Ausbau des Parabulli

parabulli

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Ort
Büdingen
Mein Auto
T6 Kastenwagen
Erstzulassung
08/2019 (Händler), 08/2020 meiner, aber mit 0 km übernommen
Motor
Otto 110 KW
Getriebe
6-Gang
Antrieb
Front
Ausstattungslinie
Basis
Umbauten / Tuning
Camperumbau m. Reimo-Hubdach, Drehsitz Beifahrer, 7 Sitzplätze, Zusatzbatterie unter Beifahrersitz, Schnierle SL3 Sitzbank, Kunststofffenster Seitz dometic 900x450, Gasinstallation m. Truma, zul.GG 3.150kg, GRA nachgerüstet
Typenbezeichnung (z.B. 7H)
7H
Hi,
Ich fange mal an, den Ausbau des Parabulli aufzuzeichnen. Ich denke, dass es vielleicht den Einen oder Anderen interessiert.
Ein paar Details kommen etwas spät, aber ich denke, dass sich das, auch mit der Vorgeschichte, im Zusammenhang besser liest.

1. Die Auswahl

Nach 16 Jahren T3 stand für mich mit dem Zeitpunkt des Erreichens der Full-Time Freizeitgrenze im November 2020 die Entscheidung an, den alten T3 weiterzufahren oder durch einen Neuen zu ersetzen.
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Weiterfahren hätte bedeutet, dass ich weiterhin einen Zweitwagen für Kurzstrecke hätte, zudem ist ein 35 Jahre alter VW Bus zwar ziemlich zuverlässig, hat aber, wie der Besitzer in diesem Fall, doch das eine oder andere altersbedingte Wehwehchen. Leistung und Verbrauch waren kein Kriterium, da der 95PS-WBX locker ein Dauertempo von 130km/h ermöglicht und bei max. 8.000km im Jahr auch 13L/100km nur eine untergeordnete Rolle spielen. Reparaturen würden wie bisher in Eigenregie oder professionell durchgeführt, die Kosten sind in der Aufrechnung zu einem Neufahrzeug kein Problem.

Coronabedingt haben wir dann die Entscheidung getroffen, 2020 nicht in Urlaub zu fahren; zudem sind die Preise auf dem Gebrauchtmarkt für T3 durch die Decke gegangen.
Somit hieß es „alea jacta est“ und der Wechsel ging in die akute Phase.
Ich habe für den T3 dann noch 14 T€ erzielt, ein meiner Meinung nach angemessener Preis für einen 35 Jahre alten T3-Camper in gutem Zustand. :)

Der neue sollte auch ein Vollcamper werden, allerdings mit ein paar Zusatzfunktionen, die der T3 nicht hatte. Er musste 5 Sitzplätze haben und dank Isofix enkeltauglich sein. Zudem hätte ich gerne eine herausnehmbare verschiebbare Sitzbank und auch die Liegefläche könnte etwas breiter als 1,20m sein. Echtes Wintercamping ist nicht gefragt, aber eine Übernachtung bei Minustemperaturen sollte drin sein.

Die Zielvorstellung ist es, den Bus ca. 20 Jahre zu fahren. Dann bin ich, wenn ich es überhaupt erlebe, Mitte 80 und weiter kann man nicht wirklich planen.
Als Motorisierung kam für mich nur eine Benziner in Frage, da bei der Nutzung als Universalauto doch viel kurze Strecken anfallen.
Ich schätze eine Laufleistung von max. 10.000 km im Jahr. Sollten es eklatant mehr werden, werde ich über einen Gasumbau nachdenken.

Die Nutzung liegt, da ich auf dem Land wohne, so bei 2-3 Stadtfahrten pro Woche (8km einfach), ab und zu eine längere Urlaubsfahrt zu zweit und öfter mal Kurzreisen mit Übernachtung in passende Fluggebiete.

Favorit war ein T5 TraPo mit dem 2L Saugmotor AXA. Die 115PS hätten mir völlig gereicht und die Technik sehe ich als sehr solide an. Leider war das Wunschmodell nicht mit akzeptabler Laufleistung zu einem vernünftigen Preis bekommen, ein super passendes Angebot (sogar schon mit Gasumrüstung) hat mir dann jemand vor Ort weggeschnappt.

Ich machte mich also zunehmend mit dem Gedanken vertraut, einen Neuen zu nehmen, wobei schnell klar wurde, dass es Benziner nur noch als Reimport gab.

Es sollte ein geschlossener Kasten sein. Fenster sollten nachträglich eingebaut werden, da ich sehr gute Erfahrungen mit Kunststoff-Isofenstern gemacht habe und dann ein Schiebe- und ein Ausstellfenster möglich sind.
Zudem bevorzuge ich eine Heckklappe, da man bei schlechtem Wetter unter dieser stehen und ein- und ausladen kann. Eine Heckscheibe war nicht notwendig. (Hat er dann aber.)
Klimaanlage ist heutzutage Pflicht, und gegen elektrisch verstellbare Außenspiegel kann man eigentlich nichts einzuwenden haben. Weitere Gimmicks, wie elektrische Heckklappe usw. wollte ich nicht haben, denn was nicht dran ist, kostet nichts und geht auch nicht kaputt. Über diese Entscheidung bin ich momentan noch froh, denn auch beim Rest hat mich die Komplexität auch bei einfachen technischen Details doch etwas überrascht.

Die Preiskalkulation sieht grob etwa so aus:
Anschaffung ca. 25.000 Euro, Ausbau ca. 20.000 Euro, so dass ich mit ca. 45.000 Euro einen neuen Camper bekomme, der von der Nutzung einem Ocean im Wert von ca. 70T€ entspricht.
Ob ich damit hinkomme werde ich sehen. Ich mache den Ausbau nicht aufgrund des beschränkten Budgets selbst, sondern weil ich bei VW und den anderen Ausbauern nicht das bekomme, was ich gerne haben möchte. Einen Benziner gibt es z.B. überhaupt nicht, und viele Hersteller wie z.B. Summermobil bauen keine angelieferten Fahrzeuge mehr aus.

