Tempolimit ?

Stefan, Du hast völlig Recht: Kein verunfalltes Hindernis steht sofort still. Im Gegenteil bewegt es sich selbst in ursprünglicher Richtung weiter. Von einstürzenden Brücken oder umfallenden Großeichen mal abgesehen :D.

Plötzlich ausscherende langsame Fahrzeuge sind die Gefahr, für beide "Teilnehmer" dieser Stesssituation. Der Drecks..k vorne, weil er aus Unachtsamkeit, aus Dummheit, aus Altersgründen das heran preschende Auto nicht erkannt hat – oder aus Boshaftigkeit oder Oberlehrermanier den Hilfssheriff markiert. Höchste Lebensgefahr für beide, wenn Reaktionszeit und Restbremsstrecke zu knapp sind.

Ich kann mich noch erinnern, wie wir früher auf der A61 von Blankenheim Richtung Köln minutenlang (!) mit Tempo 320 über die fast freie Bahn geflogen sind (dabei waren Dodge Viper, Ferrari irgendwas und ein McLaren). Die Landschaft saugt sich an Dir vorbei ins Gehirn, vorne wird alles wie zum Trichter. Das Tempo an sich ist ja eher harmlos, wenn man weiß, wie man leichte Fahrzeugbewegungen zu deuten hat. Schiss, aber so richtig, hatte ich immer, wenn wir im Trio an einer Autobahnauffahrt vorbeijagten. Wenn der Auffahrende gleich auf die Bahn gefahren wäre, wäre es vorbei gewesen, definitiv. Aus der Retrospektive war das eigentlich unverantwortlich und ich mache mir heute noch Vorwürfe …– und das nur, um V max zu ermitteln und ein paar Fotos zu schießen.

Auf der Nürburgring-Nordschleife ist das was anderes, da weiß man, worauf man sich einlässt. Habe in den diversen 24-h-Rennen noch nie so viel Kameradschaft und Rücksichtnahme in Grenzsituationen erlebt. Und das, obwohl wir alle Messer zwischen den Zähnen hatten.

Ich bleibe bei meiner Ansicht: Sehr hohe Geschwindigkeits-Differenzen und die Unberechenbarkeit anderer Verkehrsteilnehmer sind die eigentliche Gefahr auf der Autobahn, nicht das absolute Tempo an sich.

LG

Dirk
Es gab da mal (oder gibt es immer noch?) so eine freiwillige Selbstbeschränkung der deutschen Hersteller, ihre Kutschen nicht schneller als 250 fahren zu lassen. Das war gar keine so dumme Idee.
Vielleicht wäre ein Tempolimit von 200 ein Kompromiss :D ? Damit könnten sich auch 99% der (Nur-)Bulli-Fahrer arrangieren, weil unsere Kisten sowieso im Werkszustand nicht schneller können.

Neben Autobahnauffahrten fahre ich prinzipiell links, natürlich ohne jemand zu behindern, denn was man dort täglich so an geistigen Fehlleistungen erleben muss geht auf keine Kuhhaut. Mindestens die Hälfte der Auffahrenden weiß gar nicht, dass es sich um einen Beschleunigungsstreifen handelt und dort Vorfahrt achten herrscht.
 
Zudem ist rasen relativ - für die einen ist 200 km/h rasen - für den anderen ist man mit 100 km/h bereits eine Gefahr.
Da sprichst du ein wahres Wort gelassen aus.
Ich habe mich mal in Schweden mit einem Segler unterhalten. Der war den ganzen Sommer auf seinem Boot, über den Winter ist er dann mit dem Autoreisezug in den Süden Deutschlands in sein Winterdomizil gefahren. Autobahn? Kommt nicht in Frage! Da wird ja so gerast. Die fahren da teilweise sogar über 100!:eek:
 
