Reparaturanleitung für den Tausch / Wechsel von Turbo, Krümmer, DPF, AGR, Vakuumpumpe

Tom 20v

Jung-Mitglied
Ort
Braunschweig
Mein Auto
T5 DoKa
Erstzulassung
2007
Motor
TDI® 96 KW
DPF
ab Werk
Getriebe
6-Gang
Antrieb
4motion
Radio / Navi
Beta
Typenbezeichnung (z.B. 7H)
Spezial Forest 4x4, 6 Sitzer
T5.1, 2,5 TDI, BNZ, 96kw, manuelle Klima, Bj. 2007

Karosse eine 7Jd, 4 Motion, Doka

Reparaturanleitung für den Tausch / Wechsel von

Turbo,

Krümmer,

DPF,

AGR,

Vakuumpumpe


Hallo, ich wollte hier mal meine Vorgehensweise / Anleitung einstellen oder für die Nachwelt festhalten, wie ich an meiner T5.1 Doka, 2,5 TDI, 4 Motion, 96 kw, BNZ, Bj. 2007 ein paar Teile getauscht habe. Leider ohne Bilder aber in richtiger Reihenfolge was man nacheinander abschrauben muss und eine Übersicht der Sachen die man benötigt.

Nachmachen natürlich auf eigenen Gefahr und wie gesagt, dies ist nur meine Vorgehensweise gewesen der Reparaturleitfaden vom ☺ ist zum Teil abweichend. Ich hab das nachfolgende auch alles 1-2 Wochen nach der Reparatur aufgeschrieben (bei der Reparatur nur Stichpunkte) daher lieber nochmal alles prüfen z.B. die Nm / Drehmomentangaben mit dem Reparaturleitfaden vom ☺ und natürlich die ☺-Nummern mit dem ☺-Ersatzteilkatalog des eigenen Fahrzeuges vergleichen.

Ich hatte bei 260.000 Km diverse Probleme, die zu beheben waren.

Die Ölverluste und der Abgasgeruch im Innenraum waren zuletzt erheblich.

Folgendes wurde repariert und wird hier nach meiner Art der Reparatur beschrieben:

a.) Krümmer – leicht undicht zum Zylinderkopf
(laut Messlineal nach Ausbau Krümmerverzug ca. 2mm)

b.) Krümmerdichtring zum Turbo stark undicht (wurde die letzten 3 Jahre immer sporadisch mit Auspuffdichtmasse abgedichtet – geht ;-)

c.) Hauptdichtung vom Turbo am Übergang zum Motor (Ölkanäle) stark undicht – sehr starker Ölverlust

d.) DPF Aschemasse nach Auslesewert VCDS = 117 g (DPF laut ☺= 95g - dann Austausch)
Aber : Bei meinem hat bei 117g Asche keine gelbe Lampe geleuchtet und keine Fehlermeldung aber er hat alle paar Wochen immer für ein paar Minuten richtig gut gequalmt – wenn das im Stadtverkehr passiert ist hätte ich auch nicht gern hinter mir gestanden :-)

Vor 3 Wochen aber sogar bei der Dekra AU bestanden. Seit 2018 muss ja anscheinend wieder bei allen Autos der Schnorchel in den Auspuff gehalten werden und nicht nur digitale Auslesung. Der Motor ist bei 5000 U/min fast aus dem Motor geflogen aber das Prüfgerät hat grün i.O. angezeigt und der Prüfer war zufrieden.
Also bei vollem DPF kommt anscheinend hinten auch nichts raus :-)

e.) Dichtung Vakuumpumpe war sehr stark undicht zwischen Pumpe und Motor

Folgende Dinge wurden ausgetauscht:

Turbolader - überholter Garret mal sehen wie lange der läuft (der alte ist aber noch Ok) – ebend läuft der überholte gut hat aber nicht mehr Druck als der alt – muss er auch nicht soll ja wie mein T4 vorher mindestens 475.000 km halten - war allerdings ein 1,9er Saugdiesel und da war nur die Karosserie nach 20 Jahren am Ende.

Turbo 070145701R
2 x Stehbolzen M10x30 N10697001
1 x M10 Vielzahn N91137701
2 x Kupfermuttern M10 /16er Schlüssel N10286111
1 x Dichtung zum DPF 7H0253115B und Schelle 1K0253725
1 x Gummidichtring vom 90° Ansaugstutzen am Turbo N90771902
2 x grüne Dichtung (2 Größen) im Druckrohr vom Turboauslass 3C0145117D und H ?

1 x Krümmer 070253031F– (alter leicht verzogen aber keine Risse - kann mein Kumpel zu Übungszwecken mal auf seine Maschine spannen und planen)
10 x Stehbolzen M8x35 Gesamtlänge ca. 43-47mm N90188902
10 x M8 Kupferschrauben 12er Schlüssel N90894601
2 x Stehbolzen M8x25 auf Krümmer Gesamtlänge 32-35mm N0444087
2 x M8 Kupferschrauben 12er Schlüssel N90894601
1 x Klemmdichtung Krümmer / Turbo 0701253117
1 x Flansch Krümmer / Turbo oben 070253107
1 x Flansch Krümmer / Turbo unten 070253125
1 x Dichtung unter Flansch am Turbo 070253115
3 x Vielzahnschraube M8x35 N91120901
1 x Dichtung Krümmer 070253039C

1 x AGR Ventil 070131512F (altes war noch ok ist jetzt Ersatzteil)
2 x Dichtung AGR/Krümmer und AGR/Rohr 069131547D

1 x Dichtung Metallwasserrohr 070121119

1 x Vakuumpumpe 070145209H (Pumpe war noch ok ist jetzt Ersatzteil wird mal zerlegt und neuer Dichtsatz rein)
1 x Dichtung 070145215

DPF VWK 7H0254700J 7H0181BA =Nummer auf DPF -
Ich hatte einen Austausch-DPF besorgt aber da der Halter nicht gepasst hat hab ich den alten gereinigt.
1 x Schelle 1K0253725 und Dichtung 7H0253215D zum Flexrohr 3C0253263F bei neuem Flexrohr braucht man nochmals
1 x Doppelschelle 65mm

Hier noch ein Paar Sensoren für den BNZ 4-Motion
Differenzdruckgeber 076096051A
Steuerleitung (Metall am DPF verschraubt) 7H0131552S
Abgastemperaturgeber vor DPF G448 B070906088F
Abgastemperaturgeber nach DPF G527 B070906088Q
Abgastemperaturgeber vor Turbo G235 B070906088R

So hier jetzt mal die Reihenfolge wie ich vorgegangen bin:

