Effektive Schallisolierung

W3ihnachtsmann

Aktiv-Mitglied
Ort
Karlsruhe
Mein Auto
T6 Kombi
Erstzulassung
2016
Motor
TDI® 110 KW EU6 / 6d-temp CXHA
Getriebe
6-Gang
Antrieb
Front
FIN
WV2 ZZZ 7HZ GH10 xxxx
Hallo,

ich bin gerade dabei meinen T6 gegen Kälte und Schall zu isolieren. Dabei habe ich folgende Frage: Ich habe an der Decke und hinter den Seitenverkleidungen und der Schiebetür 19mm Armaflex verklebt. In den Hecktüren Alubutyl, kein Armaflex. Im Fahrehaus habe ich auch 19mm Alubutyl verwendet, auf dem Dachhimmel noch 10mm Dämmvlies. Diese Pappabdeckungen möchte ich durch 4mm Pappelsperrholz (deckschicht Gabun) ersetzen.

Jetzt meine Frage: Wenn ich an der Decke Dämmvlies anbringe, ist es zwangsäufig in Kontakt mit dem Armaflex. Da entsteht sozusagen eine "Schallbrücke". Das ist auch in der Fahrerkabine so. Meint ihr ich soll an der Decke das Dämmvlies daher lieber weglassen?

Übrigens als Info: Für den T6 lang hat ohne Radkästen genau 6m² gereicht, wobei ich alle erreichbaren Stellen außer den hinteren Türen vollgemacht habe. Nur eine Stelle in der Schiebetür (mittlere Aussparung) habe ich frei gelassen.

Ansonsten wollte ich mal solche Gummimuttern für die Befestigung der Verkleidung verwenden. Ich sage Bescheid wenns gut oder nicht funktioniert. Die werden beim Festdrehen etwas gespreizt und sollten daher gut halten. Bei einem Test war das ganz ok.
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Hallo W3ihnachtsmann,
das leidige Thema steht in absehbarer Zeit auch bei mir (T6 Transporter LW, 2 Schiebetüren) an. Ich habe dazu unzählige Beiträge gelesen und unzählige Videos gesehen ... Das was mir am Eindringlichsten hängegeblieben ist, ist die Botschaft aus einem der Videos "Man kann es nur falsch machen..." ;o)

Darum möchte ich meine Gedanken teilen und mich an diesen Thread dranhängen ...

Was bei mir einigermaßen sicher ist:
* Boden (hinter Vordersitzen): Alubutyl und 19mm Armaflex (o.ä.)
* Vordere Türen: nur Alubutyl (vollflächig auch wg. Audio)
* Seiten: Alybutyl 40% und Armaflex
* Schiebetüren: 40% Alubutyl und evtl. Armaflex (da bin ich mir sehr unsicher wg. Wassereintritt (Griffe etc.) und Austritt)
* Hecktüren: wie Schiebetüren

Bei der Armaflex-Isolierung der Seiten wären mir als Anregung Infos zu Details hilfreich, die ich bisher nirgendwo gefunden haben:
* Wie weit wird im Bereich der Seiten nach unten gedämmt ohne negative Auswirkung auf den Abfluss von Kondensat?
* Der Seitenaufbau im Transporter ist an einigen Stellen "mehrlagig". Wo und wie dämmt ihr diese Stellen? Nur auf den erreichbaren
Bereichen der äußeren Bleche?

Für die Anbringung der Verkleidung hatte ich eigentlich Nietmuttern und Schrauben vorgesehen. Die Verkleidung besteht bei meinem T6 aus ca. 3mm Kunstoff Hohlkammerplatten. Diese möchte ich filzen und weiterhin verwenden ...

Die von Dir gezeigten Gummimuttern scheinen eine interessante Alternative. Konntest Du schon Erfahrungen sammeln? Wo kann man diese beziehen?

