Hallo Zusammen,
also grundsätzlich ist es schon möglich bei einem Fahrzeug mit quer eingebautem Motor und Frontantrieb einen Allrad mit Untersetzungsgetriebe nachzurüsten. Die Firma Dangel aus Frankreich hatte das beim FIAT Ducato 230 und 244 gemacht. Da Problem ist, daß beim Fronttriebler das Differential im Schaltgetriebe integriert ist. Dangel hat damals das Schaltgetriebe modifizeirt und unter anderem Wellen hohlgebohrt um von der angeflanschten Untersetzung zurückj ins Getriebe zu kommen. Mit der Standarbereifung war das einiger maßen haltbar, mit deutlich größeren Reifen jedoch nicht mehr. Mittlerweile bietet Dangel die Reduktion nicht mehr an und auch der Allrad wird nicht mehr für die 3.0L Motoren angeboten (vermutlich wegen zu hohem Drehmoment).
Bei Sprinter, Vito, Crafter, IVECO Daily, Renault Master, ... mit längs eingebautem Motor und Heckantrieb ist die Situation etwas einfacher. An das Schaltgetriebe wird ein Verteilergetriebe angeflanscht (statt der Kardanwelle). Meist wird ein Verteilergetriebe benutzt welches auch bei Nissan oder Toyota eingesetzt wird (außer bei Oberaigner die haben ein eigenes). Vom Verteilergetriebe geht nun eine Kardanwelle zur Hinterachse. Für die Vorderachse braucht man nun Antriebswellen un ein Differential, welches in oder unter der vorhandenen Vorderachskonstruktion Platz finden muß. Dazu wird meist das Fahrzeug mittels Unterlegklötzen höher gelegt (ca. 10cm) um das Vorderachsdifferential unter dem Motor/Ölwanne zu plazieren.
Achleitner geht sogar den weg, daß die beim Sprinter und Crafter die komplette Vorderachsaufhängung austauschen und von Querblattfeder auf Spiralfeder umbauen. Beim IVECO Daily warden nur die Varianten mit Drehstabfeder umgebaut.
amn darf aber auch nicht das Zusatzgewicht durch einen solchen Allradumbau unterschätzen, der beträgt aktuell beim Crafter 4Motion (Achleitner) 240kg, womit ein Crafter Kastenwagen MR+Hochdach 2500kg-2600kg leer wiegt, was für einen Campingbusausbau dann schon knapp wird.
VG,
Ronny