Alles bleibt anders!

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Befürchte aber, das wird der letzte große Coup unserer Uckermarktante.
Wobei es ja eher wie eine unauffällige Impfung mit einem über den Faktor Zeit sehr sicher wirkenden Erreger gleich kommt X(.
 
Ich sehe gerade, dass es ganz offensichtlich munter weiter gehen soll mit den Pakten, die da auf uns "rechtlich völlig unverbindlich" zurollen:
Globaler Flüchtlingspakt der UN: Ein Abkommen mit enormem Zündstoff - Politik - Tagesspiegel

Es geht dabei selbstverständlich um mehr "Gerechtigkeit". So ganz nebenbei erfährt man in dem Artikel auch, dass der so geannte "Flüchtlingspakt", um den es hier neuerdings geht, bereits am letzten Dienstag eine "wichtige Hürde in dem entscheidenden Ausschuss der Un-Vollversammlung" genommen hat. 176 Staaten – darunter Deutschland "und alle anderen EU-Staaten" – stimmten ihm zu.

Natürlich sind die "bösen Amis" nicht dabei. Ein so genannter "Hochkommissar für Flüchtlinge" (interessant, was es so alles gibt und aus öffentlichen Töpfen auch bezahlt wird) ist sich aber sicher, dass die USA "doch noch zustimmen".

Na dann ist doch alles klar – auf der Andrea Doria!
 
Nach immerhin 2 Jahren Verhandlung höre ich hier und heute das erste mal von diesem weiteren Pakt, welcher zwar auch nicht rechtlich verbindlich ist, aber "Die Staaten geben aber ein politisches Versprechen ab, sich an die Vorgaben zu halten."
Ich habe es mal geteilt, denn ich bin bestimmt nicht der einzige Unwissende.
Naja, was soll es, vom Migrationspakt hat man ja auch erst vor kurzem erfahren, nachdem schon fast alles in trockenen Tüchern ist.
Gilt immer noch die Devise "weitere Informationen könnten/würden die Bevölkerung verunsichern"?

Jürgen
 
"Migration darf nicht unser Hartz IV werden"

Wenn das nicht nur leere Worthülsen sind, hätte ich ja noch ein Fünkchen Hoffnung, das wir die, bisher ungeordnete, Migration in vernünftige Bahnen lenken können.
Allerdings habe ich die Befürchtung, das AKK, wenn sie dann mal fest im Sattel als Parteivorsitzende und zukünftige Bundeskanzlerin sitzt, leider von Parteifreunden und dem/den Koalitionspartner/n ausgebremst wird und ihr dann "die Hände gebunden" sind.
Oder ist das auch nur eine Form von Populismus, um Unterstützer und potentielle Wähler zurück zu gewinnen?
Leider kann man keine/n Politiker/in auf die gemachten Aussagen "festnageln".

Jürgen
 
Wir lernen im Papier auf Seite 5 Carmen kennen, ein weiblicher Flüchtling aus Kolumbien – sie repariert überaus geschickt defektes Schuhwerk.

Beim Bild heisst es dann:
Der globale Pakt für Flüchtlinge soll weder zusätzliche Belastungen oder Auflagen für Länder mit einer großen Zahl von Flüchtlingen schaffen noch das Schutz- und Lösungsmandat des UNHCR ändern. Er soll auf dem seit Jahrzehnten bestehenden internationalen Flüchtlingsregime aufbauen, das jeden Tag Leben rettet, indem es Lasten und Verantwortlichkeiten gerechter und vorhersehbarer verteilt.

Das ist eine sehr ehrenvolle Absichtserklärung. Das Wort "Regime" steht auch so im Englischen. Der Pakt regelt die Zuständigkeiten im Rahmen einer Forenbildung und kommt recht schnell zum Kern der Sache:

Ab 2023 wird das Forum auch eine wichtige Funktion der Rechenschaftspflicht übernehmen. Neben der Möglichkeit, neue Zusagen zu machen, wird es den Staaten ermöglicht, eine Bestandsaufnahme der Umsetzung früherer Zusagen und anderer Fortschritte bei der Verwirklichung der Ziele des Global Compact vorzunehmen und die Wirksamkeit der Regelungen für die Lasten- und Verantwortungsteilung zu überprüfen. Entscheidend für diese Rechenschaftspflicht wird ein Mechanismus zur Verfolgung der Umsetzung von Zusagen und Beiträgen sein, der in Absprache mit den Mitgliedstaaten und anderen relevanten Interessengruppen festgelegt wird, sowie ein Prozess zur Messung der Auswirkungen der Aufnahme, des Schutzes und der Unterstützung von Flüchtlingen. Die Bestandsaufnahme wird anhand von Indikatoren durchgeführt, die zur Bewertung der Fortschritte entwickelt werden, und wird durch ein hochrangiges Beamtentreffen im Zweijahresrhythmus zwischen den Foren zur Durchführung einer "Halbzeitbewertung" erleichtert.

Ich finde sehr interessant, dass bei Unverbindlichkeit des Regelwerks auch eine Instanz zur Überprüfung (der Unverbindlichkeit?) festlegt. Es geht aber noch darüber hinaus, denn auf die Prüfung folgt die unmittelbare Einflussnahme:

In bestimmten großräumigen Flüchtlingskontexten - ob neu oder verlängert - sieht der globale Pakt über Flüchtlinge vor, dass ein Aufnahmestaat oder Herkunftsland, wo dies angemessen ist, insbesondere wenn es einer umfassenden Unterstützung bedarf, um auf eine großräumige Flüchtlingssituation zu reagieren, die Aktivierung einer Unterstützungsplattform durch den UNHCR zur Unterstützung seiner nationalen Reaktionsvereinbarungen und die Umsetzung eines national geführten umfassenden Plans beantragen könnte.


