Entscheidungshilfe: Mobile Solartasche vs. Solarpanele auf dem Aufstelldach

Rusty_86

Aktiv-Mitglied
Ort
Bonn
Mein Auto
T5 Sondermodell
Erstzulassung
10.06.2012
Motor
TDI® 132 KW
DPF
ab Werk
Motortuning
nein
Antrieb
4motion
Extras
SpaceCamper Light, Panorama Afstelldach, VB-Luftfahrwerk
Hallo liebe Bulli-Fahrer,

ich habe mich jetzt durch mehrere Beiträge durchgelesen und finde leider trotzdem noch nichts, was mir die Entscheidung erleichtert. Ich stehe vor der folgenden Herausforderung:

Auto: Ich habe einen Spacecamper Light T5.2 Bj2012. Der Spacy hat neben der standard Stareter-Batterie eine 2te (Verbraucher) 90ah Gel-Batterie mit Ladebooster.

Stromverbrauch: 20l Kompressor Kühlbox (muss 24/7 unter 8 C laufen), Handy/Ipad (ab und zu), Kammeraakkus (ab und zu), Standheizung (in den kälteren Monaten)

Ich habe das Auto relativ neu. Bei den bisherigen Trips bin ich entweder jeden Tag gefahren, oder konnte auf dem Stellplatz mit dem Außenstromanschluss laden. Da ich auf Medikamente angewiesen bin die steets unter 8 C gekühlt werden müssen dachte ich mir, dass ich mitterlfristig mit einer Solaranlage vorsorgen sollte, damit ich auch in autaken Situationen nicht "leer" laufe. Dazu habe ich mir bei Spacecamper ein Angebot eingeholt - wenn ich das volle Paket haben möchte, 2x 100w Panele, 3te Gel Versorgerbatterie, Labebooster würde es mich ca 4.000 Eur kosten wobei die Solarpanele ca.1.250 Eur pro Stück kosten. Das ist schon extrem teuer!!!

Die Alternative wäre eine Solartasche, die ich bei längeren Standzeiten hinter die Winschutzscheibe legen würde. z.B diese hier: Solartasche ETFE Oberfläche anstatt 120W nun 135W Solarmodul faltbar mit MPPT Laderegler viel Zubehö . Oder eine andere Solartsche die meist um die 120w liegen mit einem Victron MPPT Laderegler. Hier müsste ich nur 350-500 Eur ausgeben.


Frage 1: welche Vorteile haben fest verbauten Panele gegenüber den mobilen Lösungen? (dachte mir sogar, dass das Risiko hoch ist, dass diese durch z.B. Hagel/Sturm oder anderen äußeren Einwirkungen eher schaden nehmen können)

Frage 2: wie zuverlässig sind mobile Solaranlagen? (habe schon gelesen, dass man die wohl nicht einfach mit Saugnäpfen an die Scheibe kleiebn sollte, der Winkel muss beachtet werden, z.T. verformen sich die Panele bei großer Hitze, etc.)

Frage 3: ist eine 3te Versorgerbaterrie + Ladebooster ein muss für mein Vorhaben, bzw. sollte ich meine Priorität erst mal hier drauf hinlegen? (Könnte ich als Elektro-laie mit zwei gesunden Händen und gesundem Menschenverstand die Nachrüstung selber machen? Spacecamper veranschlagt 1.500 Eur dafür)


Ich bin Euch für Kommentare und Meinungen, die zur Entscheidungshilfe beitragen mega dankbar! Falls ihr alternative Ideen habt oder bestimmte Solar/Batteriesysteme empfehlen könnt - gerne!
 
Da sind sicher schon alle Argumente genannt...

Wenn du ankommst zum wilden Campen
Fest installiert:
- stehst du da mit dem AD richtig und gern mehrere Tage in der vollen Sonne?

Flexibel:
- wirst du beim Auto bleiben und kannst das Pannel extern zur Sonne aufständern?
- Pannel im Auto muss dann mit der Windschutzscheibe zur glühend heissen Sonne ausgerichtet sein. (worst case)

Auch bei den flexiblen Panneln musst du auf Qualität achten. Starke Erwärmung führt mal mehr oder weniger zu Leistungseinbußen.
 
Ich würde versuchen so oft wie möglich wild zu campen. In die pralle Sonne würde ich mich natürlich nach möglichkeit im Sommer nicht stellen. Nach aussage von Spacecamper sind die neuen Solarzellen so extrem effizient, dass sie auch bei Bewölkung oder im Schatten genügend Licht zur Energieerzeugung bekommen. Ist das realistisch? Wieso sollte eine gute Solartasche das nicht genau so hinbekommen? Habt ihr eine bestimmte Empfehlung, wenn es um eine faltbare Solaranlage für die Frontscheibe geht?
 
Moin,

ich hatte 220 Wp auf dem Dach plus 160 Wp als Koffer extern angeschlossen an 2 x 75 Ah AGM. Die Panele auf dem Dach hat es zerlegt, also jetzt nur noch 160 Wp als Koffer. Aber auch den lade ich für 3 oder 4 Tage nicht mehr ein.

