers. In Merzouga aka Erg Chebbi sind die Dünen zwar nicht ganz so hoch und eindrucksvoll wie in Sossusvlei/Namibia – dafür aber ein richtiger Männer-Spielplatz

Deutlich dünnere Luft: Auf der nördlichen Verbindung von der Todra- in die Dadesschlucht – leider war kurz vor der Passhöhe Endstation: „Schmodder & Schnee“. Zugegeben, wir hatten das Gewinke der Einwohner von Agoudal und die spätere, eigentlich hinreichend angedeutete Barriere ignoriert - weil eher eine weitere, besonders raffinierte marokkanische Geschäftsidee vermutend . Spassig war’s trotzdem – und nur durch diesen Umkehrer erlebten wir einen super Abend in Toumlilane mit allerbestem Essen, lustigstem gemeinsamen Trommeln und Singen und den herzlichsten Gesprächen überhaupt…

Absolute Einsamkeit auf der P1506, ein paar Stunden vor Marrakech. (Und nein, die Farben sind nicht gephotoshopt.)
Selbst in der Medina war alles sehr entspannt… …fast schon unheimlich heimelig.

Tatort Tafraoute: Links der Beweis, dass Holländer auch OHNE Wohnwagen Urlaub machen. Und ich finde, alles ist erlaubt, solange es Spass macht - und die Zwei hatten den sicher

Typischer Gästeraum eines traditionellen Berberhauses und...

typischer Strassenbelag einer Nebenroute. Beides sehr willkommen.

Und - bereits auf der Heimfahrt - erinnert nur noch die Patina an die vielen spannenden Momente, tollen Begegnungen, einmaligen Erlebnisse und das exotische Gesamtkunstwerk „Marokko“. Und, selbstmurmelnd, der BlauBär ist bisher nicht geputzt


Wir kommen wieder!


PS: Ein ganz dickes Lob an den BlauBär – immer brav gestartet, alles hat geflutscht und funktioniert, Fahrwerk und Reifen perfekt für die marokkanischen Strassen. Auch alle Schrauben waren noch da wo sie hingehören – keinerlei Quietschen, Knarzen oder Scheppern

Und was ihr eh schon alle viel länger wisst: Einfach hammergeiler Fahrspass!


Noch der Anhang für die Statistiker:

Spirtverbrauch:

• Winti > Algeciras: 2‘276km / 10.55 l/100km (GPS gemessen, Autobahn 120-140km/h)
• Marokko: 3‘630km / 9.45 l/100km (gemütlich-zügig gefahren)
• Algeciras > Winti: 2‘278km / 10.34 l/100km (Autobahn 120-140km/h)
• Gesamt: 8‘185km / 10.00 Liter/100km

Fahrkosten (Diesel + Autobahngebühr):

• Hin- und Rückfahrt: gesamt 800 EUR
• Marokko: 300 EUR
• Fähre Algeciras – Ceuta: 220 EUR

 

[JohnnyWalker85]

Sehr schicke Bilder - im Nov. gehts für uns auch nach Marokko. Bis dahin muss der Cali da sein & fürs Erste (Fahrwerk, Getriebe, Reifen) umgebaut sein.

Ein paar Fragen: Magst du noch deine ungefähre Route schreiben? Seit ihr wild gestanden beim Schlafen oder immer Herberge? Wenn ja Tips? Schöne Plätze in der Einöde - am besten den ganzen Tag niemand treffen? "Pisten" Empfehlungen?

Gerne auch per PN oder im POI Bereich wenn du deinen Ausbauthreat nicht zumüllen magst

Grüße vom mehr als neidischen Joe aus München

 

[bullytom]

Super Blaubär , super Bericht , super neidisch - weil eigener Urlaub erst im Sommer!