Empfehlung Werkzeuge:
-je 2 x Knarrenkasten ½ und ¼ Zoll
-alle Adapter für Knarren z.B. ¼ auf ½ Zoll usw.
-Lange Nüsse z.B. ¼ (10, 12, 13) und ½ (12, 13, 16)
-1/2 Zoll Nuss Vielzahn z.B 10, 12, 14 in kurz, mittel und lang (120mm!)
-1/2 Zoll Nuss Innensechskannt z.B 6, 8, 10 in kurz, mittel und lang
-Flexibler Spiegel oder Wifiminikamera oder Handy
-Flexstange mit Magnet
-Drehmomentschlüssel ca. klein bis 50 Nm und groß bis 200 Nm
-Satz Schellenzangen für Wasserschläuche, Schlauchlöser (U-Hacken mit Konusspitze)
-Gripzange klein, groß
-8er und 10er Stehbolzenausdreher
-guten Satz Bohrer 1-10 am besten mit 0,1 Stufung HSSG
-(Messlineal oder gerades Eisen)
-Ring- und Gabelschlüssel bis min. 22 auch 16er!
-Akkuschrauber mit Drahtbürste
-Winkelbohrer
-Dremel mit Zubehör
-Akku LED Lampe mit Magnet (wichtigstes Teil)
-Schraubenausdrehkit mit Führungshülsen und Bohrern z.B. 3,2 mm 4,7mm im Set
(günstiges reicht eigentlich oder Führungshülsen selber Bohren mit 4 mm
und mit passenden Torx-Bit arbeiten)
-M8 Gewindereparaturset (nur wenns ‚schief‘ geht)
-Schneideisenset bis M12 besser M14
-Heißluftfön
-Gasbrenner
-Unterdruckpumpe mit Auffangbehälter
-Ausdreher für Lambda 22er und Temperatur Geber 17er (Luxus)
-Kompressor mit Druckluftpistolen
-Lötkolben
-Torx-Bits
-3M Maske mit Filtern
ansonsten normale Werkstattausrüstung Flachzangen, kleiner/großer Hammer usw.

-30 Schachteln (z.B. aus Kleinteilemagazinbox) für Aufnahme von Schrauben und Teilen.
Ich stelle sie auf die Werkbank und lege die Schrauben/Teile in der Reihenfolge in die Kisten wie ich Sie abbaue. Einfach auf ein Kreppband Nr. aus dieser Anleitung reinkleben und es kann nichts mehr schief gehen.

Man kann beim Zusammenbauen Schachtel für Schachtel anbauen und das Suchen in dem großen All-in-One Eimer entfällt ;-) - motiviert auch bei zwischenzeitlichen Depressionen wenn man sieht wie es immer weniger Kisten werden.

Empfehlung Material:
-WD 40
-Kupferpaste (Ich mache grundsätzlich alle Schrauben die ich wiederverwende mit einer Drahtbürste sauber alle kriegen etwas Kupferpaste – denn bei alten Autos muss man in der Regel schon kurze Zeit später wieder an die Schrauben die man nicht gängig gemacht hat – zumindest meine Erfahrung nach über 25 Jahren Schrauberei ohne dass meine Autos je eine andere Werkstatt als meine eigene gesehen haben und der T5 ist mit 12 Jahren mein jüngster)
Achtung der Reparaturleitfaden vom ☺ sagt hier was anderes zu alten Schrauben und Heißschraubenpaste – also ggfl. lieber nicht nachmachen mit der Kupferpaste.
-Fett
-Kontaktspray
-G12 ++ oder G13 Frostschutz
-Motoröl 5w30 und Filter (Empfehlung bei neuem Turbo)
-Schraubensicherungslack
-100er Pack Einmalhandschuhe
-Lappen
-Isolierband / Gummischweißband / Schrumfschlauch / Lötzinn (für Notreparatur an Gebern und Kabeln)
-Kreppband, Edding
-Panzerband
-ggfls. hitzebeständigen Unterdruckschlauch (ersetzen an Unterdruckdosen Turbo und AGR)
-selbstklebendes Aluklebeband (Hitzeschutz)
-Kiste Bier - bevorzugte Marke
-Flasche Schnaps Empfehlung: Bullenschluck (nicht nur für innere Einreibung – auch zum Einreiben der müden und abgeschürften Gliedmaßen geeignet :-)
 

Anhänge

  • Anleitung Turbotausch T5.pdf
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So jetzt los:

