Frage an die E-Techniker und Physiker - Was darf ich einer AGM-Batterie abverlangen?

Tobitobnik

Jung-Mitglied
Ort
Hamburg
Mein Auto
T6 Kastenwagen
Motor
TDI® 75 KW Euro 4 BRS
DPF
ab Werk
Getriebe
5-Gang
Antrieb
Front
Ausstattungslinie
Basis
Moin zusammen,

wie so viele vor mir - wenn ich der Suchfunktion glauben darf - suche ich nach einer etwas günstigeren Methode, etwas Wärme in den Bulli zu bekommen. Eine Luftstandheizung ist derzeit nicht im Budget, aber da ich mir ein Solarmodul aufs Dach setzen werde, wäre ggf. einiges an Strom vorhanden. Nun weiß ich, dass man der Solarbatterie keine hohen Entladeströme (z.B. für einen E-Heizer mit 1000W) zumuten soll, weil sie das womöglich nicht lang überlebt.
Meine Frage ist, was darf ich denn einer AGM-Batterie maximal zumuten, ohne dass ich sie töte? Gibt es eine Faustregel?
Viele Grüße

Tobi

PS: Geplant ist als Batterie derzeit ein Modell von Sun mit ca. 103Ah Kapazität, an dem als zweiter großer Verbraucher ein Kühlschrank mit ca. 40W hängen wird. Dazu ein Solarmodul von min. 100Wp, kann aber auch größer sein. Und mir ist klar, dass wir hier nicht über die Variante "Kaminfeuer" sprechen. Mir geht es lediglich um ein bisschen Wärme zum Einschlafen und Aufwachen, sprich mittels einem eher kleinen Heizlüfter.
 
Hallo,

bei Fritz Berger gibt ess einen kleinen Keramik Heizlüfter, den ich benutze! Der wäre für dich sinnvoll!

Ergänze bitte dein Profil bei Gelegenheit!

Gruß Siegbert
 
Aye Sir! Profil ergänzt!
Danke dir für die schnelle Antwort zu später Stunde :) Welcher Heizlüfter ist das, den du benutzt? Wo schließt du den an? Starterbatterie? Solar?
 
Zur Batterie gibt es sicher ein Datenblatten mit Entladekurven bei verschiedenen Stromstärken. Je höher der Entladestrom, desto weniger Energie kannst du der Batterie entnehmen. Mit einem Entladestrom von 0.5C (0.5*103A) kannst ca. 50% Energie entnehmen bis die Unterspannungsgrenze erreicht ist. Mit 100A bzw.1C kannst du ca. 30% entnehmen (20 min 100A) und das auch nur wenn die Batterie neu ist.
Zusätzlich bräuchtest du auch noch einen starken Wechselrichter. Ein 230V AC Heizofen macht nur Sinn wenn du auf dem Camping bist und 230V AC hast.

Ich empfehle dir eher einen kleinen Gasheizstrahler den du mit Gaskartuschen betreiben kannst. Ist viel effizienter. Die CO2 und Brandgefahr gibt der Gasheizung zudem einen kleinen Abenteuerfaktor, der das Leben interessanter macht.

LG Roger
 
Mal kurz der Physiker:
ne Warmluftheizung hat eine Heizleistung von 2500 - 4000 Watt, um so einen Bus warm zu bekommen. Wenn man also klein rechnet und sagt, 500 Watt Heizleistung würde mir reichen (vlt für das auftauen der Scheiben) so muss man bei Batteriestrom (12 V) sage und schreibe 42 Ampere aus der Batterie ziehen (Physik: Watt = Volt mal Ampere). Dazu braucht man dicke Kabel (und wenn ich sage dicke Kabel dann meine ich dicke Kabel!)
Solarmodule bringen dafür schon mal überhaupt nicht die nötige Leistung.
Ich empfehle dazu den Film: der Marsianer! Mr. Watney hat ein ähnliches Problem. Seine Lösung würde ich allerdings nicht empfehlen.
Frohe Weihnachten und guten Rutsch
 
Zur Batterie gibt es sicher ein Datenblatten mit Entladekurven bei verschiedenen Stromstärken.
Jepp, das ist dieses hier: http://www.sun-battery.eu/datenblatt/SB12-100.pdf So ganz werde ich aber noch nciht schlau draus, denn ich weiß jetzt noch immer nicht, ob ich der Batterie mit den hohen Strömen beim Entladen schade oder nicht.

Ich empfehle dir eher einen kleinen Gasheizstrahler den du mit Gaskartuschen betreiben kannst. Ist viel effizienter. Die CO2 und Brandgefahr gibt der Gasheizung zudem einen kleinen Abenteuerfaktor, der das Leben interessanter macht.
Das ist ein super Tipp! Ich habe selbst schon darüber nachgedacht. Alternativen mit mehr Charme sind a) Lagerfeuer im Spülbecken oder b) der berühmt-berüchtigte "Teelichtofen".
 
Solarmodule bringen dafür schon mal überhaupt nicht die nötige Leistung.
Ich empfehle dazu den Film: der Marsianer! Mr. Watney hat ein ähnliches Problem. Seine Lösung würde ich allerdings nicht empfehlen.
Frohe Weihnachten und guten Rutsch
Das Buch habe ich gelesen, und ja: Elektrolyse wäre natürlich die perfekte Ergänzung zu Rogers Abenteuertipps!

Gut, ich danke euch! Dann bleiben wohl doch nur die zwei übllichen Lösungen: LSH nachrüsten oder in den warmen Schlafsack einmummeln...
 
Jepp, das ist dieses hier: http://www.sun-battery.eu/datenblatt/SB12-100.pdf So ganz werde ich aber noch nciht schlau draus, denn ich weiß jetzt noch immer nicht, ob ich der Batterie mit den hohen Strömen beim Entladen schade oder nicht.

Sobald die Spannung stärker abfällt, bzw. der Innenwiderstand ansteigt, geht die Reversibilität in der Batterie verloren. Laut dem Datenblatt kann man ca. 5min 100A ziehen ohne der Batterie stark zu schädigen. Anschliessend ist die Batteriechemie nicht mehr genügend schnell um den Strom nur noch mit hoch reversiblen Prozessen zu liefern.
Durch das Ansteigen des Innenwiderstandes, erwärmt sich die Batterie auch immer mehr und wandelt immer mehr der gespeicherten chemischen Energie in Wärme anstatt in Strom um.
Li-Batterien haben über den gesamten SOC einen deutlich tieferen Innenwiderstand als zyklische Bleibatterien und eignen sich daher besser für Anwendungen mit Dauerbelastungen von über 0.5C.

LG Roger
 
Danke für deine Antwort, Roger! Deine 5min/100A-Aussage basiert - nehme ich an - auf dem Discharge Characteristics-Diagramm, richtig?
 
Danke für deine Antwort, Roger! Deine 5min/100A-Aussage basiert - nehme ich an - auf dem Discharge Characteristics-Diagramm, richtig?
Einerseits ja, anderseits auf der Erfahrung. Ich kenne genau diese Batterie (Sun AGM 103 Ah) nicht, weiss aber aus Erfahrung, dass gute AGM-Batterie 1C Belastungen nur ein paar wenige Minuten aushalten bis die Spannung einbricht. Laut Datenblatt sollten es bei deiner Batterie ca. 5min sein. Kann mir vorstellen, dass es nach wenigen Zyklen nur noch 2-3 min sind.

Gruss Roger
 
Zurück
Oben