Ich musste also nehmen, was der Markt gerade noch hergab, und so kam es, dass ich am 1.8.2020 mit Kurzkennzeichen im Gepäck in den Zug Richtung Bonn stieg, um den neuen Bus abzuholen.

Ernst
 
2. Das Fahrzeug

Die Abholung gestaltete sich problemlos, der Verkäufer hatte sich schon im Vorfeld als netter Kontakt erweisen und frönt sogar dem gleichen Hobby des Gleitschirmfliegens.

Das Fahrzeug war nicht richtig neu, da EZ 08/2019 bei Porsche CZ, hat aber keine Km und die verlängerte Garantie bis Juli 2022. Als leichte Mängel stellte sich heraus, dass die Bremsscheiben doch etwas stärkeren „Flugrost“ hatten und auf der Rückfahrt leicht rubbelten. Das hat sich aber mittlerweile gelegt.
Ob die Batterie während der Zeit richtig gewartet wurde, wird sich zeigen, ich habe das Gefühl, dass sie etwas schwächelt und werde dazu demnächst mal einen Härtetest machen.
Hoffe, dass ich sie im Problemfall auf Garantie ersetzt bekomme.

Ansonsten ist der Wagen SEHR nackt. Es fehlen sogar die Gummikappen an der Schiebetür und hinten oben an der Befestigung der Heckklappe. Ob das Serie ist oder sie jemand in CZ „gebraucht“ hat, weiß ich nicht.
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Heckscheibenwischer hat er auch nicht, aber immerhin eine Radiovorrüstung und Armstützen für den Fahrersitz. Was mir unschön aufstößt, ist das nicht mal eine Temperaturanzeige drin ist, auch wenn diese bei den neuen Fahrzeugen manipuliert sein soll.

Von der Elektrik war ich überrascht. Dass kein D+ Signal vorhanden ist, hatte ich dem Forum schon entnommen, aber dass es nirgends ein verwendbares Zündungsplus z.B. für ein Radio, gibt, finde ich schon schwach. Soll halt alles nur von VW mit CAN-Bus eingebaut werden. 👎

Der Wagen fährt aber sehr schön, super leise, allerdings geht der Tacho stark vor, 140km/h Tacho sind nur 130km/h mach GPS, auch kann man bei Tempo 100 guten Gewissens Tacho 110 fahren. :)

Das bekannte Brummen der Benziner im unteren Drehzahlbereich ist auch vorhanden, allerdings hoffe ich, dass ich das durch Dämmung in den Griff bekomme. Wenn nicht, werde ich mal nach der Auspuffbefestigung sehen, evtl. kann man da noch eine Schwingung dämpfen.
 
3. Der Ausbauplan

Natürlich habe ich vor dem Kauf einen Plan gezeichnet, was alles wie eingebaut werden soll. Indes zeigt die Praxis, dass manches dann so nicht umsetzbar ist.

Es war mir zwar bewusst, dass der T6 trotz 30cm (!) mehr Außenlänge innen etwas kürzer ist als der T3, aber ich habe erst beim Würfeltest mit Kartons gemerkt, dass hinter dem Fahrersitz noch ein zusätzlicher Teil wegen der Lehnenstellung verloren geht. Ich muss also sehen, wie ich die Einrichtung unterbekomme.
Ein langer Radstand war leider nicht möglich, da der Bus in die Garage passen muss, in den engen Gassen hier sind die Stellplätze schmal und knapp.

Ziel ist es, auf der Fahrerseite einen Küchenblock fest einzubauen und ein Sideboard nach hinten zu führen, das mit einer Auflage die Schlaffläche vergrößert. Optional möchte ich das Sideboard mit einem Aufsatz versehen können, wenn die Kapazität benötigt wird.

Die Zweitbatterie soll aufgrund der Gewichtsverteilung unter den Beifahrersitz, zudem kommt man dort bei eingebauter Küche besser dran.

Als Heizung möchte ich eine Truma Gasheizung (Vario Heat?) einbauen; wie ich das bewerkstellige, ist mir noch unklar. Gegen eine Benzin-Standheizung spricht ist die Montage unter dem Auto und das recht aufwändige Anschließen an die vorhandenen Systeme (s. Garantie). Mit der Truma habe ich im T3 einfach super gute Erfahrungen gemacht; ich hatte in den 16 Jahren nie Ärger und die Vorbesitzer vermutlich auch nicht. Man kann also von 35 Jahren problemlose Funktion sprechen.

Die Werkspappen an den Wänden fliegen alle ‘raus und werden durch 3mm Sperrholz ersetzt; die Befestigung erfolgt mit Nietmuttern. Ob die Restfläche filze, wird die Zukunft zeigen. Im T3 war da nacktes Blech. Das bleibt also erst mal, will ja auch in der Zukunft noch was zu tun haben.

Farblich möchte ich es mit Blautönen versuchen, da mir das moderne grau für den Einsatzzweck zu schick und die alte Holzoptik vom T3 Carthago zu altbacken ist.

Einige Sachen werde ich ausbauen lassen:
- Als Klappdach kommt ein Reimo-Easy-Fit drauf, das Dach aufzusägen traue ich mir nicht zu
- Bei der Sitzbank habe ich mich für die Schnierle SL3 entschieden, da ich hier auch den Boden selbst machen kann. Bei der geplanten Nutzungsdauer gehe ich davon aus, dass ich den bestimmt mal neu machen muss.
- Die Fenster werden Dometic S4 900x450mm, an der Küche zum Ausstellen und in der Schiebetür als Schiebefenster für eventuelle Mitfahrer.
Die Einbauten sollen bei KEC durchgeführt werden. Die Teile sind bestellt, mal sehen, wann es soweit ist.