An deiner Stelle würde ich zunächst eine 3. Batterie verbauen lassen. Von den vorhandenen 180 Ah kannst du 90 Ah nutzen. Testen, wie lange du damit stehen kannst. Wenn die Batterien zu leer werden kannst du immer über die Lichtmaschine nachladen.
 
Wenn du eine 3. Batterie einbauen lassen willst, nehme ein LiFeYPo-Batterie. Die ist zwar schweineteuer, ist aber leichter und kann aber erheblich mehr Ladezyklen ab als eine konventionelle Batterie. Ich habe so etwas als Komfortbatterie verbaut und bin begeistert.
Und jetzt kommt das Interessante für dich:
Die Batterie kannst du fast zu 100% leer lutschen. D. h. du kannst aus einer 100 Ah Batterie nicht nur 50Ah ohne Schaden raussaugen, sondern um die 90Ah. Das kann u.U. die entscheidende Energiereserve für deine Medikamente sein.

Zu den Solarpaneelen:
Ich habe meine seit 12 Jahren auf dem Dach. Das Auto steht immer in der prallen Sonne und die laufen immer noch. Solarpaneele sind für sowas gebaut. Auf Hausdächern liegen die auch nicht im Schatten. Das Problem sehe ich eher in deiner Ladesituation. Im Schatten oder bei Bewölkung bricht der Ladestrom stark ein. Dein Aufstelldach müsstest du beim Parken mit der Neigung in Richtung Süden ausrichten, damit der Ertrag gut ist, oder es tagsüber schließen, dass die Paneele waagerecht liegen.

Mit mobilen Paneelen habe ich keine eigenen Erfahrungen. Da kann ich dir keine Erfahrungswerte bezüglich Qualität geben. Aber die hätten den Vorteil, dass du sie in die Sonne legen könntest, während du im Schatten parkst, hätten aber den Nachteil, dass du dir etwas bezüglich Diebstahlsicherung einfallen lassen müsstest. In der (Selbst-)Ausbauerszene hat der Andre (AMUMOT | Wohnmobil Reiseblog & Shop) einen ganz guten Ruf, was das Solargedöns angeht. Vielleicht ist das ein kompetenter Ratgeber für dich. Und nein! ich bin mit dem weder verwandt noch verschwägert noch kriege ich irgendwelche Prozente von ihm.
 
Bei deinen Anforderungen ist ev. eine Brennstoffzelle als Stromversorgung ideal. Ist allerdings auch eine sehr teure Variante.
Ev. Brennstoffzelle in die Suchfunktion eingeben.
 
In die pralle Sonne würde ich mich natürlich nach möglichkeit im Sommer nicht stellen.
Das musst du bei 200WP auf dem Dach auch nicht. Wir standen im April zwei Wochen lang fast ausschließlich im Pinienwald und der Ertrag war immer hoch genug, dass die Batterie schon am Vormittag wieder voll war.
 
Das musst du bei 200WP auf dem Dach auch nicht. Wir standen im April zwei Wochen lang fast ausschließlich im Pinienwald und der Ertrag war immer hoch genug, dass die Batterie schon am Vormittag wieder voll war.

Frühjahr, flach aufliegend und abgeschattet. Was hast du da als Ladestrom?
 
Das musst du bei 200WP auf dem Dach auch nicht. Wir standen im April zwei Wochen lang fast ausschließlich im Pinienwald und der Ertrag war immer hoch genug, dass die Batterie schon am Vormittag wieder voll war.
Es macht sicher auch einen Unterschied, wo man hinfährt. Ob zu Pinienwäldern im Süden oder zu Birkenwäldern in Skandinavien. Im Süden ist der Solarertrag generell höher als im Norden.
 
Wir sind mit unserem "flexiblen" Solarmodul sehr zufrieden. Uns reichen 80Wp für Kühlbox und div. kleine Akkus. (Wir haben keine Heizung, die auf Strom angewiesen ist).
Vorteil: Auto im Schatten, Solarmodul in der Sonne. Vormittags, Mittags und Nachmittags entsprechend ausgerichtet.
Nachteil: Kein Laden während der Fahrt. Wenn man erst spät abends einen Stellplatz erreicht, ist es mit dem Laden nix mehr. Aber unserer 2. Batterie (85Ah) reicht bei unserem Strombedarf für ca. 3 Tage autarkem Stehen. (Getestet in Norwegen).
 
Es macht sicher auch einen Unterschied, wo man hinfährt. Ob zu Pinienwäldern im Süden oder zu Birkenwäldern in Skandinavien. Im Süden ist der Solarertrag generell höher als im Norden.
Das mit Sicherheit aber wir hatten auf Sardinien auch oft eine geschlossene Wolkendecke. Das würde im Sommer in Skandinavien wahrscheinlich durch die längere Tagesdauer wieder ausgeglichen.