Hinweis: bei den Schrauben hab ich meist die Schlüsselgröße dazugeschrieben die ich brauchte und nicht die Schraubengröße wie M6 usw. damit man weiß was man von der Werkbank für Schlüssel mitnehmen muss :-)
1.)
Auto vorn auf Rampen fahren und hinten auf Böcke stellen (Räder drehbar wegen Kardanwelle)
so dass man mit dem Rollbrett gut von unten schrauben kann.
Wer eine Bühne hat ist klar im Vorteil (hier fehlt meiner Werkstatt leider die Höhe und meiner Scheune leider noch die Betonplatte) aber ich habe mir halbseitig vor das Auto ein 30 cm hohes Podest gebaut, so dass man gut im Motorraum arbeiten kann und trotzdem mit dem Rollbrett noch unter das Auto kommt.
2.)
Unterbodenmotorschutz ab (6x13er Schraube)
3.)
Vordere Kardanwelle (am Getriebe) vorn und hinten mit Körner markieren damit sie später in der gleichen Lage und Ausrichtung wieder angebaut werden kann.
4.)
die 3 unteren Schrauben der vorderen Kardanwelle hinten am Gelenk ab (Vielzahn, 50Nm + 90°)
5.)
die 6 Schrauben der vorderen Kardanwelle am Getriebe ab (Vielzahn, 50Nm + 90°)
Kardan um 180° drehen und wieder mit 2 Schrauben befestigen
6.)
jetzt die 3 restliche unteren Schrauben der Kardanwelle hinten ab (Vielzahn, 50Nm + 90°)
7.)
Schrauben vordere Kardanwelle ab (Vielzahn, 50Nm + 90°) und Kardan rausnehmen
(wenn festgegammelt – WD 40 und Hammer – Geduld – Hammer – nicht kaputtschlagen – sie lösen sich irgendwann der Ring fasst nur 2-3 mm über und da hält der Rost fest – nicht aufgeben)
Zur Not geht es vielleicht auch mit Kardan aber dann wird es eng an den Verschraubungen am DPF.
8.)
Schelle (8Nm) vom DPF am Flexrohr abnehmen.
(bei mir nur mit Eisensäge und Meißel – festgegammelt)
Dichtring und Schelle ersetzen
9.)
Flexrohr prüfen ob abgerissen und ggfls. ersetzen (bei mir 3c0253263F) und 65mm Doppelschelle.
10.)
zum DPF
Ich habe versucht die Sensoren und Druckleitungen mit viel Aufwand und gefluche vom DPF zu entfernen – meine Empfehlung – lasst es. Der DPF geht dann zwar nicht nach unten raus aber nach oben passt es und dann kann man alles in Ruhe abschrauben wenn der DPF im Schraubstock eingespannt ist - auch ohne Spezialwerkzeug (Lambda 22er 52Nm - Rest 17er Schlüssel 45Nm)
11.)
Weiter im Motorraum alle Stecker/Verbinder zu Gebern Lambda zum DPF und Krümmer abziehen/trennen. Zum Trennen wird die kleine Lasche des Steckers immer etwas nach vorne zum abzuziehenden Stecker gedrückt/gehebelt (z.B. mit schmalen gebogenen Flachschraubendreher in die Lasche und nach vorne hebeln oder wenn noch nicht ‚festgewachsen‘ mit dem Finger ) dann klackt es leicht und der Stecker kann abgezogen werden ggfls. Schuss WD40 vorher auf die Lasche – (bei zu wenig Feingefühl funktioniert natürlich auch Lasche abbrechen, dann sollte man den Stecker aber später mit Schweißklebeband sichern ;-)
(Tipp: in alle abgezogenen Stecker/Buchsen Kontaktspray rein - einwirken lassen und mit Druckluft ausblasen – aber Lappen vorhalten – der Mann merkt schon warum ;-)
-ggfls. vorhandenen Kabelbinder aufschneiden und Kabel ausclipsen
Tipp : überall wo Kabel ausgeclipst werden Kreppband rumkleben und auch um die losen Stecker/Buchsen – hilft ungemein um später alle gelösten Verbindungen im Motorraum wiederzufinden
- ich weiß für vergessene Stecker gibt es heute VCDS Fehlerspeicher
12.)
Differenzdrucksensor Torxschraube lösen – abnehmen Schläuche dranlassen
13.)
Turbodruckschlauch am Turboauslass Richtung LLK abnehmen
2 Metallklemmringe ausclipsen, 2 Dichtringe grün erneuern.
Tipp: Alle Öffnungen in die Dreck fallen kann z.B. Turboschläuche mit Lappen verschließen/ Socken gehen gut die kann man drüberziehen - sie sollten nur keine Löcher haben.
Aber Achtung nicht zu tief reinstecken und dann vergessen zu entfernen beim Zusammenbau – ist ein lustiger Klassiker und passiert jedem mal.
Ps: Klopapier zieht ein Turbo meist noch durch, wenns nicht 4-lagig ist.
14.)
weiter Wasserausgleichsbehälter ab.
2 Leitungen lösen – dritter Schlauch kann dranbleiben
Batterieabdeckung weg – und Behälter in Batteriekasten legen
Kühlwasser mit Messbecher auffangen oder wer kann absaugen und sauber zwischenlagern.
Insgesamt laufen beim lösen der Wasserschläuche ca. 3,5-4,5l Kühlwasser aus. 2-2,5 Liter kann man gut auffangen der Rest muss ergänzt werden also G12++, G13 besorgen oder was so drauf ist.
15.)
Hinweis: Nr. 15 bis 20 nur für den Tausch der Vakuumpumpe nötig
Turbdruckschlauch unter Ausgleichsbehälter ab (2 Schellen)
3 Stecker von Sensoren in dem Bereich ab (vorsichtshalber damit sie nicht abbrechen)
16.)
-Unterdruckschlauch von Vakuumpumpe vorsichtig abziehen
-Spritschlauch von Vakuumpumpe (zum Filter) mit Schelle abnehmen (kommt kaum Diesel raus – Lappen)
-Druckschlauch Sprit von Vakuumpumpe 17er Überwurfmutter lösen – Schlauch mit konischer Pressverbindung (ich musste den Konus mit einigen bis vielen vorsichtigen Schlägen überzeugen bis sich der Konus gelöst hat – einfach die 17er Überwurfmutter runterdrehen mit Kraft kann das Gewinde kaputtmachen oder die Pressverbindung vom Schlauch runterziehen !)
Also Geduld sonst Schlauch kaputt/undicht.
17.)
-Pumpe lösen 2 x Vielzahn, 1 x unten 10er Schraube
-Dichtflächen sauber machen (ich nehme meist 240er Schleifpapier)
-neue Pumpe mit neuer Klemmdichtung zwischen Kopf und Pumpe einbauen (wenn alte Pumpe wiederverwendet wird ggfls. neu abdichten - ist kein Hexenwerk -siehe Forum)
Tip: wenn neue Pumpe - etwas Diesel mit Einwegspritze in die Dieselanschlüsse der Vakuumpumpe und Pumpe durchdrehen (Vermeidung komplett Trockenlauf neue Pumpe) und dann neben die alte Pumpe legen und Nut von Pumpenwelle so drehen wie bei der alten (sofern nach abnehmen nicht verdreht) dann passt Sie beim Einbau genau auf die Welle im Motor)
18.)
-Pumpe anbauen 2 x Vielzahn (20 Nm) 1 x unten 10er Schraube (8 Nm)
-Schläuche drauf 17er Überwurfmutter (45 Nm) oder fest nach Augenmaß wer den passenden Drehmoment nicht hat – aber nach 1000 kg Pressung kommt ab ;-)
19.)
Jetzt liegt der Dieselfilter schön frei – wer ihn noch nie gewechselt - hat hier die Chance
besser kommt man da nicht ran.
Tip: neuen Filter komplett mit neuem sauberen Diesel vollmachen - erspart orgeln ohne Ende für den der nicht per VCDS entlüften kann
20.)
Vor Motorstart Vorlaufspritpumpe mit VCDS 10 mal ansteuern.
Hier nochmal : Diagnosestecker rein, USB an Laptop, Schlüssel drehen Zündung an, VCDS Programm laden, unter Einstellung Verbindung prüfen wenn i.O. zurück ins Hauptmenü,
01 Motorelektronik, 04 Grundeinstellungen, 035 eingeben, Start, Vorlaufpumpe 10 mal einstellen (ein/aus) (geht nach 20 Sekunden von selber wieder aus) – Ps: man muss die Pumpe hören sonst passt was nicht - fertig -
meiner ist sofort kurz angegangen und hat sich ein bisschen geschüttelt und ist wieder ausgegangen und beim 2 Startversuch (ohne orgeln) lief er sofort einwandfrei.
21.) weiter gehts
Stecker Klima HD Sensor G65 an der Spritzschutzwand am Luftfilter ab
22.)
Stecker Luftmassenmesser am Luftfilter ab
23.)
Anschlussschlauch vom Luftfilter zum Turbo (2 Schellen 7er Nuss) und
Anschlussrohr am Zylinderkopfdeckel (drücken-abziehen) ab
24.)
Deckel Luftfilterkasten ab (2 Schnapper)
25.)
Luftfiltereinsatz raus und Gitter unter Einsatz rausnehmen
26.)
Innensechskanntschraube im Luftfilterkasten (Spritzwand) und vorn am Luftfilterkasten (8 Nm) raus
27.)
Plastikrohr unten am Luftfilterkasten am Motorhalter zischen Luftfilter und Motor abziehen
Luftfilterunterkasten raus - Ansaugrohr Richtung Kühlergrill vorsichtig ausclipsen
28.) Wasserschlauch vom Metallwasserrohr welches über dem Krümmer ist, da wo der Luftfilterkasten saß Schelle runter, abziehen und ggfls. Kühlwasser auffangen zusätzlich Wanne unters Auto
danach alle andern Wasserschläuche vom Metallwasserrohr abziehen z.B. Heizung
- die Wasserschläuche am Krümmer sind auf den Metallrohren festgebacken - Empfehlung
