P0299 und ich... jetzt wird´s hässlich

Es geht weiter...oder eben nicht. Chronologische Reihenfolge? Dann kommt das Beste zum Schluss.

Abgasanlage wieder angeschlossen.

Ich habe ein Adapterkabel als Zwischenverbindung zum N75 gebaut. Bisher aber noch nicht eingesetzt.

Verdrehwinkel bei warmen Motor im Leerlauf ist 0.0 Grad.

Differenzdruck bei der "VTG Gymnastik" liegt bei 183 mbar.

Ansaugstrecke, Turbo, Ladeluftstrecke und Ansaugbrücke eingeseift, abgedrückt, eingeseift, usw. Keine Blasenbildung. Dafür ist der Motor jetzt schon sauber
:D
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Gegenprobe bei laufendem Motor mit Bremsenreiniger: muss ich noch mal machen, denn Drehzahl ändert sich. Ein Spange war aber nicht richtig zu. Und es dauert, bis da eine Reaktion kommt.

Was ist die "Grundspannung N75 5V"? Laut Stromlaufplan ist PIN 1 die Spannungsversorgung mit 12V über die Sicherung SD10.

Förderdruck: was nicht passt, wird passend gemacht. Zum Glück gibt es noch genug Ersatzteile für die gute alte KE-Jetronic auf dem Dachboden:
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Das war leider vergebens, denn beim Warmfahren ist die Tandempumpe "geplatzt".

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Im Leerlauf tropft der Kraftstoff an der unteren Schraube des schwarzen Deckels stetig herunter. Der Deckel ist rundherum feucht. Es steht auch etwas Diesel oben auf der Pumpe. Erst mal grob gereinigt, da muss ich morgen noch mal ran, bevor der Diesel etwas kaputt frisst.

Ich bestelle dann mal eine neu Tandempumpe ;)
 
Ich bestelle dann mal eine neu Tandempumpe ;)
Ob es da auch noch mit einem Dichtsatz gehen würde? :confused:
Oder ist da was von Deckel/Gehäuse defekt?

Ansonsten kenne ich noch eine Pumoe die neu abgedichtet werden will :tongue:
 
Was ist die "Grundspannung N75 5V"? Laut Stromlaufplan ist PIN 1 die Spannungsversorgung mit 12V über die Sicherung SD10.

Vollkommen korrekt. 12 V 5A über SD 10 an Pin 1. Vergiss das mit den 5V. Da war ich gedanklich wohl woanders. Die Steuerung erfolgt dann durch Massetaktung über PIN 2, wie oben beschrieben.

An PIN 1 ruhig mal messen, ob es zu Spannungsabfällen bei Vergleichsmessungen gegen den Pluspol der Batterie kommt. Anders ausgedrückt: Wenn an der Batterie 12 V anliegen, dann sollte der gleiche Wert auch am N75 anliegen. Das gleiche gilt bei laufendem Motor und dann entsprechend höherer Bordspannung.

Gruß
 
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Ob es da auch noch mit einem Dichtsatz gehen würde? :confused:
Oder ist da was von Deckel/Gehäuse defekt?

Dichtsatz kenne ich natürlich. Das ist nix für meine Diva. Die ist schnippisch und anspruchsvoll.

Oder ohne Emotionen gesagt: wenn der Motor problemlos laufen würde, dann würde ich es mit einem Dichtsatz versuchen. Hier steht aber sowieso noch die Vermutung einer defekten Tandempumpe im Raum. Da mache ich dann lieber mal keine halben Sachen.
Ich kenne mein Glück: ich tausche alle Dichtungen und trotzdem hat die Pumpe hinterher nicht den geforderten Druck.

Dazu kommt die mittlerweile bestätigte Vermutung, dass beim Motorwechsel 2016 ein totaler Schrauberheld am Werkeln war. Wenn ich den in die Finger kriege:
Tilgergewicht und Halterung für den Servokühler haben gefehlt, Schrauben am Schlossträger, Kühler und Kühlergrill haben gefehlt, Schrauben an der Frontmaske haben gefehlt, zwei waren abgebrochen. Nasen am Turboschlauch verschlissen. Falsche Schrauben in der Frontmaske, U-Scheiben mit Langloch fehlten. Anzugsmomente kannte der wohl nicht, ich habe sämtliche Schrauben nachgezogen, zum Beispiel Ansaugbrücke, Abgaskrümmer, AGR Schellen...
Wenn der jetzt auch schon mal die Finger an der Tandempumpe hatte, dann gute Nacht.

