Die letzten beiden Lager am Motor und Getriebe habe ich heute als Tagesaufgabe getauscht.

Diese 2 Lager (Getriebelager fahrerseitig) und das hintere Stützlager des Motors waren gar nicht so einfach zu erreichen. Das Stützlager ist mit seinen 4 Schrauben (10er Vielzahn, langer Vielzahnbit 1/2" empfohlen) und Muttern (die sind direkt am Hilfsrahmen sichtbar) nicht so kniffelig wie das Getriebelager. Dieses ist ein hängendes Lager (2 Schrauben mit 13er Nuss) und ist am Getriebe mit 3 Schrauben (16er Nuss) verschraubt. Leider kommt man nach dem Lösen der beiden Schrauben (13er SW) nicht an die beiden oberen Getriebschrauben heran.

Abhilfe schafft hier: Getriebe absenken über separaten Heber/Hydraulikzylinder, Schrauben des Hilfsrahmens vorne links, hinten links herausschrauben, vorne rechts gefühlvoll lösen, bis sich die oberste Schraube vom Getriebehalter in ihrer vollen Pracht zeigt.

Blöd ist, dass die Rahmenschrauben (SW 21, 150 Nm + 90°) Dehnschrauben sind, die ersetzt werden müssen (wie alle anderen Schrauben auch).
Den Rahmen hatte ich jetzt bestimmt schon 3 x runter und hab sie nicht ersetzt, dieses Mal jedoch schon. Alle anderen Schrauben sahen noch gut aus, hab ich wiederverwendet. Bis auf die 4 Schrauben und Muttern des hinteren Motorlagers, die waren sehr stark verrostet.

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Hinten auf dem Bild ist das Getriebelager, die unterste Schraube ist ohne Absenken/Rahmen losschrauben gut händelbar, oben rechts und links bedarf dann mehr Arbeit.

Probefahrt steht noch aus :)
 
Stand: 351.000 km

Nach der Probefahrt gibt es positiv zu berichten, dass die Vibrationen beim Vollgas-Beschleunigen verschwunden sind :danke:
Es muss also an der Motorlagerung gelegen haben, respektiv am vorderen und hinterem Lager, welches die Nick-Bewegung des Motors beim Drehmoment-Aufbau unterbindet.

Und ich hatte schon (wieder) die Kupplung oder Antriebswellen/Gelenkwellen im Verdacht - zum Glück hab ich bei der [günstigen] Motorlagerung angefangen. Laut Herstellungsdatum waren die baujahrkonform aus dem Jahr 2013 und haben wohl auch schon 350 tkm Straße gesehen.

Motor-/Getriebelager: 400 €
Schrauben Aggregateträger: 50 €
Schrauben/Muttern Motorlager hinten: 15 €

Zeitaufwand: 1 Tag (ohne Grube & Hebebühne)
 
Stand: 351.500 km

Gestern habe ich die hinteren Radlager ins Visier genommen. Seit einiger Zeit (tatsächlich 3000 km) machte das linke hintere Radlager zunehmend starke Geräusche beim Fahren, das Auto klang wie ein Panzer.
Für einen Wechsel vom Keilrippenriemen inkl. Spann- und Umlenkrolle sowie eine Anpassung der Fahrzeughöhe um -10 mm hab ich mich auch noch entschieden, wenn einmal ein ambulanter Eingriff gemacht wird.

2 neue Radlager von FAG bestellt (2x 68 €), Keilrippenriemensatz von INA (59 €) und los gings ...

Fahrzeug auf die Bühne, Räder runter:
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links unten im Bild ist schon das Aus-/Einpresswerkzeug für die hinteren Radlager erkennbar.
Mit der Gewindespindel und passenden Adaptern wurde das Radlager herausgepresst. Hier mal der optische Vergleich zwischen altem und neuen Teil:
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Die ABS-Sensoren haben es nicht überlebt, das hab ich schon geahnt. Die gibts nun einmal neu von VW inkl. Befestigungsschraube.
Am Lagersitz wurden alle Anlageflächen gereinigt, von Rost befreit und die Rest vom ABS-Sensor entfernt (lies sich nicht zerstörungsfrei entnehmen)

Hier eine Aufnahme beim Einpressen des neuen Lagers inkl. 30er Ringschlüssel zum Gegenhalten:
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fertig eingepresst, dreht geräuschlos und spielfrei:

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Die originalen inneren Abdeckungen des Radlagergehäuses wurden eingeklebt, um groben Staub- sowie Feuchtigkeitseintrag zu vermeiden:
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Zum Schluss gings noch an den Keilrippenriemen inkl. Spann- und Umlenkrolle. Die Spannrolle ist dermaßen blöd befestigt, dass man den Klimakompressor mit 3 Schrauben lösen und wegbauen muss, um an die Befestigungsschraube zu kommen, sofern man nicht die vordere Motorstütze ausbauen will. Zum Glück hatte ich kompetente Hllfe eines befreundeten Kfz-Mechatronikers, der das wusste und schon mal gemacht hat. Somit war die Arbeit am Keilrippenriemen eine eher kurzweilige Wartungsarbeit:

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Riemen und Rollen haben keine Geräusche gemacht, aber da ich diese vom Austauschmotor übernommen habe, war mir die Laufleistung unklar.
Zuletzt kam der Unterfahrschutz und die Räder wieder dran. Ohne hintere ABS-Sensoren leuchtet das bunte Mäusekino im Kombiinstrument auf, welches ich nach der Installation neuer ABS-Sensoren mit VCDS löschen werde.

