Servus und guten Morgen Leute,
ist zwar etwas off topic, aber dennoch ein interessantes Thema.
@elminister
Die Reifen haben eine Kennzeichnung der zuletzt gefahrenen Position, damit diese bei jedem Radwechsel durchgetauscht werden, und so ein gleichmäßigerer Verschleiß aller Reifen erreicht werden kann.
Der grundsätzlichen Positionierung der besseren Reifen auf der Hinterachse kann ich so leider jedoch nicht uneingeschränkt zustimmen.
Ich stimme roberthauser und simsone2 vollkommen zu, das die besseren Reifen, d.h. normalerweise, die, mit mehr Profil und aktuellerer DOT Kennzeichnung, die Hinterachse stabilisieren und so möglicherweise ein unkontrolliertes Ausbrechen des Hecks vermeiden können.
Allerdings müssen bei den frontgetriebenen Fahrzeugen Lenk- und Antriebskräfte von den Reifen auf die Straße übertragen werden können.
Dazu stehen uns zwei, nur ca. postkartengroße Aufstandsflächen der Reifen zur Verfügung.
Hat man zum Beispiel auf regennasser Fahrbahn den Kurvenradius einer Autobahnausfahrt falsch eingeschätzt und fährt diese mit etwas überhöhter Geschwindigkeit an, können die, nun vorn montierten, von Antriebs- und Lenkkräften belasteten "schlechteren" Reifen die Haftungsgrenze viel eher verlieren, das heißt in der Folge, das Fahrzeug untersteuert und schiebt über die Vorderräder zum äußeren Kurvenradius.
Anders ausgedrückt, wir fahren gerade aus, in Richtung grün.
Die besseren Reifen auf der Hinterachse stabilisieren dabei dann noch.
Jetzt ist natürlich die große Frage, was ist in so einer Situation besser, in der Autobahnausfahrt Untersteuern und mit dem Fahrzeug gerade aus zu fahren,
oder eventuell mit den "besseren" Reifen noch genug Haftung an der Vorderachse aufzubauen, einlenken zu können, dabei aber mit den an der Hinterachse montierten "schlechteren" Reifen ein Übersteuern und damit ein Ausbrechen des Hecks zu riskieren.
Andererseits möchte ich zunächst erst einmal in die Richtung fahren können, in die ich auch lenke, damit dann im Anschluss Geschwindigkeit abbauen und somit ein Ausbrechen des Hecks verhindern können.
Bei den ersten Fahrsicherheitstrainings hat man mir noch beigebracht, die besseren Reifen gehören auf die angetriebene Achse, später dann aus Gründen der Stabilität auf die Hinterachse, bei den letzten Trainings hieß es dann, die besseren Reifen gehören zur besseren Übertragung möglicher Lenkkräfte auf die Vorderachse.
Argument war immer: "was nützt mir ein stabiles Heck, wenn ich in der Kurve gerade aus fahre."
Ich denke es lassen sich genügend Argumente für beide Montageenpfehlungen finden.
Am besten ist, man braucht die letzten Reserven im Profil erst gar nich, ob nun auf der Hinter- oder Vorderachse.
Ich persönlich würde die Position der Räder bei jedem Radwechsel tauschen und so versuchen einen einigermaßen gleichmäßen Reifenabrieb aller vier Räder zu erreichen.
Damit habe ich dann an einer Achse nie, die wirklich signifikant schlechteren Reifen.
Und spätesten nach einem Alter der Reifen von vier Jahren oder bei dem Erreichen von vier Millimeter Profil die Reifen neu.
Dies ist aber letztendlich nur meine persönliche Meinung und hat keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
Ich denke aber, jeder findet nach dem Abwägen der vorhanden Argumente hier seine eigene, persönliche Lösung, mit der er dann zufrieden ist.
Beste Grüße in den Rest der Welt
Holger