Andererseits gibt es keine Negativberichte über den Tausch der Dichtungen.

Rein aus dem Bauch raus würde ich lieber die ganze Pumpe tauschen.

Ausser ihr sagt jetzt einheitlich, dass ein Dichtungssatz mit Federn und Schrauben völlig ausreichend ist. Abdichten oder neu?

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Dazu kommt die mittlerweile bestätigte Vermutung, dass beim Motorwechsel 2016 ein totaler Schrauberheld am Werkeln war. Wenn ich den in die Finger kriege:
Tilgergewicht und Halterung für den Servokühler haben gefehlt, Schrauben am Schlossträger, Kühler und Kühlergrill haben gefehlt, Schrauben an der Frontmaske haben gefehlt, zwei waren abgebrochen. Nasen am Turboschlauch verschlissen. Falsche Schrauben in der Frontmaske, U-Scheiben mit Langloch fehlten. Anzugsmomente kannte der wohl nicht, ich habe sämtliche Schrauben nachgezogen, zum Beispiel Ansaugbrücke, Abgaskrümmer, AGR Schellen...
Wenn der jetzt auch schon mal die Finger an der Tandempumpe hatte, dann gute Nacht.
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Da haste dir ja ne schöne Bastelbude zugelegt!
 
Ausser ihr sagt jetzt einheitlich, dass ein Dichtungssatz mit Federn und Schrauben völlig ausreichend ist. Abdichten oder neu?

Mach ne neue Pumpe rein. Ich halte gar nichts von den Dichtsätzen.
Vor allem bei höheren Laufleistungen, denn Einlaufspuren bekommst Du mit dem Dichtsatz nicht wieder hin.

Es gab auch erst kürzlich hier nen Fall, erst gedichtet, dann doch getauscht und alles war gut. Weiss nur nimmer, wer's war.

Gruss
Prof
 
Aktueller Zwischenstand:

Die Druckdose vom VTG Gestänge getrennt. Nach dem Anheben des VTG Hebelchens fällt es einfach wieder runter. Lässt sich alles widerstandslos bewegen.
Ansaugseite und Abgaseseite des Turbos geöffnet. Das Verdichterrad hat keine Schäden, keine Schleifgeräusche. Die Welle lässt sich nicht hin und her schieben, axial kein Spiel. Radial leichtes Spiel.

Neue Tandempumpe ist drin. Sie liefert 8 bar im Leerlauf. Der Fehler ist natürlich noch da.
Ansaugbrücke noch mal bei heissem Motor in Bremsenreiniger gebadet: keine Drehzahländerung.

500 mBar Unterdruck an der Druckdose des Turboladers werden nur im Leerlauf angezeigt. Wenn ich während der Fahrt das Manometer beobachtet, liegen hier nie 500 mBar an.

Lege ich PIN 2 des N75 Druckwandlers kurzeitig auf Masse, kann ich Impulse erzeugen. Sind die Impulse zu lang bekomme ich die Fehlermeldung, dass das N75 einen Kurzschluss nach Masse hat mit entsprechendem Notlauf.
Während eines Impulses fällt der Unterdruck sofort auf ca. 550 mBar und der Ladedruck steigt auf über 2,7 Bar an.

Fehler in der Ansteuerung des Druckwandlers?
Die Steckverbindungen sind bis zum Steuergerät in Ordnung. DC gemessen ist die Spannung sowohl am Steuergerät, als auch am Druckwandler bei 2,6 Volt. Damit müsste die Leitung in Ordnung sein.
 
Hallo Thomas,

welches Steuergerät ist für den Druckwandler (N75) zuständig? Das MSG?

Gruß

Dirk
 
Fehler in der Ansteuerung des Druckwandlers?

Sehr gut.....
Danke für den Zwischenbericht.....