Stefan, Du hast völlig Recht: Kein verunfalltes Hindernis steht sofort still. Im Gegenteil bewegt es sich selbst in ursprünglicher Richtung weiter. Von einstürzenden Brücken oder umfallenden Großeichen mal abgesehen

.... oder es ist ein Stauende oä. hinter einer Kuppe oder Kurve. Ich gebe Euch also nicht 100%ig recht. :rolleyes:
 
.... oder es ist ein Stauende oä. hinter einer Kuppe oder Kurve. Ich gebe Euch also nicht 100%ig recht. :rolleyes:
Mit 320 nimmt man aber keine Kuppe oder Kurve ;). Zumindest nicht öfters. Und die normale Geschwindigkeit bei Regen oder Nebel wird es nun auch nicht sein. Da sind dann die auf Teufel komm raus 90 fahrenden LKW´s das Problem.
 
Mit 320 nimmt man aber keine Kuppe oder Kurve ;). Zumindest nicht öfters.
Da können aber u. U. auch schon 249 reichen, damit es knallt...:(
Wenn sich jeder an den §3 der Straßenverkehrsordnung halten würde:

"§ 3
Geschwindigkeit
(1) Wer ein Fahrzeug führt, darf nur so schnell fahren, dass das Fahrzeug ständig beherrscht wird. Die Geschwindigkeit ist insbesondere den Straßen-, Verkehrs-, Sicht- und Wetterverhältnissen sowie den persönlichen Fähigkeiten und den Eigenschaften von Fahrzeug und Ladung anzupassen. Beträgt die Sichtweite durch Nebel, Schneefall oder Regen weniger als 50 m, darf nicht schneller als 50 km/h gefahren werden, wenn nicht eine geringere Geschwindigkeit geboten ist. Es darf nur so schnell gefahren werden, dass innerhalb der übersehbaren Strecke gehalten werden kann. Auf Fahrbahnen, die so schmal sind, dass dort entgegen kommende Fahrzeuge gefährdet werden könnten, muss jedoch so langsam gefahren werden, dass mindestens innerhalb der Hälfte der übersehbaren Strecke gehalten werden kann."

Dann wäre aus Sicht der Unfallprävention schon viel getan.
 
Also ich fahre jetzt immer wieder mal 250 km/h.
250 km/h fahren an sich ist nicht gefährlich aber bei 250 km/h auf andere Verkehrsteilnehmer reagieren zu müssen ist durchaus gefährlich oder sogar unmöglich.
Da gebe ich dir im Prinzip Recht. Aber ich schätze dich nicht unbedingt so ein, dass du im "Blindflug" in solche Streckenabschnitte heizt, die du nicht einsehen kannst.
 
Oh , hat nicht funktioniert
 
Also ich fahre jetzt immer wieder mal 250 km/h.
250 km/h fahren an sich ist nicht gefährlich aber bei 250 km/h auf andere Verkehrsteilnehmer reagieren zu müssen ist durchaus gefährlich oder sogar unmöglich.

... also entweder liegt es am Alter (57) oder am Verkehr, ich bin bestimmt schon
2 Jahre nicht mehr schneller als 200 gefahren, obwohl die Zweitkarre bis 250
munter beschleunigen kann. Mein nächstes 2. Auto wird wieder mit Vernunft
motorisiert. Meist fahre ich damit auch nur so 120-160. Nir neim Überholen
auf der Landstraße macht es dann Spaß.

Mit dem Bus bin ich heut mal 500 km „gerast“ (150-170), sonst fahre ich so 120-130.
Ich mag es halt gemütlich :)

Gegen Tempolimit bin ich trotzdem.

VG

Norbert
 
Mit dem Bus bin ich heut mal 500 km „gerast“ (150-170),
Sag´bloß. Wo doch oft behauptet wird, aus berufenen Kehlen, dass man in D sowieso nicht so "schnell" fahren könne.