Isolierung und Dämmung mache ich selbst. Plan ist es für die Seiten Armaflex und Isover-Matten einzubauen, da letztere sich besser in die Hohlräume schieben lassen, das Armaflex aber auf den Freiflächen besser hält. Zuvor wird eine Geräuschdämmung mit Alubutyl vorgenommen.

Die Küche bekommt einen Kompressorkühlschrank und eine Koch-Spülkombination (2-flammig); dementsprechend muss ich irgendwo die Gasflasche unterbringen. Für das Frischwasser hab ich mit Kanistern gute Erfahrungen gemacht und für das Abwasser finde ich den Seitentank von Summermobil optimal; hoffentlich kann ich das so realisieren.

Die weiteren Details zu den Möbeln sind noch etwas unklar, im Heck hätte ich gerne einen Hängeschrank und für die Seiten stelle ich mir Ablageboards vor. Das kann ich aber erst angehen, wenn das Klappdach drauf ist.
 
Ich musste also nehmen, was der Markt gerade noch hergab, und so kam es, dass ich am 1.8.2020 mit Kurzkennzeichen im Gepäck in den Zug Richtung Bonn stieg, um den neuen Bus abzuholen.

Moin und frohes neues Jahr,

ich habe deinen Plan soweit (glaube ich) verstanden, frage aber zur Sicherheit nochmal nach: du bist jetzt seit mittlerweile 5 Monaten im Besitz des neuen Bullis, hast aber von den genannten Umbauplänen trotz Erreichen des Renten-/Pensionsalters noch nichts gemacht? Liegt das an der Wartezeit auf das Klappdach, dass du erst danach loslegen willst?
 
Hi,

ich habe schon ein paar Sachen gemacht und bin auch och weiterhin dran, die Details folgen. Aber die Hauptteile gehen noch nicht, da ich dafür erst Dach und Sitzbank haben muss. Ich kann z.B. erst an den Seitenschrank gehen, wenn ich die genauen Abmessungen der eingebauten Sitzbank habe.

Aber ist es ich so noch ganz schön was zu tun, mir fallen immer wieder Details ein, die ich dann mitrealisiere.
 
4. Erste Umrüstung

Die ersten Schritte im Vorfeld des Ausbaus bezogen sich dann auf Umbau des Vordersitzes, Einbau eins Radios und Nachrüstung einer Anhängekupplung.

Als erstes habe ich die Trennwand entfernt. Diese ist an den Seiten nur geschraubt, aber unten leider festgeschweißt. Da ich nicht mit der Flex arbeiten wollte, habe ich einen Fein MultiMaster Cutter verwendet. Das Ergebnis kann man vorzeigen:
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Die Wandteile musste ich leider entsorgen, da sie niemand haben wollte; das Fenster mit Dichtung habe ich aber erst mal aufgehoben.

Den Beifahrersitz hat mir ein Anbieter in Siegen umgebaut. Es kam ein Einzelsitz mit Armlehnen und originaler Drehkonsole ‘rein. Die Sache war auch nicht billig (1.100 Euro), aber schnell und sauber erledigt. Zunächst hört die Summe sehr hoch an (ist sie natürlich auch), aber der Sitz ist neuwertig, hat 2 Armlehnen, wurde neu im richtigen Stoff Austin bezogen und es ist die Sitzkonsole und die VW-Drehkonsole dabei; eine originale VW-Batterieplatte gab es auch noch dazu. Wenn man versucht sich einen Sitz mit allen diesen Details zu beschaffen merkt man, dass das dann doch nicht so einfach geht, ich habe den Markt eine ganze Weile beobachtet (Sitz ohne Armelehen ca. 500€). Die Doppelsitzbank habe ich noch hier, mal sehen, ob ich damit noch etwas anfangen kann.

Als Radio habe ich zunächst ein Alpine aus meinem Bestand eingebaut :), mit einem Adapter für 15 Euro ging das und ich habe erst mal Musik. Offensichtlich gibt es 2 Sorten Quadlockstecker, nach Fahrzeug-ID bestellt, passte er natürlich erst mal nicht . Man muss dabei genau hinschauen (T5/T6/T6.1, evtl. je nach Ausstattung), die Anordnung der Can-Bus Pins weicht ab; es hat aber dann im Austausch funktioniert.

Das Radio lief zunächst nur auf Dauerplus, aber dazu später.

Eine AHK-Vorrüstung hat der Bus natürlich auch nicht. Das Angebot vom VW-Händler für eine abnehmbare Anhängerkupplung in Höhe von 1.740.- Euro mit Einbau 😦 empfand ich, gelinde gesagt, als Frechheit und habe mich für eine Abnehmbare von Brink entschieden. Gründe:
  • Stützlast 120kg (Moped / ggf. mal E-Bikes usw.)
  • Kauf und Einbau aus einer Hand (Rameder)
  • Softwareupdate durch die Werkstatt
  • Montagewerkstatt in akzeptabler Nähe.
Die Terminvergabe und der Einbau haben auch geklappt, leider hat der Monteur das Kabel nicht richtig durch die Bodenöffnung verlegt, so dass ich noch mal zum Nachbessern musste. Für eine korrekte Montage muss nämlich ein existierendes Kabel ausgepinnt und mit durch die Gummitülle geschoben werden. Wenn ich ein passendes Werkzeug gehabt hätte, hätte ich das selbst gemacht und viel Ärger gespart, denn das Kabel wurde leider anschließend nicht korrekt eingepinnt, aber dazu ein andermal mehr, wenn die Story abgeschlossen ist.