 

[bluestar]

Hi Roland,

wirklich ein super Thread! Tolles Auto, 1A Ausbauprojekt, schön geschrieben, und jetzt auch noch ein kleiner, feiner Reisebericht mit tollen Bildern.
Vielen Dank und weiter viel Freude und schöne Trips mit dem blauen Widder.

bluestar

 

[SchlumpfMobil]

@Joe + all die anderen Marokko-InteressFaszinierten:

Aberklardoch, sehr gerne schreib ich unsere Er“fahr“ungen – weckt schliesslich schöne Erinnerungen
Ausserdem ist's wahrlich nix Geheimes - waren wir doch im Wesentlichen auf der Standard-Turi-Normalo-Route unterwegs. Und weil alleine, auf den 4x4 Routen sehr zurückhaltend… :



Hier die gesamte Strecke – die roten und blauen Abschnitte auf der Karte markieren jeweils eine Tagesetappe. In Namen und Nummern ausgeschrieben:

Tag 1 Ceuta > Chefchauen: 107 km
Tag 2 Chefchauen > Voulabilis > Meknes: 204 km
Tag 3 Meknes > Fes (Medina): 90 km
Tag 4 Fes Stadtrundfahrt: 20 km
Tag 5 Fes > Jurassique: 303 km
Tag 6 Jurassique > Merzouga (Wüste): 178 km
Tag 7 Merzouga > Rissani: 58 km
Tag 8 Rissani > Tinghir > Umkehr 4x4 Track > Tamtattouche (Chez Baddou): 308 km
Tag 9 Tamtattouche > Ende Dades > Skoura: 274 km
Tag 10 Skoura > Marrakech (Medina): 260 km
Tag 13 Marrakech > Ouirgane: 81 km
Tag 14 Ouirgane > Taroudant: 166 km
Tag 15 Taroudant >Tafraoute > Bunte Felsentour > Camping: 209 km
Tag 16 Camping > Umkehr 4x4 Track > Tiouadou (Mohamed Sahnoun): 105 km
Tag 17 Tioudadou > Igmir > Agadir: 270 km
Tag 18 Agadir > Essaourira: 185 km
Tag 21 Essaouira > Safi: 135 km
Tag 22 Safi > El Jadida: 169 km
Tag 23 El Jadida > Rabat: 200 km
Tag 24 Rabat > Ceuta: 329 km
Summe: 3'650 km​

Die ermüdigungstechnisch eigentlich zu langen Etappen sind so markiert - einstimmig empfohlene Übernächtigungen (fett).
Passend, sofern man Spass an dieser Spannweite hat (Fes Medina: 5-Sternehotel <>Erg Chebbi: Millionen-Sternetempel):



Die Herbergen „Chez Baddou“ und „Mohamed Sahnoun“ waren einfach sehr schön, unterhaltsam und spannend mit sehr lecker Essen und lauschigem Lagerfeuer.
Speziell ist’s sicher auch, neben den angepinselten Felsen bei Tafraoute aufzuwachen – oder sich entlang der Küste südlich von El Jadida von der Brandung in den Schlaf schauckeln zu lassen… :




...aber der Reihe nach:

Generelle Info

• Bester Reiseführer: „Marokko“ von Mutter und Tochter Därr. Interessante Ergänzung: „Kulturschock Marokko“ aus demselben Verlag. Und auch deren Landkarte taugt soweit.
  