Das ist genau die richtige Reisegeschwindigkeit auf der AB für unsere Bulli´s, und warum zum Henker soll man das nicht dürfen, wenn die Piste leer ist?
 
Sag´bloß. Wo doch oft behauptet wird, aus berufenen Kehlen, dass man in D sowieso nicht so "schnell" fahren könne.

Das ist genau die richtige Reisegeschwindigkeit auf der AB für unsere Bulli´s, und warum zum Henker soll man das nicht dürfen, wenn die Piste leer ist?

... ja, das war überwiegend die A9 von N nach B. Kaum Autos unterwegs...:)
Danach hatte ich natürlich ein schlechtes Ökogewissen und habe online ein
paar CO2 Ausgleichszertifikate bestellt ... auch gleich für morgen für die Rückfahrt mit:D

In der aktuellen Autozeitung haben sie den CO2 Einsparungsvorteil bei Tempo 130
berechnet. 0,3% bezogen auf den Gesamtausstoß in D. Bezogen auf Europa
und die Welt würden wir somit GROSSES bewirken, das werden noch Generationen
nach uns bestimmt im Nachruf würdigen...:D
 
Ist die Schmierenkomödie nun endgültig vorbei? Da treiben diese Öko-Faschisten ihre dressierte Sau durchs Dorf, alle üblichen Panikmedien springen sensationstreibend auf den Zug – und kurz darauf stapelt sich schon 'ne mehrlagige Staubschicht auf der ganzen Geschichte.

Kann man hier eigentlich noch irgendetwas ernst nehmen aus den so genannten "Regierungskreisen"?

Gruß

Dirk
 
kurz darauf stapelt sich schon 'ne mehrlagige Staubschicht auf der ganzen Geschichte.
Ist doch gut so, kann doch so bleiben. Nur Du musst das wieder aufwirbeln ?(.
ann man hier eigentlich noch irgendetwas ernst nehmen aus den so genannten "Regierungskreisen"?
Die "Regierungskreise" haben die neuerliche Debatte doch nicht angestoßen sondern die oben von Dir erwähnten Ökofaschisten. So um das quasi nebenbei zu den Fahrverboten mitzuschleifen.
Die sogenannten "Umweltschützer" haben aber gerade am Gegenwind zu ihren Drangsalierungen zu knabbern und/oder satteln heimlich, still und leise neue Säue zum durchs Dorf treiben.
 
Ich hoffe das das Thema wieder vorbei ist.

Dazu gibt es ein nettes Video von Auto Motor Sport
Die 12 größten Irrtümer zum Tempolimit auf der Autobahn
 
Es ist erst dann vorbei, wenn es da ist. Und es wird kommen. ;)
 
wie kommst Du zu dieser Aussage bzw. Information.

schönen Tag
Helmut

Es ist eine Vermutung.

Das Interesse der zukünftigen Generationen am Automobil als Statussymbol wird geringer, in den Großstädten ist schon jetzt ein rückgängiges Interesse am Erwerb des Führerscheins zu erkennen. Stattdessen wird auf bestehende Mobilitätsangebote zurückgegriffen und Geld nicht mehr in das eigene Automobil investiert. Carsharing und Kleinshuttlebusse ergänzen in den Städten den ÖPNV. Autonomes Fahren wird an Bedeutung gewinnen, man nutzt die Zeit während der Fahrt und der Spaß am Steuern eines Automobils verliert an Bedeutung. Gleichzeitig ist das autonome Fahren um ein Vielfaches leichter zu bewerkstelligen, je geringer die Geschwindigkeitsdifferenzen der Fahrzeuge untereinander sind.