Ich kann mich auch an Druckdosen, bzw. aufgearbeitete Turbolader erinnern, wo die Feder in der Druckdose nicht dem Originalteil entsprach. Mit anderen Worten: ...reicht dann der eingesteuerte Unterdruck, bzw. die vom MSG beabsichtigte Ansteuerung nicht aus, um die VTG bis Anschlag zu stellen. Zugegeben: sehr abstrakt, aber alles schon dagewesen.....

Man könnte jetzt noch die Plausibilität der Daten Höhendruckgebers hinterfragen und mit denen des Ladedruckgebers bei Motorstillstand abgleichen (siehe Messwertblöcke)

Die Steckverbindungen sind bis zum Steuergerät in Ordnung. DC gemessen ist die Spannung sowohl am Steuergerät, als auch am Druckwandler bei 2,6 Volt. Damit müsste die Leitung in Ordnung sein.

Bitte nur PIN 1 (+) gegen Masse an der Batterie messen. Dann müsste stabil Bordspannung (ohne Spannungsabfälle im Vergleich zu direkten Messung an der Batterie) anliegen. Gegen Masse am Stecker kann man nicht gescheit messen, weil das Signal ja vom MSG pulsweitenmoduliert kommt (Rechtecksignal). Das Massesignal vom MSG lässt sich nahezu ausnahmlos nur mit einem Oszilloskop auf störungsfreie Funktion prüfen. - "Störung" würde z.B. bedeuten, dass auch mal ein Rechtecksignal ausfällt und damit der Abstand bzw. die Frequenz der Ansteuerung abfällt. Soetwas sieht man aber nur mit hochauflösenden Oszilloskopen.

Gruß




Hallo Thomas,

welches Steuergerät ist für den Druckwandler (N75) zuständig? Das MSG?



Gruß

Dirk

Ja, das MSG...
 
Servus Nendoro,

danke für das Stichwort "Unterdruckdose".

Diese gibt es ja im Zubehör als Ersatzteil (von VW nur komplett mit Lader...). Kann/muss man davon ausgehen, dass das Innenleben einer solchen Nachkauf-Dose im von Dir oben beschriebenen Ansprechverhalten nicht dem Original entspricht? Und wie könnte man das prüfen?

LG

Dirk
 
Und wie könnte man das prüfen?

auf ner Flow Bench kann man das messen.

Hier mal ne Flow-Bench im Betrieb:



Ich kann mich auch an Druckdosen, bzw. aufgearbeitete Turbolader erinnern, wo die Feder in der Druckdose nicht dem Originalteil entsprach

Dies ist nicht so selten, kommt vor allem bei aufgearbeiteten Turbos vor.
Oder auch der ein oder andere China-Lader passt deswegen von der Charakteristik der Druckdose bzw. der Feder und somit
von der VTG her nicht zum MSG bzw. zu dessen Kennfeldern.

Gruss
Prof
 
Hast Du denn Probleme mit der Druckdose?
Normalerweise müsste die Gewindelänge nach dem Tausch abgeglichen werden, damit die Ansteuerung zum jeweiligem Turbo passend ist.

Hast Du mal ganz grob die Werte mit einer Unterdruckpumpe überprüft?
 
Hast Du denn Probleme mit der Druckdose?
Normalerweise müsste die Gewindelänge nach dem Tausch abgeglichen werden, damit die Ansteuerung zum jeweiligem Turbo passend ist.

Hast Du mal ganz grob die Werte mit einer Unterdruckpumpe überprüft?

Hallo Thomas,

ich habe ein ganz gutes Prüfmanometer mit Unterdruck/Überdruck-Pistole. Ich würde den Schlauch von der Dose abziehen und den des Prüf-Manometers draufsetzen und dann Unterdruck erzeugen.

Was meinst Du mit Werten? Meinst Du damit, ob und welche Unterdrücke am Anschlag gehalten werden?

LG

Dirk
 
Ja. Bei -100 mBar beginnt die montierte Unterdruckdose mit der Arbeit und zieht das VTG Gestänge an. Bei -500 mBar sollte die Druckdose das Gestänge gegen den Endanschlag voll gezogen haben. Während der Prozedur muss das System natürlich absolut dicht sein, in jeder Stellung und ohne Ruck oder Unterbrechung sauber durchlaufen.

