2. Motorschaden T6

lordmike

Jung-Mitglied
Hallo zusammen,

ich fahre einen T6 Caravelle mit 204PS aus Baujahr 2017. Mit den Bus bin ich eigentlich sehr zufrieden. Als eines Tages der Ölverbrauch massiv anstieg, bekam ich nach einer Verbrauchsmessung durch den VW Nutzfahrzeughändler bei 115.000km auf Kulanz einen neuen Motor. Jetzt ist mir letzte Woche mein Bus in der Nacht auf der AB urplötzlich mit 162.000km liegen geblieben. Mein Händler hat mich jetzt informiert, dass der Zahnriemen gerissen ist und der Motor damit hinüber ist. Ursache ist ein gerissener Stehbolzen vom Zahnriemenspanner. Dieser Bolzen wurde beim Einbau vom letzten Motor übernommen, was nach Vorgaben von VW gemacht wird. Anscheinend ist der Bolzen beim Rein- oder Rausschrauben überdehnt worden, was zu dessen Ableben geführt hat. Ich habe mich bei einer freien Werkstatt erkundigt, welche mir versichert hat, dass bei einem Zahnriemensatz der Bolzen immer dabei ist und gewechselt werden muss. Aber nur bei einem Zahnriemensatz im Zubehör. Der Originalsatz von VW hat diesen Bolzen nicht dabei und muss demzufolge auch nicht ersetzt werden. Das hat mir mein VW Händler so auch alles bestätigt.
Das Problem ist jetzt aber, dass mir keiner den Motorschaden ersetzten will. Das Werk hat die Kulanz abgelehnt und mein Händler verweist mich auf die Kundenbetreuung von VW. Das kann doch nicht sein, dass ich jetzt so verarscht werde. Fahler passieren, aber dann nicht dazu stehen und den Kunden so im Regen stehen lassen? Das bin ich von VW in meiner 20 jährigen Partnerschaft mit über 50 VW Bussen in meinen Fuhrpark nicht gewohnt.
Hat jemand ein ähnliches Problem schon gehabt?

Gruß Mike aus München
 
Servus Mike,
da würde ich jetzt gegenüber der Werkstatt nicht locker lassen. Hast du den Bolzen gesichert?
Wen er abgeschert ist, müßte ja noch das Schraubteil im Block stecken.
Es geht hier um viel Kohle, ich würd hier mal das selbständige Beweissicherungsverfahren anstreben.
Kostet halt ein bißchen was, daher RS-Versicherung erforderlich.
Ich bin jetzt keiner von denen die immer gleich nach dem Anwalt schreien, aber wie schon erwähnt ist der Fall ziemlich krass und es geht hier um viel Geld.
 
Habe den Bolzen nicht, aber die Werkstatt macht keinen Hehl daraus, dass er ab ist. Die sehen sich im Recht, da sie nach Vorgabe vom Werk gearbeitet haben.
 
Aber so ein Bolzen bricht ja nicht so einfach ab- du schreibst ja oben selbst das hier die Jungs beim schrauben seinerzeit Hand angelegt haben.
Und dieses evtl. fehlerhafte Handanlegen gilt es halt zu beweisen.
 
Ich werde Montag Bilder vom restlichen Bolzen im Block und den Bolzen selbst anfordern.
Bin gespannt, ob jemand bereit ist für den Schaden aufzukommen.
Habe nach ähnlichen Vorfällen (Motorschäden) bei Ford meine ganze Flotte auf VW umgestellt und bin seit über 10 Jahren mehr als zufrieden gewesen. Auch wenn VW nicht immer problemfrei war, stand man dazu und man fand immer eine Lösung im Rahmen einer Gewährleistung. Das scheint sich gerade zu ändern, was ich sehr traurig finde.
 
Stehbolzen müssen immer neu beim Zahnriemnwechsel!
Aber die Frage ist
Wie lange ist der Motortaauch her?
 
Habe nach ähnlichen Vorfällen (Motorschäden) bei Ford meine ganze Flotte auf VW umgestellt und bin seit über 10 Jahren mehr als zufrieden gewesen.

Ich würde hier mit einer Person bei VW Kontakt aufnehmen die auch entsprechend Entscheidungsgewalt hat. Dann würde ich zeitgleich dem Chef vom Autohaus und dieser Person ein sachliches, unemotionales Schreiben vorlegen. Inhalt: Die negative Erfahrung mit Ford und der darauf folgende Wechsel zu VW. Außerdem die bisher gekauften Fahrzeuge bei Vw + die jährlichen Wartungskosten dort. Den Fall kurz schildern. Ich würde auch die Teilenummer vom Stehbolzen raussuchen (lassen) inkl. Preis und reinschreiben das zweifellos der fehlende Wechsel dieses günstigen Teils (welches im Zubehörsatz meistens dabei ist) zum Motortot geführt hat. Anschließend die Aufforderung an VW und den Händler sich die Kosten zu teilen. Sollte das nicht passieren, den neuerlichen Wechsel ankündigen. Idealerweise schon einen möglichen Ersatz raussuchen und die (zu erwartenden) niedrigeren Wartungskosten herausstreichen. Ev. auch direkt reinschreiben, dass dir völlig klar ist, dass hier kein Rechtsanspruch besteht.

