6 Gang Getriebe teilzerlegen

DennisR.

Jung-Mitglied
Ort
Seddin
Mein Auto
T5 Multivan
Erstzulassung
11.10.2005
Motor
TDI® 128 KW
DPF
nachgerüstet
Getriebe
6-Gang
Antrieb
Front
Ausstattungslinie
Cruise
Umbauten / Tuning
keine
FIN
WV2ZZZ7HZ6H016xxx
Typenbezeichnung (z.B. 7H)
7HM
Werte T5 Gemeinde!

Ein Aufruf an alle Getriebeprofis und Getriebeinteressierten, da ich Hilfe bei der Teilzerlegung meines 6-Gang Getriebes (GWB) bräuchte. Ich habe bereits einige Beiträge gelesen, bräuchte aber weitere Tipps zur Reparatur meines Getriebes. Damit Ihr alle nicht stundenlang lesen müsst (aber könnt), habe ich das ganze mal etwas aufgeteilt.



Fahrzeughistorie:

Unseren Bus haben wir seit ca. 4 Jahren und der Vorbesitzer hatte bei ca. 200tkm ein Austauschgetriebe einbauen lassen. Wir haben den Bus dann gekauft, da hatte er 205tkm auf der Uhr. Deutliche Schaltschwierigkeiten im ersten und zweiten Gang führte kurz nach dem Kauf zu einem weiteren Getriebetausch bei der damaligen Firma im Rahmen der Gewährleistung. Nach langer Zeit fuhr unser Bus dann endlich, hatte aber immer noch ein Problem mit dem Getriebe. Da wir keine Lust hatten noch länger auf den Bus zu warten, haben wir es dabei belassen und fahren mit dem „Mangel“ seit mehr als 60tkm. Jetzt, wo ich das Getriebe ausgebaut habe, um das ZMS und die Kupplung zu tauschen, möchte ich gerne das Getriebe versuchen selber zu reparieren.



Getriebeproblematik:

Das Getriebe funktioniert an sich problemlos. Alle Gänge lassen sich sauber einlegen, keine außergewöhnlichen Geräusche und keine Gänge die irgendwie rausspringen. Das einzige Problem ist, dass nach dem Einlegen des 5.Gangs der Schalthebel in 60-70% der Fälle wackelt (mal wenig, mal stark). Wenn das passiert, dann lege ich den Gang nochmal ein und meist reicht das aus, damit Ruhe ist. Der 5.Gang funktioniert (auch wenn der Ganghebel wackelt) absolut einwandfrei und ist noch nie rausgesprungen. Wir fahren den Wagen so schon seit über 60tkm und die Symptomatik hat sich nicht geändert.



Angedachte Reparatur:

Das Getriebe ist an sich gut und ich würde es ungern durch ein weiteres Austauschgetriebe wechseln wollen. Besonders seit gestern Abend, nachdem ich das Spiel der Eingangswelle kontrolliert habe (nur händisch, ohne Messwerkzeug) und keinerlei Spiel in axialer und radialer Richtung feststellen konnte. Ich habe ja schon diverse Horrorgeschichten zum Thema Außenlager gehört.

Ich würde gerne das Getriebe öffnen wollen und erstmal schauen, ob ich vielleicht auf Anhieb das Problem mit dem 5.Gang sehen kann. Hierzu würde ich den Plastikdeckel entfernen, den Sicherungsring am Außenlager abnehmen und dann das Getriebe teilen.



Meine Fragen:

  • Kann ich das Getriebe problemlos teilen und zur Not wieder in den Ursprungszustand zusammenbauen, ohne dabei irgendwelche Lager (insbesondere das Außenlager) zu Verpressen?
  • Ist die beschriebene Vorgehensweise korrekt?
  • Muss ich vorher die Schaltmechanik auf der Oberseite entfernen, also dort wo die Schaltzüge angeschlossen werden (nicht die Halterung)?
  • Hat jemand vielleicht eine Idee voran die Problematik liegen könnte? Eventuell die Lagerung der Schaltgabel für den 5.Gang?
  • Welches Dichtmittel könnt Ihr empfehlen für die spätere Abdichtung?


Ich danke vorab allen, die sich hier beteiligen und ich werde alles mit Fotos und (ganz wichtig) mit einem Endergebnis hier dokumentieren. Die einzelnen Schritte können allerdings etwas dauern, da ich dies immer abends in der heimischen Garage machen werden, nachdem ich meine Kinder ins Bett gebracht habe.

Viele Grüße südlich von Berlin!

