fabikoe
Top-Mitglied
Moinsen,
nachdem der Kunde mit der quietschenden Bremse sich nicht mit "Komfortbeeinträchtigung bla bla bla" hat abwimmeln lassen, musste ich dem Problem doch auf den Grund gehen. Dazu habe ich erstmal den Azubi befragt, der die Reparatur ausgeführt hat. Nachdem ich ihm gut zugeredet (Nackenklatscher) und zur Erinnerung motiviert (mit Rauswurf gedroht) hatte, eröffnete mit dieser Liederjahn, dass er damals die Führungshülsen nicht mit getauscht hatte, da er sich angeblich nicht sicher war, wie das geht und sich auch nicht getraut hatte, mich zu fragen (was ich im Übrigen gar nicht verstehen kann). Danach habe ich ihm erklärt, wie man das richtig macht (weitere Nackenklatscher und Drohungen) und die gesamten Bremsen mit WD40 eingesprüht, sodass das Quietschen Geschichte war .
Nein, Spaß beiseite. Nachdem, wie von @Nendoro empfohlen, dass Freibremsen nichts gebracht hatte, habe ich heute mal die nach meinem Empfinden schlimmere rechte Seite zerlegt und mich auf Fehlersuche begeben:
Die Gleitflächen, die Scheibe und die Klötze sahen gut aus. Die Scheibe war auch völlig freigängig und die Klötze hatten einen minimalen Luftspalt. Da das Quietschen nur in Kurven und bei geringen Geschwindigkeiten auftritt, gehe ich davon aus, dass dann ein Klotz (der innere) durch die Fliehkraft an die Scheibe gedrückt wird und "singt". Also habe ich mich auf den Sitz der Klötze und den Sattel konzentriert.
Führungshülsen:
Diese waren ja nicht getauscht und die Führungsbolzen saßen tatsächlich recht locker darin. Es war auch nach bereits 3500 Km kaum noch Fett vohanden. Gut möglich, dass die neuen Bolzen in den alten Hülsen nicht optimal sitzen. Das Tauschen der Hülsen geht tatsächlich easy. Sie lassen sich einfach mit einem großen Schraubendreher und etwas Geduld herausdrücken. Das Führungsloch war etwas korrodiert. Dieses habe ich mit Balistol, einer Minidrahtbürte für einen Dremel und einem Akkuschrauber wieder ganz gut hinbekommen. Die neuen Hülsen habe ich mit etwas Fett eingesetz und mit Slidelube gefüllt.
Führungsbolzen:
Die Bolzen waren bereits leicht angegangen und fast ohne Fett. Ich habe Sie mit 1000er Schleifpapier gereinigt und das Gewinde entfettet. Das Einsetzen habe ich von innen durchgeführt, um das Gewinde nicht zu versauen. Beim Zusammenbau habe ich einen Tropfen Loctite mittelfest verwendet.
Bremskolben:
Ich glaube, dass ich beim Wechsel die Auflagefläche des Bremskolbens nicht ordentlich geplant und gereinigt hatte, Hier waren einige Rostpickel drauf. Hier könnte unter Umständen das Problem liegen, da die Klötze dann nicht richtig anliegen bzw. die Feder nicht korrekt sitzt. Diese Pickel waren auch deutlich in der Auflagefläche des Klotzes zu sehen. Ich habe alles gereinigt und geplant sowie die Auflagefläche des Kolben und die Feder des Klotzes mit etwas Slidelube versehen.
Gleitflächen:
Da die Bremse ja beim Ausbau freigängig war, habe ich diese nur gerenigt und neu mit einem dünnen Film Kupferpaste versehen.
Zum Zusammenbau wurde natürlich alles mit Bremsenreiniger entfettet, etc.
FAZIT:
Gut möglich, dass es an den Hülsen zusammen mit der Auflage des inneren Klotzes am Bremskolben lag. Ich werde die Tage die andere Seite noch machen, ein paar 1000km fahren und dann nochmal meine Erfahrungen berichten .
PS: Dem Azubi habe ich übrigens gesagt: Wer nix macht, macht nix falsch. Und wer nix falsch macht, macht alles richtig (+Nackenklatscher) .
