Besten Dank an jeden Beitragenden und Beitrag der den Wechsel dokumentiert (hier und in den Anleitungen im Board). War extrem hilfreich!
Ich kann eventuell noch etwas beitragen und ergänzen. Nach 110 tsd. km hatte ich die Aktion dieses Frühjahr eher vorsorglich eingeplant. War auch höchste Zeit. Da ich danach Ölverlust am Wellendichtring hatte, musste ich die Aktion jetzt jüngst ein
zweites Mal angehen - eigener Fehler aber aus Schaden wird man bekanntlich klüger.
Teil 1: Montagewerkzeug Wellendichtring
Ich hatte mir, um wirklich sicherzugehen, dass die Montage des Wellendichtrings im zweiten Anlauf besser klappt, sogar das Montagewerkzeug von VW bestellt (Treibhülse V03839300FG). Allerdings kam das nicht rechtzeitig. Aber die Abbildung des VW Werkzeugs brachten mich auf einen Gedanken und Plan B - ein selbst gebasteltes Montagewerkzeug aus einem Kellerfundstück…
Und das funktionierte dermaßen hervorragend, dass ich das euch nur allerärmstens empfehlen kann:
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Bild 1: Man nehme ein passendes Kunstoffrohr.
Bild 2: Benötigt wird ein mal das geweitete „Ende“ und der „Anfang“ mit der Fase. Beides abkürzen. Das Endstück muss dann erst mal geplant werden (z.B. Nut absägen und glattfeilen).
Bild 3: In das Endstück (mit Dichtung) wird dann das Anfangsstück eingeschoben, sodass es etwas länger als die Höhe des WDR herausragt und von innen verklebt.
Bild 4: Der Clou ist dass der WDR straff aufgesetzt/fixiert und sehr sauber zentriert und eingetrieben werden kann
Wichtig: Der WDR wird nur über das äußeren Rohrstück eingetrieben. Das innere Rohr klemmt den WDR nur fest und soll hinten nicht überstehen (vgl. Bild 3). (WDR-Eintreiber-Satz hatte ich, hilft aber nur bedingt beim Ansetzen/Eintreiben so lange man den WDR dort nicht so schön aufstecken kann. Kann man aber nutzen, so man hat, hinten am Kunstoffrohr ansetzen, damit man bei Bedarf auch zentriert eintreiben kann. Alternativ könnte/müsste man das Werkzeug hinten schließen (wie das original VW Montagewerkzeug). Ist aber m.E. nicht nötig.
Teil 2: Sonstige Erfahrungen und Ergänzungen zur Montage / Demontage
Alle Angaben beziehen sich auf (meinen)
T5 mit 1,9er, BRS Motor und 02Z 5-Gang Schaltgetriebe. Verbaut habe ich persönlich eine Spidan Antriebswelle (glaube 24153) und Triscan Steckwelle (8540295005).
2.1 Demontage Welle: Ausfädeln der Welle (aus dem Radlager an der Bremsscheibe) flutscht m.E. am besten, wenn man (vor der Feder stehend, Richtung Fahrzeugende schauend)
mit der linken Schulter die das Federbein über die Bremsscheibe nach außen wegdrückt und dann mit rechter Hand die Welle nach innen herauszieht. Klingt völlig trivial, isses auch - "Schulterdruck" hilft aber sehr, selbst zu zweit.
2.2 Demontage WDR: Der originale Wellendichtring saß überraschend fest. Hier helfen, wert nicht kennt, zwei dünne Schrauben, die man (links/rechts) vorsichtig in den Dichtring einbohrt und die man dann als Zughilfe nutzen kann ohne was am Gehäuse (Sitz) zu beschädigen. Selbst typisches Spezial-Ausziehwerkzeug, finde ich, geht hier eher schlechter.
