Und um dich bzgl. der möglichen Konfigurationen noch weiter zu verwirren, in einer separaten Antwort noch "ein paar" Worte
Wir hatten einen T6 MV Trendline 7-Sitzer ohne MFB und mit einer Schiebetür - mein Junior war 11 Monate, als wir den bekamen. Den Kindersitz hatten wir im Alltag üblicherweise auf dem Einzelsitz links montiert. Der Einzelsitz rechts hat nur genervt, der steht beim Einsteigen im Weg; insbesondere, wenn du diese ewig schwere Babyschale schleppen musst. Uns war außerdem Bewegungsraum im Bus wichtiger, deshalb stand er uns lieber im Keller im Weg. (Ist vielleicht auch Gewohnheit, unser T3 hat nur die hintere Dreierbank als Schlafbank, vor der Schiebetür tun sich also unendliche Weiten an Platz und Stauraum auf.) Die Dreierbank (mit massig Platz, weil leer und unbenutzt) war als Wickeltisch im Einsatz. Zwischen Dreierbank und Einzelsessel im Fußraum wurde dann leichtes Gepäck verklemmt (Wickeltasche, Rucksack); das konnte so nicht weit fliegen, war aber trotzdem schnell zur Verfügung.
Der Tisch in der Schiebetür war großartig, konnte aber mit Kindersitz auf dem linken Drehsessel ohne großen Umbau nicht genutzt werden - das passt nicht in die Führungsschiene bzw. über die Sitzfläche des Kindersitzes. (Mit montiertem rechtem Sessel passt der Tisch übrigens auch nicht, weil du für mindestens einen der Tischfüße keinen Platz hast.) Für längere Fahrten mit In-Bus-Picknick-Bedarf kam also auch der linke Sessel in den Keller, und Junior auf die verschiebbare Dreierbank, damit der Tisch benutzt werden konnte. Blöd war nur, wenn eine Langstrecke mit Picknickbedarf plus eine Busübernachtung geplant war: der rechte Einzelsitz stand dann im Weg und hat den Bewegungsraum minimiert, und die Dreierbank war vom Topper blockiert (zusammengerollt auf den Sitz gelegt und rechts und links angeschnallt). Den Topper hatten wir eh (vom Gästebett zuhause, 140x200), der ist mMn aber auch zwingend nötig, wenn man nicht auf den Gurtschnallen schlafen möchte. Außerdem vergrößert es die Schlaffläche, weil die Füße nicht in den Spalt zwischen den beiden Einzelsitzen fallen können.
Auf solchen Touren hast du immer nen Kinderwagen dabei (in dem Alter noch keinen faltbaren Buggy), der in unserem Fall (Teutonia Cosmo) nicht zusammengebaut unter die Schlafbank in Liegeposition gepasst hat. Der Kinderwagen musste also immer zerlegt (Sitz vom Fahrgestell getrennt) und unter die Schlafbank ge"tetris"t werden. Platz für Reisegepäck war da kaum noch, das meiste musste im Fahrgastraum in den "verlorenen Raum" zwischen Dreierbank und Einzelsitze (dort ergibt sich ein ca. reisetaschengroßer Raum, wenn die Bank in Liegeposition ist).
Mit der Warmwasser-Standheizung kurz die Karre aufgeheizt (30-45 min), waren auch Herbstnächte erträglich. Oder die Silvesternacht für meinen Junior. Den Rest macht ein ordentlicher Schlafsack.
Wie du hier erkennen kannst wurde der Schienenboden von uns exzessiv genutzt (kam auch irgendwo auf den 6 Seiten als Frage auf). Bei Mitfahrern kam die Dreierbank nach hinten (Fußraumerweiterung), bei Gepäckbedarf nach vorne. Die Einzelsitze wurden regelmäßig situationsbedingt verschoben. Meistens hat sich die Position der Dreierbank übrigens an der Position des Gepäcknetzes orientiert. Denn, so verschiebbar die Bank im Boden ist, so fix ist die Position des Netzes an der Decke. Das widerspricht leider dem Sinn des Schienenbodens und macht vieles unflexibel; ein paar cm Gepäckraum kannst du aber dadurch gewinnen, dass der untere Fixierungspunkt (wird im Schienenboden eingedreht) an einer Art Gummiband hängt und dadurch dehnbar ist. Übrigens, auch auf dem geposteten Foto gut erkennbar, ist der Zugang zur Durchreiche/den Schubladen unter der Dreierbank durch das Gepäcknetz unmöglich. Da ist genau die untere Querstrebe davor. Die Idee des Netzes ist toll, es ist schön, dass es das gibt (bei anderen Fahrzeugen, wie z. B. Ford Tourneo Custom, gibt's das überhaupt nicht); aber schade, dass es so schlecht nutzbar ist. Und ein sinnvolles Staufach dafür gibt's auch nicht, wo man es bei Nichtverwendung hinräumen könnte...