Das ist wirklich sehr höflich im Konjunktiv moderiert. Der Zweck ist:

Andere Interessengruppen werden aufgefordert, sich gegebenenfalls zu engagieren, einschließlich regionaler und subregionaler Organisationen und Foren, internationaler und regionaler Finanzinstitutionen, einschlägiger Einrichtungen der Vereinten Nationen, des Privatsektors und Vertreter der Zivilgesellschaft.

Hier kommen bereits die nationalen Interessen der aufnehmenden Gesellschaft(en) nicht mehr im Ansatz vor. Die Handlunsgsstränge münden unmittelbar in supranationale Kommissionen, bzw. NGOs. Ziel der Aktivitäten:

… die Einrichtung einer Unterstützungsgruppe für Asylkapazitäten, die sich aus Experten aus der ganzen Welt zusammensetzt, um die nationalen Behörden bei der Stärkung von Aspekten ihrer Asylsysteme zu unterstützen, um Fairness, Effizienz, Anpassungsfähigkeit und Integrität zu gewährleisten.

Es dürfte sehr spannend sein, zu beobachten, wie diese internationalen Experten agieren werden. Und was das für einen Einfluß auf die Bereitstellung von Asylkapazitäten nehmen wird. Neben der Bereitstellung von Kapazität (eine für Menschen in Not entsetzliche Wortwahl) geht es auch um:

… den Einsatz von Ressourcen und Fachwissen zur Unterstützung und Stärkung der nationalen Systeme in einer Weise, die den Zugang von Flüchtlingen in einer Reihe von Bereichen, einschließlich Bildung, Existenzsicherung und Gesundheit, erleichtern würde; und
… Entwicklung einer dreijährigen Strategie zur Verbesserung des Zugangs zur Neuansiedlung und zur Verbesserung der Verfügbarkeit und Vorhersehbarkeit ergänzender Wege für die Zulassung in Drittländer.


Wie das mit der Zulassung für Drittländer zu verstehen ist, weiss ich leider nicht. Die Kurzfassung des Abkommens schließ mit dem Hinweis:

Die New Yorker Erklärung sieht vor, dass die Generalversammlung den vom Hochkommissar vorgeschlagenen Global Compact "in Verbindung mit seiner jährlichen Resolution zum Hochkommissariat der Vereinten Nationen für Flüchtlinge" prüfen wird. Dieser Beschluss wird in der Regel jedes Jahr im Dezember gefasst.

Es handelt sich um ein auf Langfristigkeit dimensioniertes Projekt, bei dem eine maximale Einbeziehung von Funktionären und Organisationen zementiert wird.

Kurzum: Alles andere als "unverbindlich".
 
@schweineeimer hat weiter oben auf einen Blog verlinkt, den ich bislang noch nicht kannte. Dort finde ich dies, was meiner Meinung nach eine interessante Beobachtung der aktuellen Verhältnisse in diesem Land darstellt:
Wie manipulativ berichtet Spiegel online?

Der Blog-Beitrag ist gut geschrieben und recherchiert. Sicherlich ist er auch tendenziös – aber in Bezug auf den dort vorgetragenen Inhalt betrifft das ja mittlerweile alle, die sich zu diesem Thema äussern.
 
Merkels Speichellecker stehen Gewehr bei Fuß und fallen über den Spahn her:

Streit über UN-Migrationspakt: Viel Kritik an Spahn

Hoffentlich gibt der nicht klein bei und macht demnächst auf dem Partei so richtig schön Radau :pro:.
Na, ich denke das wird noch lauter :D, in der CSU grummelt man auch (noch leise) über den Pakt. Dem Peter Ramsauer gefällt der Pakt
überhaupt nicht. Nur, die sollten sich beeilen, viel Zeit bleibt nicht mehr.
 
@schweineeimer hat weiter oben auf einen Blog verlinkt, den ich bislang noch nicht kannte. Dort finde ich dies, was meiner Meinung nach eine interessante Beobachtung der aktuellen Verhältnisse in diesem Land darstellt:
Wie manipulativ berichtet Spiegel online?

Der Blog-Beitrag ist gut geschrieben und recherchiert. Sicherlich ist er auch tendenziös – aber in Bezug auf den dort vorgetragenen Inhalt betrifft das ja mittlerweile alle, die sich zu diesem Thema äussern.

Ich schaue seitdem auch regelmäßig in diesen Blog. Dort wird genauso parteiisch berichtet, wie in den großen Medien nur eben von der anderen Seite. Um sich ein eigenes Bild zu machen, muss man sich aber breit informieren. Dazu sind solche Medien unverzichtbar.
 
Richtig, Herrn Ramsauer gefalle der Pakt nicht, weil dieser Migration "als etwas Normales" darstelle. Migration war und ist "normal" - uns sie wird es bleiben. Endlich haben es die meisten Staaten geschafft, ein - nicht verpflichtendes - Grundsatzpapier zu entwerfen, was dem Rechnung trägt und langfristig dazu beitragen kann, Migration zu regeln und zu regulieren - und dadurch viel Leid zu mindern oder sogar zu verhindern.
Im Entwurfspapier des Pakts kann ich nichts erkennen, was die auch hier als Horror an die Wand geworfenen Szenarien zur Folge hätte.
 
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