Den großen Vorteil an fest verklebten Panels gegenüber einer Solartasche sehe ich in der ständigen Ladung. Sobald Licht auf die Panels fällt, wird geladen. Und selbst der geringe Ertrag bei Bewölkung oder Verschattung sorgt in der Summe für eine meist volle Batterie. Wir nutzen allerdings auch keine Verbraucher mit 230V, sondern nur die Kühlbox auf 2°C, LED- Licht und USB-Geräte (2 Smartphones, 1 Tablet, 1 Bluetooth-Lautsprecher).

Mit der Solartasche, die wir bis letztes Jahr hatten, hatten wir immer Probleme, die Batterie voll zu kriegen. Man legt das Panel eben nicht bei jedem kleinen 5 Minuten Stopp raus, wenn es eh regnet. Eben weil der Ertrag den Aufwand kaum rechtfertigt. Das Diebstahlrisiko war für mich nie ein Thema. Ich hab die Tasche auf Parkplätzen meistens aufs Dach gelegt. Das war so unauffällig, dass mich schon jemand beim Anschließen hätte beobachten müssen. Und auf dem Campingplatz steht eh alles mögliche Zeug unbeaufsichtigt draußen herum.
 
Nachteil: Kein Laden während der Fahrt.
Ich dachte das auch immer aber mein Eindruck ist, dass der Laderegler eh abschaltet, wenn der Strom oder die Spannung von der Lichtmaschine höher ist als der von den Panels. Und das ist während der Fahrt eigentlich immer der Fall.
 
Wir sind mit unserem "flexiblen" Solarmodul sehr zufrieden.
Nachteil: Kein Laden während der Fahrt. Wenn man erst spät abends einen Stellplatz erreicht, ist es mit dem Laden nix mehr.

Wenn die zweite Batterie sinnvoll angeschlossen ist, sollte sie doch während der Fahrt mit aufgeladen werden. Oder macht SC das anders?
 
Mich würde an einer 120W-Tasche stören, dass wieder ein Teil mehr geladen, verräumt und am Ort dann installiert werden muss. Ich hab's gerne einfach.
Tatsächlich könnte die 3. Batterie die passende Lösung sein.
 
Wenn die zweite Batterie sinnvoll angeschlossen ist, sollte sie doch während der Fahrt mit aufgeladen werden. Oder macht SC das anders?
Ja, aber wohl nur bei mir. :D
Ich vergaß zu erwähnen, dass ich meine 2. Batterie als Insellösung verbaut habe. Also ohne jegliche elektrische Verbindung zum Bulli.
Meine Batterie wird ausschließlich über Solar oder Landstrom geladen. :cool:
 
So ist es bei mir auch, ich komme damit gut zurecht. Die 120er Tasche reicht da vollkommen für Kühlbox und diverse Ladungen (Handy usw.).
Ab und zu lade ich mit Landstrom zu Hause.
 
Ein united, guter Mann! :D:D;)

Da bin ich jetzt mal überrascht, dass die Insellösung scheinbar ein gern genommenes Modell ist.

Und ich frage nochmals den Ralf: Eine LSH betreibt Ihr nicht? Ich denke dabei an die Monate Oktober bis April in unseren Breiten.
 
.... ich frage nochmals den Ralf: Eine LSH betreibt Ihr nicht? I.....

Nein, wir haben keine Standheizung im Bulli. Wir haben für kalte Tage eine Notlösung (Heizaufsatz auf dem Kocher) aber bisher haben wir das noch nicht benötigt.
Unser Multivan ist gut isoliert. Wir haben einen geschlossenen Kasten, also ohne irgendwelche Stoffwände. Und der kleine Innenraum hält allein durch zwei Personen schon
gute die Temperatur. Wenn's dennoch zu frisch wird kochen wir uns eben eine Tee, dann ist's auch wieder gut. :D
Es ist eben Camping und keine Ferienwohnung auf 4 Rädern. Uns gefällt's so.
 
Uns gefällt's so.

Alles gut. War eine Verständnisfrage ohne jegliche Sekundärbotschaft.

Zum Laden während der Fahrt könntet Ihr das Panel evtl. „ins Fenster hängen“.
 
Wenn du eine 3. Batterie einbauen lassen willst, nehme ein LiFeYPo-Batterie. Die ist zwar schweineteuer, ist aber leichter und kann aber erheblich mehr Ladezyklen ab als eine konventionelle Batterie. Ich habe so etwas als Komfortbatterie verbaut und bin begeistert.

Wow! Das waren ja viele Antworten auf meine Frage. Vielen Dank Euch allen, dass Hilft enorm! Tatsächlich neige ich seit gestern immer mehr zu der Lösung mit der 3ten Battarie, zumal dass ja auch ein erster Schritt sein kann.

Frage: Was sollte eine Battarie (Gel vs. Lithium) mit Ladebooster inkl Einbau kosten? SC will ja 1.500 (Gel-Lösung) -> Das scheint mir etwas viel zu sein.

Irgendwo habe ich mal gehört, dass man bei 2 Versorger-Batterien immer die gleichen einbauen sollte. Es soll wohl auch ein nicht unerhebliches Risiko geben, dass eine der beiden hochgeht...
 
Zurück
Oben