Nach 12 Monaten Leasinglaufzeit sind wir aus Preisgründen auf einen MB Vito Tourer gewechselt, der am ehesten noch mit der Caravelle vergleichbar ist. Der Vito ist ein 8-Sitzer mit Doppelbank+Einzelsitz je hinterer Sitzreihe. Praktisch ist hierbei, dass jeder Sitz eine individuell klappbare Rückenlehne hat - man kann Langgut also einfach durchladen und behält die weiteren Sitzplätze. Das geht bei einer Multivanschlafbank einfach nicht. Die Einzelsitze sind ausbaubar, der vordere (vor der Schiebetür) hat also den "Sitz-Platz" im Keller übernommen. Der hintere Einzelsitz ist für Sperrgepäck (Ikea; Fahrrad) leicht entnehmbar - meistens parkt auch der im Keller und macht Platz für eine 40l-Kompressorkühlbox.
Zum Übernachten haben wir hier eine Holzkiste von 140 cm Länge, die hinter dem Fahrersitz steht und deren Deckel zweimal faltbar/aufklappbar ist (von 60 cm Breite auf ca 140 cm Breite). Die mittlere Sitzreihe entfällt dann komplett; die hintere Sitzreihe bleibt stehen - dort liegen dann die Füße drauf. Somit ergibt sich dann 200 x 140 als Liegefläche, darüber der oben erwähnte Topper als Matratze. Optional geht auch hier der Tausch des hinteren Einzelsitzes gegen die Kühlbox, das hat in etwa die selbe Höhe und passt mit dem Topper auch als Fußablage. Der komplette Kofferraum steht als Stauraum zur Verfügung; 1/3 davon nimmt unser Küchenturm (mehrere gestapelte Euroboxen) ein.
Die "Schlafbox" ist bei Bedarf eine Leihgabe von einem Freund, der sich das für seinen Ford Tourneo Custom gebaut hat. Seine beiden Kids (2 und 4 Jahre) schlafen im "Etagenbett" im Kofferraum - dort ist über die komplette Kofferraumbreite in zwei Ebenen unterteilt je eine "Standardmatratze für Kinder" (140 x 70 oder so) vorgesehen. Letztes Jahr war noch gemeinsames Schlafen im Kofferraum möglich, oder der Große alleine im Kofferraum und die Kleine bei den Eltern. Im Urlaub wird bei ihnen das Gepäck ins Vorzelt ausgelagert, anders ist es im "normalen" Bus auch kaum möglich.
Eine Standheizung haben wir beide (er im FTC, ich im Vito) nicht - aber mehrere Nächte im Oktober in Südtirol auf 2200 Höhenmeter bei Nachttemperaturen zwischen +2...+5 °C im Bus waren mit Heizlüfter (15 Minuten Laufzeit vor dem Aufstehen und vor dem Einschlafen) problemlos machbar - Schlafsack siehe oben. Ohne Kids wäre auch ohne Heizlüfter problemlos machbar gewesen.
Ab September steht bei uns wieder ein Multivan vor der Tür. Warum? Weil nach 12 Monaten Laufzeit vertraglich ohnehin die Entscheidung wieder anstand und bei uns "das Spiel wieder von vorne beginnt" - und mit Säugling auf Tour ist uns Vito/Caravelle zu unflexibel. Ich habe daher für die nächsten 12 Monate einen 5-Sitzer MV KR Trendline mit Multiflexboard und Gute-Nacht-Paket bestellt, außerdem mit drehbarem Beifahrersitz (und höhenverstellbarem Fahrersitz; die Gründe sind hier ja schon mehrfach genannt worden).
