Baltikum und Kaliningrad

raketenstecker

Jung-Mitglied
Ort
Pulsnitz
Mein Auto
T6 Multivan
Erstzulassung
05/15
Motor
TDI® 110 KW EU6 / 6d-temp CXHA
DPF
ab Werk
Getriebe
6-Gang
Antrieb
Front
Ausstattungslinie
Trendline
Hey Leute.

Wir wollen ab Mitte September mit unserem T6 MV ins Baltikum, uns stehen 5 Wochen zur Verfügung, eine genaue Route steht noch nicht fest - der grobe Plan ist an der Ostsee langzufahren oder vielleicht auch mal in‘s Inland um was schönes anzusehen.
Um uns den Bogen um Kaliningrad zu sparen und die Nährungen anzusehen wollten wir evtl durch die Exklave.

Hat jemand Erfahrungen mit Kaliningrad? Muss man trotzdem eine zusätzliche Versicherung abschließen?
Ist es überhaupt ratsam mit einem Kleinkind und so einem teuren Fahrzeug durch Russland zu fahren?!

Danke für Eure Tipps….
 
Ist es überhaupt ratsam mit einem Kleinkind und so einem teuren Fahrzeug durch Russland zu fahren?!

Mal abgesehen von so einer Frage, die Du Dir im Kern nur selbst beantworten kannst, was das Kind angeht...

Das Baltikum, bzw. die baltischen Staaten sind allesamt in der EU, insofern ist die Freizügigkeit der Reisen (von Corona mal abgesehen) gegeben,
für die russische Exklave Kaliningrad gilt das nur bedingt: Visum ist glaube ich noch notwendig und die KFZ-Versicherung sollte hinsichtlich der Deckungszusagen für die GUS Staaten auch überprüft werden.
Seit einigen Jahren gibt es schon mehr touristischen Verkehr dahin, aber auch wegen Corona sollte man genau schauen, was geht, v.a. aber wie die Rückkehr im Falle einer Infektion zu gestalten ist.
 
Moin,

wir sind 2019 mit unserem MV 3 Wochen zu viert durchs Baltikum gefahren. Im Wesentlichen auch immer entlang der Küste, von Leuchtturm zu Leuchtturm, von Kaunas bis Tallinn. Insgesamt ne tolle Ecke von Europa!
Durch Polen - hier kannten wir die Küste schon - haben wir die kürzeste Strecke bis zur litauischen Grenze genommen, dann ging’s entlang der Memel zur Küste. Ist auch eine schöne und interessante Gegend dort, der „Umweg“ hält sich in Grenzen. Durch Kaliningrad haben wir uns damals nicht getraut. Das soll sich auch gar nicht so doll lohnen, wenn man den Aufwand fürs Visum und Co betrachtet. Die folgende Landschaft an den baltischen Küsten und im Inland ist da schon sehr ergiebig und es gibt viele schöne Flecken zu erleben. Im Wesentlichen endlose einsame Strände, kleine abgelegene Dörfer, viel Wald und viele naturbelassene Campingplätze. Wir waren gewiss nicht das einzige Mal dort!
Falls Du mehr wissen möchtest, gerne hier melden.

Viele Grüße
Jörg
 
Hallo Raketenstecker,
also man braucht schon recht gute Nerven wenn man in die GUS einreist. Ich habe die Ostseerunde 2018 gemacht. Mit Kaliningrad und St.Petersburg. Mit dem Visum war 2x Ein und Ausreise möglich. Bei der Einreise musste ich dafür unterschreiben, das im Falle "eines Fahrzeugverlustes" in der GUS, ich bereit bin, den Einfuhrzoll für die Fahrzeuge nachträglich zu entrichten. Ich war mit Bus und Wohnwagen unterwegs. In Kaliningrad war das Formular dazu noch in englisch, in St. Petersburg dann nur noch in kyrillisch. In Kaliningrad und St.Petersburg gab es genau einen Campingplatz (im Innenhof eines Hotels).

Also kurz zusammengefasst, Kaliningrad würde ich nicht wieder machen, weil die Stadt fürchterlich hässlich ist. Das einzig schöne ist die Nehrung. Aber die kann man auch von Litauen aus bewundern. St Petersburg werde ich auf jeden Fall nochmal machen, weil das eine großartige Stadt ist.
 
In Kaliningrad war das Formular dazu noch in englisch, in St. Petersburg dann nur noch in kyrillisch

Nach über einer dreiviertel Stunde Rätseln über das englische bzw. kyrillische Dokument hat bei unserer Tour rund um die Ostsee 2017 einer unserer Mitfahrer festgestellt, dass es der Herr Grenzbeamte auch in deutsch auf seinem Schreibtisch liegen hatte.....🤣
 
Stimme @kayuwe vollkommen zu: Kaliningrad lohnt heutzutage - leider - nicht im Geringsten als Besuchsziel. Die Kurische Nehrung lässt sich vollkommen problemlos von Osten her ausreichend erfahren und genießen, der russische Teil bietet nüscht wesentlich anderes, insofern wird dprt auch nichts verpasst.
Die baltischen Staaten sind wunderschön und es wert, ihnen jede Menge Zeit zu widmen.
St. Petersburg hingegen ist ein Traum und wie wenige andere Städte nicht von dieser Welt. Kultur im Überfluss genießen oder einfach nur auf eine Brücke stellen und das faszinierende Treiben beobachten... Ich persönlich habe unsere Kleinkinder nicht mit gemeinsamen Städtetouren gequält, hätte für alle Beteiligten nüscht gebracht.
 