Da du aber einerseits entsprechend für Umsatz (und Profit) sorgst bei VW und dem Händler, andererseits aber auch viele Kunden hast die ebenfalls VW fahren und du bereitwillig die Ursache für den Wechsel der Flotte jedem der es wissen will erklären wirst... (Und ggfs. weiteren Personen über Internet, Autozeitung etc.)

Dabei ist es im Grunde auch nebensächlich wann genau der Motor gewechselt wurde, denn der Bolzen hat offenbar den Motor gekillt und es kann kaum jemand mit klarem Verstand behaupten ein neuer hätte es ebenfalls (auch wenn es nat. nicht 100% unmöglich wäre).

Es ist eine einfache Rechenaufgabe.

Wenn die halbwegs klar im Kopf sind, regeln die das.
 
Der Bolzen sollte N10762501 sein. 2,74 € beim Freundlichen. Alle Achtung wo da gespart wird.
Klar, muss laut Reparaturleitfaden beim Zahnriemenwechsel nicht erneuert werden, aber es steht auch nirgends, dass der vom alten Motor weiterverwendet werden soll. Ein wenig mitdenken darf doch nem Mechaniker wohl noch zugetraut werden?
 
Guter Deal wenn die da an 2,74 gespart haben. Hätte ja auch gut gehen können. Dafür haben die wahrscheinlich Scheibenwasser für 10€ nachgefüllt :D
 
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Stehbolzen müssen immer neu beim Zahnriemnwechsel!
Ist das so?!
Wer macht das denn, wenn's in der Anleitung nicht steht?
mich bei einer freien Werkstatt erkundigt, welche mir versichert hat, dass bei einem Zahnriemensatz der Bolzen immer dabei ist und gewechselt werden muss.
Bei meinem ZR Wechsel mit Conti-Satz war der Bolzen für die Spannrolle nicht dabei!

Man kann halt nicht alles machen, auch wenn's immer nur 3€ sind, weil dann hat man am Ende eben 1000e Einzelsachen.
Wenn es Not tut, erneuere ich den Bolzen gerne noch! Deswegen: Bolzen immer neu?

EDIT: Tatsächlich sind in einzelnen ZR-Sets von Dayco auf Bildern zwei Bolzen abgebildet!
 
Zuletzt bearbeitet:
Wer macht das denn, wenn's in der Anleitung nicht steht?
Wir!
Früher waren sie im Satz beim Benziner dabei, meine das VW das beim 1,9 TDI auch empfehlen hat.
Aber wie auch immer, wenn man schon Schrauben, Umlenkrollen, Spannrolle, Mutter und Wasserpumpe erneuert sollte es nicht am Stehbolzen hapern…
Aber soll ja auch Betriebe geben die den Zahnriemen ohne Wasserpumpe wechseln…:(
Am besten noch die alte Kühlflüssigkeit einfüllen…
 
Es geht hier um viel Kohle, ich würde hier mal das selbständige Beweissicherungsverfahren anstreben.
Kostet halt ein bißchen was, daher RS-Versicherung erforderlich.
Dies ist der einzig richtige, aber beschwerlicher Weg, - gerichtlich - den Tatbestand sichern zu lassen.
Der Vertragspartner ist hier eindeutig der VW Nutzfahrzeughändler der bei 115.000km den Motor auf Kulanz gewechselt hat.
War dies eine 100% Kulanz oder mußte ein Anteil selbst bezahlt werden ?
Von Vorteil wäre eine Rechtsschutzversicherung, die für diesen Fall ein Kostenübernahme zugesagt hat.

Ein normales Gutachten von einem KFZ-Sachverständigen ist hier nicht zielführend !
 
Ich glaube der Rechtsweg wird hier ohnehin keine Erfolgsaussichten mit sich bringen...

Ich würde da eher ganz klar mitteilen welche Konsequenzen drohen wenn es nicht von VW / der Werkstatt übernommen wird. (Nämlich das weder VW noch die Werkstatt jemals wieder einen € verdienen mit dem Kunden + entsprechende "Werbung").