mit U-Haken mit konischer Spitze und WD 40 Schläuche vorsichtig rundum lösen aber nicht kaputtmachen - Geduld
2 Vielzahnschrauben (10 Nm) vom Metallwasserrohr abschrauben (über Krümmer und AGR)
29.)
Metallrohr ausbauen
So jetzt jemanden holen der Dampf im Arm hat (ich hatte nicht genug :-)
Ich habe einen Gurt an das Metallrohr gemacht direkt dort wo es über dem Thermostat in der Motorblock geht, meinen Motorkran angesetzt und vorsichtig unter ständigem leichten wackeln am Wasserrohr gerade nach oben gezogen. Bei mir war das Wasserrohr mit dem ca. 1 cm breitem Dichtring so festgebacken/festgegammelt (die Dichtung 070 121 091 ist auf jeden Fall hin - also vorher besorgen) dass ich erst dachte es wäre mit dem Thermostatventil darunter irgendwie verriegelt - dem ist aber nicht so – mit meiner Muskelkraft war da nichts zu wollen und seitlich hebeln da kann schnell was brechen und dann :-(
Also das Thermostatventil darunter muss nicht raus.
30.)
Jetzt den 90° Alustutzen von der Turbo Ansaugseite ab 2 x Imbus – ist eng (langer 140mm nicht zu dicker 5er wird benötigt)
31.)
Jetzt liegt das Thermostatventil frei – ist eine gute Gelegenheit es zu wechseln besser kommt man da nicht mehr ran - 070 121 119 und 070 121 114. M6 -10 Nm, M8 -20 Nm.
32.)
weiter gehts -AGR Ventil abnehmen
-Wasserschläuche ab Unterdruckschlauch nicht vergessen
-Halteblech oben ab 3 x 10er ab (10-12 Nm)
-am Krümmer 2 x 12er Kupfermuttern ab (25 Nm) – 2 x M8 Stehbolzen 25 mm Gesamtlänge ca. 32-35
und feuerfeste Dichtung erneuern
-andere Seite 2 x Vielzahn ab (20 Nm)
-AGR Ventil nun rausnehmen
- Halter unter AGR abschrauben 2xVielzahn (15Nm), 1x 10er Mutter am Krümmer
33.)
Temperatursonde (45Nm) im Krümmer (17er) - schwarzer Stecker rausschrauben (Stecker braun und orange = Temperaturgeber am DPF)
34.)
Abschirmbleche vom Krümmer ab 4 x 10er Schraube
-das linke Blech am Turbodruckrohr geht mit drehen und drücken nach links raus (auch wenn es nicht so aussieht)
35.)
Schelle (8Nm) zwischen Turbo Abgasseite und DPF ab (ggfls. leichte Schläge mit dem Meißel)
Metallklammerdichtung (wird bei der Montage auf dem DPF Anschlussstutzen festgeklemmt) und Schelle erneuern.
36.)
Schraube (16er, 60Nm) vom Halter unten am DPF von unten abschrauben
(½ Zoll Knarre mit Verlängerung 2x lang, 1x kurz, Gelenk und 16er Nuss)
Der Halter kann gelöst werden man sieht die Schraube aber nicht – bis zum Ende des Halters tasten
und 13er Schraube mit kleiner Knarre lösen aber nicht abnehmen – dann ist der Halter für den DPF beweglich
37.)
so jetzt im Motorraum Platz schaffen damit der DPF nach oben raus kann
- mittigen Halter oben an der Spritzschutzwand wo die Stecker von Lambda, Temperaturgebern, Differenzdruckgeber usw. eingeclipst sind lösen (2 x 10er Schraube) und nach unten aus den Haltegewinden ziehen und dann mit Bindedraht das ganze Gedöns so weit wie möglich nach oben und Richtung Batteriekasten binden - z.B. am Scheibenwischer befestige. Das gleich mit den Wasserschläuchen die da rumbammeln.
So jetzt müsste oben zwischen Krümmer und Spritzwand viel Platz sein für alle restlichen Arbeiten und der DPF sollte gut sichtbar sein.
38.)
Jetzt unter das Auto und die 2 x 16er Schrauben (60 Nm) des DPF unten/hinten rausschrauben.
-die 2 x 16er Schrauben (60Nm) vom Halter müssen nur gelöst werden für den spannungsfreien Wiedereinbau (Halter ist dann seitlich verschiebbar)
Wer den DPF nach unten rauskriegen will muss auch noch den Halter des Halters am Getriebe (3 Schrauben) entfernen und alle Druckschläuche und Geber plus Lambda vom DPF entfernen und dann ist immer noch verdammt wenig Platz.
39.)
aber er soll ja nach oben raus
also DPF mit allem Gedöns (Gebern, Druckrohren, Lambda) nach oben über Krümmer rausfädeln.
Aufpassen nicht die Geber verbiegen oder abreißen (2 Mann von unten?) – es ist aber erstaunlicherweise sehr viel Platz.
- so jetzt kann man nach belieben alles vom DPF lösen (was bei mir 12 Jahre Zeit hatte am DPF festzuwachsen)
Hier sind alle Regeln der Lösekunst zugelassen – manchmal hilft Hitze manchmal Rostlöser manchmal kauft man eine neuen Geber oder mehrere aber zumindest kann man den DPF im Schraubstock einspannen und erspart sich viel Gefluche, Geschrei und auch Blut.
Tip: Vor Wiedereinbau alle Gewinde reinigen (Dremel Messingbürsten, Gewindeschneider usw.) und Kupferpaste fürs nächste Mal ;-)
40.)
Hier jetzt was für die die den DPF reinigen wollen – man kann auch neu kaufen – hatte ich auch gedacht aber meiner aus dem Zubehör hat zwar am Turbo und am Flexrohr und am Haupthalter gepasst aber der untere Halter hätte um 2 cm verformt werden müssen und da der Monolit auch geschätzt nur 2/3 so lang und rund/kleiner statt oval war und somit sehr dicht am Hitzeschutz saß, hab ich mich kurzfristig und notgedrungen für die Reinigung des alten (Monolith sah aber auch noch sehr gut aus) entschieden.
Gibt auch Firmen die das machen aber man verliert ein paar Tage.
Mein DPF hatte 260.000 km runter ist 13 Woche 2007.
Die Aschemasse laut VCDS vor Reinigung 117g (nach dem was da so rauskam glaube ich das)
Der DPF vom 4 Motion ist am Auslass zum Flexrohr schräg angeflanscht, dass macht die Reinigung etwas schwieriger oder tricki ;-)
Kurzanleitung meiner Reinigung:
-Kleines biegbares Kupferrohr (z.B. vom alten Wasserhahn) mit Schlauch und Schellen an Pressluftpistole anbringen.
-Kupferleitung so biegen, dass man in die Ausslassseite des DPF reinkommt und im rechten Winkel Pressluft durch den Monoliten blasen kann (ich habe eine normale gerade Pessluftpistole eine abgewinkelte und eine mit dem gebogenen Kupferrohr genutzt)
-10 Bar Kompressor, 3M Atemschutz mit Filter und los (immer von Auslassseite DPF in Richtung Einlassseite – wo der Turbo saß) bis nichts mehr qualmt
(ich empfehle es nicht in der Werkstatt zu tun und wenn vor dem Haus - Fenster zu – wer seinen Holzkohlegrill schon mal mit Pressluft gereinigt hat weiß was ich meine ;-)
- danach Dose Bratofenreiniger rein und mit Pressluft in den Monoliten blasen (ich empfehle einen Lappen vor die Auslassseite zu halten oder alternativ Augen und Mund zumachen – der Reiniger will nämlich immer aus dem großen Loch raus ;-)
-1 Stunde anlösen lassen
- jetzt mit Wasserschlauch ausspülen danach wieder mit 10 Bar Pressluft Wasser bzw. schwarze Suppe aus dem Monoliten blasen
- 2-5 mal Wasser und Pusten wiederholen bis alles sauber ist
- wer keine Schmerzen hat haut danach nochmal Kesselreiniger von der Ölheizung rein ½ Stunde Heißluftfön oder alternativ meinetwegen auch Gasbrenner reinhalten oder vielleicht das Ganze bei 250° 2 Stunden in den Backofen (sollte aber nicht im Haus stehen;-) und nochmal mit Pressluft ausblasen.
Also mein DPF zeigt jetzt im VCDS im Leerlauf 0 und beim Gasgeben 20 was auch immer für eine Einheit Differenzdruck an – ich weis aber nicht ob das gut ist oder schlecht.
Hab den gereinigten DPF im VCDS mal auf 40g Ascheladung programiert und er scheint jetzt alle 270-300 km eine Regeneration durchzuführen - top.
41.) so weiter
Verbindung Turbo / Krümmer 3 x Vielzahn (30 Nm plus 180) anlösen und wieder leicht festziehen
(Achtung dies ist die Einzige Verbindung zwischen Turbo und Krümmer – beim gemeinsamen Rausnehmen kann der Turbo nach unten rausrutschen – also festhalten)
42.)
Krümmerschrauben 12er Kupferschrauben (25Nm) 10 Stück abschrauben (ein paar Tage gut vorbehandeln mit Rostlöser ist empfehlenswert)
43.)
1. Schraube oben vom Turbo (zwischen Krümmer – sieht man mit Spiegel)
10er Vielzahn (neu 40 Nm plus 90°) lösen. Vielzahn muss 120mm haben !
2. Schraube am Turbo unten - 16er Kupferschrauben (neu 40 Nm plus 90°) von oben her (Motorraum) am Thermostatventil lösen
3. Schraube am Turbo unten - 16er Kupferschrauben (neu 40 Nm plus 90°) von unten lösen
(½ Zoll Knarre mit Verlängerung 2x lang, 1x kurz, Gelenk und 16er Nuss)
Unterdruckschlauch vom Turbolader (Druckdose VTG) abziehen
44.)
So das wars – Turbo mit Krümmer rausnehmen
und
Bier trinken