Viele Grüße
Ludger
 
Hi @LuNik700 ,

Ein paar Gedanken:


>Was bei mir einigermaßen sicher ist:
>* Boden (hinter Vordersitzen): Alubutyl und 19mm Armaflex (o.ä.)
Da braucht man einen Spacer. Zudem ist die Gummimatte doch bestimmt gut. Sicher dass du das willst?
>* Seiten: Alybutyl 40% und Armaflex
Viele sagen Alubutyl sei unter Armaflex nicht nötig. Von Werk aus sind ja schon Schalldämmplatten verbaut. Ich mache es nicht.
>* Schiebetüren: 40% Alubutyl und evtl. Armaflex (da bin ich mir sehr unsicher wg. Wassereintritt (Griffe etc.) und Austritt)
Da war vom Werk ein Vliesblock in der Seitentür drin, der nicht mit Wasser kompatibel ist. Daher sollte da kein Wasser reinkommen.
>* Hecktüren: wie Schiebetüren
Da könnte Wasser reinkommen. Zumindest war da kein Vliesblock drin.
>Die von Dir gezeigten Gummimuttern scheinen eine interessante Alternative. Konntest Du schon Erfahrungen sammeln? Wo kann man diese beziehen?
Such mal nach "gummimuttern m4" Nicht getestet bisher.

By the way: Die Entfernung dieser Vliesblöcke ist super nervig, da der Kleber nur schwer weg geht. Das funktioniert mit Bremsenreiniger und Waschbenzin. Nicht mit Alkohol, schlecht mit Aceton. Bremsenreiniger könnte den Lack beschädigen. Ich würde daher möglichst viel mechanisch entfernen, dann mit Bremsenreiniger.

Gruß
Philipp
 
Hi Phillip,
danke für die Infos ...

>Boden ... Da braucht man einen Spacer. Zudem ist die Gummimatte doch bestimmt gut. Sicher dass du das willst?
Sorry, da hatte ich meine Situation nicht ausreichend beschrieben. Die Gummimatte habe ich rausgenommen, da ich hinten einen Wohnmobilausbau plane. Dazu benötige ich eine Siebdruck-Bodenplatte auf einer Lattung. Die "Fächer" werden dann mit Alubutyl/Armaflex oder einem Kombi-Produkt von Reckhorn gedämmt.

> Viele sagen Alubutyl sei unter Armaflex nicht nötig. Von Werk aus sind ja schon Schalldämmplatten verbaut. Ich mache es nicht.
Die Meinung habe ich auch schon öfter gehört. Ganzflächig werde ich dort auch kein Alubutyl verkleben (zu schwer). Ich denke die größeren Flächen bekommen bei mir Alybutyl-Streifen. Ich habe in den Schiebetüren Fenster, dahinter nicht. Dort ist aber z.B. werksseitig bei mir keine Anti-Dröhndämmung vorhanden. Das ist so eine Stelle ...

> Schiebetüren ... Da war vom Werk ein Vliesblock in der Seitentür drin, der nicht mit Wasser kompatibel ist. Daher sollte da kein Wasser reinkommen.
Danke für den Hinweis ... ich habe dort die Verkleidung(en) noch nicht abgenommen. Meine Schiebetüren scheppern erbärmlich, daher muss dort mindestens mit Alubutyl nach gearbeitet werden. Bin mal gespannt, ob dieser "Vliesblock" bei mir auch drin ist, wenn ja dann muss ich ihn ja auch wohl entfernen ...

> Such mal nach "gummimuttern m4" Nicht getestet bisher.
Gefunden! Danke für die Hilfe. Scheint mir eine echte Alternative zu Einnietmuttern zu sein ...

Gruß
Ludger
 
Ich mach das nach dem Prinzip "wo es beim mitm Finger draufklopfen hohl klingt, wird Alubutyl geklebt". Das sind primär große, flache Bleche. Seitenwand, Tür-Außenblech, etc.
Der Boden hat jede Menge Sicken. Da wirst du mit Alubutyl nicht viel erreichen - das Blech ist schon sehr steif. Armaflex in die Hohlräume unter deiner Siebdruckplatte und gut ists.
Schiebetür und Seitenwand sind regelrechte Lautsprecher. Hier zu dämmen bringt vor allem bei den Einstiegsmodellen sehr viel, ich glaube bei besseren Modellen ist da schon mehr Dämmung ab Werk.
Türbleche vorne dienen vor allem dem Geräusch beim Schließen, und etwas Alubutyl auf dem Aggregateträger verbessert den Klang der Lautsprecher deutlich. Beides zusammen bringt ein bisschen was fürs Fahrgeräusch auch.
Heckklappe war auch ein großes Thema, großes Blech mit Resonanzraum. Ich hab hier vor allem.mit Vlies gearbeitet.
Ich hab bei meinem Caravelle Trendline eine deutliche Reduktion im Fahrgeräusch erreicht, indem ich Schiebetür und Seitewand zwischen B-und C-Säule, sowie die vorderen Türen und die Heckklappe gedämmt habe. Subjektiv ca 3dB auf der Autobahn. Insgesamt habe ich dafür 15kg Alubutyl und vielleicht einen halben Quadratmeter Vlies verbaut.

