Automatik-Neuling, worauf achten?

[Klex_]

Hallo Zusammen!

Derzeit schaue ich mich auf dem T6 Markt um.
Bisher war meine Präferenz eher lieber Schaltung als Automatik. Zum einem wegen Gewohnheit und „weniger Schnickschnack der kaputt gehen kann“.
So, nun bin ich durch Zufall auf einen T6 Kombi 150 PS Bj 2021 30tkm aufmerksam geworden. Welcher noch ein paar passende Ausstattungsdetails hat, die mir grad recht wären uuunnnd der Preis ist auch okay.
Hoffe diese Woche eine Probefahrt machen zu können. Da ich aber nun nur langjährige T5 Schalterfahrung habe, wie schnell gewöhnt man sich an Automatik und ist es wirklich ein solcher komfortprofit(man wird ja net jünger!)? Worauf sollte/ kann man bei einer Probefahrt mit Automatik achten, was wäre komisch/ bedenklich? Und welche zusätzlichen „Pflege und Wartungsmassnahmen“ sind dann nötig?
Bin über jegliche Infos bezüglich Automatik dankbar! Weil es derzeit eigentlich der einzige Punkt am Bussle der mich noch unsicher macht.

Herzlichsten Dank!

 

[Yamaier]

Worauf sollte/ kann man bei einer Probefahrt mit Automatik achten.

Schönes Anfahren, also kein Kängurusprung.
Das kann aber auch mit einem Reset weg sein.

Und welche zusätzlichen „Pflege und Wartungsmassnahmen“ sind dann nötig

Dsg Öl wechsel, spätestens alle 70Tkm. Ich machs alle 50Tkm.

Automatik heißt jetzt übrigens Dsg.

 

[xMarkusx]

Falsch, alle 60tkm. Und mit Filter, auch wenn VW es anders schreibt.
Ansonsten unauffällig. Sehr entspanntes fahren, passt zum Bus. Deine Beifahrerin nickt nicht bei jedem Schaltvorgang. Also auch Komfortgewinn. Mit DSG kannste den Motor nicht über drehen. Manchmal nervt nur das extrem frühe Hochschalten und den 7 Ganz auch im Berg halten bis es fast die Kurbelwelle rausschmeißt. Das DSG ist auf niedrtouriges Fahren programmiert. Wichtig wenn du an der Ampel oder sonst wo stehst, ordentlich die Bremse treten und halten. Mit sind die Kupplungen wirklich getrennt.
Bei Probefahrt und warmen Getriebe darfst du keinen Unterschied zwischen eingelegten Gang und neutral spüren, wenn du zB an der Ampel stehst.

 

[Multivanpilot]

Bin extrem zufrieden mit meinem DSG. Klarer Komfortgewinn, natürlich in Stadtverkehr und Autobahnstau, aber auch im Landstraßen-Alltag. Brauche unter 8 l/100 km, fast nur Landstraße, kaum Kurzstrecke, wenig Autobahn. Alle 60.000km Getriebeöl-Wechsel, mehr braucht es nicht. Als ich das Auto neu gekauft hatte, musste ich mich noch etwas an das frühe Hochschalten gewöhnen, das man aber mit sensiblem Gasfuß gut beeinflussen kann. Auch die Segelfunktion (= im Schubbetrieb wird das Getriebe vom Motor entkoppelt und geht auf Leerlauf-Drehzahl (ließe sich aber auch dauerhaft abschalten, wenn man mehr Motorbremse bevorzugt)), finde ich prima. Werde nie wieder in meinem Leben ein Auto mit manuellem Schaltgetriebe kaufen. Beim Motorradfahren sehe ich das anders, aber im Auto mag ich‘s komfortabel.

 

[ramson-b]

Klare Gegenrede. Für mich ist das DSG eine klassische Fehlentwicklung.

Objektiv:

Höherer Wartungsaufwand im Vergleich zum Schaltgetriebe (SG):
Ölwechsel DSG alle 60 Tkm (vorgeschrieben, ca. 300 €) vs. SG alle 120–250 Tkm (empfohlen, ca. 200 €, lt. VWN gar nicht erforderlich)

Verschleißteil Doppelkupplung ist deutlich teurer als Einfachkupplung

Getriebeschäden am DSG werden häufiger berichtet, als am SG

Subjektiv:

Vorteil des DSG ist vielleicht ein Komfortgewinn im Stadtverkehr und im Stau. Nur mit DSG ist ein sinnvoller Abstandstempomat technisch möglich.

Ein Verbrauchsvorteil entsteht nur, wenn der Anwender des SG ungünstig schaltet. Prinzipiell funktioniert ein DSG nicht anders, als ein SG, nur dass die Schaltpunkte nicht individuell festgelegt, sondern von der Software vorgegeben werden.