(je nach Verrottungszustand und der damit verbundenen Widerspenstigkeit der Schrauben und Bauteile – meine waren mit ihren 12 Jahren schon mächtig pubertär - und natürlich der Lust und Beständigkeit des Schraubers können ja schließlich 10 bis 20 Stunden vergangen sein - aber alles säubern und einbauen geht schneller – mein T5 stand beim entspannten und gemütlichen Schrauben 5 Tage in meiner Werkstatt – als eine Woche Urlaub in Schrauberhausen)
 
45.)
Jetzt noch was zum Zusammenbau von Turbo und Krümmer
Krümmer und Turbo (wenn nicht durch Neuteile ersetzt) reinigen und prüfen
Zur Prüfung kann man ja unendlich viele Videos im Netz finden oder im Forum.
Krümmer prüfen ob verzogen z.B Messlineal dranhalten ggfls. planen, Risse suchen.
Dann Turbo und Schrauben mit neuem Dichtsatz/Flansch und neuen Schrauben bis Handfest (siehe unten) zusammensetzten und Turbo und Krümmer mit Bindedraht sicher zusammenbinden, damit sie beim Einsetzen nicht auseinander rutschen.
-neue Dichtung (zwischen Turbo und Motor) schön straff in den Turbo einclipsen (ggfls. Haltenasen an der Dichtung nachbiegen)
-neue Krümmerdichtung auf neu Stehbolzen am Zylinderkopf aufsetzen (vorher Dichtflächen am Zylinderkopf penibel säubern)
-Turbo mit Krümmer auf Stehbolzen aufsetzen.
(mit Spiegel kontrollieren ob die Turbodichtung beim Aufsetzen nicht verrutscht ist !)
-10 neue 12er Kupfer-Krümmerschrauben handfest anschrauben
-3 Turboladerschrauben anziehen 40Nm + 90° (2 neue Stehbolzen M10 nicht vergessen)
-die 10 neuen 12er Kupfer-Krümmerschrauben mit 25 Nm anschrauben
(ich hab die Schrauben in 2 Schritten 10Nm dann 25 Nm von innen nach
außen angezogen)
-Danach die 3 Schrauben für die Klemmdichtung zwischen Krümmer und Turbo anziehen
Die Lehre vom ☺ T10348 zum anziehen ist nur eine Distanzscheibe und kommt zwischen oberen Dreieckklemmplatte (Flasch) und unterer Klemmplatte (Flasch)
(Schablone für T10348 gibt es als PDF hier im Forum- einfach ausdrucken auf alten Aktenordner -ist schön stabil- mit Pritt aufkleben und mit Cutter ausschneiden – fertig)

