2.5 BNZ 96KW Ölverbrauch und Kaltstartprobleme

armer_student

Jung-Mitglied
Ort
Dresden
Mein Auto
T5 Kombi
Motor
TDI® 128 KW
DPF
ab Werk
Motortuning
nein
Getriebe
6-Gang
Antrieb
Front
Radio / Navi
Aftermarket
Hallo liebes Forum!

Ich möchte Euch mein Problem schildern und um Rat fragen. Vielleicht komme ich mit Eurer Hilfe zu einer Entscheidung hinsichtlich meiner weiteren Vorgehensweise :-) Dazu möchte ich Euch zuerst weitere Info zu meinem Auto geben und dann meine Überlegungen erörtern.

Mein Fahrzeug:
- T5.1, Bj. 2006, BNZ mit 96KW, 234.000 km, Automatik
- bei 221.000km: Ölwechsel/Service (ja, muss ich jetzt machen. Mit 50700er :cool:)
- vom Vorbesitzer bei 157.000km: Austausch Turbolader und Automatikgetriebe (eventuell auch nur Tausch des Wandlers)
- vom Vorbesitzer nichts bekannt zur PDE-Historie

Mein Problem/Auffälligkeiten:
  1. - erhöhter Ölverbrauch. Genaue Angaben fallen mir schwer, ich schätze auf 1L/1000km. Fahrweise Autobahn/Passstraße/Stadt gleichermaßen. Autobahn bei 120 km/h etwa 420ml/1000km (hochgerechnet von 600km)
  2. Motor dreht schwer bei Kaltstart: Kein Orgeln, sondern 2-3 schwere Umdrehungen bis er anspringt. Batterie <1 Jahr alt, Spannung bei gesunden 12.75V, sinkt bei Startvorgang kurzweilig auf unter 9V. Instrumententafel flackert/verdunkelt beim Start. Stand er weniger als einen Tag springt er problemlos an.
  3. Motoröleinfülldeckel und Kurbelwellengehäuseentlüftung undicht/ölig
  4. weißer Dunst aus Motoröl-Öffnung: leicht stärker bei warmen Motor. Aufgelegter Motoröldeckel vibriert, aber tanz nicht. Im Vergleich zu folgendem Thread, Post #8/Video deutlich geringer in warmen Zustand. (96 KW - BNZ Rauch aus Öleinfüllstutzen UND Messstabrohr)
  5. selten Abgasgeruch im Inneren
Meine Überlegung:
  1. zum Ölverbrauch: verursacht durch defekte Kurbelwellengehäuseentlüftung und undichten Motoröldeckel (wohl bekannte Fehlerquelle laut Ölverlust Turbo, Zylinderkopf)
  2. zum weißen Dunst: Blow-By Gase, verursacht durch undichte Kolben/Zylinderbeschichtung. Wäre das so, trüge das zum Ölverbrauch bei
  3. zum schwer drehenden Motor bei Kaltstart: meine einzige Idee wäre der Anlasser. Warum er warm aber einfacher anspringt, kann ich mir damit nicht erklären.
  4. Flüssigkeiten (Kühlflüssigkeit etc.) sind sauber und unauffällig. Auch keine aufsteigenden Bläschen.
  5. PDE schließe ich aus, da der Motor warm anstandslos anspringt, der Wagen bei jeder Drehzahl anstandslos fährt und ich keine Ölvermehrung habe.
Meine Fragen:
  1. Um einen Schaden am Motor ausschließen oder endgültig diagnostizieren zu können, bietet sich als nächster Schritt ein Kompressionstest an. Korrekt?
  2. Findet sich jemand, dessen BNZ-Motor nachweislich i.O. ist und zu Vergleichszwecken ein Video von den austretenden Gasen beim Öldeckel machen kann? Oder jemand der mir sagt, dass es voll normal ist? :-)
  3. Wenn nicht Anlasser, was dann? Läge das schlechte Starten an schlechter Kompression, würde er "munterer" örgeln. Korrekt?
  4. Best Idee: Auto kostengünstig abstoßen?

Liebe Grüße
armer_student

Anbei ein Video meines Startversuchs. Leider ein doch ganz gut gelungener Start, da er früh anspringt. Zu Beginn kann man aber das "müde" Drehen hören, was manchmal deutlicher schlapper ausfällt.

 
Zuletzt bearbeitet:
Um einen Schaden am Motor ausschließen oder endgültig diagnostizieren zu können, bietet sich als nächster Schritt ein Kompressionstest an. Korrekt?