• Durch Spanien besser ab Valencia die Nationalstrasse (keine Mautgebühr)
• Günstigste Fährentickets und super Service an der bekannten Adresse in Palmones (N36° 10.765' W5° 26.475')
• Grenzübertritt in Ceuta ist sehr unterhaltsam und spannend, weil total chaotisch und von zollbeamteninitierten Spontanaktionen geprägt – und doch werde ich das nächste Mal sicher über Tanger Med einreisen. Klingt eher nach „Urlaub“. Punkt.
• Tankstellendichte in Marokko ist entspannend - und es roch immer beruhigend nach Eurodiesel.
• Das System der bewachten Parkplätze funktioniert super – einfach 10 bis 40 Dirham einplanen und gut ist. Selbst auf den sehr belebten Parkplätzen in den Medinas von Fes und Marrakech war nach mehreren Tagen alles super – die Kratzer im Lack holte ich mir in der Einsamkeit.
• Navigation mit openstreetmaps + Smartphone funktioniert bestens. Und für GanzWeitDraussen-Pisten und freies Fahren um Erg Chebbi + Wüste rum habe ich das echte Outdoor-Navi konsultiert.
• Insbesondere der Verkehr in Marrakech ist super-chaotisch – und doch machen alle das, was die assistenzsystemverwöhnten und facebookwhatsapp-abgelenkten Mitteleuropäer zunehmend verlernen: Augen auf und mitdenken! Also immer schön entspannt vom Bulli-Hochsitz aus beobachten… ...und sich freuen über das Gewusel.
  
• Sicherheit: Von all den bisher bereisten Ländern empfanden wir Marokko als das sicherste. Klar – eine gewisse Um- und Vorsicht ist immer nötig. Jedoch war bestimmt die An-/Rückreise durch E und F deutlich kritischer.
• Nachts fahren: Besser bleiben lassen. Einfach zu viele unbeleuchtete Zweiräder, Zweibeiner, Schlaglöcher und Eselkarren…

VierMalVier („Quat-Quat“):

Was aktuell in Marokko für sprichwörtlich blühende Landschaften sorgt, hat uns einige Umkehrer beschert:
Die Überschwemmungen Ende November 2014 waren die heftigsten in den letzten 60 Jahren – dementsprechend viele Strassen, Brücken und leider auch Gemüsegärten wurden ihrer eigentlichen Funktion beraubt.

Guckt ihr z.B. hier südöstlich von Tafraoute durch’s superschöne Ait Mansour:



Geplant war entlang des Oued Tamanart nach Igmir… …Satz mit X. Und auch in Igmir gingen Strasse und Leitplanke getrennte Wege:



Schöne + einsame Routen:

• 4x4: Verbindung Dades- zur Todraschlucht (M’Semrir > Agoudal > Tamtattouchte)
• 4x4: Merzouga > Rissani Parallelroute an den Dünen entlang – und dann einfach quer durch’s Gemüse
• 4x4: Oben erwähnte Strecke entlang des Oued Tamanart
• vom Ait Ben Haddou auf der P1506 und dann auf der N9 nach Marrakech
• die Rundtour südöstlich von Tafraoute: Durch’s Ait Mansour und über Tizerkine zurück

Und dann gibt’s da noch den Offroad-Führer von der Lila Pistenkuh:



Die nach deren Einschätzung sehr schönen Strecken habe ich Rot, die schönen Blau und die immernochtollen in Magenta markiert.
Frag mich einfach nochmal Anfang Oktober – bis dahin will ich mit BlauBär einige dieser Routen selbst GPS-gezeitstempelt und mal so richtig im Sand gespielt haben


Joe - Dir eine baldige Lieferung Deines tollen Calis (geil - der vollständig aufgeseikelt und anständig behuft ist ein SuperSpassPaket!!!),
viel Spass & Erfolg bei der Planung und dann natürlich einen Traumurlaub!

Falls noch Fragen, einfach fragen

Liebe Grüsse, Roland

 

[SchlumpfMobil]

@ bullytom und bluestar:
Vielen lieben Dank euch für eure tollen Kommentare - freut mich sehr!

Und ich nehm dies als Anlass, mich nochmals und immer wieder über die wirklich einmalige Kultur hier im TX-Board zu begeistern:
Hier freut man sich gemeinsam, feiert Erfolge der Anderen und wünscht nur Gutes.
Diskussionen werden offen, konstruktiv und respektierend geführt und Ratschläge gerne angenommen.

Einfach toll - hier fühl ich mich wohl
Danke an euch alle und insbesondere auch an die Moderatoren - die so wie ich glaube diese Kultur entscheidend prägen!

