Liebe Gemeinde,
meine Airlineschienen sind nun fest und ich möchte gern meine Erfahrungen teilen, falls sich weitere Txler mit dem Gedanken tragen, so ihre Dachlast zu befestigen. Der Thread ist zwar uralt und strenggenommen auch der falsche, weil ich einen T5.2 habe. Aber die Infos in diesem Thread bleiben aktuell, da sich am Dach des Tx zwischen 2003 und heute nie etwas geändert hat. Vorab: ich habe den kurzen Radstand mit Normaldach ohne C-Schienen, nur darauf beziehen sich meine Angaben. Die genauen Abmessungen finden sich im angehängten PDF.
Ich habe mich für die Airlineschienen "eckig light schmal" entschieden, die passen mit ihren 28 mm Breite am besten in die Sicke auf dem Fahrzeugdach. Die serienmäßigen Schraublöcher sind weit zum inneren Rand der Sicke verschoben, so dass die Bohrungen in der Airlineschiene max. 12 mm vom inneren Rand entfernt sein können (Mittelpunkt der Bohrung). Andernfalls würde die Schiene schief in der Sicke sitzen. Breitere Airlineschienen lassen sich m.E. so weit am Rand kaum noch bohren.
Bezogen habe ich die Airlineschienen bei einem einschlägig bekanntem Händler bei Berlin. Im Zuschnitt habe ich sie nicht zu adäquaten Preisen gefunden; da die Gesamtlänge 245 cm beträgt und ich nicht teilen wollte, habe ich zwei 3-m-Schienen gekauft. Die nicht unerheblichen Versandkosten sind mir erspart geblieben, weil ich die Schienen selbst abholen konnte.
Ich habe die Schienen flächig verklebt mit Sikaflex 554. Dieser Kleber hat eine vergleichsweise hohe Klebkraft, bleibt dauerhaft elastisch und ist gegen die meisten Umwelteinflüsse sehr resistent. Eine 3–5 mm dicke Raupe dieses Klebers hat genau gereicht, um die Breite unter der Airlineschiene auszufüllen (bei ca. 0,5 mm Klebespalt), ohne dass viel hervorgequollen ist. So habe ich vielleicht 1/4 der Sikaflex-Kartusche verbraucht.
Zusätzlich sind die Schienen an den vier serienmäßigen Schraubpunkten mit Edelstahl-Senkkopfschrauben befestigt (M6 x 14). Als Unterlegscheiben habe ich die vorhandenen Gummischeiben der serienmäßigen Schrauben verwendet, so gewährleiste ich die Abdichtung der Schraublöcher und stelle einen adäquaten Klebespalt sicher. Die weiter oben in diesem Thread geäußerten Bedenken, dass gesenkte Bohrlöcher die Schienen zu stark schwächen, teile ich nicht. Die T4-Kollegen können ihre Airlineschienen mangels serienmäßiger Schraublöcher nur verkleben und berichten gute Langzeiterfahrungen. Senkkopfschrauben bieten aber den Vorteil, dass die Schiene auf der gesamten Länge uneingeschränkt genutzt werden kann. Ich sehe die Schrauben eher als zusätzliche Sicherheit und v.a. als Positionierungshilfe. Die Festigkeit muss der Kleber gewährleisten.
Die leichte Längswölbung des Daches bereitet keine Probleme, das ziehen die Schrauben zurecht. Lediglich im Bereich zwischen hinterster Schraube und Schienenende an der Heckklappe stand die Schiene wenige mm zu hoch. Das kann man auch so lassen, ich habe sie wie von BlackBull_LDS weiter oben im Thread empfohlen nach dem Verkleben mittels eines Fittings und einer im Kofferraum an den Verzurrösen befestigten Leine für ca. 36 Stunden nach unten gezogen (Gurte sind einfacher, hatte ich aber gerade keine passenden, Leine mit Stopperstek ging auch...). Hält, die Schiene hat sich nach Aushärten des Klebers nicht wieder nach oben zurückgebogen.
Eine kleine Herausforderung war das Verteilen der Bohrlöcher in der Airlineschiene. Die Abstände der serienmäßigen Schraubpunkte am Dach stehen fest, nur passen sie leider nicht in das 25-mm-Raster einer Airlineschiene (und auch nicht in das 25,4-mm-Raster der alternativ angebotenen zölligen Airlineschienen.) Ich habe sie so verteilt, dass drei der vier Bohrlöcher einigermaßen in die vorhandenn Rastlöcher passen, das vierte Bohloch liegt dann aber genau zwischen zwei Rastlöchern. Hier (bei mir ist es die vorderste Bohrung) habe ich in der Airlineschiene beidseits den Steg weggeschnitten, um die Bohrung ansetzen zu können und gleichzeitig zu verhindern, dass an dieser durch den Steg der Airlineschiene gesetzten Bohrung ein Fitting o.ä. befestigt werden kann.
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Für alle Airlineschienen werden Endkappen aus Kunststoff angeboten. Ich habe mich bewusst gegen solche Kappen entschieden und die Schienen offen gelassen, damit Wasser vorn und hinten gut ablaufen kann. Wer Endkappen verwenden möchte (was optisch natürlich besser wirkt), muss meine Bemaßung entsprechend anpassen, ich habe die maximale Länge der Fahrzeugsicke ausgenutzt.
Zum Schluss noch ein Warnhinweis. Derart befestigte Airlineschienen vermitteln einen äußerst stabilen Eindruck. Dennoch dürfen Dachlasten niemals an nur einer Airlineschiene befestigt werden. Schiene, Regenrinne und Fahrzeugdach würden während der Fahrt auftretende Querkräfte nicht aushalten. Die Gesamtstabilität kommt immer erst durch Verwendung einer in sich winkelstabilen Quertraverse zustande. Gleiches gilt analog auch für die serienmäßigen C-Schienen sowie für jede denkbare Dachreling.
So. Dachträger ist auch schon drauf. Ich habe mich für Quertraversen ähnlich "Thule Wingbar" entschieden und für Dachträgerfüße mit 55 mm Höhe. Die passen gut, viel niedriger sollten sie aufgrund der Querwölbung des Daches aber nicht sein. Das SUP-Board ist für die Abreise morgen schon verzurrt und meine kleine Tochter ist begeistert, dass wir jetzt "einen echten Beach-Bus" haben...
Viele Grüße -