Korrekt. Um Aussagen über den Grundzustand des Motors treffen zu können, sollte man idealerweise noch eine Druckverlustprüfung machen und die Brennräume endoskopieren. Hierbei hinsichtlich des Ölverbrauchs auch wechselweise den Motor so drehen, dass die Ventile offen stehen, um so ggf. defekte Ventilschaftabdichtungen erkennen zu können. Im Vorfeld kann und darf man gerne noch die Werte der Leerlaufruhereglung loggen (VCDS), um so eventuell Anhaltspunkte für schlecht arbeitende Zylinder zu erkennen. Der hohe Ölverbrauch kann auch durchaus durch den Turbolader verursacht werden. Diesbezüglich würde ich mal die zuführenden Rohre der Ladeluftstrecke demontieren und die Turbinenwelle auf unzulässiges Spiel kontrollieren. Die von dir erwähnte Kurbelgehäuseentlüftung (Membran) würde ich pauschal erneuern. Hinweise auf die einzeln zu tauschende Membran findet man hier im Forum. VW wechselt da den kompletten (Ventil-) Deckel. Das ist relativ teuer.

Findet sich jemand, dessen BNZ-Motor nachweislich i.O. ist und zu Vergleichszwecken ein Video von den austretenden Gasen beim Öldeckel machen kann? Oder jemand der mir sagt, dass es voll normal ist? :-)

Solange der Deckel da nur so ein bissl tanzt, ist das alles völlig normal und altersgerecht.

Wenn nicht Anlasser, was dann? Läge das schlechte Starten an schlechter Kompression, würde er "munterer" örgeln. Korrekt?

Der Anlasser tut sich schon extrem schwer. Da muss ich garnicht die Anlassdrehzahl auslesen. Das hört man.
Im Vorfeld des evtl. zu wechselnden Anlassers:
Messe bitte an den zuführenden (dicken) Kabeln, ob Spannungsverluste feststellbar sind. Die an der Batterie gemessene Spannung sollte auch am Anlasser anliegen. Kontrolliere die Kabel insbesondere an den Ringösen bzw. kurz hinter dem verpressten Teil der jeweiligen Ringöse auf Kabelbrüche. Wann hast Du die 12,75V an der Batterie gemessen? Kurz nach dem Laden, oder Morgens, kurz vor dem 1. Kaltstartversuch?

Best Idee: Auto kostengünstig abstoßen?

Wenn Du es vermagst alle notwendigen Arbeiten selbst auszuführen, behalte das Fahrzeug. Ich würde, wie Du es geplant hast, den Ölverbrauch abklären und die Anlassprobleme beseitigen. Ansonsten ist so ein betagter Bus für einen Studenten, je nach finanziellen Möglichkeiten, als Groschengrab eher ungeeignet. Spätestens, wenn Du mit dem Fahrzeug in die Werkstatt müsstest, wird es schmerzhaft.

Gruß

Nachtrag:

PDE schließe ich aus, da der Motor warm anstandslos anspringt, der Wagen bei jeder Drehzahl anstandslos fährt und ich keine Ölvermehrung habe.

Das würde ich nicht unterzeichnen. Defekte Abdichtungen und/oder defekte PDE sind nicht zwangsläufig mit eine Ölstanderhöhung verbunden. Diese tritt im Allgemeinen nur extrem auf, wenn der obere Dichtring vom Rücklauf defekt ist.
Der im Video gezeigte Startversuch spricht jetzt, für sich genommen, erstmal nicht für Kraftstoffmangel, sondern nur für defekte Elektrik/Anlasser.

Gruß
 
Zuletzt bearbeitet:
In welchem Zustand ist der DPF ?
Schonmal gewechselt oder gereinigt ?

Anhand vom Video würde ich den Anlasser ersetzen. Auch das Zusammenbrechen der Spannung ist ein Hinweis, für einen Anlasser mit abgerauchter Wicklung.

Gruss
Prof
 
Anlasser, Kabel und Batterie prüfen.
Die Spannung sollte beim Starten nicht unter 9V fallen
 
Kühlsystem abdrücken. Das schwere orgeln nbeim Kaltstart könnte auch an Kühlwasser in den Zylindern liegen. --> Wasserschlag.

Dein Username passt nicht zu deinem Auto .... ;-)
Ohne Kohle fährt man keinen alten T5. Die kommden Reparaturen gehen richtig ins Geld. Da wird es alleine für Ersatzteile gerne mal 4stellig.

Gruß, Yogi
 
Kühlsystem abdrücken. Das schwere orgeln nbeim Kaltstart könnte auch an Kühlwasser in den Zylindern liegen. --> Wasserschlag.
Eine Anmerkung dazu - gibt es beim Reihen-5-Zylinder-Motor so gut wie gar nicht.
Dazu müsste auch ein Kühlwasserverlust vorliegen, den man sicher bemerkt.

Auch ist mir persönlich kein Fall bekannt und kann mich auch an keinen Fall hier im Forum erinnern.