VG Fabian
nachdem der Kunde mit der quietschenden Bremse sich nicht mit "Komfortbeeinträchtigung bla bla bla" hat abwimmeln lassen, musste ich dem Problem doch auf den Grund gehen. Dazu habe ich erstmal den Azubi befragt, der die Reparatur ausgeführt hat. Nachdem ich ihm gut zugeredet (Nackenklatscher) und zur Erinnerung motiviert (mit Rauswurf gedroht) hatte, eröffnete mit dieser Liederjahn, dass er damals die Führungshülsen nicht mit getauscht hatte, da er sich angeblich nicht sicher war, wie das geht und sich auch nicht getraut hatte, mich zu fragen (was ich im Übrigen gar nicht verstehen kann). Danach habe ich ihm erklärt, wie man das richtig macht (weitere Nackenklatscher und Drohungen) und die gesamten Bremsen mit WD40 eingesprüht, sodass das Quietschen Geschichte war .
Nein, Spaß beiseite. Nachdem, wie von @Nendoro empfohlen, dass Freibremsen nichts gebracht hatte, habe ich heute mal die nach meinem Empfinden schlimmere rechte Seite zerlegt und mich auf Fehlersuche begeben:
Die Gleitflächen, die Scheibe und die Klötze sahen gut aus. Die Scheibe war auch völlig freigängig und die Klötze hatten einen minimalen Luftspalt. Da das Quietschen nur in Kurven und bei geringen Geschwindigkeiten auftritt, gehe ich davon aus, dass dann ein Klotz (der innere) durch die Fliehkraft an die Scheibe gedrückt wird und "singt". Also habe ich mich auf den Sitz der Klötze und den Sattel konzentriert.
Führungshülsen:
Diese waren ja nicht getauscht und die Führungsbolzen saßen tatsächlich recht locker darin. Es war auch nach bereits 3500 Km kaum noch Fett vohanden. Gut möglich, dass die neuen Bolzen in den alten Hülsen nicht optimal sitzen. Das Tauschen der Hülsen geht tatsächlich easy. Sie lassen sich einfach mit einem großen Schraubendreher und etwas Geduld herausdrücken. Das Führungsloch war etwas korrodiert. Dieses habe ich mit Balistol, einer Minidrahtbürte für einen Dremel und einem Akkuschrauber wieder ganz gut hinbekommen. Die neuen Hülsen habe ich mit etwas Fett eingesetz und mit Slidelube gefüllt.
Führungsbolzen:
Die Bolzen waren bereits leicht angegangen und fast ohne Fett. Ich habe Sie mit 1000er Schleifpapier gereinigt und das Gewinde entfettet. Das Einsetzen habe ich von innen durchgeführt, um das Gewinde nicht zu versauen. Beim Zusammenbau habe ich einen Tropfen Loctite mittelfest verwendet.
Bremskolben:
Ich glaube, dass ich beim Wechsel die Auflagefläche des Bremskolbens nicht ordentlich geplant und gereinigt hatte, Hier waren einige Rostpickel drauf. Hier könnte unter Umständen das Problem liegen, da die Klötze dann nicht richtig anliegen bzw. die Feder nicht korrekt sitzt. Diese Pickel waren auch deutlich in der Auflagefläche des Klotzes zu sehen. Ich habe alles gereinigt und geplant sowie die Auflagefläche des Kolben und die Feder des Klotzes mit etwas Slidelube versehen.
Gleitflächen:
Da die Bremse ja beim Ausbau freigängig war, habe ich diese nur gerenigt und neu mit einem dünnen Film Kupferpaste versehen.
Zum Zusammenbau wurde natürlich alles mit Bremsenreiniger entfettet, etc.
FAZIT:
Gut möglich, dass es an den Hülsen zusammen mit der Auflage des inneren Klotzes am Bremskolben lag. Ich werde die Tage die andere Seite noch machen, ein paar 1000km fahren und dann nochmal meine Erfahrungen berichten .
PS: Dem Azubi habe ich übrigens gesagt: Wer nix macht, macht nix falsch. Und wer nix falsch macht, macht alles richtig (+Nackenklatscher) .
VG Fabian
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