2wd in den Westalpen

christian g.

Aktiv-Mitglied
Ort
Hamburg
Mein Auto
T5 Kastenwagen
Erstzulassung
01.2012
Motor
TDI® 62 KW EU5 CAAA
DPF
ab Werk
Getriebe
5-Gang
Antrieb
Front
Ausstattungslinie
Basis
Umbauten / Tuning
Reimoschlafbank, Camperausbau, 220v, Zweitbatterie, nachgerüstete manuelle Klimanlage, Bearlock, nachgerüstete elektrische Zuziehhilfe
Moin,

ich hab in der Vergangenheit bereits in 2wd "Offroad-Reise-Umbau" einige Erfahrungen geteilt, die ich mit meinem frontgetriebenen Transporter in den Pyrenäen gemacht mache.

Nun war ich in den Westalpen unterwegs. Es gibt ja einige Berichte was da mit dem Bulli so geht, aber die Informationslage für "normale" Autos ohne 4motion, AT-Reifen, etc. ist recht dünn. Deswegen mag ich hier einfach mal meine Erfahrungen teilen, vielleicht sind sie ja für euch nützlich.
 
Col del Colombardo - Col del Colombardo (GPS-Track) - Alpen-Motorrad-Guide

Mein Einstieg. Ich bin von Süden nach Norden gefahren. Erstmal geht es auf kleinsten Teerstraßen nach oben, dann über eine einfach zu fahrende Erdpiste über Almgelände weiter.

Die bei Alpenrouten beschrieben ist der Nordanstieg deutlich steiler und hat teilweise sehr groben Schotter. Wäre aber wahrscheinlich auch gegangen, aber so war es entspannter.

DSC_1523.JPG

DSC_1526.JPG


DSC_1537.JPG

DSC_1541.JPG


DSC_1548.JPG


DSC_1556.JPG


DSC_1578.JPG

DSC_1584_b.JPG

DSC_1585.JPG
 
Zuletzt bearbeitet:
Col delle Finestre - Colle delle Finestre - Alpen-Motorrad-Guide

Fängt auf Teer mit einem ziemlichen "Kehrenfestival" an. Die letzten Kilometer dann Schotter in skandinavischer Qualität, problemlos fahrbar, wieder durch Almgebiet. Oben schöne Schotterkehren.

DSC_1617.JPG

DSC_1624.JPG

DSC_1680.JPG

DSC_1685.JPG
 
Assietta-Kammstraße - Assietta-Kammstraße (AKS) (GPS-Track) - Alpen-Motorrad-Guide

Ich bin von Ost nach West gefahren, also vom Colle del Finestre kommend. Die Straße ist ebenfalls nicht schwer zu fahren, nur manchmal etwas holperig. Allerdings ist ziemlich viel Verkehr also muss man mit einigen (engen) Begegungen rechnen. Und es sind über 30 km auf Schotter, zieht sich also.

Meine Empfehlung: auf dem Colle dell'Assietta eine Pause machen und den gesperrten Teil der Militärstraße zum Forte del Gran Serin hochlaufen, man hat von dort einen tollen Ausblick auf die Straße und die umliegenden Berge

DSC_1725.JPG

DSC_1762.JPG

DSC_1776.JPG

DSC_1796.JPG

DSC_1850.JPG

DSC_1873.JPG

DSC_1888.JPG

DSC_1893.JPG

DSC_1918.JPG
 
Go on, honey! 😉😍😎

Wann warst Du? Evtl. finde ich in den ersten Oktoberwochen noch ein paar Tage. Meine Anreise ist "geringfügig" kürzer.
 
Achso, was ich fragen wollte: Hat sich's das Rindvieh noch überlegt oder wollte es unbedingt auf den Grill? ;-)
 
Col du Parpaillon - Col du Parpaillon / Tunnel du Parpaillon - Alpen-Motorrad-Guide

Hier bin ich von NW nach SO gefahren. Die Auffahrt war schon deutlich gröber als die vorherigen Strecken, da häufig die Schotterdecke komplett fehlt und man über das Grundgestein holpert. Der Scheiteltunnel war aber im Spätsommer problemlos, nur eine Menge Pfützen.

Auf der anderen Seite hab ich eine größere deutschsprachige Geländewagengruppe getroffen die etwas ungläubig guckten ("das Auto ist von Europcar, oder?"). Nachdem ich die Abfahrt gesehen habe, verstehe ich das, die war nicht ohne. Eng, teilweise steil, viele Verschränkungen in notdürfig behoben Hangrutschen und ausgewaschenen Kehren. Die anspruchsvollste Straße die ich bisher gefahren bin. Habs geschafft mich da ohne Aufsetzen runter zu tasten aber bergauf würde ich das meinem Bus ungern zumuten, da müsste man vieles mit Schwung fahren.