Dennis
 
Der Grund ist meistens das das hintere Führungslager der Getriebewelle defekt geht, andere Schäden folgen meistens wenn man damit länger weiterfährt.
Hier sind einige Bilder und Vorgehensweisen dargestellt, wie man das untersuchen kann ohne das Getriebe zu zerlegen im weiteren Verlauf ist noch einiges über Reparaturmöglichkeiten zu lesen:



Ich würde erst so untersuchen und dann entscheiden ob das Getriebe raus und zerlegt werden soll, das beschriebene wackeln des Schalthebels ist allerdings ein Indiz dafür, das die Welle im Lager Axialspiel hat.




Gruß fotowusel

P.S.: Sorry, lese gerade, das Getriebe ist schon raus, aber vielleicht ist der Beitrag trotzdem interessant...:uuups:
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Fotowusel,
Vielen Dank für Deine Antwort!

Ich bin irgendwie skeptisch, ob es wirklich an dem hinteren Führungslager liegen kann, weil:
- es sich damals um ein überholtes Getriebe handelte (allerdings low Budget) und das Problem von Anfang an bestand
- sich das Schaltverhalten auf den letzten 60tkm nicht geändert hat
- und weil ich den 5.Gang auch einlegen kann und nichts wackelt. Brauche nur zwei bis drei Anläufe.
Bei einem ausgeschlagenen Lager würde ich vermuten, dass der Schalthebel immer wackeln müsste. Daher wäre meine Vermutung in Richtung Schaltgabelbetätigung, oder die Lagerung.
Wie seht Ihr das?

Achso, ich hatte schon mal vor drei Jahren versucht die Schaltung besser einzustellen und hab mir auch das Spezialwerkzeug dafür gekauft. Hab die Schaltung unzählige Male probiert optimal einzustellen. Leider mit nur wenig bis gar keinem Erfolg.

Besten Gruß, Dennis
 
Soo,

wie angekündigt nun die Fortsetzung:

Bei der Eingangswelle konnte ich kein Spiel in axialer und radialer Richtung feststellen. Als ich den äußeren Sicherungsring entfernt hatte, hatte die Welle natürlich ein ordentliches Spiel. Hinter dem Sicherungsring des Führungslagers war ein dünnes Blech zur Reduzierung des Spaltes eingebaut und der Sicherungsring wurde von der Getriebefirma anscheinend etwas mit Nachdruck in die Nut gebracht, jedenfalls sieht man leichte Hebelspuren am Gehäuse. Aber nichts wo ich mir Sorgen machen würde.

Das Führungslager der Eingangswelle zeigt auch im ausgebauten Zustand keinerlei Spiel und ist von SKF. Auch die anderen Lager und Lagerschalen sehen soweit in Ordnung aus. An der Führung der Schaltgabeln und an den Schaltgabeln selber konnte ich nichts feststellen (bis auf den exzessiven Einsatz von Dichtmittel).
Im Endeffekt würde ich alles wieder so zusammenbauen, ist aber sehr unbefriedigend, da ich gerne das Gewackel im 5.Gang weghaben würde.

Bei dem Gewackel habe ich mich vielleicht etwas unglücklich ausgedrückt. Es ist keine hin und her Bewegung des Schalthebels bei Lastwechseln. Es ist ein Vibrieren des Schalthebels, wenn Last im 5.Gang anliegt. Jetzt bin ich mir leider unsicher in welcher Richtung, aber meine Frau und ich sind der Meinung, dass es zu 90% nach rechts und links war, also eine Bewegung in der Horizontalen. Demnach müsste die Schaltwelle im Getriebe axial bewegt werden. Wie kann das sein?

Auch die Synchroneinrichtung des 5. und 6. Gangs sieht gut aus und verhält sich exakt wie die anderen. Nur das Zahnrad des 6. Gangs auf der Eingangswelle hat ein größeres Spiel und lässt sich leicht per Hand kippen. Aber dieser Gang macht keinerlei Probleme. Das Zahnrad des 5. Gangs wackelt auch leicht. Ein Video dazu findet Ihr hier:


Ich finde einfach keinen Fehler. Axiales Spiel in der Eingangswelle, oder in der Abtriebswelle des 5. und 6. Ganges, müsste doch immer Auswirkungen haben auf beide Gänge bzw. auf alle haben. Und es ist ja auch problemlos möglich den 5. Gang einzulegen und der Schalthebel rührt sich kein Stück. Es braucht nur einen zweiten, dritten oder zehnten Versuch.



Hat jemand eine Idee???

Neue Lager für die Zahnräder 5 und 6?

Kann die axiale Position der Zahnräder falsch sein?