Schon jetzt sind +/- 50% der Bevölkerung für ein Tempolimit, noch scheut sich aber die Politik ein Tempolimit einzuführen, da es einen Verlust von Wählerstimmen bedeutet (zumindest für die Parteien der aktuellen Regierungskoalition) und die Lobby der Automobilindustrie noch zu groß ist. Zukünftige Generationen werden ein größeres Interesse an Nachhaltigkeit, Umwelt- und Klimaschutz haben (müssen) und dafür bereit sein, die individuelle Freiheit einem allgemeinen Tempolimit vorzuziehen. Mit der Einführung vermehrter Elektromobilität wird auch die Automobilindustrie den Fokus bei ihren Produkten weg von Beschleunigung und Geschwindigkeit hin zu intelligenter Vernetzung, Flexibilität und Funktionalität lenken, vom "selbst fahren" weg hin zum "gefahren werden".

Im Moment werden die Elektroautos zwar noch mit Beschleunigung und Höchstgeschwindigkeit beworben, das aber nur, um die Akzeptanz vom Verbrennungsmotor hin zum Elektromotor zu erhöhen. "Lahme Krücken" verkaufen sich (noch) nicht.

:)
 
Es ist eine Vermutung.

Das Interesse der zukünftigen Generationen am Automobil als Statussymbol wird geringer, in den Großstädten ist schon jetzt ein rückgängiges Interesse am Erwerb des Führerscheins zu erkennen. Stattdessen wird auf bestehende Mobilitätsangebote zurückgegriffen und Geld nicht mehr in das eigene Automobil investiert. Carsharing und Kleinshuttlebusse ergänzen in den Städten den ÖPNV. Autonomes Fahren wird an Bedeutung gewinnen, man nutzt die Zeit während der Fahrt und der Spaß am Steuern eines Automobils verliert an Bedeutung. Gleichzeitig ist das autonome Fahren um ein Vielfaches leichter zu bewerkstelligen, je geringer die Geschwindigkeitsdifferenzen der Fahrzeuge untereinander sind.
Nicht nur das Tempolimit ist eine Vermutung....
Mit dem Verhalten der Großstadtjugend magst du nicht unrecht haben. Da funktionieren ÖPNV und vielleicht auch Carsharing ganz gut. Aber die Ballungszentren sind doch nur die halbe Miete...
Die Carsharing- und ÖPNV-Konzepte funktionieren in ihrer aktuellen Form auf dem flachen Land schlecht bis gar nicht. Da ist der Führerschein mit 17 gefragter denn je, um überhaupt mobil zu sein. Glaub mir, von den Jugendlichen auf dem Land will keiner ein Statussymbol. Die wollen nur ähnlich mobil sein wie ein Städter mit gutem ÖPNV.

Komplett autonomes Fahren muss erst mal überhaupt auf normalen Straßen bei Wind und Wetter funktionieren, ehe wir von "an Bedeutung gewinnen" reden können. Das funktioniert im Moment bestenfalls im Schneckentempo auf festen Routen vom Bahnhof zur Fußgängerzone. Und selbst da muss noch ein hauptberuflicher "Notbremser" an Bord sein. Wir sind technisch und rechtlich noch ein ganzes Stück weg davon, dass das im Alltag auf beliebigen Strecken funktioniert. Aber nur dann kann es als Moblitätskonzept im Sinne von Ersatz für den Privat-PKW dienen. Was nutzt mir auf dem flachen Land ein Carsharing in der Stadt, wenn ich erst mal ein (eigenes) Auto brauche um zum zum Carpool des Vermieters zu kommen, an dem ich meinen Mietwagen auch wieder abgeben muss? In dem Fall macht dann Carsharing wenig Sinn.

Ich setze mal meine Vermutung dagegen, dass der Individualverkehr für Menschen, die auf dem flachen Land leben, noch sehr, sehr lange eine tragende Rolle spielen wird. Deine Mobilitätskonzepte der Zukunft, von denen du hier so schön träumst müssen erst mal funktionieren und ihren Weg aus den Ballungsgebieten herausfinden, bis sie den Privat-PKW wirklich ersetzen können...
...Bis dahin ist es noch ein weiter Weg - vermute ich.
 
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