Alles bleibt anders!

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Ja, gefühlt geht es "uns" gut. Weil wir aus irgendwelchen Gründen gerade "Erfolg" haben und so unsere Mieten, Hypotheken und Autos zahlen können. Doch wartet mal ab, wenn der Erfolg ausbleibt oder der endgültige Rentenbescheid ins Haus flattert. Hier hat die amtierende Regierung nie vorgehalten oder gegengesteuert. Muss man wirklich an diese schändlichen "Modelle" wie Riester oder Rürup erinnern, die man uns jahrelang als ideale Altersvorsorge schön- und ein-geredet hat?

Oder wie soll man es bewerten, dass man demnächst bis 67, bis 68 und bald bis 70 arbeiten "darf". Das schafft natürlich niemand (auch nicht die, die das wollen, denn das nimmt den Jüngeren ja den Arbeistplatz weg), aber so kommt man wenigstens in den "Genuss" einer abermals reduzierten Rente, weil man ja egoistischerweise "vorzeitig" aussteigt. So eine Volksverdummung!

Aber uns geht es ja gut.
 
Die Protestimme gewinnt.:uuups:
Und dann kriegen alle renommierten Volks(ver)treter ganz große Glotzer!:pro:

Und die Glotzer der Wähler werden noch viel größer, wenn sie merken was dann kommt.

Gerne eine Alternative, aber sie sollte besser, oder mindestens genau so gut (oder schlecht) sein. Nein, ich wähle nicht Merkel, das hat aber andere Gründe.

Es geht uns und auch dem Rest von Europa, im internationalen Vergleich doch eher gut bis sehr gut. So gut, dass Millionen Menschen gerne mit uns tauschen würden.
Und warum? Weil sich Europa nach dem 2WK besonnen und zusammengeschlossen hat. Auf Handelspartner schießt man nicht.

Es stimmt, dass hier eine Menge schief läuft, aber mit Ego- und Nationalismus kommt man niemals soweit, wie in einer Gemeinschaft.
Fragt doch mal die, die sich noch an die Krieg- und Nachkriegszeit erinnern, ob das so erstrebenswert ist.
Und solange es (Un)Menschen wie Putin, Erdogan usw. gibt, besteht die Gefahr für einen Konflikt ganz real.
Wir sind berechtigterweise sehr schockiert über die Terroranschläge in Europa. Es gibt Länder da gehören solche Anschläge zum Alltag. Ich verstehe jeden, der von dort flieht.
 
aus allem oben gesagten geht eigentlich klar hervor, dass wir in D "nicht genug " Demokratie haben. ich finde es problematisch, dass man wählen geht und danach hat man 5 jahre nichts mehr zu melden. es müssten REGELMÄßIG entscheidungen durch Bürgerbeteiligung stattfinden. auf keinen fall alle paar jahre ein Volksentscheid, das gerät dann eher zum reinen Protest, siehe Brexit.
REGELMÄßIG Bürgerentscheid, und nicht nur zu unbedeutenden Themen , dadurch fühlt sich niemand mehr von Politikern übergangen und Politiker müssen die Menschen tatsächlich zu einem bestimmten Thema überzeugen .....und können nicht mehr einfach irgendwas entscheiden , nur weil ie vor 5 Jahren mal zu irgendwas anderem Stimmen erhalten haben .

ich bin daher für MEHR Demokratie.

Gruß,

Dödel

Das hat bisher noch keine deutsche Regierung gewagt. Wir unter Generalverdacht stehenden "Nachkriegs"-Deutschen sind wohl einfach nicht mündig oder reif genug...

Andererseits: Mehr Demokratie(bewusstsein) setzt auch mehr politisches Interesse voraus. Und da geht die Schere sehr weit auseinander. Die politische Bildung hier zu Lande ist erschreckend gering. Gleichzeitig genährt aus Frust und Fatalismus ("Die da oben machen sowieso, was sie wollen"). Zudem spüren die Menschen zumindest intuitiv, dass sie nicht wahr und ernst genommen = verarscht werden. Und leider entlädt sich diese politische Unbildung, gepaart mit dem zunehmendem Hass auf die Eliten, im verzweifelt-aufsässigen Strömen zu den Urnen der Parteien, die einfache Antworten bieten (ohne substanzielle Programme).