Arbeitszeit: 4 Stunden zu zweit

Vielen Dank fürs Lesen :)
 

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Wo hast du das Werkzeug zum Lager wechseln her?
 
Gibts als kompletten Satz online zu kaufen, kostet rund 100 €. T5 hat nen größeren Durchmesser als Golf, etc.
Kann man sich auch ausleihen von Kleinanzeigen, Werkstätten, o.Ä. :)
 
Weiter gings mit zumindest einem neuen ABS-Sensor:

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Bohrung gesäubert (vor Einbau des neuen Radlagers. Bisschen Keramikspray kann nicht schaden am Gewinde und dem Sensor-Sitz.
Gummipflege auf die ABS-Sensorleitung und Staubschutzmanschette, dann wars das auch erstmal für heute.
Rund 160 € kosten 2 originale Sensoren und 2 neue Schrauben.
 
den Klimakompressor mit 3 Schrauben lösen und wegbauen muss
wohin wegbauen?

Ich hatte das auch alles lose, konnte aber -weil ich die Klimaschläuche nicht über Gebühr belasten wollte- gerade genug Platz schaffen, um an die 🤬Schraube vom Motorlager zu kommen. Und das musste ich ausbauen, da ich keine andere Chance sah, an die 🤬🤬🤬Schraube der Spannrolle zu gelangen. Für die kolportierte Lösung mit einem flachen Ratschen-Ringschlüssel mit feiner Zahnung war da dank Kabelbäumen, Wasserleitung zur Kühlmittelzusatzpumpe und Klimaschläuchen kein Platz... (oder in mir zuwenig Geduld :rolleyes:)
 
Nach unten weg. Ja, Ringmaulratschenschlüssel in lang mit feiner Zahnung ist die Lösung gewesen ... oder halt 1.000.000 x umgreifen ....
Wer sowas konstruiert ...
 
Mit dünnen Händen und kleinem Schlüssel sowie viel Geduld und flucherei geht's meiner Meinung nach am besten ohne alles weg bauen zu müssen. Glaube den Kompressor hatte ich nur leicht gelöst und dem Rest dann so gefummelt.

Drehmoment anziehen ist dann natürlich nicht mit drin... 😅
 
Ne, achwo, Drehmoment musst du dann in 2 Fingern haben, gefühlt :D
 
nee, nee, nee... tss, tss, tss...
als Drehmomentfetischist habe ich sogar das passende Werkzeug dafür: Knarre mit Gabelkopf :cool:
 
Aber keinen Rückholweg :P
Also: Knall fest die Sch***! :D

Bin auch Drehmomentfetischist, aber dort ... niemals!
 
352.000 km

Zeit für den jährlichen/turnusmäßigen Ölwechsel nach knapp 12.000 km.
Dieses Mal habe ich anstatt der Ölablassschraube eine Ölablassventil von stahlbus eingebaut, passt perfekt. Bin gespannt auf das Handling bei den nächsten Ölwechseln.
Im Ölfilter wie CAAB-Motor-typisch: keine Auffälligkeiten.

Eingefüllt wurde Addinol Giga Light 5W30 LL

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Cool. Das Ölablassding hört sich gar nicht mal so schlecht an. Wenn ich noch drandenken bestelle ich mir eine beim nächsten Ölwechsel.
 
Die Stahlbus- Ablasschraube hab' ich auch am Passat. Super Ding!

Gruß

Martin
 
Dieses Mal habe ich anstatt der Ölablassschraube eine Ölablassventil von stahlbus eingebaut, passt perfekt.
Da gibt’s ja verschiedene Größen, welche braucht man fürn Bulli? Sorry für die eher komische Frage. Danke!
 
Für T5:

Stahlbus SB-210211-S-NA Ölablassschraube M14x1,5 Stahl mit Alukappe​

 
Da gibt’s ja verschiedene Größen, welche braucht man fürn Bulli? Sorry für die eher komische Frage. Danke!
 
Vielleicht ein hilfreicher Hinweis aus eigener Erfahrung bei dem Stahlbus Ventil. Den Silikonschlauch nach dem Aufschieben auf den Entleerpünüppel mit etwas Draht sichern. Bei mir ist beim ersten Wechsel der Schlauch abgerutscht und das gab mehr Sauerei als bei der normalen Ablassschraube 😉
 
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