Hallo Ihr Lieben,
wie versprochen nun unser Einbaubericht. An dieser Stelle
@Harry Pitty vielen Dank für deine Inspiration mit dem außen aufliegendem Alurahmen um die Krümmung des Blechs auszugleichen.
So, jetzt aber der Reihe nach:
Zuerst haben wir, wie jeder andere auch, den Holzrahmen gebaut, um damit von innen die Ecken des späteren Ausschnitts markieren zu können. Dabei dann das erste Problem, nämlich dass bei 100x50cm die Holzlatten mit 48x24mm zu sehr in die Breite gingen und wir den Rahmen innen nicht anbringen konnten. --> Rahmen dünner machen, viiiieeel dünner. Ich habe nicht mehr gemessen, aber wir sind auf jeden Fall im umgekehrten Seitenverhältnis gelandet und der Rahmen ist dicker als breit. Das Maß haben wir genommen, indem wir den Holzrahmen auf das Fenster gelegt haben, Innenrahmen drauf und dann angezeichnet wie weit der Innenrahmen in den Holzrahmen reicht, denn der hat ja schließlich so grade in den Fensterausschnitt reingepasst.
Step 2 war dann, den Rahmen von innen am Ausschnitt zu fixieren (mit Panzertape) und die Ecken zu markieren. Damit euch nicht das selbe Missgeschick passiert wie uns mit dem zweiten Loch: Vergesst nicht, den Holzrahmen mit einem Winkeleisen auf 90° zu prüfen. Dadurch, dass wir den so dünn haben schneiden müssen, war der in sich überhaupt nicht mehr stabil. Übertrieben gesagt glich das Ganze dann eher einer Raute, wo nicht alle Winkel =90° sind und dadurch sind unsere oberen Ecken zu weit nach rechts versetzt gebohrt worden. Das fiel uns von außen dann auf und wir mussten mit Winkeleisen dann die Markierungslinien entsprechend anpassen. An dieser Stelle für euch als Tipp: Der Ausschnitt muss ein Maß von
100 x 49,7cm haben. Das Fenster selbst hat 99,5 x 49,2, aber 5mm Plus braucht man, damit es vernünftig eingesetzt werden kann wenn später massig Dekaseal dran klebt.
Ausgeschnitten haben wir zuerst unten mit einer Stichsäge, damit aber Probleme an den inneren Versteifungen bekommen und sind deshalb auf eine Flex (Winkelschleifer) mit einer dünnen Trennscheibe umgestiegen. Dabei ist wichtig: Die Flex produziert reichlich Hitze und damit der Lack keinen Schaden nimmt (der kann bei hohen Temperaturen Blasen werfen) das Blech erst anschneiden und mit 2-3 Wiederholungen das Blech zur Gänze durchschneiden. Der Vorteil bei der Verwendung der Flex ist, dass man die Eintauchtiefe selbst in der Hand hat, sodass man das äußere Blech und die inneren Versteifungen sowie den Holm in zwei separaten Schritten austrennen kann.
Zwischen dem äußeren Blech und dem inneren Blech befindet sich ein Hohlraum. Der ist ab Werk mit einer schwarzen Masse ausgefüllt allerdings nicht sonderlich ordentlich. Deshalb haben wir die Öffnung im gesamten Ausschnitt mit Sanitärsilikon verschlossen. Sollte unser Fenster später mal undicht werden, läuft das Wasser "wenigstens" nicht in den Hohlraum und rostet unbemerkt vor sich hin, sondern in den Wohnraum, wo wir es dann bemerken würden. Nach dem Silikon dann noch an den Schnittkanten Rostschutz auftragen und trocknen lassen. Wir haben schnell trocknendes Zeugs verwendet und konnten 30 Minuten später schon weiter arbeiten. Zwischenergebnis siehe folgenden Bild:
Dritter Schritt: Ein Stück Karton auf oben genannte 49,7cm schneiden, an die Seite des Ausschnittes halten und mit einem Stift die Wölbung des Bleches nachfahren. Die braucht man, um im Anschluss den Alurahmen fertigen zu können. Diesen haben wir oben und unten aus 11,5 x 11,5mm Vierkantrohr gebaut und die Seiten aus 10 x 20mm (an den Seiten passen zwei cm zwischen Fensterkante und Gummidichtung und wir dachten eine größere Auflage sei sinnvoll). Die Seiten sind dann entsprechend der Kontur mit der Flex und Polierscheibe ausgefräst worden. Siehe folgendes Bild:
Diese Aluprofile haben wir mit einem Pattex Montagekleber wie im Bild aufgeklebt und nach ca 15min Wartezeit auf den GESAMTEN Rahmen des Fensters viel Dekaseal aufgetragen. Siehe folgendes Bild
Danach haben wir das Fenster mit dem aufgeklebten Ausgleichsrahmen und dem Dekaseal in das Loch eingesetzt und fest angedrückt. Dabei sollte dann ordentlich Dekaseal an allen Seiten rausquillen, wenn man genug aufgetragen hat. Man kann das Deka zwar im Nachhinein wieder wegmachen, doch empfehle ich dringend vernünftiges Abkleben, denn dieses Zeug ist wirklich unfassbar klebrig. Weil wir abgeklebt hatten konnten wir einen Großteil einfach mit dem Malerkrepp abziehen.