Eigenartigerweise bleibt Merkel von diesem Volks-Unmut immer irgendwie verschont. Schon auffällig, oder? Oder wie sonst erklärt sich ihre scheinbar unanfechtbare Beliebtheit?
 
ICH habe MIR früher niemals solche Sorgen um alltägliche Dinge bei der Erledigung des täglichen Bedarfs machen müssen wie heute.

Hallo Chris,
ganz besonders dieser Punkt gibt mir zu denken. Ich habe das bisher so nicht empfunden und mich würde interessieren wann, wie und wo du dass erlebst.
Und das schreibe ich nicht einfach so hier hin, mich interessiert die unterschidliche Wahrnehmung.

Ihr harmloser Dackelblick gefällt den Deutschen, sie berührt sie irgendiwe emotional. Das verschafft ihr Sympathien.
Nein Dirk; Ich bin Deutscher und Frau Merkel berührt mich nicht und ich empfinde keine besondere Sympathie für diese Frau. Ich gehe sogar soweit zu sagen, dass ich mir wesentlich charismatischere Politiker vorstellen könnte die unser Land repräsentieren.

Gruss,
Peter
 
Nein Dirk; Ich bin Deutscher und Frau Merkel berührt mich nicht und ich empfinde keine besondere Sympathie für diese Frau. Ich gehe sogar soweit zu sagen, dass ich mir wesentlich charismatischere Politiker vorstellen könnte die unser Land repräsentieren.

Gruss,
Peter

Hallo Peter,

das sehe ich ganz genau so! Doch wer könnte, wer sollte das sein? Die politische wirkliche Elite (im Sinne von verantwortlichem, visionärem Handeln) sehe ich nicht. WER NUR soll und KANN diese unsägliche Frau endlich ersetzen?

Nein, ich begehe jetzt nicht den Fehler, Namen zu nennen. Meine Liste ist außerdem so gut wie leer. Schlimm ist das, ich empfinde das persönlich als 'schlimm'. Ich mag dieses land sehr (so wie Ihr alle, so weit habe ich das sehr deutlich vernommen), gerade deshalb macht mir das Sorgen. Ich bin ein völlig unbedeutender Irgendwer, nur eine einzige Wählerstimme. Aber ich weiß definitiv nicht, wen oder was ich heute wählen würde. Wenn ich es täte (müsste), würde ich eher taktieren. Sprich: nicht das oder den wählen, was mich am meisten überzeugt. Sondern das oder den, um etwas anderes zu verhindern oder zu verstärken.

Irgendwie ist unser "Ganzes" derzeit etwas ausgehöhlt. Wir treiben politisch so dahin und es läuft dabei einigermaßen. Aber ist das Politik im eigentlichen Sinne des Gestaltens und Bewirkens und Schützens? Merkel&Co. reagieren stets (manchmal sogar mit erkennbarem, oft nur kurzzeitigem Erfolg), aber sie agieren nicht.
 
Eigenartigerweise bleibt Merkel von diesem Volks-Unmut immer irgendwie verschont. Schon auffällig, oder? Oder wie sonst erklärt sich ihre scheinbar unanfechtbare Beliebtheit?

Könnte es vielleicht daran liegen, dass sich die anderen Parteien immer mehr disqualifizieren? Ich wähle als erstes die Partei und dann den Kanzler. Da kommt die Merkel also automatisch mit. Wer oder Was ist die Alternative? Wenn ich den Eindruck bekomme, dass sich die SPD aus den Rockschoß der CDU löst dann könnte ich mich zur Not auch mit deren Kanzlerkandidaten auseinandersetzen. Leider fürchte ich, dass genau dieser Kandidat der falsche ist.

Gruss,
Peter
 
@Parasol

eben....dieses "die da oben machen was sie wollen, es bringt ja eh nichts, was zu machen " würde ja so nicht mehr stattfinden, wenn man in regelmäßigen Abständen zu einem Katalog an Entscheidungen beteiligt würde. Das will jemand der die Macht heutzutage hat, natürlich nicht, da es ihn entmachtet. Aber auf Dauer wird es wohl ncht anders friedlich laufen. in allen Konstellationen in denen extreme machtkonzentrationen stattgefunden haben, hat es dann irgendwann mal Krieg gegeben.