 

[SchlumpfMobil]

Achter Akt… …nee, stop - das war der Marokko-Trip
Neunter? Auch nee, weil noch nicht bebildert + druckreif… …dann kommt eben erst mal der Langnese-Mann:


*** Werbepause ***

Der aufmerksame Leser (…und klar: LeserIn! Nur – Hallo, wo sind denn die Mädelz hier im Forum? Wir können eure Kreativität sehr brauchen... ) wartet schon fingertrommelnd auf die konzeptionelle Auflösung der LangListe, siehe
http://tx-board.de/threads/darwin-mal-anders-aus-widder-wird-blaubaer.93386/page-2#post-1012953

Gut - dann halt:
Grundsätzliche ist die Idee simpel: Ergänzung der bestehenden Aluprofil-Fachwerk-Kiste um eine Ruckzuck-UmKlappsitzbank.

Entpuppte sich - oh Überraschelung - dann doch zunehmend komplex:
Die Kiste misst 600mm über BlauBärBoden (= Hat-sich-bewährt-Kompromiss aus voluminösem Stauraum einerseits und mit 750mm Distanz zum Dachhimmel ausreichend Hoppla-schon-so-spät-Aufschreck-Kopffreiheit andererseits) und eine Ausdehnung in Fahrtrichtung von 1300mm. Fehlen also 700mm bis zur gewünschten Ruhekissen-Länge von 2000mm. Eckdaten einer Entspannt-Rumlümmel-Sitzbank für meine Körpergeometrie sind: 420mm Sitzhöhe, 420mm -tiefe und 550mm Rückenlehnenlänge. Letzteres Mass ist auch die Obergrenze zur Erfüllung der Randbedingung „Freie Sicht durch die Hecklucke“. Und die beiden Einsatzzwecke „EgoWoMo“ und „WeltreiseBär“ verlangen nach einer ca. mittig teilbaren Sitzbank… .

Das Fazit dunkleaugenringeproduzierender Nachtschichten:
Keine der im einschlägigen Zubehörhandel erhältlichen Lösung taugt vom Start weg – Killerkriterien sind der Höhenausgleich von 180mm bei gleichzeitigem Längengewinn von 700mm. Dumm das...


Den zerquirlten Hin-und-her-und-wieder-auf-Los-zurück-Gedankenreifungsprozess erspar ich euch – kennt ihr aus eigener Erfahrung und würde ich eh nicht mehr gebacken bekommen.
Rettung versprach nach zwei erfolglos auf Papier verteilten Tintenpatronen die Rückbesinnung auf längst verdrängte CAD-Mausmoves - und jetzt ist alles gut

Hier also das (theoretische) Konzept zur vollumfänglichen Materialisierung des Wunschzettels:
Ausgangsbasis ist wie gehabt das Aluprofil-Fachwerk (Höhe 600, Länge 1300, Breite 1400), an dem an bissl rumgeschnibbelt und ergänzt wird.

Erst mal komplettiert mit Sitz- und Seitengestell (die blauen Balken klär ich später auf).
Heckklappen-zugänglich: Unten 2x Eurobox 600x400x320, oben 2x Eurobox 600x400x180, jeweils auf 600mm Vollauszügen. Davor 2x Uniko Faltrampe mit den Offroadprofilen von Relleum (= Auffahrkeil + Sandblech).
Eine weitere Eurobox 600x400x180 (fix montiert und von oben über Klappe zugänglich), auf der linken Seite eine (nicht abgebildete) fix montierte 7mm Multiplex-Box und ganz links die bereits bekannte Schlafsackaufbewahrungskiste, jetzt ebenfalls von oben über Klappe zugänglich. Unter die Sitze passen perfekt 2 EVOC World Traveller Reiserollkoffer. Zugriff durch Vorrollen derselben und Hochklappen der Sitze.
Ihr vermisst die oben erwähnten Klappen? Denkt euch an die vorhandene Bettauflage aus 9mm Multiplex + Nagelfilzbezug ein paar Trennschnitte und Scharniere, dann habt ihr sie. Ob diese dem vorschreitenden Alter schuldend mittels Gasdruckfedern nach oben schwingen… …weiss ich noch nicht. Vorne die erwähnten, ebenfalls scharnier-klappbaren Sitze.
Und hier nun das Ende meiner schlaflosen Nächte : Die Lehne bilden zwei Bretter der Längen 300mm (hinten) und 470mm (vorne). Macht zusammen mit den 1300mm der Kiste…
…richtich: Komfortable ZweiMeterundSiebenZentimeter zum Schlummern.