Bei mir hatte sich mal ein Konflikt mit einem bis dahin befreundeten Mechaniker entwickelt, weil ich ihm gesagt hatte die Stehbolzen sind dabei und sollten wir mittauschen beim ZR Wechsel.
Die Reaktionn war für mich nicht vorhersehbar und völlig unverständlich, er hat angefangen zu schimpfen das er die noch nie gewechselt hat. Die wären so fest im Motor das sie brechen würden wenn man die entfernen möchte.
Ich solle es mir doch selber machen wenn ich glaube das wäre nötig...
Nun, das habe ich dann;)
Auf die Frage was ich denn schuldig bin hat er mir gesagt garnichts, aber ich solle nie wieder kommen...

Ich denke alleine hier sieht man wie unterschiedlich die Meinungen darüber sind, denn der macht die Arbeit seit mittlerweile Jahrzehnten...
Wenn die Stehbolzen wirklich so fest sind, dass sie zu brechen drohen, würde ich die wohl auch nicht mit Gewalt entfernen.
Aber bisher waren die bei mir immer ganz einfach zu entfernen.
Es sollte nur unbedingt darauf geachtet werden die dann auch wieder ganz einzuschrauben, sonst brechen die neuen am Ende wirklich eher als die alten.


Also die Wahscheinlichkeit, dass die Stehbolzen brechen, ist sehr gering.

Aber noch viel geringer ist sie aus meiner Sicht wenn die neu kommen.
 
Dieser Bolzen wurde beim Einbau vom letzten Motor übernommen, was nach Vorgaben von VW gemacht wird. Anscheinend ist der Bolzen beim Rein- oder Rausschrauben überdehnt worden, was zu dessen Ableben geführt hat. Ich habe mich bei einer freien Werkstatt erkundigt, welche mir versichert hat, dass bei einem Zahnriemensatz der Bolzen immer dabei ist und gewechselt werden muss.

Die freie Werkstatt hat Recht. Gemäß der Empfehlungen der Hersteller (z.B. Conti), ist dieser Bolzen zu erneuern. Bei Wiederverwendung oder unsachgemäßer Beanspruchung bei Remontage, läuft die Rolle dann schräg und/oder der Bolzen reißt/bricht mit Zeitverzug ab.

Also die Wahscheinlichkeit, dass die Stehbolzen brechen, ist sehr gering.

Diese Schäden sind gar nicht soooo selten und beruhen meist auf unsachgemäßer De- und Montage. Die Empfehlungen der Hersteller beruhen auf der eingehenden Analyse von Schäden zu diesem Thema.
Tastet man den alten Bolzen nicht an und belässt diesen im Block, geht das eventuell gut. Läuft jedoch die alte Rolle bereits schwer, kann es hier unentdeckte Vorschäden am Stehbolzen geben. Deshalb: grundsätzlich NEU
Bei einen Tauschmotor muss der Bolzen so oder so remontiert werden. Genau das ist die Crux. Hier ist ein neuer Bolzen zu verwenden. Leider ist der Mensch das letzte Glied in der Kette. Auch eine neuer Bolzen kann bei der Montage schon verbogen werden, wenn man das falsche Werkzeug nutzt.
Auch in den alten Orignal Rep-Sätzen von VW waren die Stehbolzen enthalten. In den neuen Sätzen nun nicht mehr. Billiger sind sie deshalb nicht geworden.

In der Zusammenfassung muss man bezüglich der Wiederverwendung von Zahnriemen und der Spannrollen insgesamt abraten.

Bei den Repsätzen der Originalausstatter (Beispiel Conti, Dayco) sind die Stehbolzen weiterhin enthalten.

Gruß
 
Ja, sehe ich zu 100% wie du!!!

Mir ist auch völlig unverständlich wie man an irgendwelchen Teilen die den Zahnriemen und dessen Anbauteilen betreffen sparen kann. Da MUSS alles neu und gut 👍
Ein Restrisiko gibt es ohnehin immer, aber so kann man es wenigstens reduzieren...
 
Zuletzt bearbeitet:
Bei den Repsätzen der Originalausstatter (Beispiel Conti, Dayco) sind die Stehbolzen weiterhin enthalten.
Wie geschrieben, bei meinem Conti-Set kein Stehbolzen.
Und beim Dayco lt. Foto zwei Stück (in der Stückliste des Sets aber nicht aufgeführt).
 
Der Bolzen sollte N10762501 sein. 2,74 € beim Freundlichen.
Bei deren Stundensatz ist das Rausschrauben sicher teurer gewesen als das Neuteil selbst ... :D

Beim ZR-Wechsel schreibt VW den Tausch zwar nicht vor, aber man geht beim "normalen" Wechsel doch nicht davon aus, dass der Bolzen raus- und wieder reingeschraubt wird. Leider finde ich generell bei VW keine Angabe zum Anzugsmoment des Bolzens (nur zur Mutter der Spannrolle). Wenn da aber auch x NM + x Grad gefordert wären, dann würde das schon auf eine Erneuerung nach Demontage herauslaufen ... So wie es bei eigentlich allen anderen Dehnschrauben auch vorgeschrieben wird ?

Grüße,
Erik
 
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