AW: ADAC Rettungskarte
Gruezi,
es wurde zwar schon alles gesagt, aber noch nicht von allen. Deswegen...:
a) Ein multimediales Rettungssystem für die Feuerwehr wäre sicher klasse. Aber
- sowas ist teuer. Nicht jede Feuerwehr kann ein paar tausend Flocken losmachen, um ein Notebook zu kaufen. Und wer wird es dann bezahlen?
- sowas ist generell anfällig, muss geladen, gepflegt und gewartet werden
- sowas ist nicht immer aktuell. Wer aktualisiert es? Wann? Sind die Hersteller für alle Feuerwehren Deutschlands in einer Bringschuld? Oder muss die Feuerwehr allen Herstellern und Importeuren hinterherlaufen?
- Ablesbarkeit bei vollem Sonnenschein? In der Nacht? Bei Regen?
(Alle, die schon länger in der IT sind, wissen, dass eine computerisierte Lösung nicht immer die beste sein muss.)
@ Matrose: wenn "deine" Feuerwehr das braucht, dann sind die Scheiben das kleinste Problem... Auf die Scheibe kleben bringt gar nichts. Das sind die ersten Teile, die von den Rettungskräften zerstört werden, wenn sie nicht sowieso schon hinüber sind. Stichwort "Zugang zum Patienten".
Die einzige Lösung wäre, seitlich an die Tür laminieren. So wie beim Flugzeug.
@ vitesse:
Wir haben selbst T5, aber wir haben den noch nie aufgeschnitten, um zu lernen, wo die Gasgeneratoren etc. sind.
In Airbags schneiden ist egal, in Gasgeneratoren nicht. Trotzdem braucht man beide Infos um zu wissen, wo man schneiden darf und wo der Airbag rauskommen kann.
Dann ist eine der Erstmaßnahmen das Abklemmen der Batterie. Wenn der Feuerwehrangehörige weiß, wo die ist, ist das eine Erleichterung... Wobei die beim T5 unter dem Fahrersitz am rettungstechnisch schlechtesten Ort ist.
Gasdruckdämpfer hätten nicht reingemusst, die schneiden wir immer blind durch. Passiert ja nichts, außer einem dezenten "PUFF".
Die Info der Karosserieverstärkung ist nett. Wenn das Werkzeug groß genug ist, dann kommt die Tür weg, wenn sie weg muss. Kann mir aber gut vorstellen, dass eine Einheit mit einem leichten Kombigerät an Grenzen kommt und sich dann lieber von Anfang an einen "anderen Weg" sucht.
@ kibo.
Momentan sucht keiner nach einer Rettungskarte. Stimmt. Aber irgendwann muss man mal damit anfangen, und bis in zwei, drei Jahren ist das sicher "Standard", wenn die Werkstätten das den Kunden gleich hinter die Sonnenblende stecken. (Kann man ja was dafür verlangen. Außerdem gibt es keinen Grund, warum das nicht Standard werden sollte wie beispielsweise der Verbandskasten.)
Wenn du verlangst, dass Feuerwehrleute für jedes Fahrzeug genau lernen, wo man schneidet und wo nicht, wo Batterien und wo Türverstärkungen sind, dann lebst du sicher nicht auf diesem Planeten.
Die Zahl an Modellvarianten (T5.1 und T5.2 werden sicher unterschiedliche Rettungskarten erfordern) und Modellen verbietet es grundsätzlich, dass die Feuerwehren sich um sowas selbst kümmern müssen. (Wieviel Modelle mag es in Deutschland geben? Zweitausend? Fünftausend? Nicht nur aktuelle, sondern auch Golfs zurück bis zum Golf II oder III... Ein 520er BMW hat die Batterie vorne, ein 525Diesel hat eine vorne und eine hinten, also von außen gar nicht zu unterscheiden...) Außerdem habe ich schon einige Male erlebt, dass man nach einem Stoß nicht mehr erkennen konnte, was das für ein Fahrzeug war.
Nach was soll ich in meinem 8-Kubikmeter-Rettungskarten-Dateikasten im ELW 1 dann suchen? Nach der Fahrzeugfarbe?
@ Kalli
Dass keiner die Muße hat, eine Karte zu suchen, ist richtig. Deswegen soll die ja an einen festen Platz und dort vielleicht auch mit einem Clip oder so befestigt werden.
gb
Für Insider:
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