Ich kann gut nachvollziehen dass Werkstätten Möglichkeiten suchen ihre teils erheblichen Kosten umzulegen. Aus diesem Grund kann man sich über den Stundenverrechnungslohn ärgern oder nicht, der ist halt so und ich akzeptieren dies solange mein Auto Garantie hat bzw. die Möglichkeit nach Kulanz besteht.
Wenn aber eine Werkstatt es akzeptiert, dass der Kunde sein eigenes Öl mitbringt mache ich das auch. Ich sehe keinen Grund für mich, auf diese Möglichkeit zu verzichtet und freiwillig den 3-fachen Preis zu zahlen.
Für die gesparten 100€ (+/-) hätte ich andernfalls einige Stunden arbeiten müssen, um diese rein netto (!) zu verdienen. Ich denke meine Familie/Kinder haben für das Geld auch eine andere Verwendung
Auch hinsichtlich des Themas „wirtschaftliches Überleben der Werkstätten“ bin ich recht leidenschaftslos. Ich arbeite selbst in der Bauwirtschaft und da nehmen die Kunden/Bauherren auch recht wenig Rücksicht auf die wirtschaftliche Situation der Baubetriebe. GANZ IM GEGENTEIL! Hier wird beispielsweise über diverse Auskunftdateien vor Beauftragung versucht abzuschätzen wie die wirtschaftliche Situation einer Firma ist. Steht jemand auf der Kippe und wird er nicht mehr als wirtschaftlich Leistungsfähig angesehen, bekommt er zumindest keine öffentlichen Aufträge mehr... und dass obwohl eine „Unterstützung“ über einen Auftrag gerade jetzt sinnvoll wäre.
Aber auch die Bauwirtschaft überlebt diese Geschäftspraxis. Firmen schließen, Firmen werden neu gegründet...
Warum sollte dies in der Werkstattbranche anders sein? Ich habe bei mir in der Nähe (max. 20min Fahrtdauer) drei VW-Werkstätten zur Wahl, also mehr als genug. Ich wünsche keiner davon, dass diese dicht machen muss, aber wenn ist das eben so.
Im Übrigen: ich habe heute mein Auto zum Ölwechsel in der Werkstatt. Nach 17Monaten bzw. 27.300km wurde angezeigt dass in 3.000km bzw. 1 Tag der Öl-Service fällig wäre. Daher der Termin heute.
Eigenes Öl war kein Problem. Der Wechsel soll zwischen 100-150€ kosten, absolut ok für mich.
Der Werkstattmeister heute früh bei der Annahme (ist nen kleinerer VW-Nutzfahrzeuge-Partner ohne Glaspalast, da macht der Meister das ab und zu sogar selbst
) hatte sogar Verständnis dafür. Er hatte mich sogar gefragt wegen dem Serviceheft ... ich habe ja keins, nur noch Digital ... es wird nun ein Blanko-VW-Serviceheft in Papierform für mein Auto ausgestellt und auch durch die Werkstatt zusätzlich geführt. Damit kann ich, wenn ich ab dem 4/5 Fahrzeugjahr den Ölwechsel selbst mache diesen korrekt dokumentieren. Das hatte ich damals bei unserem 11 Jahre alten Caddy auch so gemacht.
Wobei ich schon am überlegen bin... bei 150€ Kosten für den Ölwechsel (mitgebrachtes Öl, aber Filter usw. durch Werkstatt) wäre die Werkstatt doch eine Option.