Gruß,

Dödel
 
Könnte es vielleicht daran liegen, dass sich die anderen Parteien immer mehr disqualifizieren? Ich wähle als erstes die Partei und dann den Kanzler. Da kommt die Merkel also automatisch mit. Wer oder Was ist die Alternative? Wenn ich den Eindruck bekomme, dass sich die SPD aus den Rockschoß der CDU löst dann könnte ich mich zur Not auch mit deren Kanzlerkandidaten auseinandersetzen. Leider fürchte ich, dass genau dieser Kandidat der falsche ist.

Gruss,
Peter

Wie wahr! Der Herr Gabriel hat ja rechtzeitig den sichtlich verblüfften Herrn Steinmeier ausgetrickst, indem er ihn ohne Absprache basta zum Bundespräsidenten kürte. Ein Konkurrent weniger bei der angestrebten Kanzlerschaft.

Aber das ist ja alles zum Wohle des deutschen Volkes, selbstverständlich! Das schwören die Herrschaften ja auch gerne feierlich!
 
REGELMÄßIG Bürgerentscheid
Dann aber nur mit Wahlpflicht, ansonsten kann es passieren, dass bei einer Wahlbeteiligung von unter 50% Entscheidungen gefällt werden, die der Mehrheit nicht behagen. Das ist dann auch kein Bürgerentscheid. Im übrigen sind die lautesten Schreihälse die Nichtwähler.
 
Ich halte die "Volksseele" für sehr empfindsam und oft auch intelligent. Wir Menschen an der "Basis" spüren doch, dass die "da oben" herumirren, lavieren, bestenfalls aus der Hüfte schießen. Stellen wir uns doch vor, wir hätten einen Chef, der wie diese Regierung vorgehen würde. Wir würden den unverzichtbaren Respekt verlieren, auf Dauer die innere Kündigung vollziehen. Im Kleinen ist alles wie im Großen, das kennen wir doch.

Weniger intellektuell Ausgeprägte sehnen sich dann alsbald nach dem starken Mann (bitte nie wieder!), gutmenschelnde Weltverbesserer wollen alle Probleme der Welt auf einmal lösen und die vierte Macht im Staat, die in letzter Zeit oft verhöhnte Presse, ist nicht in der Lage, sich neu zu positionieren. Wahrheit ist oft nicht mehr das, was passiert, sondern was darüber berichtet wird. Es ist ein gefühltes Vakuum, das uns erfüllt.

Nun werden wir bis zum Herbst ohnehin keine Weichensetzungen mehr erleben, denn nun entflammt bald der Wahlkampf, der uns sicher als Richtungsentscheidung verkauft wird.

Ach, wie schön ist es da doch, wenn nur der DPF voll ist oder das N75 mal wieder abraucht...

LG

Dirk
 
Andererseits: Mehr Demokratie(bewusstsein) setzt auch mehr politisches Interesse voraus. Und da geht die Schere sehr weit auseinander. Die politische Bildung hier zu Lande ist erschreckend gering. Gleichzeitig genährt aus Frust und Fatalismus ("Die da oben machen sowieso, was sie wollen"). Zudem spüren die Menschen zumindest intuitiv, dass sie nicht wahr und ernst genommen = verarscht werden. Und leider entlädt sich diese politische Unbildung, gepaart mit dem zunehmendem Hass auf die Eliten, im verzweifelt-aufsässigen Strömen zu den Urnen der Parteien, die einfache Antworten bieten (ohne substanzielle Programme).

Du sprichst mir aus der Seele, wie man so schön sagt.
 
Zitat von Wassermann:
ICH habe MIR früher niemals solche Sorgen um alltägliche Dinge bei der Erledigung des täglichen Bedarfs machen müssen wie heute.
Hallo Chris,
ganz besonders dieser Punkt gibt mir zu denken. Ich habe das bisher so nicht empfunden und mich würde interessieren wann, wie und wo du dass erlebst.
Hallo Peter, das Thema „Angst“ ist höchst emotional und basiert auf dem tiefsten Empfindungsvermögen eines jeden Individuums. Hier lässt sich leider nichts „rationalisieren“. Früher hatte ich Angst, allein im dunklen Keller zu sein. Heute lache ich darüber. Früher habe ich darüber gelacht, wie vorsichtig sich alte Menschen beim Treppensteigen verhalten. Heute lache ich da nicht mehr drüber. Angst geht und Angst kommt. Zu altbekannter Angst kommt frisch erlebte hinzu. Alles eine ganz subjektive Sache, die man an nichts konkret fest machen kann.