Die Konfiguration wurde online durch Rameder aufgespielt.
Vorteil: Minimale Fehlermöglichkeit.
Nachteil: Ich weiß nicht, was verändert wurde und muss das mit VCDS nachvollziehen. Für mich ist es keine Alternative, im Bedarfsfall gegen Bzahlung die Daten neu aufspielen zu lassen. Ich empfinde das gesamte Verfahren als höchst unbefriedigend und Abzocke, wobei die Ursache bei VW liegt.
 
Ich hoffe, dass jetzt alles klappt und du bei der ganzen Umbauorgie nicht noch paranoid wirst... .;):rolleyes:8)
 
5. Elektrik: Einbau Bordbatterie

Der nächste Schritt war die Installation des Landstromanschlusses und der Zweitbatterie.
Ein Anschluss im Motorraum kam für mich nicht in Frage, da ich nicht will, dass bei irgendeiner Reparatur ein Kfz-Mechaniker an dem Netzanschluss rumfummelt, weil er meint, dass ihm was im Weg ist.
Zudem wollte ich einen genormten CEE-Anschluss, um jede Diskussion über Genehmigung und Sicherheit im Keim zu ersticken. Die Seitenwand wollte ich nicht unnötig aufsägen, zudem ist das Blech so dünn, dass es beim ‘rausziehen des Steckers vermutlich eine Delle gibt.
Ich habe die Dose daher hinten links oberhalb der Stoßstange eingebaut.
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Ich habe mir für das Plastikteil innen eine Platte aus Kunstharz gegossen, damit alles schön anliegt und sich nichts verzieht. Für außen ist mir das nicht gelungen, daher habe ich es erst mal so abgedichtet, aber da ist noch Platz für Optimierung.
Das Kabel läuft durch die Tülle vom Rücklicht und dann links in der Seitenwand bis zu einem Kasten mit Doppel-Fi. Aktuell ist da erst mal nur eine Steckdose dran.

Der Anschluss bewährt sich momentan schon, da ich es mir beim Ausbauen innen warm machen kann; die endgültige Position wird sich mit den Möbeln ergeben.
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Die Zweitbatterie (Varta AGM 95AH) befindet sich unter dem Beifahrersitz. Die Elektronik habe ich einbauen lassen, da ich auf die doch nicht ganz billigen Geräte Gewährleistung haben will. Ob die Entscheidung richtig war, wird sich zeigen.
Es wurde ein Votronic VC1212 verbaut, eine D+ Ansteuerung findet momentan nicht statt. Mal sehen, wie das so funktioniert. Dazu gibt es einen Tiefentladeschutz (das blaue Teil) und entsprechende Absicherungen.
Ich habe vorne am Sitz ein Alublech angebracht, welches den Raum schließt und als Montageträger fungiert. Dadurch wirkt das alles schön aufgeräumt, man kommt bei gedrehtem Sitz realtiv gut dran:
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Die Fachwerkstatt hatte die Batterie einfach links und rechts mit Moosgummi-Pads auf die Sitzschienen gestellt und mit einem Spanngurt befestigt. (Die mitgelieferte originale Platte war erst mal zu schmal.) Diese Lösung hat mir überhaupt nicht gefallen, sah total gebastelt aus und entsprach auch nach Aussage von Varta in keiner Weise den Vorschriften. Ich habe also die Platte angepasst (seitlich abgeflext) und 2 Flacheisen drunter geschweißt. Damit ist die Platte vorne UNTER der Sitzkonsole und hinten mit den originalen Muttern befestigt. Die Batterie sitz vorne in einem Winkel, wie es sich gehört, liegt jetzt flächig auf und hält wirklich bombig, auch der Drehsitz funktioniert einwandfrei.
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Der Anschluss ist auch nicht so erfolgt, wie ich mir das gewünscht habe, funktioniert bisher aber, daher lasse ich es so. Das Pluskabel zur Fahrzeugbatterie hat der „Monteur“ vor dem Fahrersitz verlegt, "da dort keiner drauftritt", und ist dann links in den Motorraum gegangen, vermutlich, weil sie das immer so machen, wenn die Batterie unter dem Fahrersitz angebracht ist. Für meine Lösung frage ich mich dann allerdings, wozu im Boden in der Mitte die Rille ist, in der das Kabel bis nach vorne verlegt werden kann. (War meine Vorstellung)

Das Ladegerät (Victron Bluesmart 15A) hatte er fest angeschlossen, also einfach den Stecker abgeknipst. Auch das hat mir überhaupt nicht gefallen und ich habe es gegen ein vollständiges Neues getauscht bekommen, zudem ich wegen dem Booster die Fahrzeugbatterie nicht über die Bordbatterie laden kann und somit 2 Ladegeräte benötigt hätte. Daher ist das erst mal nicht fest verbaut.

Alles in allem bin ich mit der Arbeit der Fachwerkstatt nicht zufrieden, für das Geld habe ich mehr erwartet.