Ich fahre öfter DSG, wenn ich nicht im Bulli sitze. Mir liegt die programmierte Schaltlogik gar nicht. Insbesondere: Das DSG besteht aus 2 parallelen Strängen für den 1.-3.-5.-(7.) sowie den 2.-4.-6. Gang. Der wahrscheinliche nächste Gang im gerade nicht aktiven Strang wird vorgewählt und bei Schalterfordernis nur umgekuppelt. Wenn sich aber die Fahrsituation ändert, geschaltet werden muss und der für die neue Situation falsche Gang vorgewählt war, entsteht eine Pause und ein unangenehmes Ruckeln im automatischen Schaltvorgang. So zumindest meine Erfahrung.

Klare Vorteile bietet die klassische Wandlerautomatik, besonders bei Anhängerbetrieb, am Berg und im Gelände. Nachteil: höherer Verbrauch. Gab´s aber im T5 nach 2015 sowieso nicht mehr. Ford Otoman und der baugleich produzierte neue VW Transporter bieten sie wieder an.

 

[Paramikro]

Und vielleicht noch ein kleiner Tipp für die erste Probefahrt: binde dir deinen linken Kupplungsfuß mit dem Schnürsenkel an die Sitzkonsole (oder lege ihn leger aufs Armaturenbrett ). Sonst legst du an der ersten unbedachten Ampel eine redikale Vollbremsung hin, weil linke Fuß statt Kupplung das breitere Bremspedal trifft.
Bei mir war das nach stundenlanger Autobahnfahrt die Ampel am Ende der Abfahrt. Denke wenn man dabei noch einen Auffahrunfall provoziert gibt das noch Mitschuld...

 

[Yamaier]

Ich mag meins, gerade in Verbindung mit Gra.

 

[ArthurSpooner]

Glaube das ist komplett subjektiv, hier wird dir keiner objektiv sagen können ob DSG besser oder schlechter ist. Die Rechnerei was es kostet wenn es kaputt ist, ist unser deutsches Denken und hat nichts damit zu tun ob DSG ein Komfortgewinn ist oder nicht.

Ich persönlich kann dir sagen, dass ich mir nie wieder ein Auto ohne DSG/S-Tronic etc. Kaufen würde. Der Nächste sieht es genau umgekehrt. Fahr und hör auf deinen Bauch ;-)

 

[dieselmartin]

„weniger Schnickschnack der kaputt gehen kann“.

Dann fahre ich Fahrrad oder geh zu Fuß ... obwohl, dann verschleissen die Knie schneller .. oder schmerzen.
Ah MIST.

Die Rechnerei was es kostet wenn es kaputt ist, ist unser deutsches Denken

Sehe ich auch so.
Rechnen kann ich nur, wenn ich neben Kosten auch den Nutzen "in EUR !!!" beziffern kann. (*)
DSG kostet 2500 Aufpreis , MEIN Nutzen sind 2501 EUR, Wartung 300 EUR, Wohlfühlen 301 EUR
Lohnt sich also VOLL


(*) kann man aber gewöhnlich nicht, also ist der Rest (meines Textes) Unfug

Ernsthaft:

Nur mit DSG ist ein sinnvoller Abstandstempomat technisch möglich.

Das ist für mich entscheidend.

 

[Klex_]

Danke euch, für die Rückmeldungen!

Das gibt mir schon mal einen ersten Eindruck und etwas Wissen für mein Bauchgefühl! Ich denke das Rücklagen-Reperatur-Konto müsste dann für die Zukunft etwas Aufgestockt werden. Und ich hab noch bisserl zu lernen, wie man dem DSG schmeichelt damit er lange mitmacht!
Freitag ist Probefahrt angesagt, bin sehr gespannt! Gerne freue ich mich über weitere Meinungen, Tipps über Händling usw.

@Yamaier Na wenn das nun DSG heißt, bin ich mit „Automatik“ ja schon als Neuling aufgeflogen. Was bitte ist Gra?

@Paramikro Das mit leger hochlegen wird nix mehr! Aber danke werd linkes Bein irgendwie verstauen!

Sonnigen Tag euch!

 

[Yamaier]

Gra= Geschwindigkeitsregelanlage (Tempomat)

 

[T-Max]

In Verbindung mit den Lenkrad-Schaltwippen bin ich recht zufrieden mit dem DSG - an die manuelle Funktionsweise am Schalthebel kann ich mich nicht gewöhnen da mMn +- genau anders herum sein müssten.