Woran soll ich fest machen, dass mein Angstpotenzial im täglichen Leben seit 48 Monaten gestiegen ist? An den Tageseinbrüchen in der Nachbarschaft, die es vor 3 Jahren noch nicht so häufig wie jetzt gegeben hat? Möglicherweise. An den Sicherheitskontrollen und der Polizeipräsenz auf den Weihnachtsmärkten? An meinem „freiwilligen“ Verzicht auf Teilnahme an größeren Veranstaltungen? An der wachsenden Videoüberwachung im öffentlichen Bereich? Wahrscheinlich. Aber das sind alles Dinge, die sich irgendwie noch rational innerlich wegdiskutieren lassen. Sind ja alles „Einzelfälle“ und überhaupt stirbt man häufiger in Deutschland an einer Fischgräte als an einem Terroranschlag.

Nachdem ich mehrere Wochen lang zugeschaut habe, wie Tag für Tag mehr über die Hintergründe des Attentäters aus Berlin ans Licht kommt, wenn ich mir das minutenlange Gestammele eines Herrn Stroebele auf Phoenix (gestern, kurz vor Mitternacht) dazu anhöre („niemand trägt die politische Verantwortung für die Ermittlungspannen“), wenn ich mir diese ganze, groß angelegte Beschwichtigungspolitik anschaue, die aalglatt über alle Medien hinweg rausposaunt wird. Wenn ich mir das alles anschaue, dann habe ich ein klares Bild vor Augen: Sicher ist, dass nichts mehr sicher ist.

Es gab eine Zeit, da habe ich mir überhaupt keine Gedanken darüber gemacht, wer mir auf dem Gehsteig entgegen kommt. Jetzt taxiere ich genau die Art des Gangs, die Kleidung, eventuelle Herkunft – eine klare „Freund/Feind“ Kategorisierung. Das mache ich, weil ich mittlerweile weiss, dass der Staat mich im entscheidenden Moment nicht (mehr) schützen kann. Ein Staat, der mich auf das ganz große WIR einschwören will, an die gemeinschaftlichen Werte und Interessen apelliert. Ein Staat, der nur eine Hülle seiner selbst ist. Der mich als Individuum weder respektiert, noch schützen kann.

In diesem Staat habe ich Angst. Mehr Angst als noch vor 48 Monaten.
 
Und die Glotzer der Wähler werden noch viel größer, wenn sie merken was dann kommt.

Gerne eine Alternative, aber sie sollte besser, oder mindestens genau so gut (oder schlecht) sein. Nein, ich wähle nicht Merkel, das hat aber andere Gründe.

Es geht uns und auch dem Rest von Europa, im internationalen Vergleich doch eher gut bis sehr gut. So gut, dass Millionen Menschen gerne mit uns tauschen würden.
Und warum? Weil sich Europa nach dem 2WK besonnen und zusammengeschlossen hat. Auf Handelspartner schießt man nicht.

Es stimmt, dass hier eine Menge schief läuft, aber mit Ego- und Nationalismus kommt man niemals soweit, wie in einer Gemeinschaft.
Fragt doch mal die, die sich noch an die Krieg- und Nachkriegszeit erinnern, ob das so erstrebenswert ist.
Und solange es (Un)Menschen wie Putin, Erdogan usw. gibt, besteht die Gefahr für einen Konflikt ganz real.
Wir sind berechtigterweise sehr schockiert über die Terroranschläge in Europa. Es gibt Länder da gehören solche Anschläge zum Alltag. Ich verstehe jeden, der von dort flieht.

Hallo,

das sehe ich auch so. Diesen ausgeprägten Nationalismus hatte wir schon und Alle (auch die Jüngeren) wissen wohin er geführt hat. Unabhängig davon wer gewählt wird sind Parteien die genau da wieder hinwollen, weil früher war ja Alles besser, keine wirkliche Alternative. SIe werden es auch nicht solange Ihr Programm nur aus einem zurück besteht und außer dem Wort "Alternative" im Parteinamen keine Vorschläge für die Zukunft enthält.
Gemeinsam ist vielleicht etwas schwieriger und bedarf mehr Mühe, das weiß jeder der in Partnerschaft lebt oder im Team arbeitet, aber unter Strich ist es immer besser als "Alleine zu wursteln", und in den Anderen nur Gegner zu sehen gegen die man sich wehren muss.
Ich denke gerade Deutschland profitiert von dem Gemeinsam nicht wenig. Das gilt übrigens auch für die gemeinsame Währung, die vor allem den deutschen Exporten genützt hat.

