Gerade angesichts unserer Vergangenheit wäre ein Status jenseits sämtlicher Machtblöcke nach Vorbild der Schweiz durchaus anzustreben.
Moin,
auch wenn es schwer fällt: genau deshalb nicht...
Und ich würde zum Vergleich auch nicht die Schweiz wählen, sondern das Land, was eine zu uns kongruente Vergangenheit hat und diesen Weg beschritten hat: Österreich.
Noch ist dort eine Mehrheit dafür, NICHT der NATO beizutreten. Aber auch die fangen an, sich Sorgen zu machen.
Aber unabhängig davon, was die Österreicher denken & tun...
Die USA werden die "Drehscheibe" D unter keinen Umsänden aufgeben, da würden sie eher auf den Bosporus verzichten.
Selbst ein Austritt aus der NATO durch D würde konterkariert werden, indem einfach auf "ältere Rechte" und eben der "Besonderen Geschichte" verwiesen wird, sei es auch einfach mit einem "Zwangsvertrag"
zur Nutzung der bisherigen Einrichtungen.
Deutschland würde dann zu einer Art Kolonie der USA werden, von Selbstbestimmung oder gar einem "Rauswurf der Amis" zu träumen ist hart an der Grenze...
Der Krieg in der Ukraine liegt darin begründet daß Russland kein Interesse an NATO-Stützpunkten in seinem Vorgarten hat.
Du darfst das Rad der Geschichte etwas weiter zurückdrehen, mind. bis 2008, eigentlich sogar bis 1999, und Dich fragen, welche Beweggründe Russland bewogen haben, in andere souveräne Länder einzumarschieren.
Die Antwort hast Du Dir selber schon gegeben: Vorgarten... "mein Haus... mein Garten... meine Länder"...
Es ist nicht das Problem (der EU, der NATO), zu erkennen, was Russland vorhat(te), sondern das Problem nicht angemessen darauf zu reagieren, reagiert zu haben.
Federführend, fast vergleichbar mit der Appeasement Politik von Chamberlain 1938, war auch die Bundesregierung mit ihrem energiepolitischen Kuschelkurs hin zu einer "gasalen Totalabhängigkeit" und damit Erpressbarkeit, bis heute zu sehen in der zaudernden Haltung der Regierung in alle Richtungen. Wirklich "souverän", entgegen anderslautenden Darstellungen, ist bei uns auch in die östl. Richtung blickend, nix.
Bereits in dem Bestreben der V4-Länder in die NATO aufgenommen zu werden, fühlte Russland sich ja "betrogen", entgegen einer vermeintlichen Absprache aus 1991 keine Osterweiterung der NATO zu befürchten. Für eine Existenz in Form schriftlicher Beweise gibt es bis heute keinen Nachweis, lediglich mündlich überlieferte Aussagen.
Und "Angst vor dem russischen Bären" durften die baltischen Staaten ja schon 1991 haben, als russische Panzer in Vilnius umherfuhren.
Die Exklave Kaliningrad ist genauso eine Folge, wie Sewastopol, kleine russische Stacheln, strategischer Natur, im "Fleisch" anderer Länder, die das gefälligst hinzunehmen haben.
Eine "diffuse" Angst vor russischer Annexion aus vergangenen Zeiten haben ja mind Tschechien, Slowakei (196
und Ungarn (1956)...
Russland hat, spätestens nach der Krim-Annexion 2014 und Kritik eben nicht nur von NATO, sondern auch der EU, eine neue Militärdoktrin, in guter Zarentradition "UKAS" genannt, Ende 2015 in Kraft
gesetzt, die die USA und deren Verbündete, die NATO und die EU als Bedrohung für Russland und seine Nachbarn ansehen.
Insofern ist die Äußerung Lawrovs nicht so unverständlich, auch einen Beitritt der Ukraine zur EU jener des Beitritts zu NATO gleichzusetzen...
Das Problem unserer Presse ist vor allem Dinge zusammenhanglos darzustellen, für die Wirkung des Augenblicks.
Wirkliche Fakten und Zusammenhänge werden nicht dargestellt... einfach mal raushauen... alles für die Quote.