Anleitung Schablone zwischenlegen 3 Schrauben handfest anziehen – Schrauben 180° lösen und Lehre entnehmen jede Schraube nacheinander immer 90° weiterdrehen bis sie 30Nm haben. Danach nochmals 180° weiterdrehen.
Der Sinn der Lehre ist es meiner Meinung nach alle 3 Schrauben gleichmäßig anzuziehen, damit der Klemmring nicht schief eingepresst wird.
Also meiner Meinung nach muss man eigentlich nur jede Schraube mit der gleichen Anzahl von Umdrehungen eindrehen bis sie handfest sind (Voraussetzung ist natürlich das alle 3 gleichlang sind ;-) und dann mit Schüssel jede Schraube nacheinander immer 90° weiterdrehen bis sie 30Nm haben. Danach nochmals 180° weiterdrehen - dann kann man sich die Schablone/Lehre ersparen.

Jetzt noch ein Wort zum Stehbolzen wechseln.
Bei mir sind 2 Stück im Zylinderkopf abgerissen - die beiden ersten an der Seite wo der Luftfilter sitzt.
Beide ca. 1-2 mm tief im Kopf.
Die anderen sind mit M8 bzw. am Turbo mit M10 Stehbolzenausdreher gekommen.
Vorher 25 mal mit Hammer leicht auf den Kopf schlagen und mit Stehbolzenausdreher mit max. ¼ Zoll Karre dran mit Gefühl herausdrehen. Ggfls. noch mal 25 Schläge und WD40 nachlegen.
Tip – vorher schon einen Ausdrehersatz mit Führungshülsen besorgen – die billigsten gibt es ab 15 Euro mit Bohrer, Hülsen und Ausdrehern und Überwurfmuttern (meist Zoll) im Auktionshaus die haben z.B. 3,2 mm und 4,7 mm Bohrer. Zur Sicherheit noch einen 4 mm Bohrer und einen passenden Torx T27 oder T30 zum einschlagen, sowie einen Helicoil Reparatursatz für M8 gibt es auch ab 15
Mehr geht nicht – dann hat man 4 Versuche pro Bolzen wenn man nichts abbricht – also sachte.
Eine kleine Gripzange um ggfls. eingeschlagene Ausdrehbolzen oder Torx-Bit wieder zu entfernen ist auch nicht schlecht.

Winkelbohrmaschine ist natürlich notwendig. Ich habe eine von Bosch blau 10,8/12v Akkusystem die geht einwandfrei – (System kann ich empfehlen man braucht nur eine Sorte Akkus und es gibt alle Maschinen die ‚Mann‘ braucht oder meint zu brauchen - gibt es gebraucht auch für kleines Geld und kaputt fast geschenkt (wenn dann rauchen nur die Motoren ab die kosten 15-20 Euro und sind in 10 min gewechselt)- ansonsten gibt es jedes Jahr neue Maschinen (Dremel, Sägen, Flex,
Led-Lampen und der Weihnachtsmann braucht die nächsten Jahre keine Staubfänger mehr bringen ;-) - gibt natürlich auch super andere Hersteller ist halt Geschmackssache.

Nun zum ausbohren:
-die am Rand des Krümmers sind einfacher auszubohren ;-)
-einfach alten Krümmer nehmen Führungsbohrhülse (Bild) in Krümmerbohrung fest und senkrecht im 90° Winkel einsetzen/klemmen (wenn Stehbolzen im Kopf abgerissen Hülse an der Spitze konisch schleifen und 1-2 mm unten über Krümmer rausschauen lassen - wenn noch ein Stummel rausschaut Hülse innen ausschleifen und über den Stummel stülpen)
-so jetzt Auslasskanäle im Kopf mit Panzerband zukleben (Metallspäne im Motor oder Turbo sind kontraproduktiv zu dieser Reparatur)
-Krümmer auf restliche schon erneuerte Stehbolzen setzten und mit 2-4 normalen M8 Schrauben befestigen
3,2 mm Bohrer mit Winkelbohrmaschine ansetzen (Wichtig – vor Bohrbeginn Strich auf den Bohrer machen um die Bohrtiefe messen zu können) und ca. 0,5-1mm anbohren
-alles wieder abnehmen und mit Spiegel prüfen ob die Mitte vom Stehbolzen getroffen ist ggfls. korrigieren.
-Dann Krümmer wieder dran und bohren
langsame Drehzahl, nur leichter Druck, rechter Winkel, Geduld und alle 2mm Bohrer raus und WD40 oder so dran.
Meine Stehbolzen waren ca. 11 mm im Kopf drin – also 11-12mm, das ist die Schmerzgrenze – ich empfehle nicht tiefer zu bohren sonst ist man irgendwann im Kopf. Ich habe 7mm gebohrt hat auch gereicht (meine neuen Stehbolzen hatten aber auch nur 8mm Gewinde ich wusste nicht das ab Werk längere drin waren)
-Ausdrehbolzen mit Hammer in das Bohrloch 5 mm tief einschlagen WD 40 dran - einwirken
lassen und noch 20 -30 leichte Hammerschläge auf den Bolzen
-Ausdrehmutter drüber und vorsichtig versuchen rauszudrehen (ich würde mit nicht mehr als 10-12 Nm versuchen)
Wenn der gehärtete Bolzen abbricht ist Ballett
-wenn noch nichts geht kleine Gripzange dran Bolzen rausdengeln
Tip: Kleine Grippzange längst am Bolzen ansetzen, ein Loch hinten in den Griff bohren und kleinen 90°Winkel anschrauben wo man mit dem Hammer hinterdengeln kann.
-größer bohren 4 mm und nochmal versuchen (müsste Torx 27 oder 30 sein – am besten messen)

Wenn die Stehbolzen weiter in der Mitte des Krümmers abgerissen sind ist der Bohrer ggfls. nicht lang genug wenn der Krümmer angesetzt ist.
Dann 15-20mm dickes Holzbrett nehmen Krümmer drauflegen und alle Löcher anzeichnen und Bohren und ggfls. Brett passend sägen. Die wo der Stehbolzen abgerissen ist ca. 1mm kleiner als die Führungsbohrhülse bohren und Hülse senkrecht einschlagen nun Brett an noch vorhandene Stehbolzen an den Kopf schrauben und gleiche Prozedur wie oben mit Krümmer beschrieben durchführen.