Die Kühlbox wird hinter dem Fahrersitz verzurrt und steht beim Picknicken als Sitzplatz zur Verfügung. Die beiden Kids bekommen die Isofixe auf den äußeren Sitzpositionen der Schlafbank, dazwischen ist der Notplatz für den Erwachsenen, der durch den Mittelgang vom Beifahrersitz schnell nach hinten hopsen muss bei Geschrei und Gequengel. Der drehbare Beifahrersitz ist als Still-Sessel für unsere "Nummer 2" gedacht, sowohl alltäglich-tagsüber als auch nachts bei Übernachtungen (die Kopffreiheit über der Schlafbank reicht nicht, um sich aufrecht hinzusetzen). Für den Großen (dann 3 Jahre alt) gibts ne Matratze auf den Fahrersitz (ähnlich wie die Kinderbetten vom Lila-Bus-Shop oder vergleichbaren Anbietern), "Nummer 2" pennt bei uns im großen Bett. Für alles große sperrige, das zu transportieren ist (inkl. der Fahrräder, Laufrad, Dreirad, ...), gibts ne Anhängerkupplung (AHK-Fahrrad/-Lastenträger und Anhänger sind "eh da"). Nach H4 (immer noch Welten besser als Halogenlicht in gewöhnlichen PKW, aufgrund der Höhe) im ersten Multivan und LED im Vito habe ich als Kompromiss die Doppel-H7 bestellt. Das Geld für die zweite Schiebetür habe ich mir zugunsten des Campingtisches und der nierigeren Leasingrate gespart. Das DSG hätte ich mir gerne erspart.... Den 4mo-Aufpreis möchte ich aber auch nicht. Ich musste mich aufgrund der Lieferfristen bei VW schnell entscheiden (oder weiterhin Vito fahren), und konnte daher den 75 kW-Handschalter nicht probefahren. Andererseits habe ich ja schon einen langsamen Bus im Haushalt
und war mit dem 110 kW-Aggregat sehr zufrieden.
Ich glaube, zu allen sich irgendwie verändernden Faktoren gibt es den passenden Bus - zum Glück! Das Beispiel mit der großen Wohndose hinter dem Multivan ("wenn die Kids keine Lust mehr haben, täglich neue Spielgefährten zu suchen") ist mMn ausreichend aussagekräftig. Die Goldrandlösung für alle Gelegenheiten gibt's einfach nicht. Es kommt aber immer nah dran.
Als Beispiel: Mit zunehmendem Schlafbedarf für spontane Übernachtungen ist der Beach genau richtig - die "richtigen" Calis sind aber eigentlich nicht für Familien gemacht, sondern für gut betuchte Paare. Für den Alltag mit Kindern haben sie zu wenig Freiraum, weil die Möbelzeile zuviel Platz einnimmt. Für den Urlaub mit Kindern reicht der Platz auch nicht aus. Hier zieht es mich viel mehr zum Mehrraumkonzept eines Westfalia Nugget - wer das Basisfahrzeug von Ford nicht mag, kann es als Keppler auf T6-Basis bekommen. Aber ich denke, das widerspricht deinem Transportbedarf im Alltag.
Ein Vorschlag, der das beste aus zwei Welten vereint: wie wäre es mit einer kurzen Caravelle Comfortline inkl. Komfortsessel vorne mit beidseitiger Höhenverstellung, aber nachgerüsteten Reimo-Drehkonsolen? Bei Bedarf (Transport im Alltag) muss ein Teil der Sitze weichen - das stelle ich mir bei den Caravellestühlen deutlich leichter vor, als bei dem Trümmer von Multivanschlafbank. Und für die Übernachtung gibt es ein ergänzendes Bettgestell, wie z.B. das Vanable oder das schon genannte Vanessa, oder wie im Falle meines Kumpels ein Eigenbau.
Viel Spaß bei der Auswahl und der Qual der Wahl
PS: meine Fahrzeugvita ist eher nicht repräsentativ und schlicht dem Leasingunternehmen geschuldet, das generell nur 12-Monats-Verträge abschließt, üblicherweise ohne Möglichkeit einer Beeinflussung der Ausstattung. Als ich den ersten Multivan bestellt habe, gab es dazu keine Alternative - der Vito kam erst während der Leasinglaufzeit ins Sortiment. Den jetzt bestellten Multivan durfte ich individuell konfigurieren; der Listenpreis liegt sogar unter dem der "Standardkonfiguration", die Leasingrate aber darüber...