"Viel hilft viel" gilt bei Schalldämmung NICHT. Zu viel Dämmung erhöht nur das Gewicht, wodurch dann halt das benachbarte Blech mitschwingt.

Und für einen Camper aufs Dach nicht vergessen.

Mfg
 
Hallo KainerM,
danke für Deine wertvollen Hinweise!
Das Prinzip "mit dem Finger draufklopfen ..." ist sicherlich nicht das Schlechteste :o)

Mit den Sicken auf dem Boden hast Du recht, auf das Alybutyl auf dem Boden werde ich dann wohl verzichten. Spart jede Menge Gewicht.
Die Türbleche vorne werden bei mir auch nach Rücksprache mit meinem "Audio-Mann" auf jeden Fall vollflächig "alubutyliert". Da sollen 20cm Lautsprecher verbaut werden und daher ist eine effektive Stabilisierung essentiell.
Die Schiebtüren und Hecktüren werde ich mir gesondert anschauen, da kommt man ja auch nach dem Ausbau noch problemlos dran.
Dach ist bei mir kein großes Thema, da ich ein SCA-Hubdach verbaut habe.

Wie ist die Wirkung vom Vlies beim Thema Schallisolierung. Ich denke in den Bereichen, wo ich Armaflex oder ähnliches zur Wärmeisolierung über dem Alybutyl verbaue, da ist das kein Thema. Ich kenn aber Leute, die in den Vordertüren zwischen Verkleidungen und Aggregateträger noch Vlies einbringen. Bringt das was oder ist das eher Kür?

Gruß
Ludger
 
Ich hab halt ein 1cm starkes Vlies statt Armaflex verwendet, der Zweck ist im Grunde der gleiche. Es schluckt Luftschall. Da mein Caravelle ein Trendline ist, habe ich keine Verkleindung auf der Heckklappe, sondern nur eine Pappplatte. Da hilft das Vlies dann doch einiges.

Armaflex macht zusätzlich Wärmeisolierung, das war mir aber egal.

Mfg
 
Übrigens: Es wäre extrem cool wenn alle die einen Ausbau machen mal vorher und nachher eine Schallmessung machen. Ich schlage vor: GPS 110km/h, gemittelt über >2min, normaler Fahrbahnbelag. Das geht mit dem Handy recht gut. Man darf natürlich nichts außer der Isolierung ändern d.h. gleiche Reifen etc. Der absolute Wert sagt natürlich nichts aus, da ein Handy nicht kalibriert ist - eine Vorher/Nachher Messung schon.

Noch schöner wäre natürlich eine weitere Messung im Fahrgastraum. Ich befürchte vorne ist der Wind von den Spiegeln etc. dominant.
 
Gute Idee ... Mit welcher App würdest Du das machen?
 
Ich habe jetzt "Schallmessung (Sound Meter)" von Abc Apps genommen. Vermutlich ist das aber ziemlich egal - hauptsache es kann über einen langen Zeitraum mitteln.
 
Ich hab halt ein 1cm starkes Vlies statt Armaflex verwendet, der Zweck ist im Grunde der gleiche. Es schluckt Luftschall. Da mein Caravelle ein Trendline ist, habe ich keine Verkleindung auf der Heckklappe, sondern nur eine Pappplatte. Da hilft das Vlies dann doch einiges.
Ich habe das noch nicht verstanden.
Hast du das Vlies direkt aufs Blech geklebt?

Die Heckklappe ist doch, wie die Türen, innen nass, oder nicht?
Die Schiebetüren müssten trocken sein. Der äußere Türgriff hat innen extra einen Ablauf für eintretendes Wasser.
Aber die Heckklappe..
 
Heckklappe ist auch trocken, außer wenn die 3. Bremsleuchte reißt. Die Scheibe ist verklebt, und der Griff hat eine Gummidichtung.
Nass sind nur die Außenbleche der Vordertüren.