Es gibt natürlich auch Profi-Werkzeuge zum ausbohren bei denen die Führungsbohrhülsen mit Streben mit entsprechenden Langlöchern an den benachbarten Stehbolzen fixiert werden können. Diese Werkzeuge fangen aber glaube ich erst bei 300 Euro an.

Nochmal der deutliche Hinweis – das oben geschrieben hab ich 1- 2 Wochen nach der Reparatur geschrieben also kann es sein, dass ein paar Details und Daten nicht passen.
Also das Geschriebene nur als Hilfe oder Unterstützung zur richtigen Reparaturanleitung bei der eigenen Reparatur verwenden.
Immer daran denken, wenn man bei den oben genannten Arbeiten Fehler macht kann man seinen kompletten Motor auch in den Motorenhimmel schicken.

Den Schwierigkeitsgrad würde ich bei einer Skala von 1-6 bei 2-3 ( leicht fortgeschrittener Schrauber ;-) einordnen.

Thomas
 
Vielen Dank für diese gelungene Anleitung!

Hab bei meinem BPC zur Zeit alles zerlegt und warte auf den gereinigten DPF.
3 Stehbolzen muss ich noch ausbohren dann kann ich wieder zusammenbauen.

Es geht ohne die vordere Kardanwelle auszubauen, meine hat sich ums verrecken nicht gelöst.
 
Hallo Melden,
Der Außenring des Kardanwellengelenkes fasst tatsächlich nur ca. 2mm über die Anschlusswelle und hier ist das Ding festgegammelt.
Ich dachte auch es geht nicht aber mit drehen, vorsichtigem Klopfen, WD40, und leichter Wärme und bei mir mindestens mit einer halben Stunde fluchen fällt sie irgendwann einfach auseinander als wenn nichts gewesen wäre.
Aber es ist richtig wenn die Kardan so fest ist könnte das Gefummle ohne Kardanwelle zu lösen schneller gehen aber ob man weniger Flüche braucht weiß ich nicht.
Viel Glück bei den Stehbolzen - viel Zeit lassen und wenn Du sowieso warten musst vielleicht ein paar Tage WD40 an den abgerissenen Bolzen einwirken lassen. Schlechter kanns nicht werden dadurch.

Thomas
 
Servus Thomas,

die Stehbolzen waren ein richtiger Spaß, von den 3Stk. konnte nur einer mit dem Linksausdreher rausgeholt werden
die anderen 2 musste ich aufbohren und mit Helicoils versehen.
Da ich die Temperatursonden am DPF nicht entfernen konnte hat sie der nette Herr vom Reinigungsdienst einfach bündig abgeschnitten, auch diese waren zum Ausbohren und mit Helicoils zu versehen.

Alles in allem eine nervenaufreibende Arbeit aber locker machbar.

Nachtrag zu Post #4:
Der DPF geht bei eingebauter Kardanwelle nur nach oben raus, nach unten, links an der Kardan vorbei hatte ich keine Chance.

SG Martin
 
Hey Leute, tolle Posts, vielen Dank,
aber dass abgerissene Bolzen scheinbar "normal" sind, deprimiert mich!
Ich möchte bitte, dass alle Muttern so abgehen und die Bolzen dann mit 2 gekonterten Muttern easy rausgehen!
Warum nehmen die bei VW keine Nickelpaste??? Die ist für immer rost- und gammelfrei - bis weit über 1000°C bleibt da "alles cliff"!
Und warum sind meine Krümmermuttern dick und knusprig verrostet? Was für eine Art Kupfer soll das sein?

Ich möchte noch ergänzen: Beim BNZ mit Zwei-Wheel-Dreiff ist die DPF-Entnahme nach unten extrem einfach und mit allen Sensoren gefahrlos möglich.
Zum Lösen der assozial festen Schrauben im DPF habe ich auch noch 3 Tipps:
Nicht einfach glühen und würgen! Bei so einem glühenden Gewindestutzen werden die Muttern so heiß (korrekt wäre "warm"), dass der Vorteil des geweiteten Stutzens durch das Erweichen der Mutter zunichte gemacht wird!!

3 einfache Möglichkeiten das bekannte Folterrepertoire zu erweitern:
  1. Glühen und einfach wieder etwas erkalten lassen vor dem Schrauben.
  2. Die thermischen Lastwechsel lösen auch ganz gut, daher einfach mehrmals glühen und auskühlen lassen - Zeit lassen und immer nur mit halber Kraft atzen - spätestens nach der 10. Wärme tut sich was.
  3. Ich habe den DPF so hingelegt, dass die zu lösende Schraube waagerecht stand. Gewindestutzen zum Erröten bringen und weiter drauf halten, dabei geschickt Wasser über das 6-Kant-Ende laufen lassen. Alsdann behände zum Schraubus Maulus greifen und die Siegerprämie abräumen!
    Achtung! Gussstahl und Abschrecken vertragen sich nicht, daher wirklich nur die Mutter treffen...
1617827991177.png

Und wenn es sich ein Stück gelöst hat, danach kalt und mit Kriechschmierung weiterarbeiten.


Bitte wünscht mir viel Glück und drückt mir die Daumen!!! Am WE soll der Krümmer ab und ich habe solche Angst vor diesen Bolzen!
Ich muss auf der Straße aufm Parkplatz arbeiten und habe nur 2 Auffahrrampen 😱 😩
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo DuDu666,
wird schon - viel Glück und besseres Wetter.
Ich empfehle Dir noch Stehbolzenausdreher M8 (und M10 wenn auch Turbo neu) zu besorgen bis WE ist ja noch Zeit - damit hast Du mehr Gefühl und kannst ne klein 1/4 Knarre mittig in die Hand nehmen und die Kraft recht mittig auf die Bolzen bringen. Das mit den Konterschrauben könnte ggfls. nicht optimal sein zumindest ich würde mir das nicht antun die Chancen dabei die Bolzen abzuknacken ist gefühlsmäßig größer und bedenke Du musst immer auf dem Motor rumliegen und hinter dem Motor schrauben. Ich bin recht groß aber ich musste mir auch ein Podest bauen. Wenn das Ding vorne auf Rampen steht brauchst Du sonst lange Arme.

Thomas
 
danke, das mach ich.
ich bin dafür zu klein, ich brauch schon wenn es auf den Rädern steht nen Tritt um hinter den Motor zu kommen...
Ich dachte ich kriech von unten hinter den Motor, der DPF ist ja wech, linke Achsel über den Stabi einhängen und dann mit rechts "nach Gefühl" mal sehen oh ich als Ersatz-DPF tauge... Vielleicht gibt es ja noch ein lustiges Foto.
 