Der Gedanke, dass in die Anschlüsse z.B. ein Schlüsselbund fallen könnte, hat mir keine Ruhe gelassen. Daher habe ich zur Abdeckung aus Holz eine Platte mit Abschluss gebaut, die mit 2 Rändelschrauben einfach zu entfernen ist. . Vorne steckt sie in einer kleinen Aluschiene,
so ist der Kasten komplett zu.
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Ich habe dann ein Pluskabel in der Beifahrerseite für weitere Stromanschlüsse verlegt. An der C-Säule habe ich eine schaltbare USB-Dose gesetzt, die gleichzeitig die Bordspannung anzeigen kann, mal sehen, ob das reicht oder ich ein entsprechendes Überwachungsgerät brauche. Ich habe eh das Gefühl, dass da viel zu viel Wohnmobil High-Tech verbaut wird, die man in einem einfachen Campingbus eigentlich gar nicht braucht. Da wird man ganz schnell noch mal ein paar hundert Euro los. Im Heck befindet sich noch eine 12V-Kfz-Dose mit Dauerstrom.
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Schöne Lösung, mit der Abdeckung unter dem Sitz.👍
Wenn ich mir das Originalchaos bei meiner Caravelle da so anschaue...
Mal sehen, was ich da so geändert kriege, wenn ich die Batterie einbaue und den Sitz eh lose hab.
Das mit der Länge im Verhältnis zum T3 ist mir auch schon aufgefallen, da ist der T3 ungefähr identisch mit dem LR, aber dafür ist da halt der Motorraum ein wenig im Weg.
 
6. Bordspannung im Armaturenbrett
Das Radio hatte zunächst Dauerplus von der Fahrzeugbatterie, weil es in dem Fahrzeug nichts anderes gibt; ich will aber, dass es automatisch ausgeht. Außerdem habe ich im Armaturenbrett eine Doppel-USB Dose für Navi und Dashcam eingebaut, die auch mit der Zündung ausgehen sollten.

Ich musste mir also bei einer Sicherung Zündungsplus abgreifen. Da ich aber die Auslastung des Anschlusses nicht kenne, habe ich für die Verbraucher ein Kabel von der Bordbatterie nach vorne gezogen. Ich musste nun ein Relais ansteuern, welches diese Bordspannung schaltet. Damit bin ich mit Radio und den Steckdosen wiederum völlig unabhängig von VW und nur aus der Ansteuerung eines Relais werden sie mir wohl keinen Garantie-Strick drehen können.

Ich habe mir dazu einen gebrauchten Relaisträger im Internet bestellt und in den leeren Sicherungshalter oben rechts gesteckt. Der Sicherungsadapter steckt auf SC36. (Der untere ist Dauerplus für die AHK) Das Ganze sieht schon recht ordentlich aus und funktioniert prima. Sollte ich mal den Sicherungshalter ausbauen, würde ich natürlich einen leeren Platz mit einer extra Sicherung versehen, aber das ist richtig viel Arbeit, weil alles abgebaut werden muss. Die jetzige Lösung habe ich mit Abbau der rechten Verkleidung nebst Handschuhfach und leichtem Vorziehen des Mittelteiles hinbekommen.

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Leider fehlt meinem Radio die Funktion, dass es manuell ohne Zündung eingeschaltet werden kann, da muss ich mir noch etwas einfallen lassen, evtl. baue ich noch ein Zeit-Relais ein.

Wie ich bereits geschrieben habe, hat der Bus nicht mal eine Temperaturanzeige. Ich habe dann die ganzen Threads über Aktivierung der BC-Funktionen gelesen und das Ganze aufgeschoben, das wird mir erst mal zu aufwändig.

Dafür habe ich mir die ScanGauge Anzeige für 120 Euro gekauft, die einfach in die OBD-Dose gesteckt wird. Ich muss sagen, dass ich echt überrascht war, dass das wirklich total problemlos funktioniert. Ich habe mir als Anzeigen die Wassertemperatur, die Geschwindigkeit, den Durchschnittsverbrauch und die Bordspannung eingestellt; evtl. geht sogar Öldruck.
Die Geschwindigkeitsanzeige ist im Gegensatz zum Tacho sehr genau, die Differenz zum Navi ist max. 1km/h. Sollte ich mal nach England fahren, kann ich auch auf Meilen umstellen. :)
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Navi + Dashcam werden mit einem kurzen Kabel direkt oben eingesteckt, damit hört der Kabelsalat auf.
Ein Halter, der es von der Frontscheibe etwas mehr nach innen rückt, kommt auch noch dran.
Grundsätzlich reicht mir aber ein externes Navi, ich kann es dann auch fürs Motorrad nehmen oder das Handy dort hin bauen.
 
7. Isolierung und Innenausbau

Innen habe ich die serienmäßigen Pappen 'rausgeworfen um sie durch 3mm Sperrholz zu ersetzen.

Als erstes kam die Schalldämmung mit Alubutyl als Grundlage.

Dann habe ich die Holzplatte anhand der bestehenden Pappen und zusätzlich mit Pappschablonen markiert und mit der Stichsäge ausgesägt. Zum Glätten der nicht immer geraden Kanten ist ein fest montierter Bandschleifer ideal, man kann die Platte dann mit Gefühl mit der Biegung über den Schleifer ziehen und erreicht schöne Krümmungen.

Die Montage erfolgte mit 5mm Spreizmuttern und einer entsprechenden Nietzange. Um die Löcher zu markieren, habe ich ein M5-Schraube mittig angebohrt und einen Stahlnagel als Spitze eingesetzt. Damit konnte ich eine Markierung für den Bohrer anbringen.

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Gebohrt habe ich mit 6mm, damit ein bisschen Spiel zum Zentrieren ist. Trotz aller Mühe musste ich ein paar Löcher mit einer Lochraspel nachbearbeiten.