Wie’s funktioniert?
Da kommen die oben erwähnten blauen Balken zum Einsatz. Die nix anderes sind als verriegelbare 600mm Schwerlastauszüge (130kg). Mittels Scharnieren sind die hinteren Lehnenteile an der Bettauflage, die vorderen an einem Hilfsrahmen befestigt, welcher seinerseits mit dem Schwerlastauszug verbunden ist.


In Sitzposition sind die Schwerlastauszüge brav verriegelt (ja, stimmt: Da muss noch ein schlauer Entriegelungsmechanismus her – aber der ist reine Formsache), in der Schlafstellung fixiert die „Knieposition“ der Lehnenteile (und klar, die statisch-dynamische Belastung unsererseits). Zum Zurückschieben in Sitzposition müssen nur die Lehnenteile „im Knie" angehoben werden.

Wiedemauchsei - mir gefällt’s

...

 

[SchlumpfMobil]

...

Auf der rechten Seite von hinten nach vorne:

• Dusche 20 Liter
  
• Ersatz-Wasserkanister 20 Liter
• Ersatz-Dieselkanister 20 Liter
• Lifesaver Kanister 20 Liter

Passen wie-dafür-gemacht in die noch freie Lücke – und bilden einen schönen Gewichtsausgleich zur bekanntlich linksseitig montierten 80 Liter Dieselquelle. Über diesem Tank-Quartett ist ersten Hochrechnungen zufolge ausreichend Raum für einen Klapptisch Brunner Titanium Quadra 4 und zwei Brunner Faltsessel Raptor Alu.

Die 2x Selbstaufblähbetten kuscheln sich zukünftig bei Nichtgebrauch unauffällig an die hintere linke Seitenscheibe.


Und wie machen sich die restlichen Szenarien?

WeltreiseBär mit 1x Aussteck- und 1x Sitzbank
EgoWoMo: 1x Sitz-/Schlummercombo links, rechts die Bike-Garage.
(Und GanzGeil: Die beiden linken Vollauszugs-Schienen der ausgebauten Euroboxen sind eine ideale Aufnahme für einen ausfahrbaren Bike-Montageständer... ...kommt später )
5-Sitzer mit Stauraum: Anstelle der (Not-)Sitzbank werden drei Schnierle-Sitze mit integrierten Sicherheitsgurten vor die Kiste montiert.
Und weil’s im CAD eh da ist, hier noch die Seiten- und Rückansicht.
Auf der linken Seite wie gehabt das Kellerabteil für Notfallkram, Wagenheber, Werkzeug… …bleibt immer im BlauBär.

...

 

[SchlumpfMobil]

...

Der schnell+dreckig zusammengezimmerte Prototyp verheisst Gutes – fehlen also noch:

1. Drehkonsole unter Beifahrersitz inkl. Safe (> gleiche Aufbauhöhe), d.h. Wechselrichter/ Sicherungs-Gedöns an einen anderen Platz...
2. Küchenkram + Kühlbox Waeco CDF25 hinter Fahrersitz
3. GeschwindigkeitsRegelAnlage
4. (Mobiles) Solarpanel
5. Kleines Notklo (Ideenklau bei SpaceCamper)
6. Karosserie mit Velour/Filz beziehen
7. Sitzschutz / Isolierung an Fenster
8. Evt. Duschkabine (Ideenklau bei SpaceCamper)

Das erste ToDo ist bereits abgehakt (erklär ich später mal…), Nr. 2 konzeptionell bestätigt und Nr. 3 bestellt...