Du kannst auch mal den Sprengring abziehen und den Kolben aushängen. Die VTG lässt sich dann mit der Hand bewegen. Das geht normalerweise so leicht, dass es schon fast im Turbo klappert.

Ich frage noch mal: was genau ist denn das Problem?
 
Hallo Thomas,

mein Problem ist leider ein R5-Klassiker, nämlich der auf bestimmte Lastzustände in bestimmten Geschwindigkeitsbereichen einsetzende Notlauf mit P0299-Fehler laut VCDS.

Zwei Dinge bereiten mir Kopfzerbrechen:

– Der vor ca. 20000 km eingebaute Partikelfilter (beim alten war der Monolith zerbröselt) ist "angeblich" ein quasi-originaler, bei dem in ein altes Gehäuse im Tausch ein neuer VW-Monolith eingesetzt wurde
– Bei bestimmten Beschleunigungs-Zuständen quietscht der Lader, was bedeuten könnte, dass aufgrund zu hohen Abgasgegendrucks der Axialdruck der Laderwelle zu hoch ist und es zum Kontakt mit dem Wärmeschutzschild kommt

Nun überlege ich, ob ich den Differenzdruck während der Fahrt nicht "nur" via VCDS, sondern mit einem Prüfmanometer teste. Sollte es nämlich auf der Prüfstrecke Verkokungen oder Verklebungen geben, wären die VCDS-werte nicht unbedingt authentisch.

Ich habe Schiss davor, dass der DPF meinen Turbo schädigt. Ist aber nur Spekulation. Leistungsprobleme außerhalb des oben genannten Notlauf-Fensters habe ich nicht.

LG

Dirkj
 
Hast Du denn Probleme mit der Druckdose?
Normalerweise müsste die Gewindelänge nach dem Tausch abgeglichen werden, damit die Ansteuerung zum jeweiligem Turbo passend ist.

Hast Du mal ganz grob die Werte mit einer Unterdruckpumpe überprüft?

So, extra für @R5T5 (nein, Quatsch, hätt' ich sowieso gemacht) habe ich mal die U-Dosen-Druckwerte getestet.

Turbolader: VTG-Gestänge zieht gleichmäßig bis Anschlag hoch, Unterdruck wird in allen Stellungen bis MAX gehalten, Endstellung bei -0,55 bar, Test-Abbruch nach 60 s
AGR-Kühler: Gestänge zieht gleichmäßig bis Anschlag durch, Unterdruck wird in allen Stellungen bis MAX gehalten, Endstellung bei -0,50 bar, Test-Abbruch nach 60 s

Beide U-Dosen danach mit ÜBER-Druck beaufschlagt (1,5 bar): wird ebenfalls gehalten, was jeweils auf intakte Membran schließen lässt.

Nächstes Projekt: Abgasgegendruck am Differenzdrucksensor mechanisch (nicht via VCDS) mit Prüfmanometer messen.

LG

Dirk


P.S.: Eigentlich schöne Ergebnisse, aber endlich ein eindeutiger Kandidat fürs leidige P0299-Problem wäre mir lieber... Ich tippe immer mehr auf den Partikelfilter.
 
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Man könnte jetzt noch die Plausibilität der Daten Höhendruckgebers hinterfragen und mit denen des Ladedruckgebers bei Motorstillstand abgleichen (siehe Messwertblöcke)

Ich zitiere mich mal selbst. Hattest Du schon Gelegenheit die Werte des Höhendruckgebers mit denen des Ladedruckgebers abzugleichen? Es gibt einen direkten Zusammenhang zwischen der Antaktung des N75 und dem vom MSG registrierten Umgebungsluftdruck.

Das und die abschließende Prüfung der 12V Versorgung des N75 (siehe Beitrag 31) wären aus meiner "Fernsicht" so ziemlich die letzten Prüfmaßnahmen, bevor man evtl den Abgastrang bzw. den Turbolader erneuert, bzw. die Druckdoseneinstellung ändert.

Gruß
 
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