Danke für das Feedback!

Habt Ihr noch Ausflugsziele, Städte die man sehen sollte?!
 
Moin raketenstecker,

wenn Ihr Euch in Polen etwas Zeit nehmen wollt, dann solltet Ihr einen Stopp bei der Marienburg/Malbork einlegen. Das lohnt sich auf jeden Fall und liegt auf dem Weg.

In Litauen hat uns Kaunas als "Einstieg" ins Baltikum gut gefallen.

Dann das Memeldelta. Das ist eine wunderbar abgelegene Gegend quasi gegenüber von der kurischen Nehrung. Der Umweg dorthin hat sich gelohnt.

Die kurische Nehrung ist dann ein Muss jeder Baltikumsreise und steht sicher schon auf Eurem Tourplan.

Bei unserer Tour entlang der Küste hatten wir uns etliche Leuchttürme (Lighthouse Directory) als Wegpunkte genommen. Diese sind oft ziemlich abgelegen und die Küstenlandschaften dort herum traumhaft. Man kann auf vielen der Parkplätze dort sicher auch die ein oder andere Nacht frei stehen (Wir waren mit kleinen Kindern unterwegs und haben wegen der Infrastruktur die meist sehr schönen, weil oft noch sehr natürlichen, Campingplätze bevorzugt.).

In Estland mussten wir uns dann aus Zeitgründen auf die Insel Saarema und dann Tallinn beschränken. Beides können wir sehr empfehlen. Auf Saarema hat uns u.a. der an einen Fischereihof angeschlossene Minicampingplatz "Pidula Forell" super gefallen.

Wenn man nicht direkt in Tallinn campieren möchte, dann lässt sich die Stadt auch gut vom Campingplatz "Vanamõisa Caravan Park" aus per Zug erkunden.

Auf dem Weg nach Tallinn lohnt sich ein Abstecher bzw. Stopp nach/in Haapsalu. Hier gibts u.a. ein kleines hübsches Museum von Ilon Wikland, der Illustratorin vieler Astrid Lindgreen-Bücher (Iloni Imedemaa). Ein Ausflug in die Kindheit.

Das Inland aller drei Länder gibt ganz sicher auch noch sehr viel her. Für eine nächste Reise sind wir hier auch neugierig auf Tipps dazu.

Viele Grüße
Jörg
 
Kaliningrad vor zwei Jahren war ernüchternd aber dennoch eine Reise wert. Eben eine typische Metropole sowjetischer Bauart. Vom alten Flair ist nur sehr punktuell etwas zu erahnen. Inzwischen entwickeln sich aber auch moderne Ecken, mit vielen jungen und offenen Menschen. Auch das Umland hat einiges zu bieten. Reiseführer vom Trescher-Verlag lohnt sich durchaus.
Wir sind damals über die kurische Nehrung eingereist. Absolut entspannt! Zwei, Drei Autos vor uns und freundliche Zöllner. Du brauchst ein Visum. Das kannst du inzwischen elektronisch beantragen und soll wohl problemlos sein. Ich hatte damals noch das klassische Visum im Reisepass (den braucht es auch jetzt noch), war aber auch einfach zu erhalten.
An der Grenze musst du einige Formulare ausfüllen. Je nach Verfügbarkeit und Laune der Beamten gibt es diese in verschiedenen Sprachen. Im Internet findest du eine Übersetzung des russischen Formulars. Druck dir dies aus und der Schrecken der kyrillischen Buchstaben schwindet. - generell ist zumindestens die Kenntnis des kyrillischen Alphabets hilfreich - Mir hat der Zöllner erklärt, was ich ausfüllen sollte und nach kurzer Zeit den Zettel an sich genommen um den Rest auszufüllen.
Ausgereist bin ich damals über Mamonowo II, viel Verkehr, zwei oder drei Stunden Wartezeit, überarbeitete und gestresste Zöllner, nicht besonders freundlich aber korrekt.

Bedenken wegen unserer Sicherheit oder einem Verlust des Fahrzeugs hatten wir nie. Gewöhnlich stehen wir frei. Das haben wir auch in Kaliningrad so gehandhabt. Raus aus der Stadt, Richtung Meer, direkt am Wasser und völlig unbehelligt.

Bei den Reisen ins Baltikum habe ich die Hinfahrt immer mit der Fähre absolviert. Einmal nach Ventspils (Fährverbindung evtl. eingestellt) und einmal nach Klaipėda. Für mich ein sehr entspannender und empfehlenswerter Urlaubsauftakt!

Mut zum Reisen mit kleinen Kindern...es ist ein Geschenk.

Gruß aus Dresden
Gernot
 
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