Viele Grüße,
Dennis
 
Vielleicht helfen Informationen aus Beiträge dieses zwar recht umfänglichen aber dennoch hoch informativen Threaths weiter:


Gruß fotowusel
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Fotowusel,

genau diesen Beitrag hatte ich mir damals durchgelesen und daraufhin entschieden, dass ich einen eigenen Reparaturversuch starten möchte und dieses Forum als Unterstützung zu nutzen.
Das Getriebe hab ich wieder zusammen und hab vorsorglich das Führungslager der Eingangswelle getauscht und auch die Nadellager von 5. und 6. Gang. Ich musste dies beim Freundlichen machen lassen, da meine Presse die Welle nicht richtig aufnehmen kann. Hat mich 50€ für die Kaffeekasse gekostet. Der Werkstattmeister konnte allerdings auch nichts defektes finden an den Lagern, oder der Synchroneinrichtung. Er meinte auch, dass wenn es ein Lagerproblem sein sollte, dann müsste es nicht nur einen Gang betreffen, sondern mindestens 2 und die Symptomatik kann dann nicht sporadisch sein.

Beim Zusammenbau habe ich mir die Schaltstange (die, die im Getriebe steckt und die Schaltgabeln verschiebt) nochmal angeschaut und leider kann man die wohl nicht zerlegen, so jedensfalls laut Werkstattanleitung. Ich könnte mir noch vorstellen, dass die interne Führung der Schaltstange (also das H Gasse innerhalb) ausgeschlagen ist und es so zu den Problemen im 5.Gang kommt.
Weiß jemand, ob man die doch zerlegen kann?
Hatte jemand bereits Probleme mit dem Bauteil?

Ich frage mal nach, was das Teil neu kosten wird, aber ich schätze zwischen 200 und 300 €. Ich könnte mir aber gut vorstellen, dass hier die Ursache liegen könnte. Das jetzige Getriebe wurde ja mal instandgesetzt, d.h. es hatte mal einen Schaden gehabt. Vielleicht war es damals ein Lagerschaden und der vorherige Besitzer ist mit dem Getriebe gefahren bis es fast auseinander geflogen ist. Das da die Schaltstange leiden könnte ist nicht ausgeschlossen.
Was sagt Ihr dazu?

Besten Gruß,
Dennis
 
interne Führung der Schaltstange (also das H Gasse innerhalb) ausgeschlagen ist und es so zu den Problemen im 5.Gang kommt.
Weiß jemand, ob man die doch zerlegen kann?

Die Buchsen (Gleithülsen + Kugelhülsen) für die Schaltstange lassen sich erneuern. Dafür gibt es Rep-Sätze. Beispiel GWB: 0B1311665 (alt 02M311665C)

Die Nadellager und beide Lager der Welle hätte ich ebenfalls erneuert. Zur Befundung muss ja die Welle so oder so zerlegt werden. Pittingschäden an den Lagern oder Schalträdern sind ja sonst von außen und ohne Demontage nicht zu sehen.

VW gibt deswegen so oder so vor, die Lager (beide) der Welle nach Demontage zu erneuern.

Ist der Rahmen für das Schalthebelgehäuse im Cockpit noch gut und entkoppelt (Gummitüllen) gelagert?

Wie sehen die Getriebe- und Motorlager aus? Die dürfen nach entsprechender Laufleistung auch mal neu.

Gruß
 
Hallo Nendoro,

Danke für Deine Antwort. Leider habe ich mich wahrscheinlich wieder nicht richtig ausgedrückt. Asche auf mein Haupt:uuups:
Es geht nicht um die Schaltstangen im Getriebe, die in Kontakt mit der Synchroneinrichtung sind, sondern um die Schalteinheit, die die Schaltstangen verschiebt. Also die Welle, die von oben ins Getriebe eingesteckt wird und durch die Schaltseile betätigt wird.
Laut 7zap ist es bei mir die Teilenummer

0A5301230B​

Kann diese überholt werden, oder muss diese im Ganzen getauscht werden, so wie es VW vorschreibt?

Alle Moterlager und Getriebelager kommen auch neu. Die alten sahen jetzt nicht so schlecht aus.

Besten Gruß,
Dennis
 
Kann diese überholt werden, oder muss diese im Ganzen getauscht werden, so wie es VW vorschreibt?

Das ist die Schalteinheit (Schaltdom) Dafür gibt es zumindest bei VW keine Einzelteile. Die 0A5301230B ist nicht mehr aktuell. Aktuell ist 0A5301230F und kostet 199,33€ inkl Mwst + ca 20% Aufschlag des Händlers.

Im unteren Teil des Getriebegehäuses, am anderen Ende der Schalteinheit ist diese in einem Deckel gelagert. Im Lagerdeckel gibt es eine austauschbare Buchse 0A5301374. Man kann aber auch den Deckel komplett wechseln, da ist die Buchse enthalten (Verschlussdeckel -0A5301256A).

Gruß
 
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