Tja, Fortschritt durch Rückschritt, da ist ja leider was dran. Motorische Kraftstoffeinsparung neuer Fahrzeuge wurde durch Zubehör und Abgasreinigung bei gleicher Leistung mehr als aufgefressen. Mittelbar dadurch gibt es auch das CO2 Problem des Verkehrssektors.
Die Euro 6 NOx Reinigung erfolgte zunächst nur auf dem Papier (Prüfstand) mit gemessener 22-facher Überschreitung bei manchen Herstellern und jetzt erfolgt sie sicher immer noch nur in einem gewissen optimalen Leistungs- und Temperaturrahmen. Der Fiat Ducato hatte Euro 6 zunächst sogar ohne AdBlue geschafft. Jetzt mit 6d Temp und wegen RDE konnten sie es nur noch mit AdBlue.
Beim Feinstaub ist eigentlich die Partikelanzahl umso wichtiger, je kleiner des Zeug wird. Der EU Grenzwert von PM 2.5 mit 25 μg/m3 und ab 2020 nur noch 20 μg/m3 wird hier nicht so oft an der Strasse nachgemessen. In den USA ist er übrigens doppelt so streng mit 12 μg/m3 im Jahresmittel. Schärfer geht also immer.
Selbst die neueste Diesel Abgasreinigung ist keineswegs sauber. Kann sich eigentlich jeder selbst denken, dass den Abfall in einer offenen Tonne stinkend auf der Strasse zu verbrennen belastend ist, aber vor allem optisch aus dem Sinn. Dagegen tue ich ihn alle 500km während der Regeneration sichtbar großflächig verteilen :-).
Gesundheitlich ist bezogen auf Dieselfeinstaub beides nicht toll. Die WHO stuft Dieselabgase generell als krebserregend ein. Bei den DPF während der regelmäßigen Rußverbrennung werden nicht limitierte krebserregende Verbrennungsschadstoffe abgeben u.a. Polyzyklische Aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK). Man müsste eigentlich noch einen Filter dahinter schalten.
Dazu kommen Ultrafeinstäube <PM0,1 aus der Hochdruckeinspritzung und sogar den Prozessen im DPF, die beim Menschen letztlich gefährlich in den Blutkreislauf gelangen. Und weder werden sie an der Strasse gemessen noch gibt es dafür bisher einen Grenzwert.
Insofern ist Fortschritt manchmal auch Rückschritt. Der Zwang zur Kraftstoffeinsparung, die immer höhere Verdichtung, immer feinere Stäube und schließlich die geniale Idee den gesammelten Russ einfach im Fahrzeug zu verkoken.
Ist in anderen Bereichen ja ähnlich. Mit dem kommenden Glyphosat Verbot wird es sicher auch ein Folgeprodukt geben, dass sich dann Jahre später als noch schrecklicher erweist. Könnte man eigentlich darauf wetten.