Grüße
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Das gilt übrigens auch für die gemeinsame Währung, die vor allem den deutschen Exporten genützt hat.
Das stimmt allerdings. Ein zurück zur D-Mark wäre für unseren Export eine Katastrophe. Die Mark wäre so stark, dass unsere Exportwirtschaft riesige Einbußen hätte.
 
Zitat von Wassermann:
ICH habe MIR früher niemals solche Sorgen um alltägliche Dinge bei der Erledigung des täglichen Bedarfs machen müssen wie heute.

Hallo Peter, das Thema „Angst“ ist höchst emotional und basiert auf dem tiefsten Empfindungsvermögen eines jeden Individuums. Hier lässt sich leider nichts „rationalisieren“. Früher hatte ich Angst, allein im dunklen Keller zu sein. Heute lache ich darüber. Früher habe ich darüber gelacht, wie vorsichtig sich alte Menschen beim Treppensteigen verhalten. Heute lache ich da nicht mehr drüber. Angst geht und Angst kommt. Zu altbekannter Angst kommt frisch erlebte hinzu. Alles eine ganz subjektive Sache, die man an nichts konkret fest machen kann.

Woran soll ich fest machen, dass mein Angstpotenzial im täglichen Leben seit 48 Monaten gestiegen ist? An den Tageseinbrüchen in der Nachbarschaft, die es vor 3 Jahren noch nicht so häufig wie jetzt gegeben hat? Möglicherweise. An den Sicherheitskontrollen und der Polizeipräsenz auf den Weihnachtsmärkten? An meinem „freiwilligen“ Verzicht auf Teilnahme an größeren Veranstaltungen? An der wachsenden Videoüberwachung im öffentlichen Bereich? Wahrscheinlich. Aber das sind alles Dinge, die sich irgendwie noch rational innerlich wegdiskutieren lassen. Sind ja alles „Einzelfälle“ und überhaupt stirbt man häufiger in Deutschland an einer Fischgräte als an einem Terroranschlag.

Nachdem ich mehrere Wochen lang zugeschaut habe, wie Tag für Tag mehr über die Hintergründe des Attentäters aus Berlin ans Licht kommt, wenn ich mir das minutenlange Gestammele eines Herrn Stroebele auf Phoenix (gestern, kurz vor Mitternacht) dazu anhöre („niemand trägt die politische Verantwortung für die Ermittlungspannen“), wenn ich mir diese ganze, groß angelegte Beschwichtigungspolitik anschaue, die aalglatt über alle Medien hinweg rausposaunt wird. Wenn ich mir das alles anschaue, dann habe ich ein klares Bild vor Augen: Sicher ist, dass nichts mehr sicher ist.

Es gab eine Zeit, da habe ich mir überhaupt keine Gedanken darüber gemacht, wer mir auf dem Gehsteig entgegen kommt. Jetzt taxiere ich genau die Art des Gangs, die Kleidung, eventuelle Herkunft – eine klare „Freund/Feind“ Kategorisierung. Das mache ich, weil ich mittlerweile weiss, dass der Staat mich im entscheidenden Moment nicht (mehr) schützen kann. Ein Staat, der mich auf das ganz große WIR einschwören will, an die gemeinschaftlichen Werte und Interessen apelliert. Ein Staat, der nur eine Hülle seiner selbst ist. Der mich als Individuum weder respektiert, noch schützen kann.

In diesem Staat habe ich Angst. Mehr Angst als noch vor 48 Monaten.

Hallo Chris,

bei diesen Beitrag wollte ich nicht auf "Gefällt mir" klicken, dass wäre dem Inhalt nicht angemessen.

Wenn ich beruflich oder privat in den Staaten bin fühle ich mich genau so wie von dir beschrieben, irgendwie schon immer. Zu wissen, dass auch der größte Idiot eine Waffe tragen darf erzeugt in mir ein ungutes Gefühl. Wobei es nicht einmal auf die Waffe ankommt, ein LKW oder ein simples Messer reichen.
Dieses Gefühl hatte ich so bisher in Deutschland nicht trotzdem kann ich mich in der Argumentation wiederfinden.
Über deine Punkte muß ich noch eine Nacht schlafen.