Vorrangig würde ich hier mal den Anlasser untersuchen bzw. ersetzen. Bekommt man inzwischen echt günstig.
(Auch ist der Sapnnungseinbruch ein Indiz, dass mit dem Anlasser etwas nicht stimmt - abgebrannte Wicklung)

Und bezüglich des Ölverbrauchs sind, wie bereits von Dir erwähnt, Kurbelgehäuseentlüftung oder Turbo die typischen Kandidaten,
sofern keine Undichtigkeit nach aussen vorliegt. Kopfdichtung ist sehr sehr selten ein Problem, deswegen auch meine Bedenken
bezüglich des Wasserschlages.

Mich würde der Zustand des DPFs interessieren, weil dies oft eine Ursache für einen angehenden Turboschaden ist, der oft mit
Ölverbrauch einhergeht. Sprich, das Dichtsystem im Turbo wird durch erhöhten Abgasgegendruck (voller oder defekter DPF) in
Mitleidenschaft gezogen und Öl kommt in den Ansaugtrakt und wird so verbrannt. Später gibt es auch einen Ölverlust in die Abgasseite.

Beides zum Leid des DPFs, weil sich dieser durch das Öl noch weiter vollsetzt und dann irgendwann zum Totalausfall des Turbos und
weiterer Komponenten, wie verzogener Krümmer, erhöhtem Verschleiss an der Nockenwelle, führen kann.

Gruss
Prof
 
Wasserschlag hatten wir hier schon mindestens ein Mal. Pleuel krumm, Motor lief aber noch.
 
Eine Anmerkung dazu - gibt es beim Reihen-5-Zylinder-Motor so gut wie gar nicht.
Dazu müsste auch ein Kühlwasserverlust vorliegen, den man sicher bemerkt.

Auch ist mir persönlich kein Fall bekannt und kann mich auch an keinen Fall hier im Forum erinnern.

Vorrangig würde ich hier mal den Anlasser untersuchen bzw. ersetzen. Bekommt man inzwischen echt günstig.
(Auch ist der Sapnnungseinbruch ein Indiz, dass mit dem Anlasser etwas nicht stimmt - abgebrannte Wicklung)

Und bezüglich des Ölverbrauchs sind, wie bereits von Dir erwähnt, Kurbelgehäuseentlüftung oder Turbo die typischen Kandidaten,
sofern keine Undichtigkeit nach aussen vorliegt. Kopfdichtung ist sehr sehr selten ein Problem, deswegen auch meine Bedenken
bezüglich des Wasserschlages.

Mich würde der Zustand des DPFs interessieren, weil dies oft eine Ursache für einen angehenden Turboschaden ist, der oft mit
Ölverbrauch einhergeht. Sprich, das Dichtsystem im Turbo wird durch erhöhten Abgasgegendruck (voller oder defekter DPF) in
Mitleidenschaft gezogen und Öl kommt in den Ansaugtrakt und wird so verbrannt. Später gibt es auch einen Ölverlust in die Abgasseite.

Beides zum Leid des DPFs, weil sich dieser durch das Öl noch weiter vollsetzt und dann irgendwann zum Totalausfall des Turbos und
weiterer Komponenten, wie verzogener Krümmer, erhöhtem Verschleiss an der Nockenwelle, führen kann.

Gruss
Prof
Gebe ich dir im Groben recht, nur ist sowas unentdeckt fatal und gleichzeitig recht einfach auszuschließen. Ein defekter AGR-Kühler kann immer mal wieder vorkommen und schon ist es passiert. Beim T5 halt seltener, aber unterschreiben dass es nicht passieren kann tue ich nicht.

Gruß, Yogi
 
Wasserschlag hatten wir hier schon mindestens ein Mal. Pleuel krumm, Motor lief aber noch.
Meinst sicher diesen: R5, mein Respekt!

Um @Schroeder zu zitieren:
kein Wasserschaden! Wasserverlust war definitv die Wasserpumpe.

War es nie klar, ob es sich um einen Wasserschlag gehandelt hatte. Peter hat das immer in Frage gestellt oder sogar ausgeschlossen.


Beim T5 halt seltener, aber unterschreiben dass es nicht passieren kann tue ich nicht.
Da bin ich auch bei Dir.
Nur gehe ich bei einer Diagnose bzw. Ursachenermittlung dahingehend vor, erst die typischen Fehlerquellen abzuarbeiten und mich dann,
wenn all diese ausgeschlossen sind, an die seltenen bzw. sehr untypischen Möglichkeiten.

Zumal diese Aussage des Themenstarters bereits getätigt wurde:
Flüssigkeiten (Kühlflüssigkeit etc.) sind sauber und unauffällig. Auch keine aufsteigenden Bläschen.

Gruss
Prof
 
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