Bei der ersten Platte habe ich noch zu viele Löcher auf einmal markiert, da haben dann ein paar nicht gepasst; besser, man nimmt sich Zeit und markiert nur welche, wo man sicher ist, dass sie nachher stimmen. Das Problem ist die Krümmung der Außenwand, durch die Versatz entstehen kann. Bei der zweiten Seite bin ich dann von oben nach unten gegangen und habe in die fertigen Löcher immer schon mal Schrauben eingedreht. Da haben dann alle Löcher auf Anhieb richtig gesessen.
Ein Akkuschrauber hat sich nicht bewährt, da die Nietmuttern Alu-Gewinde haben und bei leichtem Verkanten sofort kaputt gehen. Ich habe dann zwei wieder ausbohren müssen, da die Maschine kein Gefühl hat. :)

Unter die Platte kam natürlich eine Isolierung, ich habe unten Isover-Dämmplatten genommen, da sich diese sehr gut nach links und rechts unter das Blech schieben lassen. Die Platten sind relativ fest und lassen sich sehr gut schneiden; ich habe im T3 damit gute Erfahrungen gemacht.
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Oben habe ich etwas Ähnliches wie Armaflex genommen, da ich eine Aussparung machen wollte und daher nicht so viel Tiefe hatte.
Die Holzplatte hat 2 Fächer für Utensilien bekommen, das 2. Netz muss ich noch bestellen.
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Ich habe in meiner Garage gearbeitet und mit einem Elektrolüfter den Bus beheizt. Ich habe an der Außenwand zwischen den isolierten und der unisolierten Seite bis zu 7 Grad Temperaturdifferenz festgestellt. Wenn alles fertig isoliert ist, mache ich vielleicht mal ein Infrarot-Bild, um zu sehen, wo es noch durchkommt.

Auf der C-Säule konnte ich es mir nicht nehmen lassen, eine schaltbare USB-Dose zu montieren. Dazu ist noch ein Handyfach gekommen.

Die Abdeckung der Schiebetür hat 2 Ablagefächer bekommen.

Das Holz habe ich in einem hellen Blau gerollt, die Kanten sind mit einem Kunststoff-Kantenschutz versehen, damit garantiert nichts klappert. Ich finde, dass das schon ganz ordentlich aussieht.
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Beim Anpassen an die Schiebetür habe ich gemerkt, dass eine Zuziehhilfe nicht schlecht wäre. Da im Forum nichts dazu zu finden war, musste ich kreativ werden. Mit 2 Winkeln, die ich unter die beiden Schrauben gesetzt habe, einer Verbindungsschraube M4, einem kurzen Stück Alurohr und einem Rest Rolladengurt, denn ich als Doppelschlaufe genietet habe, habe ich das direkt umgesetzt. Kann man sicher noch schöner machen, aber es funktioniert erst mal ausgezeichnet. Mit einem 3D-Drucker kann man sicher noch eine perfekte Abdeckkappe dazu erstellen.
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Nachdem die Platte hinten schon fertig war, dachte ich, dass es doch nicht schlecht wäre, links und rechts jeweils eine Airlineschiene zu montieren. Da ich den Nietmutter keine allzu große Belastung zutraue, habe ich hinter das Blech ein Flacheisen gesetzt, auf welches ich M6-Muttern geschweißt habe. Auch hier habe ich zur Sicherheit Loch für Loch fertig gemacht, sonst passen die nachher nicht.
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Auf der rechten Seite kann man das von unten ‘reinfummeln, auf der linken vom Mittelteil aus nach hinten schieben. Ich habe die Schienen mit Sikaflex eingeklebt, damit sie bei einer Demontage nicht ‘runterfällt. (Sika drauf, reinschieben, mit Schrauben fixieren, am nächsten Tag waren sie fest.) Wenn man das gleich so plant, muss man die Nietmuttern nicht wieder ausbohren, aber deshalb berichte ich das ja hier.
Anstatt zu Schweißen kann man sicher noch etwas dickeres Eisen nehmen und die Gewinde direkt hineinschneiden, Platz ist ausreichend vorhanden und es wäre noch eleganter.

Befestigt habe ich die Holzplatten final mit blau eloxierten Aluschrauben.
So sieht die rechte Seite nun aus:
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Links habe ich erst mal nur die Holzplatten zugeschnitten, da ich nicht weiß, inwieweit ich da beim Möbelbau noch mal dran muss.
Aber dafür muss vorher die Satzbank 'rein, die kommt nächste Woche.
 
Vielen Dank für deine ausführlichen Beiträge zu den einzelnen Arbeitsschritten.
Immer wieder interessant zu sehen, wie jeder einzelne Ausbau nach und nach entsteht.
Viel Erfolg und auch viel Spaß weiterhin!
 
Sieht super aus. Ich lese gerne mit und gucke nach Ideen für meinen laufenden Ausbau....
 
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8. Einbau einer RFK
Ich habe nun eine RFK eingebaut; die war mir wichtig, da ich mit dem alten Bus zwei kleine, aber unangenehmer Beulen (natürlich an den Kanten) hinten ‘reingefahren hatte.

Da ich keinen „Radiocomputer“ habe, habe ich die Kamera als selbstständiges System installiert.
Vorteil:
Einfacher Einbau, Funktion völlig unabhängig von Radio und VW und bei einem Defekt gibt es keine Kompatibilitätsprobleme.
Nachteil:
Zusätzlicher Monitor.

Als Kamera habe ich eine Ampire KCW802 eingebaut, die unauffällige Lage gefällt mir einfach. Ein bisschen weniger Weitwinkel hätte es auch getan (KCN802?), ist aber nicht wichtig, ich will ja nur sehen, ob hinten etwas im Weg ist.

Das Loch habe ich mit einem Winkelvorsatz gebohrt (mit 2mm vorbohren!). Aber Vorsicht, das Blech ist so dünn, dass man kaum sauber bohren kann. Ein bisschen mehr nach hinten hätte ich es noch setzen können, so musste ich an der Nummernschildhalterung leicht nacharbeiten; Das ist aber schwer auszumessen.