Der Komfortgebinn ist schon spürbar, speziell das Kopfnicken der Mitfahrer bei den Schaltvorgängen fällt weg.
Aber das Auto kann halt nicht vorausschauend fahren wie der Mensch, daher hinkt das Getriebe mit dem Zurückschalten (zB bei Steigungen) oft hinterher, kommt dann drauf dass die 6. auch noch zu viel ist, verliert weiter an Geschw., schaltet zurück in die 5. und muss dann wieder unnötig beschleunigen um die eingestellte Gesch. der GeschwindigkeitsRegelAnlage (Tempomat) oder ACC zu erreichen.
Dem kann man mit den Schaltwippen gut entgegenwirken indem man schon zu Beginn der Steigung zurück schaltet.

Langsames Rangieren und Anfahren (kleine Verzögerung) zählen nicht zu den Stärken und schade dass man manuell (mit den Wippen oder +- am Hebel) nicht zwischen Rückwärts und Vorwärtsgängen schalten kann.

 

[dieselmartin]

da mMn +- genau anders herum sein müssten.

Dann musste BMW fahren.

Ich finde, zum herunterschalten runterziehen des Hebels ganz OK

Zumal die Automatiken früher, bevor man tippen konnte, auch mit
P
R
N
D
2
1

beschriftet waren. Also "nur kleine Gänge" waren UNTEN.

 

[Alpcrasher]

Klare Vorteile bietet die klassische Wandlerautomatik, besonders bei Anhängerbetrieb, am Berg und im Gelände. Nachteil: höherer Verbrauch. Gab´s aber im T5 nach 2015 sowieso nicht mehr.

Ab Modelljahr 2010 wäre richtig.

Und über das für und wider eines DSG/Automatik werde ich mich nicht auslassen.
Ist 1. Ansichtssache und 2. kommt es m.E. immer auf den Einsatzzweck an.

Wenn man auf dem Dorf wohnt ist man schnell raus und für die meisten km im höchsten Gang, dafür braucht es kein DSG/Automatik.

Gruß

Peter der noch aus einer Generation stammt die auch noch unsynchronisierte/teilsynchronisierte Getriebe mit Zwischengas kennt.

 

[dieselmartin]

unsynchronisierte/teilsynchronisierte Getriebe

zB Golf 5 2007 mit dem MQ250 ... da ist der R-Gang nicht sync.
Doof, wenn man parallel nen Passat 2007 hat, mit dem MQ350, dessen R- aber wohl sync. ist.

Das gibt ständig "geputzte Zähne"

 

[Alpcrasher]

zB Golf 5 2007 mit dem MQ250 ... da ist der R-Gang nicht sync.
Doof, wenn man parallel nen Passat 2007 hat, mit dem MQ350, dessen R- aber wohl sync. ist.

Das gibt ständig "geputzte Zähne"

Also vom Vorwärts- zum Rückwärtsgang bring ich dir wenn ich will auch ein vollsynchronisiertes Schaltgetriebe zum Kratzen.

Gruß

Peter

 

[Yamaier]

Dem kann man mit den Schaltwippen gut entgegenwirken indem man schon zu Beginn der Steigung zurück schaltet.

Da reicht ein kleiner Gasstoß auch!

 

[T-Max]

Dazu müsste ich ja die Füße vom Armaturenbrett nehmen. ;-)

Nein, da ist ein kleiner Zupfer mit dem Finger im ACC-Bequemmodus viel komfortabler.

 

[Stefano Bulli]

Hallo Klex_​

ich hatte die gleichen Bedenken wie Du ... nach 18 Monaten DSG (früher Schaltwagen - sportliche Fahrweise, obwohl Erfahrung mit Wandlerautomatik) kann möchte ich es nicht mehr missen. Du hast ja trotzdem noch genügend Wahlmöglichkeiten. Normales Fahren (N) / KickDown - apruptes Gasdurchdrücken (Sprintmodus) / Sportmodus (S) für zeitigeres Hoch-und Runterschalten - z.B. in den Bergen / und die TipTronic mit der Du jeden Gang bewußt einzeln schalten kannst. Also nicht nur stoische Automatik.
Einzig, wie schon im Vorfeld erwähnt wurde immer schön nur der RECHTEN FUSS benutzen.
Jede Schaltart und Getriebeform hat ihre Vor- und Nachteile. So muß halt jeder für sich den richtigen Kompromiß finden - und ja, es hängt auch ein wenig vom Verwendunggszweck des Fahrzeuges ab. (..... und was der Markt halt noch hergibt)

Grüße

 

[IBMOK]

Achtung nicht wundern bei der Probefshrt, der BJ 21 hat kein S mehr..... nur noch die Wahl zwischen D und M

Und zum DSG speziell im 150PS T6.1

mich persönlich hat die unglücklich abgestimmte 6Gang Handschaltung so genervt, dass ich nach 2Jahren dasselbe Auto nochmal mit DSG gekauft hab.