DSC_2075.JPG

DSC_2077.JPG

DSC_2092.JPG

DSC_2108.JPG

DSC_2122.JPG

DSC_2143.JPG
 
Zuletzt bearbeitet:
Go on, honey! 😉😍😎

Wann warst Du? Evtl. finde ich in den ersten Oktoberwochen noch ein paar Tage. Meine Anreise ist "geringfügig" kürzer.
Anfang September, war ungefähr 10 Tage in den Westalpen und im Piemont, danach noch am Mittelmeer (da aber auf dem Rennrad unterwegs)

Achso, was ich fragen wollte: Hat sich's das Rindvieh noch überlegt oder wollte es unbedingt auf den Grill? ;-)
:-)
Mir war klar das ich nicht Richtung Tal ausweichen will. Aber das Vieh war schon recht störisch, bin Zentimeterweise vorgefahren und sie ist wirklich erst zur Seite gegangen als die Schnauze schon auf der Motorhaube war.
 
Die SO-Abfahrt vom Col du Parpaillon:

DSC_2149.JPG

DSC_2154.JPG

DSC_2158.JPG

DSC_2161.JPG

DSC_2162.JPG

DSC_2178.JPG

DSC_2190.JPG

DSC_2191.JPG

DSC_2193.JPG

DSC_2194.JPG
 
Ligurische Grenzkammstraße - Ligurische Grenzkammstraße (Nord) (GPS-Track) - Alpen-Motorrad-Guide

Hier bin ich den mautpflichtigen (15 EUR, limitierte Fahrzeugzahl pro Tag, online vorbuchbar: Nuova Prenotazione | Conitours Via del Sale) Nordteil gefahren.

Die Straße ist derzeit in gutem Zustand, problemlos ohne Allrad zu befahren. Durch die Maut auch nicht viel Verkehr, kaum Stress durch Begegnungen. Sie ist aber lang, genug Zeit mitbringen.

Da die Kommentare auf Alpenrouten für den Südteil von schweren Bedingungen sprachen (hohe Steinstufen) hab ich das lieber nicht ausprobiert, bin nur noch auf den Pas du Taranel hoch (schöne Schotterkehren) und dann nach Monesi di Triora abgefahren.

DSC_2651.JPG

DSC_2661.JPG

DSC_2705.JPG

DSC_2715.JPG

DSC_2725.JPG

DSC_2770.JPG

DSC_2774.JPG

DSC_2801.JPG

DSC_2802.JPG

DSC_2876.JPG
 
Colle di Garezzo - Colle del Garezzo - Alpen-Motorrad-Guide

Stattdessen bin ich dann die empfohlene "einfachere" Alternative über den Colle di Garezzo gefahren. Wobei das natürlich immer noch eine üble Holperstrecke ist. Von dort könnte man Passo della Guardia wieder zur LGKS rüberfahren (zum Pas del Col Ardente). Ich bin aber nach Triora abgefahren, von dort waren es dann auch noch 1,5 Stunden Rally über kleinste Teerstraßen zum nächsten Campingplatz, ist eine ziemlich abgelegene Gegend :-)

DSC_2901.JPG

DSC_2904.JPG

DSC_2910.JPG

DSC_2918.JPG
 
Maira-Stura-Kammstraße - Maira-Stura-Kammstraße (GPS-Track) - Alpen-Motorrad-Guide

für diese Straße habe ich drei Anläufe gebraucht. Beim ersten Versuch stand ich oben in der Wolke. Ohne Aussicht wollte ich die Strecke nicht fahren. Beim zweiten Mal war ich am Wochenende da - Fahrverbot im Sommer, bis Mitte September.

Ich bin von Ost nach West gefahren, also im Wesentlichen bergab. Durch den recht passablen Straßenzustand wäre aber auch eine Befahrung in Gegenrichtung kein Problem gewesen. Alle vier Teerstraßen die auf das Hochplateau führe sind übrings ziemlich abenteurlich geführt und eng, interessante Begegnungen mit anderen Autofahreren (und Tieren) sind garantiert.

DSC_2380.JPG

Mein Tipp: unbedingt Wandersachen mitnehmen das Hochplateau ist ein schönes Wandergebiet und man kann zu Fuß auch die nicht mehr befahrbaren Teile des Militärstraßennetzes dort oben erkunden.

DSC_2962.JPG

DSC_2980.JPG

DSC_2988.JPG

DSC_3019.JPG

DSC_3027.JPG

DSC_3147.JPG
 
Fahrzeug:
T5.2 Transporter, 84 PS, Campingausbau aber mit 2300kg inkl. Fahrer und vollem Tank für Txe wohl noch halbwegs "leicht".
Frontantrieb, Serienfahrwerk, Straßenreifen (Ganzjahres-Cargoreifen). Einzige relevante Modifikation: ich hab die Plastikmotorwanne nachgerüstet.