Jetzt wo das Fenster drin ist, ist es ganz wichtig, zu weit weiterzuarbeiten, denn wir haben ein Video gesehen, wo jemandem das Fenster in diesem Schritt rausgefallen ist und es danach hinüber war. Einer drückt von außen an und der Zweite klebt innen den Holzunterstützungsrahmen auf das Karosserieblech, wieder mit Montagekleber. Siehe folgendes Bild:
Der Holzrahmen muss auch nicht bombenfest kleben, sondern nur in Position bleiben, da man danach direkt den Innenrahmen drüber stülpt und mit dem Fenster LEICHT anschraubt. Geht dabei sorgfältig vor und achtet auf verdächtiges Knacken. Es heißt, der Rahmen bricht sehr schnell (Danke
@simsone2 ). Deshalb haben wir ganz sachte angezogen und nachdem alle Schrauben drin waren erst einmal das überschüssige Dekaseal weggemacht. Der Holzrahmen muss wegen des Alurahmens außen auch nicht die obligatorischen 24mm stark sein, weniger gehen auch. Wir sind bei den 24mm geblieben, weil es zu viel Zeit gekostet hätte, die einzelnen Seiten neu anzupassen. Wir überlegen aber, das Holz nochmal etwas abzuschleifen, damit der Innenrahmen nicht tiefer in den Bus hineinragt als der Fensterausschnitt. Übrigens muss das Holz keinen geschlossenen Rahmen mehr ergeben, da es nur den Zwischenraum zwischen Fenster und Innenrahmen auffüttert, der bei Wohnmobilen, deren Aufbau z.B. aus dickeren Sandwichelementen besteht, nicht existiert.
Soweit so gut dachten wir, jetzt nur noch das Dekaseal weg, Schrauben nachziehen, Tape weg und Dekaseal letzte Reste entfernen. Aber das mit dem Entfernen war dann doch ziemlich schwierig und das Einzige, wo wir auch jetzt, wo das Fenster drin ist, nicht 100% zufrieden mit sind.
Folgendes Problem stellt sich in unserer Situation ein: Normalerweise, auf einem graden Blech, quillt das überschüssige Dekaseal raus und kann mit sich selbst abgetupft werden. Das klappt aber nur, wenn der Dichtungsgummi sozusagen als Schnittkante fungiert und das Deka in Richtung Fenster da hält wo es ist und in Richtung außen kappt, sodass man es abzupfen kann. Bei uns liegt das Gummi aber nur in der Mitte der 50cm Seiten auf dem Blech der Buswand auf, überall sonst haben wir ja das Aluprofil auf dem Blech - und das reicht weder bis an die Außenkante des Fensters, noch hat es eine Schnittkante. Wenn man also das Deka mit sich selbst abzupft, zupft man immer auch Teile dessen mit raus, was eigentlich drinbleiben soll! Da hilft nur mit Spülifingern immer wieder reinstopfen und versuchen, eine möglichst schöne und glatte Kante zu ziehen. Das klappt aber einfach nicht so gut wie mit Silikon, weil das Deka klebt wie Hölle.
Ich hoffe, ich habe das einigermaßen ordentlich erklären können, ansonsten fragt gerne nach und ich versuche andere Worte zu finden.
Nach viel Fluchen und bestimmt 1,5 Stunden glattstreichen, ausbessern, Fehlmengen auffüllen, glattstreichen, ausbessern... sieht es jetzt jedenfalls so aus:
Den Innenrahmen haben wir übrigens schwarz lackiert. Ab Werk kommt der in so einem creme weiß. Dazu ganz kurz: mit wasserfestem 600er Schleifpapier nass anschleifen, abtrocknen, Kunststoffgrundierung auftragen, 15 Minuten warten und 2-3 mal mit matt schwarzem Lack aus der Dose lackieren. Haben die Premiumprodukte von Toom Baumarkt verwendet ;-)
Ich hoffe euch war der Bericht nicht zu ausführlich. Wir dachten nur, eine detaillierte Beschreibung aller Schritte finden manche Leute vielleicht hilfreich und wir wollten diesem Forum, dem wir echt viel guten Input verdanken, etwas zurückgeben.
Fragen, Wünsche, Anregungen?
Sind uns willkommen!
Grüße, Frederik