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Die Kabel habe ich durch die Heckklappe und die Gummitülle in den Innenraum geführt. Folgende Tipps kann ich dazu geben:
  • Ein „normales“ Kabel von oben nach unten durchführen; in die Gummitülle habe ich nach vielen vergeblichen direkten Versuchen ein Stück Alurohr (Baumark, 8mm) eingeführt, und das Kabel dann durch das Rohr geschoben; damit war das total einfach. Tülle muss dazu natürlich abgezogen werden.
  • Den Gummistopfen vom Anschlag der Heckklappe herausnehmen (eine Vierteldrehung), dann kann man das Kabel dort herausziehen um es weiterzuschieben. Sonst kommt man schlecht um die Ecke.
  • Dann die anderen Kabel anlöten und durchziehen. Ich habe dabei einen Schrumpflauch über die Lötstelle gezogen und Silikonspray draufgesprüht, dann geht das in einem Rutsch locker durch. (Es kann auch sein, dass es „ohne“ geht, war aber so sicherer, bei minimalem Zusatzaufwand.)
  • Ich habe die Kabel aus der Heckklappe kommend im Bereich des VW-Steckers oben im Dach trennbar ausgeführt und beschriftet. Damit wäre auch für eine Werkstatt erkennbar, was zu tun ist.
  • Ich werde die Stelle auch beim Innenausbau berücksichtigen, damit ein (hoffentlich nie) notwendiger Tausch der Klappe problemlos möglich ist, ohne alles auszubauen.
  • Für ein Reservekabel war auch noch Platz.
An dieser Stelle ist ein Funktionstest sinnvoll, damit man immer weiß, ob alles noch funktioniert, bevor man alles fest montiert.

Als Monitor habe ich mir für 12,31 Euro ein 5“ Chinateil bestellt. Ich stehe nicht auf so Chinaware, aber manchmal geht es nicht anders und er funktioniert erst mal sehr gut. Den Monitor habe ich mit Heißkleber in der oberen Ablage montiert, ich hoffe, dass es hält, sonst muss ich mit Sikaflex nacharbeiten. Ein Herunterklappbarer mit Einschalter beim Herunterklappen wäre auch toll gewesen, habe ich aber nicht gefunden.

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Ein Loch nach hinten mit einem Stufenbohrer (so ein Teil lohnt sich auf jeden Fall), Kabel durch und fertig. Nicht vergessen, die Kabel an der Durchführung mit einem Scheuerschutz zu versehen! Zur Abgrenzung des Restfaches habe ich einfach ein Stück Sperrholz eingesetzt.
Ich hatte mir für die Montage eine gebrauchte Ablage in der Bucht gekauft, damit ich das Original noch unversehrt habe, falls es nicht hinhaut.

Montage im Dach: (Achtung, gilt nur für normale Lampe TraPo T6)
Für die Demontage musste ich das Glas der Lampe (vorne) abhebeln und dann 2 Schrauben herausdrehen. Nun ist die Lampe nur noch mit 2 Klemmnasen eingehängt, die mit einem Schraubenzieher leicht gelöst werden können. Die Ablage ist dann wiederum mit 2 Schrauben angeschraubt und kann nach herausdrehen herausgezogen werden.
Für die Kabelverbindung zum Monitor habe ich 2 Wago-Klemmen mit Sika innen auf die B-Säule geklebt.

Die Schaltung habe ich nicht auf das Rückfahrsignal des Can-Busses gelegt, sondern einfach einen Kippschalter installiert; das reicht mir erst mal aus. Der Schalter passt genau in die Plastikabdeckung, man könnte sogar 2 Stück einbauen. Ich habe von innen ein 3mm Loch gebohrt, dann anhand einer Pappschablone außen die Linie angezeichnet und mit der Dekupiersäge ausgesägt. Ein Anzapfen des CAN-Signals am Quadlock des Radios kann ich aber leicht nachrüsten, auch die Verwendung eines VW-Tasters (PDC gebraucht 25€) mit einer kleinen Logikschaltung (8€) ist machbar.

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Das Wichtigste bei der Lösung war mir, mal nachschauen zu können, wenn es knapp wird oder den Anhänger zu kontrollieren.
Für „einfaches“ Rückwärtsfahren brauche ich die Kamera nicht, das habe ich gelernt und kann es auch noch.

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Kosten: alles zusammen ca. 120 Euro, meines Erachtens nach eine echte Alternative zum teuren "high-tech allinclusive".
 
9. Schlaf- Sitzbankkombination

Ich hatte mich für die Schnierle SL3 Sitzbank entschieden, da sie verschiebbar sein muss und 3 Sitzplätze haben soll. Zudem kommt links ein Schrankmodul hin, also max. 1,20m Breite, da war die Auswahl sehr knapp. Durch die Airlineschienen kann sie sehr flexibel positioniert werden und man kann alle Standardbefestigungen verwenden.
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Den Einbau habe ich bei KEC-Motors machen lassen. Die Firma hat mir gut gefallen und liegt noch im Bereich des Erreichbaren. (knapp 100km)
Die Sitzbank wurde möglichst weit rechts verbaut, damit ich links die Gasflasche hinbekomme.

Es bleibt rechts ein Spalt von ca. 15cm, den ich noch dem Bett zuschlagen werde, so dass wir im hinteren Bereich auf 1,35m kommen.

Die Sitzbank ist recht schwer und etwas zäh zu bedienen, ich denke aber das wird sich mit der Zeit ein bisschen verbessern. Es bleiben ca. 60cm Gepäckraum, wenn ich sie ganz nach vorne (an den Kühlschrank) schiebe, sind es ca. 110cm, da kann man, ohne sie auszubauen, schon recht ordentlich laden.

Wird die Schlafbank direkt wieder zum Sitzen umgeklappt, sind vorne ca. 120cm Wohnfläche, das reicht.
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Für den Einbau habe die Mechaniker dort wirklich alles unten abgebaut, incl. Auspuff!
Die Befestigung ist geschraubt und geklebt, da ich die Option auf einen weiteren Sitz haben wollte.