Mfg
 
Wie ist die Wirkung vom Vlies beim Thema Schallisolierung.
Das hat mich auch interessiert. Ich habe mal folgendes ausprobiert: Eine Stichsäge (als Lärmquelle) in eine Box gelegt und den Lärm in einen definierten Abstand über der Box gemessen. Ich habe dann nacheinander Flies (3mm), Reckhornisolierung auf der Trägerfolie und den werkmäßigen Flies von VW auf den Kasten gelegt, sodass er vollständig abgedeckt wurde.

Der Flies hat etwa 0.5...1dB gedämpft (gerade an der Messungenauigkeit), Reckhorn um 7..9dB und der VW-Flies um 4dB. Sicher kein perfekter Versuch, da man ja eher an Reflexion und nicht Transmission interessiert ist und Reckhorn noch auf der Trägerfolie war (im Gegensatz zum Flies). Trotzdem würde ich mich trauen zu sagen, dass das Dämmmaterial von Reckhorn mit Abstand am besten ist und Flies nur sehr wenig Unterschied macht.

Also ich werde die Innenraumabdeckungen mit Reckhorn auskleiden... und außen mit Armaflex.

Übrigens: In die Box soll in Zukunft so ein Pariboy Inhalationsgerät für unser Kind... die Teile sind durch diesen unglaublich lauten Kompressor total nervtötend.



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Hallo zusammen,

ganz kurz zur Isolation, es gibt da drei Teile:
-Luftschalldämmung, da geht es um die Reflexion und Resonanz im Luftvolumen, dabei hilft offenporiges Vlies, das machen die Matten von VW
-Körperschalldämmung, da geht es um Eigenschwingungen der Bleche (also Karosserie, Türbleche, Dach), da hilft Masse um das Schwingungsverhalten zu beeinflussen, daher funktionieren dort die Reckhorn Alubutylmatten am besten weil sie am schwersten sind
-Temperaturdämmung, da geht es um das Erwärmen bzw. Abkühlen des Innenraums, dabei helfen geschlossenporige Stoffe wie z.B. Armaflex.

Prinzipell müsste man also um alles relativ gut zu erwischen zuerst Alubutyl kleben und zwar an den Stellen wo die Bleche am meisten schwingen können, also z.B. in der Mitte des Türblechs. Danach dann Armaflex für die Temperaturisolation drüber, das natürlich großflächig aber ohne die Abläufe der Karosserie nach unten abzudecken. Abschließend dann in die großen Leervolumen, also hinter den Innenverkleidungen, noch offenporiges Vlies einkleben oder einfach die VW Stoffreste-Matten wieder rein.

Und nein, ich habe auch nicht alles gemacht ;-).

Viele Grüße,
Björn
 
Übrigens: In die Box soll in Zukunft so ein Pariboy Inhalationsgerät für unser Kind... die Teile sind durch diesen unglaublich lauten Kompressor total nervtötend.
Ich meine ein Medizintechniker sollte in der Lage sein mit dem Kompressor eines Schlafapnoe Behandlungsgerätes einen Inhalator zu konstruieren den man kaum hört.
Ich hören den kompressor meines ResMed hin und wieder auch aber nicht sehr laut, ist ja <1/2m von meinem Ohr entfernt auf dem Nachttisch.
 
@Björn: Danke! Ich denke Du hast das sehr gut zusammengefasst. Die Herausforderung besteht dann, wie so oft, in den Details der Umsetzung:)

Gruß
Ludger
 
Mal was neues zu dem Thema: ich hab meine Scheiben folieren lassen. Und das hat etwas am Fahrgeräusch getan, vor allem Abrollgeräusch auf der Autobahn ist merkbar leiser geworden!
Dürfte für Fahrzeuge ohne Dämmglas eine sinnvolle Maßnahme sein...

Mfg
 
Servus,

….. kann ich nicht bestätigen. Es fällt mir auch schwer, das nachzuvollziehen, dass eine so dünne Folie zur Geräuschreduzierung führen soll.
VG
 
Servus,

….. kann ich nicht bestätigen. Es fällt mir auch schwer, das nachzuvollziehen, dass eine so dünne Folie zur Geräuschreduzierung führen soll.
VG
Ich kann das auch nicht so bestätigen und ich habe auch Folierungen auf dem Glas (Sichtschutz).
Das ist eine rein subjektive Empfindung, das unsere Blechkisten dadurch leiser würden.

Das beschriebene Abrollgeräusch von @KainerM kommt doch überwiegend durch die Radkästen, nicht die Scheiben, in den Bus und die sind nicht foliert, nicht mal richtig gedämmt.
 
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