Doch erst ist was anderes dran:


Nein - gänzlichgarnicht aus Notwendigkeit (auch aus 6-wöchigem Winterschlaf erwachend brummte der BlauBär sofort wie ein rolliger Kater), sondern vielmehr aus Vorbeugung... ...und purer Neugier !!!
Hier ganz herzlichen Dank an erevo10 für die tolle und ausführliche Beschreibung http://tx-board.de/threads/pde-dichtungen-wechseln-am-128kw-bpc.60355/ DICKES
Ohne diese hätte ich das Projekt nicht als "machbar" eingestuft... . Und klar: Ich wechsle nicht nur die Dichtungen, sondern baue die PDE-Keile ein.


Wunderprächtig - hiermit habe ich also das Hier und Heute erreicht (die PDEe gingen heute auf die Post).
Zeit also für ein Zitat: "Life can only be understood backwards; but it must be lived forwards" ― Søren Kierkegaard

In diesem Sinne:
Euch allen viel Spass, Erfolg und superzufriedenes Gelingen beim kreativen Austüfteln und Realisieren eurer einmaligen Ideen!
Bin gespannt, was 2015 alles noch kommt

Liebe Grüsse und
Roland

 

[wolfma]

Das ist einer der besten Threats hier überhaupt.
Ich bin fasziniert.....und deprimiert, dass ich so was nicht auf dem Kasten habe....

Gruß und weiter so.....
Marco

 

[SchlumpfMobil]

Hi Marco
Herzlichen Dank für Deine Meinung über den BlauBär-Threat – freut mich!

Und: Jeder von uns hat viel mehr auf dem Kasten, als er sich zutraut.
Sich an den vollendeten Ergebnissen anderer zu messen, ist meist frustrierend. Denn all die erfolglosen „Zurück-zum-Start“-Schleifen werden ausgeblendet… …jedoch gilt:
„Erfahrung ist die Summe der Fehler, die man gemacht hat.“ (Arthur Wellesley Herzog von Wellington, 1769 – 1852).

Entscheidend ist, dass wir eine klare Vorstellung unserer Ziele haben – und diese aufschreiben, skizzieren, darüber nachdenken und uns mit anderen auszutauschen… …wie z.B. hier im Board. Und sich zu erlauben, auch mal Fehler zu machen - dann ergeben sich fast automatisch Mittel und Wege, diesen Zielen in kleinen Schritten näher zu kommen und letztlich zu erreichen.

Dies ist nur meine einfache Sicht der Dinge – und bisherige Erfahrung. Schliesslich musste ich die Schrauberei erst über 35 Jahre an Rasenmähern, muskel- und benzinbefeuerten Zweirädern, italienischen Rostlauben, Surfbrettern und Schweden-Möbeln üben, bis sich der Traum vom Selbstbau-Bulli erfüllt hat.

In diesem Sinn viel Spass und Erfolg beim „Baden in Deinen Ideen“ – und deren Realisierung, so dass Du schon bald viel IM Kasten(wagen) hast

Beste Grüsse,
Roland

 

[SchlumpfMobil]

Patient BlauBär, Herzchirurgie Teil II:

Ein paar Infos zu den PDE-Keilen von Forumsmitglied bastelgarage (pdekeile@gmail.com):

Damit die Keile die PDE flächig abstützen können, müssen die PDE parallel zur Fläche der Spannpratzenaufnahme geplant werden (macht ebenfalls bastelgarage)