Gruss,
Peter
 
Zitat von Wassermann:
ICH habe MIR früher niemals solche Sorgen um alltägliche Dinge bei der Erledigung des täglichen Bedarfs machen müssen wie heute.

Hallo Peter, das Thema „Angst“ ist höchst emotional und basiert auf dem tiefsten Empfindungsvermögen eines jeden Individuums. Hier lässt sich leider nichts „rationalisieren“. Früher hatte ich Angst, allein im dunklen Keller zu sein. Heute lache ich darüber. Früher habe ich darüber gelacht, wie vorsichtig sich alte Menschen beim Treppensteigen verhalten. Heute lache ich da nicht mehr drüber. Angst geht und Angst kommt. Zu altbekannter Angst kommt frisch erlebte hinzu. Alles eine ganz subjektive Sache, die man an nichts konkret fest machen kann.

Woran soll ich fest machen, dass mein Angstpotenzial im täglichen Leben seit 48 Monaten gestiegen ist? An den Tageseinbrüchen in der Nachbarschaft, die es vor 3 Jahren noch nicht so häufig wie jetzt gegeben hat? Möglicherweise. An den Sicherheitskontrollen und der Polizeipräsenz auf den Weihnachtsmärkten? An meinem „freiwilligen“ Verzicht auf Teilnahme an größeren Veranstaltungen? An der wachsenden Videoüberwachung im öffentlichen Bereich? Wahrscheinlich. Aber das sind alles Dinge, die sich irgendwie noch rational innerlich wegdiskutieren lassen. Sind ja alles „Einzelfälle“ und überhaupt stirbt man häufiger in Deutschland an einer Fischgräte als an einem Terroranschlag.

Nachdem ich mehrere Wochen lang zugeschaut habe, wie Tag für Tag mehr über die Hintergründe des Attentäters aus Berlin ans Licht kommt, wenn ich mir das minutenlange Gestammele eines Herrn Stroebele auf Phoenix (gestern, kurz vor Mitternacht) dazu anhöre („niemand trägt die politische Verantwortung für die Ermittlungspannen“), wenn ich mir diese ganze, groß angelegte Beschwichtigungspolitik anschaue, die aalglatt über alle Medien hinweg rausposaunt wird. Wenn ich mir das alles anschaue, dann habe ich ein klares Bild vor Augen: Sicher ist, dass nichts mehr sicher ist.

Es gab eine Zeit, da habe ich mir überhaupt keine Gedanken darüber gemacht, wer mir auf dem Gehsteig entgegen kommt. Jetzt taxiere ich genau die Art des Gangs, die Kleidung, eventuelle Herkunft – eine klare „Freund/Feind“ Kategorisierung. Das mache ich, weil ich mittlerweile weiss, dass der Staat mich im entscheidenden Moment nicht (mehr) schützen kann. Ein Staat, der mich auf das ganz große WIR einschwören will, an die gemeinschaftlichen Werte und Interessen apelliert. Ein Staat, der nur eine Hülle seiner selbst ist. Der mich als Individuum weder respektiert, noch schützen kann.

In diesem Staat habe ich Angst. Mehr Angst als noch vor 48 Monaten.

Was Du da beschreibst, Chris, ist ein Gefühl, ein reales zudem, das immer mehr Menschen beschleicht. Und diese Regierung ist nicht im Ansatz in der Lage, das aufzunehmen und in Konsequenzen umzuwandeln. Wie peinlich das dümmliche Gestammel von Frau Merkel nach dem Berliner Weihnachtsmarkt-Attentat, was für eine erbärmliche Show. Nach Köln (gefühlte Eregbnisverschleppung und peinliche Political Correctness: "Frauen müssen eben eine Armlänge Abstand halten!") und Berlin (dass man den Verbrecher Schritt für Schritt bis zur Ausübung seines Verbrechens quasi begleitet hat) lacht doch die ganze Welt über unsere inneren Sicherheitsstrukturen (das Gelächter könnte einem ja noch egal sein, nicht aber was das für uns bedeutet).

Ist schon richtig, "WIR" schaffen das. "Wir" beinhaltet aber nie diejenigen, die solche Parolen ausgeben und zu verantworten haben. Das ist Populismus und nicht von denjenigen, die dieses kritisieren und stereotyp in die rechte Ecke gestellt werden.