Vortrieb war nie ein Problem, die elektronische Sperre des T5.2 funktioniert tadellos, wenn ein Vorderrad anfängt zu scharren kommt sofort der Bremseingriff und die Fuhre fährt wieder. Unfreiwilliger Härtetest: bei einem Ausweichmanöver auf Schotter habe ich die Handbremse angezogen und bei der Weiterfahrt vergessen. Mit viel Gas fuhr das Auto tatsächlich los. Und als die Alarmglocke kam hab ich ziemlich blöd geguckt. ;-)

Um die Reifen hatte ich manchmal Angst, aber da ich bewusst sehr langsam unterwegs war ist nichts passiert. Alles was etwas ruppiger war bin ich im ersten Gang knapp über Leerlaufdrehzahl gefahren, der Diesel hat ja genug Kraft auch schon bei niedrigen Drehzahlen. Und bergab hab ich im Zweifelsfall auch ausgekuppelt und mich noch langsamer vorgetastet. Natürlich war ich dadurch langsamer als alle anderen, aber es gibt eigentlich immer eine Möglichkeit die dann vorbeizulassen. Nicht stressen lassen! (ein vollwertiges Ersatzrad ist sicherlich eine gute Idee)

Ansonsten vorher die Beschreibungen und Kommentare auf Alpentouren und ähnlichen Portalen gut durchlesen, ich hab mir ein paar Strecken von meiner Liste gestrichen weil sie mir zu heftig für mein Auto/Können erschienen.

Und genug Zeit mitbringen. Die Kombination LGKS + Colle di Garezzo + An- und Abfahrt war z.B. eigentlich zu viel für einen Tag.

Ansonsten bleibts beim Fazit: einfach machen, auch ohne 4motion, Seikel und co. geht sehr viel mit dem T!
 
Ja, das geht meiste geht auch ohne Allrad problemlos, solange die Strecke trocken ist -AT-Reifen sind vielleicht ganz gut und Höherlegung/Unterfahrschutz beruhigend. Man darf allerdings nicht so zimperlich sein und Angst um sein Auto haben- teilweise liegen da schön große Brocken auf dem Weg und/oder man hat über viele Kilometer Rumpelpiste, die man nur mit geringer Geschwindigkeit befahren sollte.
Ich war ebenfalls Anfang September (mit ein paar Enduro-Fahrern) unten und war erstaunt, was sich da so alles tummelt- über den Kleinwagen des Einheimischen wundert man sich ja gar nicht mehr, den trifft man ja an allen unmöglichen Stellen, aber auf der Assietta ist uns eine Truppe (Charity-Aktion) mit diversen Fahrzeugen entgegengekommen: vom Audi A2 über Volvo Kombi, T4 2WD bis zum Chevy mit Anhänger war alles dabei, teilweise wurden einige Fahrzeuge am Abschleppseil die Berge hochgezogen- iwie nicht so schön. Die Autos (ca. 30 auf ~20km) wurden da hochgeprügelt und es war oft ziemlich eng, da einige wegen der Größe des Autos in den Kehren umständlich rangieren mussten. Zusätzlich waren noch etliche Teilnehmer eines Radevents (Turin-Nizza) unterwegs- da wurde ich als begeisterter Radsportler ganz neidisch, die dürfte der viele Verkehr auf der Piste ziemlich genervt haben... Ich wundere mich sowieso, das so viele Strecken ohne Auflagen befahren werden dürfen und denke, dass sich das in den nächsten Jahren erledigt haben dürfte.
Grüße aus Schwerin,
Alex
 
Moin Alex,
ja, gerade auf der Assieta-Kammstrasse ist wahnsinnig viel los, keine Ahnung warum sich das da so ballt.

Ich hoffe dass ich niemanden gestört habe, weder die flotten Endurofahrer (bin immer sofort rechts ran gefahren wenn ich die im Spiegel gesehen habe) noch MTBler.

Und die Wochendsperrung der Maira-Stura-Kammstraße (für die eine komplette Sperrung anscheinend immer wieder diskutiert wird) verstehe ich sehr gut. War dann an dem Tag wie hunderte andere zu Fuß da oben unterwegs, da hätte motorisierter Verkehr sehr gestört.

Unter der Woche dann alles sehr einsam da oben, die Radler und ich haben uns gegenseitig die Viehgatter aufgemacht 😃

Danke für den Hinweis bzgl. Trockenheit, den hab ich vergessen.
 
ja, gerade auf der Assieta-Kammstrasse ist wahnsinnig viel los, keine Ahnung warum sich das da so ballt.

Ist wohl die bekannteste und kann auch etwas mit der Streckenführung zu tun haben.

Danke für's teilen, auch hinsichtlich der Strecken im Bereich Andorra. 👍👍👍
 
Moin,

ich hab in der Vergangenheit bereits in 2wd "Offroad-Reise-Umbau" einige Erfahrungen geteilt, die ich mit meinem frontgetriebenen Transporter in den Pyrenäen gemacht mache.

Nun war ich in den Westalpen unterwegs. Es gibt ja einige Berichte was da mit dem Bulli so geht, aber die Informationslage für "normale" Autos ohne 4motion, AT-Reifen, etc. ist recht dünn. Deswegen mag ich hier einfach mal meine Erfahrungen teilen, vielleicht sind sie ja für euch nützlich.
Respekt und danke für die Fotos.
 
Danke für den Bericht und die vielen Fotos :)
 
Zurück
Oben