Für jede PDE gibt’s den passenden Keil

Einbausituation

Sitzt, passt und..., ähm, keilt

Fazit:
- Sehr gute Erklärung und Anleitung von bastelgarage
- Schnelle Erledigung und Lieferung (Keile + Planung der PDE), (Tag 1 Abends auf Post gebracht, Tag 5 geliefert)
- Einfache Montage und sehr gute Passform
- Meiner Meinung absolut fairer Preis (Keile 120, Bearbeitung 80 Euronen)
- Positiver Nebeneffekt: Durch die nun beidseitige Führung lassen sich die PDE ganz leicht und ohne Verkanten montieren - einfach durch Anziehen der Spannpratzenschraube

Unbedingte Empfehlung:
Das Montagewerkzeug für die Dichtungen!

Nach dreimal 7 Sekunden nuckeln waren die Zylinder wieder mit Druckmach-Gemisch geflutet und der Bär brummte fröhlich

Ach ja – diese Neugier-Aktion entpuppte sich an anderer Stelle als durchaus notwendig: Bei der Demontage des Motor-UFS entdeckte ich auf dessen Innenseite etwas, was ich auch durch intensivste Selbstüberlistungs-Strategien nicht wegmeditieren konnte: Öl-Sabber!
Der der Schwerkraft entgegengesetzten Richtung folgend wurde ich fündig: Turbolader – Na, super!

Umso freudiger, dass die Ursache nur eine der beiden Flanschschrauben war – oder vielmehr das Fehlen derselben. Klar, dass ich erleichtert und zärtlich die Schaufeln des Druckmachers gestreichelt hab


Und noch was ist nebenbei-interessant:
Wie verrusst die AGR-Klappe war (und jetzt nach ein paar tausend KM sicher schon wieder ist…)


Ein Bild darf ich noch – also hier:
Für die Servicestellung tun’s anstatt der originalen Führungsbolzen auch lange M8-Schrauben… .

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[SchlumpfMobil]

Neunter Akt: Elektro-Tetris Version 2.0

Sehr praktisch, dass hinter der Seitenverkleidung des Trapos viel ungenutzter Hohlraum schlummert und so dem aus der Beifahrersitzkonsole verbannten Wechselrichter ein deutlich geschützteres Zuhause bietet.
Die Räumungsklage wurde aufgrund Eigenbedarf des Drehkonsolensafes genehmigt.

Also die Halterungen des Wechselrichters auf dessen Deckel geschraubt, ein paar Adapter gebastelt…
…Nietmuttern in die Verstrebungen gepresst, die XTrem Isolierung freigeschnitten - und da hängt er nun, der Richter
Gut 2 Stunden feinfühliges Dremeln, koordiniertes Bohren und brachiales Freibrechen später…
…ward der Kabelkanal in den Schnierle-Boden gezimmert.
Kuschliger, zweilagiger Industriefilz…
…schützt die 12V und 230V Pipelines vor Leckage.
Ja, genau: „Kreativ-Chaos“… …Sicherungskasten und Ladegerät sind jedoch sauber & sicher verstaut und die fetten Kabel im Untergrund untergetaucht.
Ein letzter, prüfender Blick hinter die Kulissen…
…und Klappe zu. So gefällt’s – und die Filzbeplankung ist ein mächtiger Schritt in Richtung „Schöner Wohnen“
Zwei mittels Klavierscharniere bewegte Klappen ermöglichen schnellen Zugriff auf den Sicherungskasten und auf den 12V-Ausgang des Ladegeräts.
Letzteres als Notnagel, sollte einmal mit Hilfe eines Verlängerungskabels die Starterbatterie über das Ladegerät mit Landstrom geladen werden müssen.