Natürlich ist es richtig, dass die Gefahr, bei einem Terroranschlag erwischt zu werden, extrem gering ist. Und doch (!): Hat nicht weiter oben Kollege Dödel von einem Bekannten erzählt, der um Haaresbreite von dem tunesischen Verbrecher überrollt worden wäre?

Panikmache ist ohne Zweifel kein Mittel der Wahl und dient nur dazu, dass die Bürgerrechte noch weiter beschnitten werden. das will niemand. Apropos: Wo bleiben eigentlich die täglichen Schmerzensschreie der Liberalen, formerly known als FDP???

Tja, was sollen "wir" nun tun? Es heißt ja immer, mit dem Kreuzchen bei der Wahl kann man ab- oder hinzuwählen. Aber das stimmt ja nicht mehr. Diese uniformen Einheitsparteien erreichen mich nicht mehr. Euch noch? Die pädophilen Ultralinken alias Die Grünen sind nur noch peinlich, die FDP hat sich längst ins Abseits geschossen, die AfD hat kein Programm, nur Sprüche. Die SPD ist nicht mehr sozial und die CDU schon lange nicht mehr oder noch nie christlich. Die SED-Nachfolgepartei Die Linke hat kluge Köpfe, ist im Kern aber kommunistisch geblieben.

Tja, und nun?

Im Herbst werden die Nicht- und Protestwähler triumphieren. Was auch übel ist.

Wo bleibt denn eine echte Alternative für Deutschland? Eine aus der Mitte!
 
Das stimmt schon. Ich würde auch erwarten, dass sich unserer Politiker mit dem Hinblick auf die aktuelle Situation viel stärker positionieren und vor allem auch zu Fehlern bekennen, auch auf die Gefahr hin weniger Stimmen zu bekommen. Dem Populismus ala AFD, Trump und so weiter und auch der Terrorgefahr müsste mit viel klareren und deutlichen Positionen geantwortet werden. Verharmlosung und "Aussitzen" sind bestimmt nicht die richtigen Mittel um ihnen zu begegnen.
Der Wähler, das sind wir alle, erwartet aufrichtige Politiker die zu Ihren Positionen stehen, Fehler eingestehen und auch zugeben wenn Sie falsch liegen und dann Ihre Meinung ändern. Auch wichtig ist allerdings, dass sich die Gesellschaft wider mehr einbringt und nicht einfach zurückzieht. Schlussendlich sind wir Alle Teil dieser Gesellschaft und nur schimpfen führt zu nichts.

Grüße
 
Schlussendlich sind wir Alle Teil dieser Gesellschaft und nur schimpfen führt zu nichts.
Erfreulicherweise sind wir hier „unter uns“ nicht gerade diejenigen, die schimpfen. Ich betrachte die sachliche Diskussion für mich persönlich als sehr sachlich und im adäquaten Rahmen als emotionsgeladen (ohne Emotionen geht es nun mal nicht).

Was die FDP betrifft, muss ich (leider) Dirk zustimmen, es ist ein Jammer, was von dieser Partei übrig geblieben ist. Die Grünen und Linken sind dabei, sich selbst zu demontieren. Die SPD ist aus meiner Sicht unglaubwürdig geworden. Die CSU wird sich nicht bundesweit aufstellen können und ist letztendlich auch nur ein Fähnchenträger der CDU.

Wisst ihr, wann ich die CDU wählen würde? Dazu müsste nur folgendes passieren:

Unsere Frau Doktor stellt sich hin und hält eine Entschuldigungsrede. Sie räumt dabei ein, Fehler gemacht zu haben und kündigt 3 Maßnahmen an, die noch VOR der Wahl umgesetzt werden:
  1. Grenzkontrollen so wie wir das alle noch kennen. Abweisung von Personen, die sich nicht ausweisen können, bzw. keine gültigen Einreisepapiere haben.
  2. Intensivere Überprüfung von Menschen, die den Asylstatus begehren. Feststellung der Herkunft über Auswertung der Handydaten, unabhängige Dolmetscher und Abgleich mit den Datenbanken der Strafverfolgungsbehörden im In- und Ausland.
  3. Konsequente Anwendung dieser Punkte auf alle laufenden Asylantragsverfahren und ebenso konsequente Abschiebung jener, die sich nicht an unsere kulturellen Gepflogenheiten halten.
Ich weiss, das wird niemals geschehen, deshalb mache ich mein Kreuz woanders. Schade eigentlich.
 
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