Die Bank ist relativ schwer zu bedienen, es sind recht hohe Kräfte beim Entriegeln erforderlich, da ist noch Bedarf nach Feintuning. Ich werden am Wochenende mal sehen, wie sich am Besten ausbauen lässt.
 
11. Boden

Den Boden wollte ich selber legen, da mir die Werksangebote nicht gefallen. Ich will auf alle Fälle eine mit akzeptablen Aufwand tauschbaren PVC-Belag haben und darunter muss eine feste Platte sein, möglichst Siebdruck. Damit habe ich über viele Jahre die besten Erfahrungen gesammelt. Daher fielen auch wieder ein paar Ausbauer weg, weil sie nicht ohne Boden liefern. Als Bodenisolierung habe ich mir Korkplatten 8mm stark 150x50cm bestellt. Ich brauche ca. 19 Stück, was ca. 150 Euro kostet; aber ich habe ein super gutes Gefühl dabei, das ist es mir wert. Die Bodenplatte habe auf 9mm reduziert, da sie komplett auf dem Kork aufliegt. Das reicht und spart wiederum Gewicht.

Die unterste Lage soll die Werksdellen ausgleichen. Am Anfang habe ich mir noch die Mühe gemacht und die Dinger ausgeschnitten, aber das gibt sehr viel Verlust. Daher bin ich zu Streifen übergegangen, was auch sehr gut funktioniert.

Tipp: Man kann die Streifen ganz einfach mit Heißkleber verbinden, dann erhält man auch eine „Lochmatte“.

Die Korkplatten lassen sich mit einem Cuttermesser einwandfrei ohne zu krümeln schneiden. Es reicht ein guter Anschlag aus Metall, um saubere Kanten zu erzielen. Auch brechen sie nicht einfach weg, ich hatte mit Rollenkork unter Parkettboden da ganz andere Erfahrungen gemacht.
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Hier kann man auch sehen, wie das PVC zwischen die Schienen passt. (rechts)

Darauf kam eine zweite Lage 8mm, die genau bis an die Schienenkante liegt. Die dritte Lage geht dann in die Schienen ‘rein und darauf kommt eine 9mm Siebdruckplatte. Das Ganze liegt super und rutscht nicht. Ich werde vorne und hinten noch einen Aluwinkel montieren, dann geht gar nichts mehr. Die Seitenteile werden über jeweils Zurrösen fixiert.
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Hier kann man alle Schichten sehen, als letztes kommt 3mm PVC-Boden drauf, der passt genau in die Schienen. Ich habe da nur noch einen Rest und muss mal sehen, was ich so bekomme, wenn man wieder einkaufen gehen darf.

Die Platte habe ich mir im Baumarkt schon mal so teilen lassen, dass die Mitte genau stimmt und ich links und rechts dann „nur“ die Kontur fräsen muss. Das wird noch spannend, habe mir dazu schon ein paar Videos ‘reingezogen. Als Muster habe ich mir einen gebrauchten Boden geschossen, den ich danach weitergeben kann.
 
Oooh, tatsächlich.

10. Fenster :)

Für mich war von vornherein klar, dass Kunststofffenster ‘rein sollen, da sie einen besseren Islolationswert als Glasscheiben haben; ein paar Kilo sparen ich gegenüber dem VW-Standard sicher auch. Daher war auch die Wahl auf einen geschlossenen Kasten gefallen. Auf der Fahrerseite habe ich ein Ausstellfenster einbauen lassen.
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Rechts kam ein Schiebefenster ‘rein, damit man das auch mal während der Fahrt öffnen kann.

Die Fenster haben Rollos für die Verdunkelung und integrierte Fliegengitter. Die Bedienungsteile sind aus Plastik, aber wenn man nicht mit Gewalt dran geht, sollten sie halten.

Es sind die Dometic-Fenster in den Größen 900x450. Den Einbau habe ich ebenfalls bei KEC machen lassen, ein so großes Loch wollte ich nicht selbst in die Bordwand sägen.
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Die Innenverkleidungen um die Fenster herum werde ich selbst aus Sperrholz machen, damit sie zu meinen anderen Seitenteilen passen, aber das ist noch nicht dran.
 
Ich like mal nicht jeden einzelnen Beitrag von dir in diesem Thread - insgesamt schöne Doku!
Gruß, Olaf
 
Nachtrag zum Boden

Habe nun endlich nach ewig langer Suche einen passenden PVC-Boden gefunden. Ich wollte zwar keine Holzdielenoptik, aber in der Farbe geht es. War ein Rest für 40 €. Die Stärke ist ca. 3mm, das passte super in die Schienen, auch bei den Holzplatten habe ich den gleichen Abstand erreicht.
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Der Winkel am Eintritt ist aus VA 30x30, da dort doch öfter drübergelaufen wird. Es handelt sich um einen "Edelstahlwinkel gekantet", da mir die Baumarkteckwinkel zu "scharf" waren. (von "Schmiedekult") Die Schrauben sind natürlich bündig versenkt.
Boden PVC 2.jpg
Für den Abschluss hinten fehlt mir noch die Idee. Mit einem Winkel geht es nicht so einfach, da die Schienen dann oben überstehen würden.
Die Schienenenden müssen unbedingt angeglichen werden, sonst reisst man sich an den Ecken die Hose auf.

Für die Schrauben der Verzurrösen habe ich jetzt ein 0,5m VA-Rohr 20x4 bestellt, von welchem ich dann entsprechende Hülsen absäge, 8 Euro für 14mm VW-Hülse sind mir dann doch etwas zu viel.
 
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