Von unten an die Schrauben kommen ist sportlich.
Bau dir ein Podest vorne und seitlich und mach es von oben. Ich hab ein paar Kalksandseine übereinandergelegt und ein Brett darüber gelegt. Wenn Du Kleiner bist brauchste halt 4 Lagen Sandsteine, mir haben 2 gereicht :-)
 
die Stehbolzen waren ein richtiger Spaß, von den 3Stk. konnte nur einer mit dem Linksausdreher rausgeholt werden
die anderen 2 musste ich aufbohren und mit Helicoils versehen.
Ich kann echt eine Bohrhilfe empfehlen! War eine gute Investition. Ich konnte damit die Bohrhülse super ausrichten und perfekt zentrisch und im richtigen Winkel mittig den Bolzen durchbohren und dann ausdrehen.
Das teil wird auf den restlichen Bolzen befestigt und mit Zentrierdornen ausgerichtet. Je nachdem ob der abgerissene Bolzen bündig, überstehend oder in der Senke abgerissen ist. Dann wird alles fixiert und eine Bohrhülse eingesetzt, die den Bohrer führt. An den Bohrer kommt ein Tiefenanschlag. Dann wird "geführt" gebohrt.

Ein guter Tipp, der mir die Sache viel einfacher gemacht hätte... Mein Bolzen war schon abgerissen vom Krümmer selbst, also ohne dass er je eine Ratsche gesehen hat. 2-3 Gewindegänge tief. Schon beim Bohren hab ich gemerkt, dass ich den Bolzen mit dem Bohrer drehen kann. Ich hätte also einfach nur die ersten 2-3 Gewindegänge am Block aufbohren müssen oder nachschneiden, da diese ja verhunzt waren und hätte ihn dann noch leichter rausbekommen.
 

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Ich kann echt eine Bohrhilfe empfehlen! War eine gute Investition. Ich konnte damit die Bohrhülse super ausrichten und perfekt zentrisch und im richtigen Winkel mittig den Bolzen durchbohren und dann ausdrehen.
Das teil wird auf den restlichen Bolzen befestigt und mit Zentrierdornen ausgerichtet. Je nachdem ob der abgerissene Bolzen bündig, überstehend oder in der Senke abgerissen ist. Dann wird alles fixiert und eine Bohrhülse eingesetzt, die den Bohrer führt. An den Bohrer kommt ein Tiefenanschlag. Dann wird "geführt" gebohrt.
Schaut gut aus, hast dafür genaue Bezeichnung oder BGS Nummer?
 
Müsste die BGS 6682 sein und kostet knapp über 100 €. Das plus an Sicherheit wars mir wert. Die Zentrierdorne gingen teils etwas stramm, die habe ich leicht nachbearbeitet, damit sie einfacher rauszuziehen sind (wäre auch so gegangen). Aber der Bohrer hatte ne Unwucht, da hab ich lieber einen präzisen anderen genommen.
Ich würd es wieder kaufen! Es gibt noch ein paar andere, ähnliche Systeme, die aber deutlich teurer sind. Und gerade bei meinem Zylinder besteht das Problem mit dem Wasserrohr auf dem Bild. Da konnte ich mit dem BGS recht gut dran vorbeikommen.
 
Hast recht, man gibt soviel Geld für Quatsch aus, das Teil erscheint mir als nützlich. Hab vor paar Jahren 2 Krümmerschrauben an meinem Porsche ausgebohrt (dann Helicoil) mann hab ich geflucht, hat die ganze Straße gehört :mad:
 
Ganz genau das
 
Müsste die BGS 6682 sein und kostet knapp über 100 €. Das plus an Sicherheit wars mir wert. Die Zentrierdorne gingen teils etwas stramm, die habe ich leicht nachbearbeitet, damit sie einfacher rauszuziehen sind (wäre auch so gegangen). Aber der Bohrer hatte ne Unwucht, da hab ich lieber einen präzisen anderen genommen.
Ich würd es wieder kaufen! Es gibt noch ein paar andere, ähnliche Systeme, die aber deutlich teurer sind. Und gerade bei meinem Zylinder besteht das Problem mit dem Wasserrohr auf dem Bild. Da konnte ich mit dem BGS recht gut dran vorbeikommen.
Da kann ich auch den von Gedore empfehlen (30-teilig), da lief nichts unwuchtig Art.-Nr.3301590 je nach Händler ca.130,-€
 
Das hier war mein ursprünglicher Favorit. Aber ich hatte halt bammel wegen dem Wasserstutzen. Da hat das BGS etwas mehr Spielraum geboten.
 
Vielleicht gibt es ja noch ein lustiges Foto.
YEEAAAHH!!
Leute, ich habe alle Muttern und Bolzen "sauberst" rausbekommen! 3 von 10 Muttern waren bombig fest, der Rest ging absolut geschmeidig runter. Die Bolzen habe ich mit Krümmer nicht rausbekommen -der Stehbolzenausdreher BGS 1884 hatte zu wenig verfügbare Bolzenlänge zum angreifen. Daher musste der Turbo noch raus - dafür musste die hintere Drehmomentenstütze noch ab. Dafür musste der DPF raus. Dafür musste das Auto auf die Rampe. Dafür musste das Wetter schön sein...🤓 Aber ich muss mal sagen, bei all meiner Abneigung, dass war eine komplett leihen-taugliche Aktion (bis auf die Bolzen/Muttern, hier kann etwas Erfahrung in der Hand für Drehmomente und Gegendruck an der Knarre usw. die Chancen eines guten Gelingens deutlich erhöhen).
Dabei hat sich gleich noch rausgestellt, dass die Dichtung am Turbo auch nicht mehr ganz fit war. Es war so gesehen also gut, dass die Bolzen erst ohne den Krümmer ausdrehbar waren.
Da diese Frage hier öfter im Raum steht: Mit einem langen XZN M10 -Bit (120 mm sind perfekt, 140 schon etwas lang) lässt sich der Turbo absolut "hazzle-free" lösen. Davon mache ich beim Einbau nochmal 3 Bilder zu den "Werkzeugpositionen".

Hier noch ein Paar Impressionen:

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Zuletzt bearbeitet:
Sind bei dem BGS 6682 oder bei dem Gedore-Set die Führungshülsen M8 zum Einschrauben ins Gewinde mit dabei?

Könnte man sich zwar auch selbst mit einer M8 Schraube herstellen, aber wenn es dabei wäre, wäre es schöner.
 

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