Berg ab, wie richtig?

Warum denn die Handbremse? Ich halte das für keine gute Idee. Gerade bergab kann schnell die HA überbremsen.

Gruß, Marcus
 
Warum denn die Handbremse? Ich halte das für keine gute Idee.

Moin,
das ist nicht nur keine gute Idee, sondern kreuzgefährlich:

Bergab verschiebt sich der Fz-Schwerpunkt weiter nach vorne, so daß auf der Vorderachse mind 2/3 der aufzuwendenden Bremsenergie lasten.
Die Hinterachse bremst dafür kaum mit und ist rel. unbelastet und durch den Einsatz der Handbremse blockiert sie, ähnlich wie auf Schnee, leichter.
Und das ist zudem nicht durch ABS/ESP abfangbar, da Handbremsen rein mechanisch stattfindet.
 
Stichwort: Segelmodus

Spielt der nicht auch mit?

Nein, tut es nicht.
Denn der Freilauf wird automatisch ausgeschaltet, wenn man nur mal kurz die Bremse antickt.
Dann bleibt der Gang solange eingelegt, bis man wieder Gas gibt.
 
Also, wenn man das hier teilweise so liest, kann man schon Angst bekommen, wenn dann einmal solche unentschlossenen und mit der Bremse experimentierenden T. Fahrer hinter einem fahren sollten.
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Eine angemessene Fahrweise für solche Situationen ist:
So schnell wie möglich, so langsam wie nötig!
 
Die Bergvölker, auch die Population ums Penser Joch praktizieren einen recht fröhlichen Fahrstil, bergauf und bergab. Und sind in der Regel schneller unten ohne rauchende Bremsen als die Flachlandtiroler.
Der Fahrtwind kühlt die Bremsen, insofern nicht gedankenlos dauergebremst wird. Also lasst es laufen und bremst bitte intervallmäßig.

Ich bin regelmäßig mit über drei Tonnen in den Alpen zugange, flotte 2000 Höhenmeter Abfahrt verkraftet der Tx so problemlos.

Wer vergessen hat, das Kreuzchen bei der 17-Zoll-Bremse zu setzen macht das halt dann beim nächsten Kauf .
 
hallo,

innenbelüftete scheibenbremsen werden übrigens IMMER gekühlt, solange sie sich drehen, egal ob gebremst wird oder nicht. je schneller sie drehen, desto besser die Kühlung.

Gruß,

Dödel
 
2. das Motto lautet: Brems oder brems nicht! Also Bremse niemals schleifen lassen, d. h. nicht dauerbremsen, sondern den Bus stark abbremsen (z. B. VOR den Kurven) und dann wieder laufen lassen. So haben die Bremsen die Chance abzukühlen.
Genau das hab ich heut meinen Kindern erklärt, als es 23% bergab ging und der Österreicher vor uns konstant auf der Bremse stand.
 
Genau das hab ich heut meinen Kindern erklärt, als es 23% bergab ging und der Österreicher vor uns konstant auf der Bremse stand.
Nicht jeder Österreicher lebt in den Bergen,
 
Egal, wie gebremst wird, die Bewegungsenergie, die durch die Bremse abgebaut werden muss und damit die entstehende Wärme bleibt immer die gleiche. Die Frage ist nur, was für die Bremse besser ist. Eine eher gleichmäßige Hitze ohne Erholung oder ein auf und ab mit entsprechend höheren Spitzentemperaturen.
 
Ich bin diese Woche auch über den Splügen ... dabei fahre ich bei stärkerem Gefälle grundsätzlich im 2. bergab, mit kurzen Bremseingriffen ab ca 3.000 U/min. je nach Fahrzeugschlange hinter mir suche ich dann immer mal wieder nach Ausweichplätzen, um die hinter mir fahrenden vor zu lassen.

So raucht auch keine Bremsanlage und man kommt entspannt den Berg runter.

Finde es auch schade, dass der Wagen im 2. kaum Bremswirkung hat. Da wünscht man sich dann wieder so eine Drosselbremse, wie es z.B. mein Mercedes Vario hatte ;)

Grüße
Klaus
 
es geht bei dem harten anbremsen vir allem darum, dass es sich um einen stark transienten vorgang handelt. die wärmeströme befinden sich dabei nicht im thermodynamischen gleichgewicht. die entstehende Wärme kann nicht so schnell ins metall abfließen und staut sich nahe der Oberfläche. dadurch bleibt die treibende temperaturdifferenz für den konvektiven Wärmeübergang hoch und es wird mehr Wärme an die Luft abgeführt.
dh es geht trotz gleicher vernichteter kinetischer energie weniger wärmenergie in die scheiben.

Gruß,

Dödel
 
Über die zu Grunde liegende Physik wurde schon immer diskutiert. Ich glaube auch an deine Theorie.
In der Praxis ist es aber völlig "Wurscht".
Das einzig Wichtige und Richtige bei Bergabfahrten mit schweren Fahrzeugen ist: Tempo runter, möglichst kleiner Gang und ohne Eile hinunter. Und, wie Klaus schon schrieb, den nachfolgenden Verkehr passieren lassen.

Schönen Urlaub wünsche ich
 
Im Zweifel bedeutet das:

In der Truhe liegt der Saft :D

Im Zweifel kann es bei Bergabfahrten schneller heißen:
Der Langsame könnte der Erste sein.

Ohlie
 
Über die zu Grunde liegende Physik wurde schon immer diskutiert. Ich glaube auch an deine Theorie.

mit Glauben und Diskutieren hat das eigentlich nichts zu tun, sondern nennt sich "instationäre wärmeleitungsgleichung "....und die ist auch nicht von mir, sondern von Herrn Fourier.

Gruß

Dödel
 
Moin Folks, also herzlichen Dank nochmal für eure Ratschläge, beim nächsten Penser Joch werde ich an euch denken! ;)
Habt eine gute Woche … Gruß, M.
 
Im Grunde ist das beim Bergabfahren mit dem Mountainbike auch nicht anders. Es kommt LEIDER immer wieder vor, dass ich 1000 Höhenmeter am Stück vernichten muss und dabei nicht wie beim Bulli auf die Motorbremse zurückgreifen kann. Selbst meine 205er-Scheibe wird so heiß, dass man sie nicht mehr anfassen kann.

Letztendlich ist die Methode "laufen lassen, intervallmäßig hart bremsen" tatsächlich die bessere als permanent zu bremsen.

Aber mental weh tut es so oder so. Einziger Trost: Die Beläge sind schnell gewechselt. Billig sind die aber nicht...

LG

Dirk
 
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