2.3 Demontage Steckwelle: Bei mir presste sich die Steckwelle nach Lösen der Schraube quasi von selbst aus, es kam auch kein Getriebeöl (auf Bühne, waagrecht).
2.4 Montage Steckwelle: Zunächst auf jeden Fall auf korrekte Montage der Steckwelle prüfen: Auf der „Innenseite“ muss ein Sprengring (Metall rund) in der Nut am Gewinde sitzen. Danach die „bekannte“ messingfarbene Distanzhülse. Und die war bei der im Frühjahr montierten Welle dann jetzt auch schon wieder gebrochen (Teile liegen fürs Foto lose auf):
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Ich war ja wie eingangs beschrieben jetzt dieses Jahr "zwei mal dran":
Beim meinem zweiten Ausbau, also der Welle die ich im Frühjahr neu verbaut hatte, saß auf dieser der Sprengring nicht (mehr?) in der Nut sondern direkt am/nach dem Messingring! Ich habe leider keine Ahnung mehr ob ich beim Einbau geschlampt und das nicht bemerkt hatte oder der Ring erst beim Reinschieben der Welle nach hinten gerutscht ist. Auch keine Ahnung mehr wie die originale kurze Welle da aussah. Aber das erklärt auch eventuell warum ich (und manch anderer?) da die neue Steckwelle fürchterlich gegen die Feder einpressen musste bis die Inbus-Schraube gegriffen hat (_falls_ dieser Ring innen irgendwo aufliegt, was ich vermute...) und andere berichten, es flutscht einfach... Ich hatte jetzt beim zweiten Anlauf mit korrekt zusammengesetzter zweiter Welle KEINERLEI Probleme mehr dass man die einpressen musste. Natürlich muss die Steckwelle immer erst mal sauber und ohne Gewalt einrasten. Es geht wirklichdarum ob die Schraube sofort greift oder man die Federkraft an der Welle arbeiten muss.
Man liest ja hier und sieht auf YT o.ä. viel von Tricks wie man die mit Verlängerungen, Metallrohren und Kraftaufwand gegen den Federdruck einpressen kann bis die Schraube packt. Die waren im Frühjahr bei mir alle nicht sonderlich hilfreich. Für den zweiten Tausch hatte ich mir daher dafür extra etwas vorbereitet. Umso überraschter als das einfach so flutschte. Aber für den eventuellen Bedarf, hier mein Spezial-Spezialwerkzeug
:
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Lösungsansatz: nehme Schnellspannzwinge und baue die so um, dass sie zum
Drücken geeignet ist. Dann die eine Seite auf/gegen die Steckwelle ansetzen (Schraubloch für Inbus noch frei lassen, es passt! noch besser ein Holzstück mit einer Bohrung für die Schraube einfädeln und zwischenlegen!) und gegenüber am bzw. gegen den Rahmen vom Aggregateträger pressen. Dann lässt sich die Steckwelle damit wunderbar schrittweise einpressen. Welle und Träger fluchten nicht aber der leichte Versatz in der Zwinge selbst sorgt dafür dass es ideal passt!
Aber, wie gesagt:
die korrekt zusammengesetzte zweite Steckwelle ließ sich völlig problemlos von Hand einpressen/einschrauben! (gleicher Hersteller, gleiches Modell). Ich hatte mir die eigentlich nur paranoid sicherheitshalber vor der Aktion noch mal neu besorgt... und prompt verbauen müssen weil bei der verbauten Welle der Messingring schon gebrochen war.
- Spezial-Werkzeug und Hilfsmittel
- Inbus 7mm für Steckwelle -> BGS 4216 - schön lang, stabil, gut und günstig
- Profi-Aufsteck-Werkzeug / Eintreiber „Marke Eigenbau“ - siehe oben.
- (Einpress-Hilfe s.o. - aber unnötig)
- mehrere Verlängerungen damit man ggf. vom Radhaus aus gut arbeiten kann sowie die allgemein angegebenen Werkzeuge