Unser hiesiger Lebensmittelmarkt hat soeben eine Annonce veröffentlich, dass er für die Nacht vom 30.06. zum 01.07.2020 ca. 50 Aushilfen sucht, zum Umettiketieren der Waren.
Da der Betriebswirt des Marktes allerdings schon ausgerechnet hat, was dies kostet, werden für die Nacht vom 31.07. zum 01.08.2020 wieder 50 Aushilfen zum Umettiketieren gesucht.
Da bei der zweiten Umettiketierung auch direkt die Kosten mit eingerechnet werden sollen, die bei der Umettiketierung am 01.01.2021 entstehen, werden im August die Preise pauschal um 11 % angehoben.
Ganz ehrlich, dieses Konjunkturpaket zeigt doch einmal mehr, dass diese Menschen in der Regierung scheinbar noch NIE gearbeitet haben. Wer soll denn die Kosten von diesem Nonsens zahlen?
Der Handel? Der gebeutelte Mittelstand, dessen Arbeitnehmer immer noch in Kurzarbeit stecken?
Beispiel aus der Praxis. Da ein Endkunde ein Anrecht auf einen Endpreis (also Bruttopreis) hat, habe ich in allen Druckwerken/Internetseiten, etc. die Bruttopreise stehen. Und da soll ich nun meine Freizeit für Umme investieren und dazu auch noch eine nette Portion Geld in die Hand nehmen, um dies zu ändern? Rechnungsprogramme müssen geändert werden und sicherlich einige andere Dinge, an die ich gerade nicht denke. Die Buchhaltung wird sicherlich auch mehr Zeit benötigen und in Rechnung stellen.
Wenn ich das gegenrechne, dann verpuffen diese 3 % mal gerade eben in unnötig zu erledigender Arbeit.
Augenwischerei und unüberlegter Aktionismus treffen das Ganze ziemlich gut.
Was gibt ein Bürger im Monat für mehrwertsteuerpflichtige Ware aus? Lass es mal 1000 - 1500 € sein. Davon 3 % sind 30,00 - 45,00 €.
Wenn man die dem Bürger, für die nächsten 6 Monate hätte zukommen lassen, in Form von Gutscheinen, Lohnsteuerverzicht oder was auch immer, dann hätte man wesentlich mehr bewirkt, als mit diesem unnötigen Kackscheiß (sorry, aber das ist es).