Warum die Steckdosen an diesem Platz? Auf den Aluträger kommt eine Ablage für Akkuladegeräte & Co., die 12V-Anschlüsse sind für die Kühlbox und, ähm… …“Sonstiges“

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[SchlumpfMobil]

Zehnter Akt: Beinfreiheit

Stimmt, die Verbindungsetappen nach/von Marokko auf den französisch-spanischen Autobahnen waren sehr entspannt: Leer wie in D-Land während des WM-Endspiels (ja, ok… …und ähnlich teuer wie eine Karte im VIP-Bereich).
Mächtig ätzend war’s jedoch, dass die Bio-GeschwindigkeitsRegelAnlage (sprich der rechte Treter) nicht mit der Mucke mitwippen konnte

Da half auch regelmässiges Abwechseln zwischen rechter und linker Sohle nix
Also doch die IT-Lösung – und selbstmurmelnd gab’s die entscheidenden Tipps hier im Board: http://tx-board.de/threads/gra-nachruesten-leicht-gemacht.28114/

Ergänzend dazu ein paar Erklärungs-Pixel:
So schaut die freigelegte Entriegelung der Airbag-Einheit aus – gibt eine Idee davon, wie der Aushebel-Job des Schraubendrehers tief im Dunkeln funktionieren soll.
Anschluss des Kabelbaums
Selbsterklärtes Freischalten mittels VCDS (> Motorelektronik > Codierung II – 11)


Die anschliessende Testfahrt war erfolgreich wie gewünscht – zumindest auf den ersten 17 Metern.
Dann fing das Mäusekino wild an zu blinken: ESP und ABS… …und doch entspanntes Schmunzeln, denn auch darauf wird sich im Board sicher eine Antwort finden

Also weitergerollt und ein paar Meter weiter in freudiger Erwartung den GRA-Schalter auf „ON“ gelegt und mit SET eingeloggt – die GRA-Lampe brennt, der BlauBär tuckert brav und stoisch weiter... ...das Schmunzeln wird zum Grinsen. Ein bissl auf der „+“ und „-„ Taste rumgedaddelt – BlauBär folgt sofort und willig. Und auch auf Bremse und RES reagiert der Dicke. Also soweit alles Bingobongo

Auf ESP/ABS hatte VCDS klare Antworten:


Die Lösung hierfür war (dachte ich zumindest…) schnell gefunden – bei gerade gestelltem Lenkrad zeigte VCDS für den Lenkwinkelsensor den Wert „-360°“ an. Tja, da hatte ich den Sensor beim Einbau um eine Umdrehung zu weit gedreht. Also „Nicht zur Strafe, nur zur Übung“ den Airbag nochmal raus und den Sensor zurückgewirbelt... .

Danach stimmte der Lenkwinkelsensorwert – ABS und ESP strahlten mir aber immer noch fröhlich entgegen. Dummerweise erlag ich einmal mehr meiner Neugier… …und der Ignoranz Bedienungsanleitungen gegenüber, denn nach Ausprobieren dieser Funktion

mahnte VCDS folgendes an:


Dann eben doch auf vernünftig gemacht und Rat im Board gesucht – und keine 2 Minuten später einmal mehr auf Gold gestossen: http://tx-board.de/threads/nullabgleich-lenkwinkelsensor.36354/#post-507406
Die Referenzposition für die Geradeaus-Lenkradstellung bestimmte ich jedoch, indem ich den Wert des Lenkwinkelsensors mittels VCDS anzeigen liess und das Lenkrad drehte, bis "0°" erreicht war. Die Vorannahme hierfür ist, dass der Lenkwinkelsensor ein Absolutwertgeber ist… .



Dickes fettes Grinsen – VCDS gab Entwarnung! Zumindest in diesem Punkt, fehlte nur noch der aktivierte Systemfunktionstest.
Und dafür keine Minute gestöbert: http://tx-board.de/threads/systemfu...m-steuergeraet-fuer-bremse.54069/#post-798515


Fazit: Einfach geil und sehr beruhigend, das geballte Board-Knowhow als Backup zu wissen – vielen lieben Dank euch!


Folglich mächtig Vorfreude auf den nächsten Marokko-Trip… …und jetzt auch auf das entspannte Autobahn-Cruisen


Liebe Grüsse & einen tollen 1. Mai,
Roland